Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/ Freiwilligendienst von jungen Menschen für junge Menschen! Wed, 20 Nov 2024 07:58:17 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 https://blogs.donboscovolunteers.de/wp-content/uploads/2023/11/cropped-01_cmyk-32x32.jpg Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/ 32 32 Sommer, Sonne, Strände und Pfarrer https://blogs.donboscovolunteers.de/klaraingoa/2024/11/20/sommer-sonne-straende-und-pfarrer/ Wed, 20 Nov 2024 07:58:13 +0000 http://21707.81 In den letzten Wochen haben wir schon vier verschiedene Strände besucht. Die Strände im Norden sind von Russen besetzt, teilweise auch von der russischen Mafia. Indische Menschen sind dort nicht gern gesehen, das haben uns schon mehrere Menschen erzählt. Wir sollen uns lieber fern halten. Ich habe nachgefragt, wieso die Regierung nichts dagegen unternimmt, aber […]

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In den letzten Wochen haben wir schon vier verschiedene Strände besucht. Die Strände im Norden sind von Russen besetzt, teilweise auch von der russischen Mafia. Indische Menschen sind dort nicht gern gesehen, das haben uns schon mehrere Menschen erzählt. Wir sollen uns lieber fern halten. Ich habe nachgefragt, wieso die Regierung nichts dagegen unternimmt, aber konnte mir die Frage eigentlich selbst beantworten. „Wegen Geld.“ Russland bezahlt Indien, damit Russen und Russinnen die Strände Goas genießen und sich dort ansiedeln können.

Candolim

Die Strände im Süden

Die Strände im Süden von Goa sind die Schönsten, da sie ruhiger und sauberer sind. An den Stränden von Baga und Candolim sind viele Touris zu sehen, aber nicht unbedingt aus Europa. Eher aus Nordindien. Wir können mit bloßem Auge nicht erkennen, woher genau die Menschen sind, aber die Menschen in Goa sehen das ganz genau. „Wir haben nichts gegen Deutsche oder Briten, aber die Russen und einige Inder können sich hier nicht benehmen. Sie machen hier komische Sachen und werfen überall Müll herum“ erklärte uns der Father.

Erfahrungen mit Stränden

Am Strand von Baga waren wir einen Dienstag früh um sechs mit den Jungs. Es war noch stockdunkel. Dort waren wir auch nicht allein, wie ich es eigentlich erwartete. Am Strand schliefen Obdachlose zusammen mit Straßenhunden. Partypeople genossen den Sonnenaufgang und Kühe unternahmen ihren morgendlichen Spaziergang. Wir spielten am Strand Fußball und liefen ein paar Meter am Wasser entlang. Überall lag angespülter Müll, weswegen Barfußlaufen kaum möglich war. Zum Abschluss gab es noch Chai und ein indisches Gebäck, was uns ein junger Mann verkaufte. Als die Sonne vollständig zu sehen war, machten wir uns wieder auf den Heimweg.


Vor ein paar Tagen waren wir dann an einem kleineren Strand. Weit und breit keine Menschen zu sehen. Wir hörten nur das Rauschen des Meeres. Endlich mal Stille. Es war das erste Mal, dass ich keine hupenden Autos, das Rauschen der Ventilatoren oder redende Menschen um mich hatte. Adele und mir war sofort klar – das wird unser Lieblingsstrand. Wir hatten sogar das Glück, von weitem Delphine zu beobachten. Normalerweise muss man viel Geld für eine Bootstour bezahlen, um Delphine zu sehen. Wir sammelten noch ein paar Muscheln und tranken eine Limo, bevor wir leider nach einer halben Stunde schon wieder los mussten.

Von Krankheit nicht verschont

Mich hat es gepackt. Nach dem Diwali-Festival lag ich einen Tag krank im Bett. Vermutlich das Essen, aber auch der Schlafmangel ließen mich Stunden auf der Toilette verbringen. Adele brachte mir ab und zu leichtes Essen vorbei und sorgte sich gut um mich. Ich nahm eine IBU gegen das Fieber und eine Tablette gegen den Durchfall. Auch die Fathers machten sich Sorgen und gaben mir ein paar Hausmittelchen, die gut wirken sollen. Limettenwasser und gebratener Reis, den ich mit Wasser aufkochen sollte. Tatsächlich konnte ich, zwar leicht geschwächt, aber relativ fit in den nächsten Tag starten.

Überall Fathers

Nachdem sich jeder gefreut hat, dass es mir wieder gut geht, habe ich bemerkt, dass etwas anders ist als sonst. Die Kinder putzten jeden Winkel des Hauses und fingen an zu schmücken. Uns wurden natürlich wieder Details ausgelassen und nicht alles erzählt. Wir fragten den Father, welchen Anlass es für den ganzen Aufwand gäbe. Er erzählte uns, dass wir hohen Besuch bekommen. Ein Salesianer Don Boscos aus Rom wird die Einrichtung besuchen. Er und weitere Fathers aus ganz Indien treffen sich, um das letzte Jahr der Jugendarbeit zu reflektieren und Probleme zu diskutieren. Jedes Jahr reist Fr. Miguel Ángel in verschiedene Länder auf der ganzen Welt, um nach dem Rechten zu sehen. Er ist der zuständige Salesianer für die Jungendarbeit in der Don Bosco Organisation.

Auch wir durften ihn persönlich treffen. Zum Kaffee kamen er und die ganzen Fathers in die Einrichtung. Er sagte zu uns, dass er sich über jeden Freiwilligen, in der Organisation freut. Nicht nur darüber, dass wir aushelfen, sondern auch, dass wir den Kindern zeigen, welche Perspektiven und Möglichkeiten es in der Organisation, aber auch im eigenen Leben geben kann. Seine Worte, ungefähr zusammengefasst, zum Abschied waren: „Seid wie ein offenes Buch für die Kinder. Lasst sie einen Einblick eures Lebens gewinnen und lasst die Kinder euer Buch weiterschreiben. Verschließt euch nicht vor ihnen. Seid auch offen für die Geschichten, die sie erzählen.“ Danach verabschiedeten wir alle. Da wussten wir nicht, dass wir die ganzen Fathers noch nicht los sind.

Bootsfahrt und indische Priester

Sie luden uns zu einer Bootstour ein, worauf wir am Abend mit Fr. Jose nach Panaji fuhren, wo die anderen bereits warteten. Wir stiegen auf ein großes Boot und wurden nach unten gebeten. Da wurden uns direkt Getränke und Snacks ausgehändigt. Zwei von den Fathers waren schneller als man gucken konnte an der Karaoke Station. Den halben Abend sangen die Zwei melancholische, aber auch fröhliche Lieder. Ein anderer Father fing an zu tanzen. Für mich war das total ungewohnt. Die meisten Priester in Deutschland, die ich kenne, sind sehr ernst und zurückhalten. Von denen bekommt man nicht viel mit. Diese Priester sind aber total lustig, gut gelaunt und aufgeschlossen. Wir hatten viele schöne und lustige Gespräche mit ihnen.

Auch an Father Jose merkte man, wie viel Kontakt die Priester hier zu ihrer Gemeinde haben. Er wird von so vielen Menschen begrüßt, nach Hause eingeladen oder besucht. Er macht Hausmessen für Menschen, die krankheitsbedingt nicht in die Kirche gehen können. Mit Humor und Aufgeschlossenheit zeigt er der Gemeinde, dass er zu jeder Zeit erreichbar ist und er sich immer freut jemanden zu sehen. Ich glaube das fehlt in Deutschland. Aufgeschlossene Pfarrer, die regelmäßig den Kontakt zu Menschen suchen – außerhalb der Kirche. Durch die Skandale, Corona und Kirchensteuer verlieren viele ihren Hang zur Kirche, auch wenn sie ihren Glauben leben wollen. Gerade jetzt ist es wichtig die Kirche wieder attraktiv zu gestalten, besonders für junge Menschen.

Der Pfarrer war entsetzt, als er von Kirchensteuern hörte. Er konnte nicht verstehen, wieso man bezahlen sollte, um zu Glauben oder einer Gemeinschaft anzugehören. Man sollte doch die Liebe zu Gott bedingungslos, auf seine Weise ausleben dürfen. Hier bezahlt man nur Kollekte und wenn die nicht reichen, packt jeder mit an. – Warum bezahlen Ledige eigentlich das Doppelte von Verheirateten? Na ja egal. Ganz ohne Steuer würde es in Deutschland vermutlich nicht funktionieren.

Zurück zur Bootsfahrt: Nach einem sehr schönen Abend mit einem großen Buffet und viel schiefem Gesang sind wir wieder in Panaji angekommen. Wir verabschiedeten uns von allen und bedankten uns für die Einladung. Im Auto reflektierten wir gemeinsam den Abend und dachten an die lustigen Karaokesongs zurück.

Den nächsten Tag verbrachte ich, durch das Buffet, welches anscheinend zu lang draußen stand, wieder im Bett. Seit dem geht es mir aber wieder gut. Jetzt seid ihr auf dem neusten Stand. Neben dem Alltag als Lehrerin und Betreuerin ist in den letzten Tagen nicht mehr so viel passiert.

Hier noch ein paar Eindrücke:

Busfahrt
Thali
Markt in Mapusa
Lienlingsstrand

GaLiGrü <3

Spendenkonto

Don Bosco Mission
IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99
Verwendungszweck:
Klara Zschornak, S24VR020

Ein großes Dankeschön an alle Spendenden.

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Happy Diwali! https://blogs.donboscovolunteers.de/abenteuerinindien/2024/11/19/happy-diwali/ Tue, 19 Nov 2024 09:13:15 +0000 http://21715.135 Das große Lichterfest (genannt: Diwali) stand vor der Tür. Es ist eines der wichtigsten und größten Feste in ganz Indien und wird jedes Jahr am 31.10. gefeiert. Hintergrund: Das Licht soll über die Dunkelheit siegen und böse Geister vertreiben. Extra für diesen Anlass bekamen alle Jungs neue Kleidung. Dafür fuhren wir extra in die Stadt, […]

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Das große Lichterfest (genannt: Diwali) stand vor der Tür. Es ist eines der wichtigsten und größten Feste in ganz Indien und wird jedes Jahr am 31.10. gefeiert. Hintergrund: Das Licht soll über die Dunkelheit siegen und böse Geister vertreiben.

Extra für diesen Anlass bekamen alle Jungs neue Kleidung. Dafür fuhren wir extra in die Stadt, um Sachen zu kaufen. Ich kann nur sagen: Am Ende hatten die Jungs richtig schicke Klamotten! Natürlich durften ich und Marlene auch nicht fehlen. So ging es es für uns mit drei indischen Köchinnen des DBCH (Don Bosco Care Home) in die Stadt zum Sari kaufen! Bei all den ganzen, schönen Saris, die wir anprobieren durften, fiel die Entscheidung ganz schön schwer! Letzendlich aber wurden wir fündig und fuhren mit bepackten Taschen zurück ins Projekt.

Paar Tage zuvor waren wir zu Gast bei einer Veranstaltung. Dort wurden einige Projekte und Schulen eingeladen und mit Preisen ausgezeichnet (für ihr Engagement). Zum sonstigen Ablauf ein paar Stichpunkte:

  • viele Tänze (teilweise wurde echt richtig gut Stimmung gemacht)
  • viele Fotos (nicht sonderlich spannend)
  • Reden von Leuten auf Tamil (der Sprache hier)

Teilweise war es echt sehr laut. (Gut, ich gestehe, ich saß direkt neben den Lautsprechern. Also Platzwahl technisch gesehen nicht die optimalste Lösung 😅)

Dann war es endlich soweit und das große Diwali-Fest stand vor der Türe! Der Tag startetete in der Früh (07.00 Uhr) mit einem kleinen Gebet, wo alle anwesend waren. Nach dem Frühstück schmierten sich die Jungs von Kopf bis Fuß mit Öl ein. Ja, richtig gehört. Aber das machen nur die Männer, die Frauen bleiben verschont. (Zum Glück😅) Währendessen halfen uns die Fauen, den Sari anzuziehen.

Funfact: Wer denkt, das ist ein einfaches Kleid: Nicht ganz! Der Sari besteht aus einer Bluse, einem Unterrock und einem Tuch, das um den Körper geschwungen wird. Es ist eine komplizierte Falt-Technik, bis der Sari richtig sitzt. Ohne die Unterstützung der Frauen hätten Marlene und ich dies nie geschafft!

In den neuen Kleidern ( wir in unseren Saris, die Jungs in schicken Hemden) wurde fleißig für Fotos gepost. ( Sorry, liebe Inder aber das Posen überlasse ich lieber euch 😅) Am Nachmittag mussten Marlene und ich unsere Saris aber gegen andere Klamotten eintauschen. Denn dann stand ein Programm an mit viel Tanz und Gesang! Dazu haben wir beide eine „kleine“ (5 min!) Tanzeinlage einstudiert (leichte Tänze aus Deutschland). Es hat echt Spaß gemacht, diese auf der Bühne zu performen! ( Auch wenn ich das am Anfang nicht gedacht hätte!)

Am Abend gab es noch ein großes Feuerwerk. Und ja: Die Lichter waren zwar schön, aber auch sehr laut! ( Aber wer kennt das nicht.)

Im Großen und Ganzen: Ein wirklich gelungenes Fest! ( Kann ich gerne wieder feiern😊)

Bis zum nächsten Eintrag 🤗

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Von Ruhe in Frieden in die Stadt des Friedens (La Paz) https://blogs.donboscovolunteers.de/annienbolivia/2024/11/18/von-ruhe-in-frieden-in-die-stadt-des-friedens-la-paz/ Mon, 18 Nov 2024 17:22:34 +0000 http://21726.41 Hola amigos, und schon ist es wieder ein Monat her, seit ich meinen letzten Blog veröffentlicht haben. Die Zeit rennt und gleichzeitig erlebt man so viel, dass man sich an manche Sachen schon nicht mehr erinnern kann. Zum Glück schreibe ich mir immer alles fleißig auf 😀Am 2. November wurde hier Allerseelen gefeiert. Wie auch […]

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Hola amigos,
und schon ist es wieder ein Monat her, seit ich meinen letzten Blog veröffentlicht haben. Die Zeit rennt und gleichzeitig erlebt man so viel, dass man sich an manche Sachen schon nicht mehr erinnern kann. Zum Glück schreibe ich mir immer alles fleißig auf 😀
Am 2. November wurde hier Allerseelen gefeiert. Wie auch in Deutschland geht man dazu auf den Friedhof um an seine verstorbenen Angehörigen zu denken. Nur läuft das hier ein bisschen anders ab. Der Tag hat eigentlich so angefangen wie ein Novembertag in Deutschland, das bedeutet Regen und Wind, aber natürlich nicht so kalt. Für mich war es von der Stimmung her echt wie Allerseelen/Allerheiligen in Deutschland. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den Jungs hieß es dann fertig machen für den Friedhof. Ich hab mich dabei die ganze Zeit schon gefragt wie wir mit so vielen Jungs zu dem Friedhof kommen, der schon ein ganzes Stück entfernt liegt. Als dann ein Viehtransporter vor am Eingang auf uns gewartet hat, hab ich mich umso mehr gefreut. Und ich muss sagen, trotz dem nicht sooo tollen Wetter hat die Fahrt echt Spaß gemacht. Dabei wurde natürlich immer versucht so viele Blätter wie möglich von den herunterhängenden Ästen abzureißen oder auch der ein oder andere Klimmzug an der Stange über dem Wagen gemacht. Beim dem Friedhof angekommen wurden wir erstmal von einer Menschenmasse und Verkaufsständen in Empfang genommen. Für uns ging es aber erstmal in eine Kapelle, die speziell für die Verstorbenen des Projektes Don Bosco ist. Da dann zu sehen, wie jung teilweise die Kinder waren als sie starben war schon ein etwas bedrückendes Gefühl. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst ging es dann so richtig los für die Jungs. Mit Tüten bewaffnet sind wir von Grab zu Grab gezogen. Wobei man sagen muss, dass es sich hierbei eher um kleine Kapellen, Häuser oder Nischen in einer Mauer handelt. Selbst hier auf den Friedhof sieht man den Kontrast von Arm und Reich sehr deutlich an der Art des Grabes. Warum die Jungs alle Hände voll zu tun hatten wurde mir relativ schnell klar. Für ein Gebet das die Jungs sprachen, gab es etwas zu Essen. Das reichte von Brot, Kuchen und Gebäck bis hin zu Süßigkeiten, Obst und belegten Broten. Ich habe auch manchmal etwas bekommen, obwohl ich mit etwas Abstand, aber natürlich trotzdem, leise mitgebetet habe. So lieb und andächtig wie die Jungs an den Gräbern sein konnten, habe ich sie zuvor noch nie gesehen – fast wie Engel :).
Nach gut zwei Stunden ging es dann mit wirklich vollen Tüten auf den Heimweg. Und mich würde es nicht wundern wenn die Jungs immer noch von den Süßigkeiten essen würden, die sie auf dem Friedhof ergattern konnten.


Von Ruhe in Frieden in die Stadt des Friedens. (Mir ist hier irgendwie erst aufgefallen was die Städtenamen übersetzt bedeuten). Und ich muss sagen Frieden wollen wir ja schließlich alle! So sind wir am 05.11 um 4:50 aufgestanden um zum Flughafen zu fahren. Eigentlich hätten wir lieber einen Nachtbus genommen, aber durch die politischen Unruhen und die dadurch aufkommenden Straßenblockaden war das unsere einzige Möglichkeit. Wir würden nämlich von der Deutschen Botschaft in La Paz zu einem gemeinsamen Treffen zusammen mit allen anderen deutschen Freiwilligen eingeladen. Und wenn es schonmal nach La Paz geht, dann sicher nicht nur für einen Tag. Wir wurden nach unserer Landung in El Alto von einem lieben Chauffeur der Universidad Salesiana abgeholt. Schon am Flughafen hat man den Höhenunterschied deutlich gemerkt. Von knapp 420 Meter in Santa Cruz auf etwas über 4000 Meter war dann die Luft schon dünner und auch auf jeden Fall kälter. Bei der Uni angekommen wurden wir erstmal mit Käse, Cracker und Obst begrüßt. Über den Käse haben wir und besonders gefreut, da in Santa Cruz überall der gleiche Käse verwendet wird und naja sagen wir es mal so es gibt auf jeden Fall besseren Käse :). Etwas müde aber trotzdem neugierig, wurden wir dann durch die Stadt geführt oder besser gesagt über die Stadt getragen. Mario, auch ein Mitarbeiter der Uni, der uns alles gezeigt hat, tat mir im nachhinein echt etwas leid. Mit sechs nicht besonders aufnahmefähigen Personen unterwegs zu sein und zu reden ist sicher nicht ganz einfach. Umso dankbarer waren wir, dass wir einfach „nur“ hinterherlaufen durften und uns sonst nicht viele Gedanken machen mussten. Mit der Teleferico (Seilbahn) haben wir die ersten Eindrücke über die Stadt bekommen. Auffällig sind hier vor allem die unverputzten Backsteinhäuser. Der Schein von unfertigen Häusern hat vor allem den Grund, dass man in Bolivien erst dann Steuern zahlt, wenn das Haus offiziell fertig gebaut ist. Also der fertige unfertige Rohbauzustand wird bewusst so belassen. Am nächsten Tag sind wir früh Richtung Copacabana und von dort zum Titicacasee aufgebrochen. Nach einer kleinen Stadtführung und einem Mittagessen ging es für uns über den Titicacasee zur „Isla del Sol“. Die Sonneninsel ist vor allem in der Inca-Mythologie ein sehr wichtiger Ort. Die Fahrt auf dem Boot war zwar windig und auch etwas frisch, was wir mittlerweile nicht mehr so gewohnt sind, aber trotzdem sehr schön. Auf der Insel angekommen haben wir mal wieder direkt gemerkt was die Höhe mit uns macht. Man hätte meinen können, man hätte über Nacht jegliche Ausdauer verloren. Den Anblick wie wir die Treppenstufen laut atmend bestiegen haben, möchte ich niemandem antun wollen. Aber zum Glück ging es dort allen anderen Menschen bzw. Touris genauso. Für mich war es irgendwie auch ein Sprung zurück in die Vergangenheit, als ich gesehen habe, dass wirklich noch Esel als Lasttiere gebraucht werden, um zum Beispiel Lebensmittel auf der Insel zu transportieren. Uns wurde auch erklärt, dass die Menschen die auf der Insel leben generell sehr gesund sind und sich ihre Medikamente selbst anbauen (Pflanzen). Das einzige Problem soll vor allem sein, dass durch das schwere Schleppen und Arbeiten, vor allem der Rücken der Bewohner darunter leidet. Bei der einstündigen Rückfahrt mit dem Boot hatten wir ein sehr unterhaltsames Programm. Ein kleines Kind war sehr aufgedreht und fand vor allem die Touris sehr spannend. Neben anstarren und dem ein oder anderen Kunststück auf dem Dach des Bootes, waren vor allem die Kommentare der anderen Menschen auf dem Boot sehr unterhaltsam – war zwar auf Französisch aber Lene konnte es mir zum Glück übersetzten. Die dreistündige Rückfahrt zurück nach La Paz hat den Tag dann abgerundet, neben einer wunderschönen Landschaft, die ich in Santa Cruz doch echt vermisse, kam dazu noch der Sonnenuntergang, der das dann nochmal toppte.
Am nächsten Morgen, nachdem ich sehr gut geschlafen hatte – mit 4 Decken wohlgemerkt, wurden wir von unserem Guide abgeholt und ab ging es zur Todesstraße. Auf dem Weg dorthin wurde dann noch eine kleine Klopause eingelegt. Also die Türen bei den Klos wären auf jeden Fall nicht nötig gewesen sagen wir es mal so 🙂 Am Startpunkt angekommen gab es erstmal Frühstück, bestehend aus Brot, Dulce de leche (ist quasi wie Karamell), Bananen und was bei der Höhe natürlich nicht fehlen durfte Coca-Tee. Nach einer kleinen Einweisung der Fahrräder ging es dann auch schon los. Viel mit Fahrradfahren hatte es tatsächlich nicht zu tun, eher mit bremsen und auf den Weg achten, da es eigentlich immer Bergab ging – also das einzige was am Fahrradfahren spaß macht 🙂
Durch regelmäßige Stops konnten wir unsere Arme entspannen und vor allem die Aussicht genießen. Auf der Todesstraße gibt es eine Italienische und Französische Ecke. Bedeutet soviel, dass an der Stelle schon Menschen dieser Nationen gestorben sind.
Beinahe hätte ich noch eine Deutsche Ecke eröffnet, da ich einmal fast mein Gleichgewicht verloren hatte. Für mich war der Abhang aber schon noch weit genug entfernt, sodass auch zum Glück nichts passiert ist.
Am Ende der Tour gab es dann noch Mittagessen und eine entspannte Zeit im Pool bevor es dann auf den Rückweg ging. Hier gabs dann erst nochmal Coca-Blätter, die Höhe war hier echt nochmal krass. Bei 4650 Meter ist es uns dann doch nochmal in den Kopf gestiegen – aber hey die Coca-Blätter haben auf jeden Fall ihren Zweck erfüllt, da es uns auch schnell wieder besser ging. Mit unserem Tourguide Marco haben wir dann noch unsere Lieblingslieder bzw. deutsche Banger angehört und so unsere Tour beendet. Am zweitletzten Tag sind wir dann zur Deutschen Botschaft in La Paz. Hier hatten wir dann die Möglichkeit alle anderen deutschen Freiwillige kennen zu lernen und uns über unsere Arbeit und Erfahrungen auszutauschen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann noch eine Runde durch die Stadt und auf der Hexenmarkt (mercado de las brujas) Hier riecht es vor allem sehr besonders, bisschen verbrannt, nach Kräuter und Gewürzen.
Der Tag wurde dann noch mit den anderen Freiwilligen mit dem ein oder anderen Getränk und Musik abgerundet bevor es für uns dann am nächsten Tag wieder nach „Hause“ ging.
Während diesem Trip wurde mir auch nochmal mehr bewusst, was für ein Privileg es ist, hier zu sein und diese Erfahrungen machen zu dürfen, worüber ich echt dankbar bin.

Sodale, hasta luego
Anni

volle tüten mir essen
auf dem friedhof beim beten
grab von armen
ausblick bei der heimfahrt
todesstraße
schlafender hund in der bar
frühstück

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Bunte Lichter in dunklen Straßen https://blogs.donboscovolunteers.de/klaraingoa/2024/11/16/bunte-lichter-in-dunklen-strassen-diwali-lichter/ https://blogs.donboscovolunteers.de/klaraingoa/2024/11/16/bunte-lichter-in-dunklen-strassen-diwali-lichter/#comments Sat, 16 Nov 2024 06:52:12 +0000 http://21707.63 „Heute ist Diwali – das Festival der Lichter“ wurde uns am 30.10. von der Familie erzählt, die uns die Räume zum Wohnen zur Verfügung stellt. So richtig konnte ich mir darunter noch nichts vorstellen. An den Häusern und an Straßenrändern hingen überall bunte Laternen und Lichterketten. Schon am Nachmittag wurde auf unserer Straße laut Trance […]

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„Heute ist Diwali – das Festival der Lichter“ wurde uns am 30.10. von der Familie erzählt, die uns die Räume zum Wohnen zur Verfügung stellt. So richtig konnte ich mir darunter noch nichts vorstellen. An den Häusern und an Straßenrändern hingen überall bunte Laternen und Lichterketten. Schon am Nachmittag wurde auf unserer Straße laut Trance – elektronische Musik – durch große Boxen gespielt, um sich für den Höhepunkt des Tages vorzubereiten. Neben den Boxen stand eine riesige Figur aus Pappmaschee. Der Father erzählte uns, dass diese Figur in der Nacht verbrannt wird.

Mit ein paar Jungs aus der Einrichtung fuhren wir am Abend nach Panaji und schauten uns viele verschiedene Figuren an. Die Musik dabei war schon fast unerträglich laut, weswegen wir nicht allzu lang in Panaji verbrachten. Am 01.11. wurden wir von unseren Vermietern auf ein Eis eingeladen. Diese Chance nutzen Adele und ich, um mehr über das Festival zu erfahren. Die Figur soll einen Dämon aus der hinduistischen Geschichte darstellen, welcher verbrannt wird, um die Dunkelheit zu vertreiben und das Licht herbei zu holen. Deswegen das Festival der „Lichter“ und die leuchtende Dekoration.

Diwali im Slum

Der Father erzählte uns nebenbei, dass wir bald eine lange Zugfahrt vor uns haben. Wir würden uns ein Programm anschauen. Die Menschen seien dort traditioneller gekleidet und haben noch nie einen weißen Menschen gesehen. Das hat er aber mit einem Witz verbunden, weswegen wir nicht wussten, ob es ernst gemeint war.  Manchmal werden uns Dinge nur so leicht angedeutet, aber wir wissen nie so richtig was uns erwartet.

Am 31.10. haben wir uns 5.30 Uhr auf den Weg gemacht. Wir schauten bei einer weiteren Don Bosco Einrichtung vorbei, wo wir von sehr humorvollen Fathers begrüßt wurden. Einer von ihnen hat uns zum Bahnhof gebracht. Auf dem Weg dorthin liefen deutsche Hits von Falco und den Ärzten im Radio, die ich absolut nicht auf einem indischen Sender erwartete.

Wir fuhren durch Wälder und Berge mit Wasserfällen. Am Rande der Gleise sahen wir einen entgleisten Wagon, der schon total eingewachsen war. Scheinbar hat man nie geschafft ihn zwischen den Bergen und Bäumen herauszuholen.  Der Zug fuhr maximal 50 km/h, da die Strecke schon so alt ist, kein Wunder, dass wir mehr als zwei Stunden Verspätung hatten. An unserem Zielort angekommen, wurden wir von einer Bekannten des Fathers begrüßt und mit Tuktuks  zu einem Restaurant gefahren, in dem wir nach 9 Stunden das erste Mal etwas aßen. Danach sind wir zu einem Hotel gelaufen, wo wir uns etwas ausruhen konnten. Später sind wir wieder in Tuktuks gestiegen und weiter Richtung Don Bosco Einrichtung gefahren. Je weiter man aus der Stadt gefahren ist, umso schmutziger und ärmer wurde es. Jedoch habe ich mir dabei noch nicht viel gedacht.

Die Einrichtung

 An der Einrichtung wurden wir erstmal von Leuten,  die vor ihren Hütten saßen angestarrt. Mir wurde bewusst, dass diese Menschen wirklich noch keinen weißen Menschen gesehen haben. Wir wurden dann von der Frau, die wir vorher schon trafen herein gebeten. Als erstes nahm ich rund 70 Kinder war, die in einem viel zu kleinen Raum beisammen saßen und aufgeregt miteinander redeten. Wir nahmen an einem indischen Brauch Teil, bei dem  jeder Gast einen Docht anzündet, der in einer Schale mit Öl endet. Nach der Begrüßung setzten wir uns auf Plastikstühle, die es übrigens in jedem Haushalt gibt, und sahen den Kindern beim Singen und Tanzen zu. Sie trugen indische Trachten, um dem Diwali Festival angemessen gekleidet zu sein.

Als die Kinder  fertig waren, kam jedes einzeln zu uns, gab uns die Hand, wünschte uns ein „Happy Diwali“ und kniete dann vor unseren Füßen nieder. Manche fassten unsere Füße an und fuhren sich dann über Gesicht und Körper. Das war sehr fremd für uns, jedoch wurde uns von einem anderen Father erklärt, dass sie damit ihren Respekt und ihre Dankbarkeit gegenüber Älteren ausdrücken. Wir freuten uns sehr über das Programm und die Kinder.

Billigschmuck verkauft von Streetvendors

All diese Kinder in dem kleinen Raum waren Söhne und Töchter von Streetvendors. Streetvendors sind Frauen, die billigen Goldschmuck kaufen und dann weiterverkaufen. Der Father wollte, dass uns die Bekannte zu einer anderen Frau bringt, die Teil der Streetvendors ist. Vor dem Haus dieser Frau zogen wir unsere Schuhe aus, wie es hier üblich ist und gingen hinein. In dem Raum stand ein altes Bett aus Metall, worauf alte Säcke lagen, die als Matratze dienten. Kohle und Holz liegt in einer Ecke zum Feuern und in einer anderen stehen alte Stühle, die für uns bereitgestellt wurden. Ich war sprachlos. Trotzdem versuchte ich zu lächeln, um die Frau zu begrüßen. Die Frauen unterhielten sich in Konkani, weswegen wir nicht viel von den Gesprächen mitbekamen. Ein Koffer, gefüllt mit Schmuck, wurde vor unseren Füßen geöffnet. Ein paar Ketten und Ringe wurden uns zum Anschauen in die Hand gegeben.

Die Frau, die uns zum Haus führte, erzählte uns von einer Selbsthilfegruppe. In dieser Treffen sich Streetvendors und sparen gemeinsam Geld, welches sie mit dem Schmuck verdienen. Das angesparte Geld wird dann für Notfälle eingesetzt. Zum Beispiel für Medizin oder dringende Renovierungen.

Realisation

Als ich in diesem dreckigen, engen Raum saß, wurde mir das erste Mal bewusst, was das Arm-sein wirklich bedeutet. Zum ersten Mal hab ich diese Umstände und Erzählungen mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich dachte, die Einrichtung, in der wir arbeiten sei schon ärmlich, aber das war nochmal viel extremer. Ich fühlte mich gezwungen etwas von dem Schmuck zu kaufen, aber ich wusste, dass es nur dem Klischee des „reichen Deutschen“ dienen würde und weitere Frauen mit ihren Koffern kommen würden.

 Vor unserer Abreise wollten einige Arbeiter der Einrichtung Bilder mit uns machen. Von den anderen Menschen um uns wurden wir mit hoffnungsvollen Blicken angeschaut, als würde unsere Anwesenheit irgendetwas verändern. Mir war das ein Bisschen zu viel. Die vielen Gesichter, die Hände die uns berührten und die Handy-Kameras vor unserem Gesicht. Mir fiel es schwer noch ein Lächeln aufzusetzen.

Rückweg

 Auf dem Rückweg stiegen mir Tränen in die Augen, als ich darüber nachdachte, was wir gerade alles gesehen haben. Fragen kreisten in meinem Kopf. Wieso leben Menschen unter diesen Umständen, während ich alles habe, was ich brauche. Warum müssen sie um jeden Cent für ihr Essen kämpfen, während ich mir meine fünfte Jeans bestelle. Wie bin ich nur auf die Idee gekommen ein Freiwilligendienst für mehrere Tausend Euro zu machen, wenn ich das Geld einfach spenden könnte? Trotzdem sind diese Menschen die dankbarsten und gastfreundlichsten, die ich je kennengelernt habe. Sie wissen Dinge mehr zu Schätzen als wir Deutschen. Wir können uns glücklich schätzen, dass die Kündigung von Lindner und der „Genderwahn“ (- um es etwas herunterzubrechen-) momentan unsere einzigen Probleme sind und wir uns keine Gedanken über unsere nächste Mahlzeit machen müssen.

Ich weiß, dass ich mich nicht schlecht fühlen muss. Ich bin in Deutschland geboren, was ich mir nicht aussuchen konnte. Die Menschen hier wohnen schon ihr ganzes Leben lang so und kennen nichts anderes. Trotzdem nahmen mich der Anblick und der Gedanke, dass ich nichts daran ändern kann, sehr mit.

Vielleicht konnte ich euch damit ein bisschen zum Nachdenken anregen. Im nächsten Eintrag gibt es wieder schönere Anekdoten, versprochen 😉

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Ein großes Dankeschön an alle Spendenden.

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அக்டோபர் (Akṭōpar) – OKTOBER https://blogs.donboscovolunteers.de/milaentdecktindien/2024/11/15/%e0%ae%85%e0%ae%95%e0%af%8d%e0%ae%9f%e0%af%8b%e0%ae%aa%e0%ae%b0%e0%af%8d-ak%e1%b9%adopar-oktober/ Fri, 15 Nov 2024 11:36:32 +0000 http://21717.174 Längere Zeit ist seit meinem letzten Blogeintrag vergangen und so lange hat es auch gedauert, bis wir jetzt endlich unsere Registrierung in den Händen halten können! Hat sich ja nur 2 ½ Monate mit vielem Ausfüllen von Dokumenten, Polizeibesuchen, einem Trip nach Chennai ins FFRO-Büro (dazu mehr im nächsten Blogbeitrag) und vor allem ganz, ganz […]

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Längere Zeit ist seit meinem letzten Blogeintrag vergangen und so lange hat es auch gedauert, bis wir jetzt endlich unsere Registrierung in den Händen halten können! Hat sich ja nur 2 ½ Monate mit vielem Ausfüllen von Dokumenten, Polizeibesuchen, einem Trip nach Chennai ins FFRO-Büro (dazu mehr im nächsten Blogbeitrag) und vor allem ganz, ganz viel Warten hingezogen. Umso glücklicher bin ich jetzt aber darüber, dass dieser Prozess endlich vorbei ist!

Kommen wir zu einem Schnelldurchlauf des Oktobers. Trotz noch fehlender Registrierung haben wir super viel erlebt, auch außerhalb unseres Schulcampus (unsere „Ausgangssperre“ wurde von den Fathers nicht mehr ganz so ernst genommen).

Zur Info: Bei den Orten habe ich einen Google-Maps Link hinterlegt. Wenn ihr darauf klickt, könnt ihr euch mal auf der Karte anschauen, wo die ungefähr liegen 🙂

13.10. Ayudha Puja 🪷

Ein hinduistischer Feiertag, an dem alle möglichen Dinge, die alltäglich benutzt werden (z. B. Autos, Busse, Schulbücher, Musikinstrumente), verehrt werden. Hierfür haben wir gemeinsam mit den Fathers die Schulbusse mit Blumen geschmückt und anschließend wurden diese geweiht. Ein paar Snacks gab es auch.

15.10. Schulausflug nach Thanjavur 🎒

Zum 1. Mal seit einem Monat durften wir den Campus wieder verlassen und die Schüler bei ihrem Ausflug an eine andere Don-Bosco-Schule begleiten, wo ein Programm rund um das Thema Wasser stattfand. Zu erwähnen ist auch, dass wir dort nicht übernachtet haben, sondern die jeweils 6 Stunden Hin- und Rückfahrt an einem Tag gefahren sind. Dafür sind wir um 3 Uhr nachts losgefahren und um 23 Uhr wieder daheim angekommen sind. Hat sich aber total gelohnt, denn das Tollste an diesem Tag war definitiv, dass wir dort unsere Mitvolontäre Marlene und Annalena getroffen haben. Sie waren ebenfalls mit den Jungs von ihrem Projekt in Salem in Thanjavur.

19.10. Science Expo 🧪

Alle Schüler haben ihre selbst gebastelten Projekte zu Themen aus Bio, Physik und Chemie in ihren Klassenzimmern ausgestellt und man konnte sich alles genau anschauen und den Schülern auch noch Fragen zu ihrem Projekt stellen. Manche haben einem auch Live-Experimente gezeigt. Richtig cool!

21.10. – 25.10. Individual Talent Expo 🎤

Jeden Vormittag waren alle Schüler einer oder zwei Klassen damit dran, auf einer Bühne ihr persönliches Talent aufzuführen. Immer wenn wir grad keinen Unterricht hatten, haben wir zugeschaut, wie die Schüler z. B. gezaubert oder getanzt haben.

23.10. field trip zum Valinokkam-Beach 🌊

Zusammen mit den Schülern der 6. bis 11. Klasse ging es an den nahegelegenen Valinokkam Beach, einen natürlichen Hafen, an dem viele Fischerboote anlegen. Denn viele Familien im Süden Indiens verdienen ihren Unterhalt durchs Fischen. Schwimmen gegangen ist allerdings niemand, denn obwohl Sayalgudi so nah am Meer liegt, können die meisten Schüler sowie Lehrer nicht schwimmen.

28.10. Sayalgudi-Beachhh 🌞

Endlich konnten wir auch mal wieder den an ganz nahen Strand bei uns und einen so schönen Sonnenuntergang sehen!

29.10. Tirukkural-competition  📖

Der Tirukkural ist ein klassisches tamilisches Lehrgedicht und behandelt in Doppelversen die drei Lebensziele des Menschen (Tugend, Wohlstand und Liebe). Und rund um dieses Gedicht gab es Wettbewerbe in z. B. den Kategorien Tanz, Gesang oder Essay-Schreiben statt. Daran haben auch Schulen aus der Umgebung teilgenommen. Leider war das ganze Programm auf Tamil, sodass wir nur sehr wenig verstehen konnten.

31.10. Ausflug nach Tirunelveli 🛕

Zusammen mit den Fathers sind wir ca. 3 Stunden nach Tirunelveli gefahren. Dort durften Lea und ich dann alleine etwas Sightseeing machen. Wir haben uns einen Tempel, zwei Kirchen, sowie ein kleines Museum über einen indischen Freiheitskämpfer angeschaut. Nachmittags waren wir dann noch gemeinsam mit den Fathers im Kino, bevor es wieder nach Hause ging. Am gleichen Tag war auch Diwali, das Lichterfest. Gefeiert haben wir das nicht direkt, da wir ja unterwegs waren, aber wir konnten auf der Autofahrt ganz viele Feuerwerke sehen.

War jetzt doch kein Schnelldurchlauf, ups 😬 Es ist aber auch einfach extrem viel passiert letzten Monat.

Zwischen diesem ganzen Programm haben wir natürlich auch wieder unterrichtet. Die anfänglichen Schwierigkeiten, die großen Klassen unter Kontrolle zu behalten, sind schon etwas besser geworden, sind aber immer noch das Anstrengendste am Unterrichten. Großes Problem ist hier, dass viele Lehrer bei Fehlverhalten mit sehr strengen Maßnahmen oder Bestrafungen durchgreifen. Die Schüler checken, dass wir das nicht so machen, und nutzen das natürlich voll aus. Ich würde aber trotzdem sagen, dass ich mit jedem Tag mehr in die Lehrerrolle wachse, auch wenn es immer mal wieder Tage gibt, an denen nix funktioniert. Nicht nur ich, sondern auch die Schüler müssen sich ja an unseren Unterricht gewöhnen, der aus vielen mündlichen Übungen und Aufgaben besteht. Da der Großteil des Unterrichts normal an der Schule als Frontalunterricht gestaltet ist, ist unser „spoken englisch“ Unterricht auch ungewohnt für die Schüler. Mit der Zeit wird das bestimmt noch!

Insgesamt habe ich mich sehr gut eingelebt und es fühlt sich „normal“ an hier in Indien zu sein, wenn das Sinn ergibt. In manchen Momenten realisiere ich das aber immer noch nicht, dass ich wirklich in Indien bin, so weit von Deutschland, meiner Familie und Freunden weg, die ich zwischendurch auch sehr vermisse.

Ich freue mich jetzt total darauf, endlich frei ohne Sorgen um die Registrierung noch so viel mehr zu entdecken und ganz tolle Erfahrungen zu machen!!

Bis ganz bald! 🥰

Für weitere Eindrücke und vor allem viele Bilder könnt ihr mir gerne auf meinem Instagram-Account folgen. Dort heiße ich @mila.entdeckt.indien oder hier der Link: https://www.instagram.com/mila.entdeckt.indien 🫶🏼

Der Beitrag அக்டோபர் (Akṭōpar) – OKTOBER erschien zuerst auf Don Bosco Volunteers.

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