Don Bosco Volunteers Archive - emma in ruanda https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/tag/don-bosco-volunteers/ Willkommen auf meinem Blog! Sun, 29 Mar 2020 10:08:37 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Danke – Thank you – Murakoze! https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/29/danke-thank-you-murakoze/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/29/danke-thank-you-murakoze/#comments Sun, 29 Mar 2020 07:42:06 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=396 Ein allerletztes Mal Hallo!Das wird gezwungenermaßen mein letzter Blogeintrag, denn wie ihr bereits wisst, bin ich seit knapp einer Woche wieder zurück in Deutschland. Nicht wirklich freiwillig und ebenso wenig glücklich darüber. So hatte ich mir meine Rückkehr bestimmt nicht vorgestellt. Aber darum soll es heute nicht gehen. Die Heulattacken, das schlimme Vermissen – irgendwann […]

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Ein allerletztes Mal Hallo!
Das wird gezwungenermaßen mein letzter Blogeintrag, denn wie ihr bereits wisst, bin ich seit knapp einer Woche wieder zurück in Deutschland. Nicht wirklich freiwillig und ebenso wenig glücklich darüber. So hatte ich mir meine Rückkehr bestimmt nicht vorgestellt. Aber darum soll es heute nicht gehen. Die Heulattacken, das schlimme Vermissen – irgendwann wird es besser, hoffe ich. Bis dahin heißt es durchhalten und auf die Frage: „Wie geht’s dir denn jetzt?“ mit Lächeln und „Das wird schon“ antworten. Denn ich kann ja nicht immer sagen, wie besch***** es ist. Ich hab einfach keine Worte dafür. Freude und Trauer, Fassungslosigkeit und völlige Überforderung. Ich kann’s nicht besser beschreiben. Aber darum soll es jetzt überhaupt nicht gehen. Ich möchte das Ganze hier positiv abschließen. Und darum kommt er jetzt: mein Dankbarkeitsbeitrag. Zwischendurch kommen noch ein paar Worte auf Englisch, eine kleine Botschaft für alle meine Freunde in Ruanda. Für nicht perfektes Englisch entschuldige ich mich jetzt schon mal herzlich Hauptsache es wird verstanden. : )

Mein einziges Kleidungsstück aus Ruanda – dieser Rock : )

Hey guys!
Since last Monday we are back in Germany. Most of you know that already. It was not our decision but from the german government. They decided and we had to follow. Nothing to choose for us. Now we are back. We had to go very fast that’s why it was not possible to say good bye and thank you face to face. So I try to do it like this.

Da sim’ma wieda! Völlig übermüdet, aber immerhin samt Gepäck am Flughafen in Amsterdam

Danke für …

Wo soll ich denn anfangen? Am besten vorne.

… die Menschen

Ich möchte mich bei der Rike bedanken. Dafür, dass du es die letzten knapp sieben Monate mit mir ausgehalten hast. War bestimmt nicht immer einfach, aber du hast es doch ganz gut gemeistert. Danke, dass ich immer zu dir kommen konnte und wir über unsere Probleme und Sorgen geredet haben. Aber auch sonst über alles. Dafür, dass wir gute und weniger gute Momente geteilt haben. Dass wir nach Streits wieder zueinander gefunden haben, auch wenn das nicht immer ganz einfach war. Wir sind jetzt gerüstet für Beziehungen, würde ich sagen. Wir wissen, dass es nicht immer alles perfekt ist, dass man an sich arbeiten muss. Das haben wir gelernt. Aber auch, dass Menschen unterschiedlich sind und man den anderen manchmal so sein lassen muss, wie er ist. Ndagukunda Schatzi <3 Sänk ju foa alles

Damit war das Ende unseres Freiwilligendienstes besiegelt. Auf Wiedersehen liebe Rike und danke für die tausend Umarmungen : )

A big thank you to our aspirants. It was really great how often you helped us. Sometimes with explanations of the culture, what is forbidden and why people do things like they do. Othertimes you translated for the two abazungukazi what we wanted to say and as well what people told us. For helping us to buy the food for the the project with the children on saturdays and for organizing that project really thank you so much! I know it was not easy for you too sometimes. But you did a great job and I know you will do in the future too. Of course there are many more things you did and I am thankful for but if I wrote them all now, this article would never end.
Some last words.
Thank you for always helping us when it was necessary. That you listened to me when I needed someone, for your advices, for your nice words when it was a hard moment, for your smiles and jokes. Even though they were really often about me, I always liked to joke with you.
For your way all the best. See you in 2 and a half year for the time when you become salesians (I’m sorry, I forgot the name for that event. Please help me ; ) )

Diese Jungs, unsere Aspis

Thank you to our community. Even though they probably will not read it (and even if, most of them will not understand) I want to send them a Merci! For the warm welcome in the beginning, for all the times they helped us, for all the love they gave us, for somehow protecting us and take care for us – the two young girls from Germay. For praying with us, teaching us French, being patient when I needed time to understand what you said and answer, for trusting us, especially for giving me the permission to drive with l‘ ancienne voiture du noviciat. Merci beaucoup pour tout.

Mein Auto der letzten sieben Monate ; )

Thank you to all our friends in Rwanda! The students, the children, the visitors of oratory, the people in church, the novices, the salesians. I am happy and thankful to call you inshuti zanjye. Thank you for helping us to learn Kinyarwanda, for (often) not laughing about my mistakes when I tried to talk. I know sometimes it sounded really funny. Thank you for showing and teaching me, discussing and talking to me.
Thank you for making this time unforgettable!
See you again! Murabeho!

Unsere Novizen, sie sind in den sieben Monaten wirklich enge Freunde geworden.

Danke an alle, die mich von zu Hause unterstützt haben:
Meine Freunde, die sich zwischendurch gemeldet haben und mir so das Gefühl gegeben haben, zumindest emotional nicht so weit weg zu sein, auch wenn ich es körperlich war. Danke für eure Geduld, wenn ich mich mal wieder auskotzen musste. Und dann die darauf folgenden aufmunternden Worte! Ihr habt mich oft gerettet.
Aber auch an alle, mit denen ich während dieser sechs Monate keinen Kontakt hatte. Ich bin dankbar, wenn ihr zwischendurch mal an mich gedacht habt. Selbst wenn nicht, auch nicht schlimm ; )
Meine Familie, der es sicher nicht allzu leicht fiel, mich so weit weggehen zu lassen. Danke, dass ihr mich trotzdem unterstützt habt. Dass ihr mir das Gefühl gegeben habt, dass ihr an mich glaubt. Dass ihr mich liebt. Ich habe erst in Ruanda richtig gelernt, wie viel das eigentlich wert ist. Wenn man sich Teil einer Familie nennen darf, die einem zuhört und dann sagt: „Kneif die Arschbacken zusammen, es kommen auch wieder bessere Tage. Nach Hause fahren ist keine Option, also heul‘ dich eine Runde aus und dann geht’s zurück ans Werk!“
Aber auch natürlich den ganzen Menschen, die für mich gespendet haben! Vielen Dank für eure Unterstützung. Mein Spenderkonto ist so gut wie voll. Das ist ganz wichtig, damit nochmal Freiwillige entsendet werden können. Ich freue mich sehr darüber, dass ihr mich nicht nur mental sondern eben auch finanziell gefördert (kann man das so sagen?) habt. : )

Nicht zuletzt möchte ich den lieben Leuten von Don Bosco danken, die sich jeden Tag den Hintern für uns aufgerissen haben und es immer noch tun. Die im Zweifelsfall immer erreichbar waren – Tag und Nacht. Die für uns Volos jedes Mal alles geben. Uns zuhören und sich um uns kümmern. Ihr seid die Besten und ich war und bin sooo dankbar, bei euch gelandet zu sein. Danke, dass ihr mich nach Ruanda geschickt habt. <3
Auch meinen Mitvolos, vor allem jenen vom Zwischenseminar möchte ich danken. Für all die geilen Seminare, für das Auffangen, die Tipps, das Zuhören, die Späße und den Zusammenhalt. Ihr seid echt was Besonderes.

Jetzt ist das ganze Geschehen schon ziemlich lang, aber ich bin leider noch nicht fertig. Ein bisschen müsst ihr noch lesen. Es tut mir leid, aber ich gehe euch ja auch das letzte Mal auf den Geist ; )

… für die Ereignisse

Ich will nicht viel schreiben dazu, nur ein paar Ereignisse anreißen. Über die gibt’s meistens einen eigenen Artikel. Verlinke ich euch gerne, falls noch jemand Interesse hat ; )

Da wäre gleich zu Beginn der Abschied und der ewig lange Flug, die Ankunft in Kigali und der Kommunität, das völlig neue und fremde Land mit all den neuen Eindrücken.

Das Waschen mit der Hand, Duschen unter nicht ganz sauberem Wasser und so weiter, war auch ganz neu.

Andere Kommunitäten haben wir auch besucht. Dabei wurde uns oft angeboten, doch Schwestern zu werden. Dieses Angebot mussten wir schweren Herzens leider immer wieder ausschlagen. Ich möchte doch eigene Kinder ; )

Zwei Mal ging es für uns in die Hauptstadt Kigali – ein Mal auf den Weihnachtsmarkt, ein Mal zum Urlaub machen. Im Urlaub besuchten wir dann auch den ersten Nationalpark. Dabei sind echt krasse Fotos entstanden. Lohnt sich, reinzuschauen.

Dann ging es zu einer traditionellen Hochzeit, inklusive Kleidern ; ) Das war definitiv anders als wir es aus Deutschland kennen, also war ein krasses Erlebnis.

Gefeiert wurde viel – oder zumindest bis die Uhr die Stunde des Heimgehens schlug. Dann mussten wir uns auf den Heimweg machen, ob uns das passte oder nicht.

Bei der Patronage, dem wohl größten Kinderfest in Rango waren wir selbstverständlich auch dabei : ) Zehn Tage voller Kinder, Spielen und Spaß.

Nach knapp sechs Monaten Freiwilligendienst ging es zum Zwischenseminar, in den Nationalpark und zu den Victoria Falls in Sambia.

Das waren die Erlebnisse – oder zumindest die größten. Natürlich haben wir jeden Tag was erlebt. Jeder Tag war ein Abenteuer, denn keiner wusste, was passieren würde ; )

… für die Erfahrungen

Weiter geht’s mit unfassbar vielen Links ; ) Dinge, dich gelernt habe, völlig neue Sachen, die ich da durchmachen musste oder viel mehr durfte.

Das Finden des neuen Tagesrhythmuses und des neuen Lebens in einer ganz anderen Welt weit weg von zu Hause war definitv herausfordernt, aber wir haben es gemeistert.

Was der Mensch doch für ein Gewöhnungstier ist – na ja, fast immer zumindest ; )

Das Kennenlernen unserer Kommunität und der Angestellten war Teil des Einlebens. Da habe ich sie euch alle mal vorgestellt.

Man kann alles feiern – gerade die Novizen haben da ein seltenes Talent. Mit denen haben wir wirklich oft irgendwas zelebriert – mal Medaillen, mal Silvester und noch tausend andere Dinge, die ich aber nicht beschrieben habe. Bei den Salesianern feiert man einfach alles.

Das erste Weihnachtsfest weit weg von der Familie.Es war wirklich anders als wir das so gedacht hatten, aber irgendwie war es auch eine Erfahrung wert. Trotzdem freue ich mich, wenn ich das nächste Fest wieder ein bisschen liebevoller zelebrieren kann.

Wie beantwortet man die Frage „Wie geht’s dir eigentlich?“ am besten? Genau, in einem Blogeintrag!

Das Beten musste ich erst zu schätzen lernen, aber irgendwann habe ich das geschafft. Und irgendwann war es für mich echt wichtig. Rike und ich haben gestern erstmal den Rosenkranz mit Skype zusammen gebetet. Ohne wäre es doch kein richtiger Samstag gewesen.

Ich habe die Nähe der Kinder geliebt, aber musste auch lernen, meine Grenzen zu schützen. Klar machen, was okay ist und was nicht.

Mich unfassbar schnell auf eine nicht-vorhersehbare Situation einzustellen, dich ich nie im Leben so haben wollte – meine Freiwilligendienst früher beenden als geplant und jetzt wieder in Deutschland zu sein. Und jetzt bin ich wieder hier und beende gleich meinen letzten Blogbeitrag. So schnell kann’s gehen.

… das Beste, was mir passieren konnte

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte loswerden. Die Entscheidung, einen Freiwilligendienst zu machen, mit Don Bosco nach Ruanda zu gehen, obwohl ich so viel Angst hatte vor dem Französisch und dem Kinyarwanda, mich irgendwann mit dem Samstagsprojekt anzufreunden, dass mir am Anfang sehr viel Sorgen bereitet hat, mit dem Unterrichten anzufangen – mehr oder weniger alleine und auf Kinyarwanda (auch wenn es erst nach Sambia begonnen und damit nicht wirklich lange) und all die anderen Dinge, die mit diesen sieben Monaten zusammenhingen, das alles war die beste Einscheidung meines Lebens. Ja, ich habe geweint. Bitterlich und nicht nur ein Mal. Am Anfang, weil es herausfordernd oder sogar überfordernd war, weil ich mich alleine gefühlt habe und weil zwischendurch echt alles kacke war. Ich hab mich nicht nur ein Mal gefragt, warum ich mich für einen Freiwilligendienst entschieden habe.
Und dann kamen die Kinder. Oder die Schüler. Oder jemand aus dem Oratorium. Oder einer der Brüder. Die Aspis, Mariya oder Rike. Irgendwer hat mich immer aufgefangen – oft ganz unbewusst. Aber sie haben alle immer wieder dafür gesorgt, dass ich mich besser gefühlt habe. Und so habe ich am Ende (und auch jetzt noch) geweint, dass ich nach Hause musste. Weil ich gehen musste, weil ich meine zweite Familie, meine Freunde und mein zweites zu Hause auf einem anderen Kontinent zurücklassen musste.

Traurig schauen auf Kommando kann ich nicht, aber mein Herz hat geblutet als wir da auf unseren Koffern saßen.

Ich bin dankbar für diese wunderschönen sieben Monate, die wohl die Besten meines bisherigen Lebens waren. Danke, dass ich das erleben durfte. Es wird für immer in meinem Herzen bleiben. Das könnt ihr mir glauben. Und ich werde immer gerne über diese Zeit reden. Sie hat aus der kleinen, jugendlichen, unerfahrenen Emma ein großes Mädchen gemacht, dass so schnell nichts mehr umhaut ; )

Danke, dass ihr mich begleitet habt. Das habe ich oben noch nicht gesagt. Danke, dass ihr mein Gelaber jede Woche gelesen habt. Für die Kommentare, die Nachrichten, die lieben Worte. Und auch an die stillen Mitleser : ) Vielen lieben Dank an euch alle!

Meine Kinder

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir unter diesen letzten Beitrag noch ein letztes Mal Kommentare schreiben würdet. Das bedeutet mir mehr, als ihr euch vorstellen könnt.

Das war’s! Bis irgendwann.
Bleibt gesund und passt auf euch auf, besonders in dieser Zeit.

Emma

Now a last part for my friends in Rwanda. I knwo we had to leave very fast. We could not say good bye to many people who are important to us. I’m really sorry for that but corona forced us to go.
One day, I will come back to you. I don’t know when but maybe in 2 and a half years. We will see. I’m really thankful that I had the opportunity to meet you, to talk to you and to call you now my friends.
Becuase it was not possible to say bye in a good way I wanted to do it like that. I wish you all the best guys. Thank you for everything you did for me and us.
Murabeho! And Greetings from Germany
!

Emma

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Was hätte sein soll’n https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/24/was-haette-sein-solln/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/24/was-haette-sein-solln/#comments Tue, 24 Mar 2020 11:11:15 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=392 Heute ein eventuell leicht melancholischer Beitrag. Ich muss das aber loswerden, um mit dem Thema Freiwilligendienst besser abschließen zu können. Es muss raus. Was hätte sein soll’n? Ich hätte noch knapp fünf Monate hier sein sollen. Knapp 21 Wochen. Mit meinen Kindern, den Schülern und Schülerinnen, mit den Jugendlichen, mit meinen Freunden, den Novizen, den […]

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Heute ein eventuell leicht melancholischer Beitrag. Ich muss das aber loswerden, um mit dem Thema Freiwilligendienst besser abschließen zu können. Es muss raus.

Was hätte sein soll’n?

Ich hätte noch knapp fünf Monate hier sein sollen. Knapp 21 Wochen. Mit meinen Kindern, den Schülern und Schülerinnen, mit den Jugendlichen, mit meinen Freunden, den Novizen, den Aspiranten und der Kommunität. Spielen, lachen, singen, tanzen. Lernen und lehren. Die Pläne umsetzen, die wir hatten. Meinen Englischunterricht ausbauen, den Schülerinnen und Schülern wenigstens ein bisschen die Sprache beibringen.
Wir hatten eine Idee, wie wir das Straßenkinderprojekt umstrukturieren wollten. Die ersten Schritte wurden getan, der Grundstein gelegt. Ich wollte sehen, wie das neue Schulgebäude gebaut wird. In den Chor wollte ich auch, jetzt wo es langsam anfängt, mit dem Kinyarwanda zu klappen. Wo ich doch langsam immer mehr verstehe, erste eigene Sätze bilden kann.

Ich wollte in der Kirche lesen. Auf Kinyarwanda. Eigentlich wollte ich das nicht, aber ich sollte. Ich hab mich geziert, hatte Angst. Hätte ich mich mal schneller getraut. Aber ich dachte doch, ich hätte noch fünf Monate. Ich dachte, ich hätte noch so viel Zeit.

Ich wollte Gespräche auf Kinyarwanda führen. Mit den Kindern, mit den Schülern, mit den Erwachsenen. Ich wollte es schaffen, diese beschissen schwere Sprache zu lernen. Und mich nicht mehr auslachen lassen müssen, sondern Freude zu sehen, dass ich mich verständigen kann.
Auf dem Markt war ich letzte Woche Donnerstag zum ersten Mal ganz alleine. Und es hat geklappt. Mit gebrochenem Kinyarwanda. Und halben Sätzen, Händen und Füßen. Mit gutmütiger Hilfe der Marktfrauen. Aber ich hab’s geschafft. Es sollte doch nicht das letzte Mal gewesen sein!

Es sollte nicht das letzte Mal unterrichten am Freitag gewesen sein! Nein man! Ich hatte noch so viel vor. Wollte mit ihnen noch so viele verschiedene Methoden ausprobieren, die hier einfach keiner kennt. Ich wollte für meine Schüler besser Kinyarwanda sprechen, damit sie mich verstehen können. Und mir so auch Respekt erarbeiten, damit nicht mehr alle so viel labern in meinem Unterricht. Autorität zulegen. Die erste Klausur habe ich doch schon fertig konzipiert! Und jetzt? Jetzt ist die Schule zu, die Schüler weg. Verabschieden? Wie denn bitte? Ist ja keiner mehr da!

Im Oratorium hatte mich eine kleine Gruppe Mädels gefragt, ob ich ihnen deutsch beibringen könnte. Ein anderer Junge lernt doch mit mir Englisch! Ich sollte und wollte meine Volleyball-Skills ausbauen. Mit lachen uns Spaß. Wie immer. Denn mich selber ernst nehmen, fällt mir doch sehr schwer. Ich wollte noch so viel lachen, so viel drücken und zuhören. Noch so viel Nähe und Liebe geben.

Und dann wollte ich mich verabschieden. Die Kinder und mich darauf vorbereiten können. Das ging nicht. Wir konnten keinen drauf vorbereiten. Die meisten wissen es nicht mal. Denn das Oratorium, die Schule und die Kirche sind zu. Und somit konnten wir nicht mal auf Wiedersehen sagen. Ich konnte meine Kinder, meine Schülerinnen und Schüler, die Kirchenfrauen nicht ein letztes Mal in den Arm nehmen, denn es war keiner da und selbst wenn, hätten wir sie nicht drücken dürfen.

Was ich noch hätte sehen wollen

Natürlich wollte ich noch an den Kivu See. Urlaub machen. Den Touri raushängen lassen. Und dann die Familien der Aspiranten sehen. Den Jungs nochmal Tschüss sagen, denn sie sollten vor uns in große Ferien fahren. Wir wollten ihre Geschwister und Eltern kennenlernen. Ihr Leben, dass sie für das Salesianer Dasein zurücklassen würden. Im Kivu See baden und die Städte rundherum anschauen. Die Inseln im See besuchen.

Wir wollten in den Nationalpark, der hier bei uns um die Ecke liegt. Dort waren wir noch nicht, weil wir dachten, wir hätten noch so viel Zeit. Wir wollten dort wandern gehen, ein Mal die Wanderschuhe nutzen, die wir extra mitgebracht hatten.

Wir wollten nach Kibeho pilgern, mit den Novizen. Am einzigen Wallfahrtsort in Afrika waren wir noch – spontan am Samstag noch mit dem Bruder und den Aspiranten. Es war nicht so krass wie ich erwartet habe, aber trotzdem noch mega cool. Einfach nur sagen zu können: „Ich war da!“ Die große Kirche, in der im Genozid so viele Menschen starben, war leider zu. Das wäre bestimmt auch eindrucksvoll gewesen – ein Teil der Kirche wurde nicht neu gemacht, als Gedenkstätte.
Trotzdem war der Plan ursprünglich, mit den Jungs von gegenüber zu Fuß dahin zu gehen und nicht mit dem Auto fahren. Wir wollten doch allen zeigen, dass wir das schaffen – als Mädchen, als Weiße, als nur wenig trainierte. Aber nein, wir mussten nach Hause.

Wir wollten noch in die Uni von Huye. Das große Gelände, an dem wir so oft vorbei fahren, auf dem wir aber nur einmal im Dunkeln waren. Wollten sehen, wie die ganzen Studies, die bei uns so täglich ein- und ausgehen so lernen. Wie sieht denn eine Uni in Ruanda aus? Wie die Vorlesungssääle, die Versuchsräume? Ich weiß es nicht.

Ich könnte noch ewig so weitermachen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Dinge fallen mir ein. Der Rike fällt bestimmt auch noch was ein, was ich hier vergessen habe. Impore cyane – Es tut mir leid ; ) Aber es hilft ja keinem. Trotzdem musste ich es ganz kurz ansprechen.
PS: #CoronaisnefuckingBITCH!

Jetzt ist eh zu spät. Wir sind in Deutschland. Gestern gelandet. Knapp 5 Monate zu früh. Und eigentlich wollte ich doch eine Rückkehrerparty feiern zusammen mit meinen Freunden, vielen Fotos, Geschichten und ganz viel Lachen. Aber nein. Danke Corona!

Ein Beitrag kommt noch. Ich lasse das ganze hier nicht mit einem negativen Beitrag enden. Einmal schreiben, wofür ich dankbar bin. Denn da gibt es so viele Dinge. Der kommt bald. Ich hab ja jetzt viel Zeit und gutes Internet : ) Übrigens auch etwas, das anders geplant war. Ich wollte noch viele Beiträge schreiben.

Bis dahin
Emma

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Nähe https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/15/naehe/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/15/naehe/#comments Sun, 15 Mar 2020 05:47:07 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=381 Guten Morgen! Vielleicht passt es heute sogar ganz gut – ein Beitrag zum Thema „Nähe“. Wie viel Nähe darf man zulassen? Als Volontär im Allgemeinen, als junger Mensch in einem fremden Land, von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen? Aber auch jetzt, wo der Corona-Virus hier ankommt? Eigentlich wollte ich zu diesem Thema gar nichts schreiben. Aaaaber erstens […]

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Guten Morgen!

Vielleicht passt es heute sogar ganz gut – ein Beitrag zum Thema „Nähe“. Wie viel Nähe darf man zulassen? Als Volontär im Allgemeinen, als junger Mensch in einem fremden Land, von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen? Aber auch jetzt, wo der Corona-Virus hier ankommt? Eigentlich wollte ich zu diesem Thema gar nichts schreiben. Aaaaber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt (Lotti, da haben wir wieder den Satz, den wir beide nicht verstehen ; ) ). Darum gibt’s dazu später noch einen kleinen Absatz. Wird bestimmt aber kein großes Ding hier. Ihr habt alle schon genug damit zu tun.

Natürlich ist alles was ich hier beschreibe, MEINE persönliche Meinung, meine Erfahrung. Das heißt noch lange nicht, dass es anderen Volos genauso geht oder dass sie es sehen wie ich. Nur nochmal vorweg.

Ruanda

Hier ist Nähe ein riesen Thema. Jeder wird per Handschlag oder mit Umarmung begrüßt. Die Kinder werden angefasst. Es wird ihnen über den Kopf gestreichelt. Und vor allem die Kinder rempeln, prügeln, raufen wie die Wilden, nehmen sich aber auch einfach super gerne an die Hand. Und nicht nur sich. Auch alle möglichen anderen Menschen. Beginnend bei Mama, Freunden oder eben weißen Volos.

Die Märkte sind super eng, man rempelt sich beim aneinander vorbeigehen an. Das ist gar nicht zu vermeiden. Da kommt man unfassbar viel mit anderen Leuten in Körperkontakt. Selbst, wenn man versucht, es zu vermeiden. Ich hab am Donnerstag mal drauf geachtet, als ich einkaufen war. Man schüttelt die Hände von den Marktdamen, von unzähligen Kindern, die den „Umuzungu“ grüßen wollen, auf dem Weg nochmal von bekannten Erwachsenen und Kindern, von geistig gechallengenden Personen. Nicht zuletzt auch unseren Schülern.

Das war bei der Patronage. Ganz typisches Bild.
Hände in den Haaren, Kind auf dem Schoß und andere neben mir. alle ganz eng

Bei einigen möchte ich lieber nicht wissen, wann sie sich zum letzten Mal die Hände gewaschen haben und was seit dem alles berührt wurde. Ich wasche mir meistens die Hände, wenn ich von draußen rein komme und vorm Essen auch, aber ganz ehrlich, jedes Mal denke ich nicht dran. Und wo wir schon mal bei der Wahrheit sind, mich stört es auch nicht, so viel Körperkontakt und Nähe zu erfahren. Ich finde es klasse, dass hier jeder jeden grüßt, persönlich und liebevoll. Mit Lächeln und einem kurzen Moment des Haltens, um zu grüßen. Es wird sich die Zeit genommen, um dem Gegenüber die Hand zu geben. Nicht immer natürlich und auch nicht jeder, aber doch die meisten. Und auch die Nähe auf dem Markt, das Anrempeln, es stört mich nicht. Echt nicht. Ich finde es spannend, eine völlig andere Erfahrung als in Deutschland.

Oratorium

Im Oratorium habe ich manchmal echt super körperkontakt-intensive Tage. Hallelujah (sorry, Carême, aber ich kann’s einfach nicht lassen). Alle kommen und wollen mindestens eine Umarmung zur Begrüßung, auf dem Schoß sitzen, Haare fühlen und neu „ordnen“. Die Arme streicheln, denn da sind ja kleine Haare drauf und auch sonst fühlt sich die Haut anders an als die eigene. Wenn wir Bälle holen gehen, nehmen mich die Kinder an die Hand. Oder hüpfen auf meinen Rücken oder auf meinen Arm. Oder sie liegen einfach in meinen Armen. Hauptsache Nähe, ganz nah an den Körper.

Kommt alle her, ganz nah ran. Wir sind doch ein Team.

Für mich gibt es Grenzen. Auf jeden Fall. Mittlerweile verteidige ich die auch besser als zu Beginn. Ganz deutlich. Die Kinder dürfen mir nicht auf den Hintern hauen, meine Brüste gehören mir alleine. Ob sie das gut finden oder nicht, ist mir dabei egal. Meins. Da will ich keine Kinderfinger dran haben. Und erst Recht nicht die Grabscher von Jugendlichen. Ich pack‘ die ja auch nicht an. Natürlich spricht nichts gegen zufälliges Berühren im Vorbeigehen oder wenn ein Kind mit dem Kopf gegen meine Brust gelehnt auf meinem Schoß liegt. Alles gut. Es geht um mutwilliges Betouchen.

War auch für mich ein Lernauftrag. Meine Grenzen besser zu verteidigen. Klar zu sagen, was ich will und was nicht. Und im Notfall mich zur Wehr zu setzen. Ja, das darf man. Jeder. Immer. Keiner muss sich begrabbeln lassen, wenn er oder sie das nicht möchte. Da darf man auch mal deutlicher werden, wenn es nicht ankommt. Aber es kostet Überwindung. Beim ersten Mal und auch danach noch. Trotzdem es ist notwendig. Und hinterher fühlt man sich gut. Besser als wenn man es zugelassen hätte. Man muss und darf sich nicht alles gefallen lassen, sonst nimmt keiner einen mehr ernst. „Bei der oder dem dürfen wir alles. Der/ Die sitzt sich eh nicht zur Wehr.“ Nein, das darf nicht passieren. Und wenn man es alleine nicht schafft, muss man sich Hilfe suchen. Das weiß ich jetzt. Aber auch ich musste es erst lernen. Auch mich hat es super viel Überwindung gekostet, mich zu öffnen und zu sagen, dass ich es alleine nicht schaffe. Und siehe da, die Leute haben nicht negativ reagiert. Weder der Aspirant, den ich gebeten habe, mir zu helfen noch meine Mitvolontäre beim Seminar noch sonst irgendwer. Denn es ist nicht die Schuld der Betroffenen. Das habe ich jetzt gelernt.

Einige von den Kindern, die samstags oder ins Oratorium kommen, brauchen und suchen ganz dringend Nähe, ob körperlich, in Form von Aufmerksamkeit oder zuhören. Und für sowas bin ich da. Denke ich. Liebe und Nähe geben. Das, was sie zu Hause bei vielen Kindern oft nicht erfahren. Oder viel zu wenig. Ich kann nicht viel geben, aber ich kann Zuneigung zeigen. Einfach da sein. Und selbst wenn ich nicht verstehe, was sie mir eigentlich erzählen, wenn ich nicht verstehe, was das Problem ist, reicht es. Ich muss nur zuhören. Mit Brummen signalisieren, dass ich noch dabei bin. Am Anfang meine fünf Standardfragen raushauen. Ein bisschen Interesse zeigen. Und dann die Kinder wiedererkennen, am Besten auch die Namen wissen. Das klappt zwar meistens nicht, denn mir fällt Namen lernen ohnehin schwer und diese Namen hier ganz besonders. Eieiei. Wenn ich die wenigstens verstehen würde, wäre das schon gut. Aber selbst das klappt oft genug nicht ; ) Darum bin ich mittlerweile ziemlich gut im so tun als ob ich den Namen wüsste. Das Gesicht vom Kind erkenne ich fast immer wieder. Das ich beim Namen oft scheitere, stört keinen. Weiß allerdings auch fast keiner, ich will ja ehrlich sein ; )

„Emma, können wir ein Foto zusammen machen?“
„Klar“
„Dann komme ich mal rangerutscht!“

Erwachsene

Ich muss sagen, dass ist für mich ein schwieriges Thema. Als sowohl zu beschreiben als auch umzusetzen.

Die meisten Erwachsenen halten Distanz. Also sie grüßen uns, die Frauen auch oft mit einer Umarmung. Obwohl eine begrüßende Umarmung bedeutet, ich lege meine Arme auf deine und verneige meinen Kopf leicht. Anschließend gebe ich dir die Hand. Es ist also kein Drücken, es ist aber doch körperlicher Kontakt vorhanden. Die Männer geben uns im Normalfall nur die Hand. Passt auch alles. Klar, wenn die Leute nasse Hände haben oder richtig, richtig dreckig sind und unangenehm riechen, gibt’s Schöneres, aber kann man alles aushalten.

Was ich aber zum Beispiel schwierig finde, sind so manche Angebote von erwachsenen Männern. Also nicht mal Jugendliche. Sondern wirklich Erwachsene. „Willst du mit mir ausgehen?“ „Gehst du mit mir tanzen ?“ Nein Mann, ich bin 18, du bist 100! Ich will nicht s von dir. Niemals. Lass mich bitte einfach in Frieden.
Oder wenn die so komisch gucken. Manchmal gehe ich dann einfach lieber flott weiter. Man muss aber ganz klar sagen, wenn man denen Nein sagt, ist es fast immer auch okay. Also, macht euch keine Sorgen. Ist alles gut. Und es sind auch überall Leute da, die uns helfen würden, wenn wir es alleine nicht schaffen würden. Ist bis jetzt aber noch nicht vorgekommen.

Jugendliche wollen uns aber auch oft ausführen, fragen uns, ob wir vergeben sind. Und wenn ich dann sage, dass ich Single bin, lässt die Frage: „Warum? Du bist doch hübsch.“ nicht lange auf sich warten.
Ich wurde hier doch schon recht häufig gefragt, ob ich einen der Jungs heiraten möchte. Oder mir wurde gesagt, dass sie mich lieben. Ja mein Schatz, du kennst weder meinen Namen noch mein Alter. Und auch sonst weißt du nix über mich, aber klar, ich heirate dich! Sofort! Los, lass uns die Zeremonie planen! ; )

Am Besten ist es, wenn meine Schüler mich fragen, ob ich nicht mit ihnen zusammen sein möchte. Die erste Frage, als ich mich vorgestellt habe, war selbstverständlich, ob ich einen Freund habe. Und dann ging’s weiter.
In meinem einen Englischkurs saßen zehn Mädels, darum war’s nicht allzu schlimm, war sogar ganz lustig. Als ich mich vorgestellt habe, wurde mir von den Schülerinnen auch diese Frage gestellt. Und dann kam vom Aspiranten: „Sie ist single searching!“ Danach ging’s ab! Einfach geil.
Aber ich bin mittlerweile doch ganz gut geübt darin, Körbe zu verteilen. Und zum Glück nimmt mir das auch keiner lange krumm. ; )

Corona

So, jetzt ein wirklich kurzer Absatz über die liebe Corona, die sich jetzt auch bis nach Ruanda bequemt hat. Ich weiß, das ein Virus männlich oder neutral ist, bei mir ist es aber die Corona. Also wundert euch nicht.

Schon letzten Sonntag wurde vorsorglich verboten, im Gottesdienst den Frieden per Handschlag auszutauschen. Weil die Leute nicht wussten, wie sonst, wurde einfach fast kein Gruß ausgetauscht. Das war schon ein bisschen amüsant. Im gleichen Zuge wurde gesagt, man solle sich nicht mehr die Hand geben, wenn man sich begrüße. Vor dem Markt steht ein Wasserbehälter, zum Hände waschen. Auch vor unserem Speiseraum der Schüler. Aaaber, es trinken trotzdem noch 16 Schüler aus einem Becher beim Essen. Und auch das Begrüßen mit Nicken oder Fußschlag scheitert in der Umsetzung. Zu viele vergessen es ständig. Warum auch dran denken? War bisher ja noch kein Fall bekannt, hier in Ruanda.

Trotzdem wurde Freitag bekannt gegeben, dass große Versammlungen ausgesetzt werden sollten. Prophylaktisch, denn wenn die Corona einmal hier ankäme, würde sie sich sehr schnell verbreiten. Eben wegen mangelnder Hygiene und sehr engem Zusammenleben.

Gestern, also am Samstag wurde der erste Fall bekannt. Und somit wurden für die nächsten zwei Wochen alle Messen verboten, die Schulen werden geschlossen, obwohl nächste Woche Exam wäre. Die Schüler aus den Internaten sollen nach Hause fahren. Mal schauen, ob wir das Oratorium noch weiter aufmachen dürfen. Darum haben wir heute viel mehr Zeit. Meine Englisch-Klausur muss ich wohl doch nicht fertig machen, obwohl sie das schon fast ist. Aber Unterricht für die nächste Woche muss nicht geplant werden. Ich bin mal gespannt, wie viel Freizeit ich so gewinne, in den nächsten Tagen. Denn ob das Oratorium seine Pforten öffnen darf, steht noch überhaupt nicht fest. Die Rike und ich werden uns aber mal überlegen, wie wir die Freizeit gut rumkriegen. Das Geschenk der allseits beliebten, gern gesehenen Corona. *Sarkasmus aus*

Das soll’s aber auch sein.

Seid lieb zueinander.
Liebe Grüße, bleibt gesund und keine Panik!
Das bringt nix.

Emma

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Victoria Falls https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/08/victoria-falls/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/08/victoria-falls/#comments Sun, 08 Mar 2020 03:18:23 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=360 Hallöchen! Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr habt die ersten zehn Tage der Fastenzeit gut überstanden. Seit dem 03. September habe ich meine Familie, meine Freunde und alle anderen in Deutschland nicht mehr gesehen. Das ist jetzt schon über sechs Monate her. Verrückt oder? Glaubt mir, ich denke trotzdem an euch! <3 […]

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Hallöchen!
Ich hoffe, es geht euch allen gut und ihr habt die ersten zehn Tage der Fastenzeit gut überstanden. Seit dem 03. September habe ich meine Familie, meine Freunde und alle anderen in Deutschland nicht mehr gesehen. Das ist jetzt schon über sechs Monate her. Verrückt oder? Glaubt mir, ich denke trotzdem an euch! <3

Aber darum soll’s heute nicht gehen. Nicht, dass noch irgendwer melancholisch wird. Hier gibt’s den dritten und wohl auch letzten Teil meines kleinen Erlebnisberichts aus dem Urlaub in Sambia. Dieses Mal nehme ich euch mit an die wohl berühmtesten Wasserfälle in Sambia oder sogar ganz Afrika? Ich weiß es nicht, es sind aber auf jeden Fall gigantische Dinger. Wahrscheinlich schaffe ich es gar nicht, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Ich versuche es, aber diese Geräuschkulisse mit den Bildern und dem von oben kommenden Wasser kann man nur sehr schwer beschreiben. Mal schauen, in wie weit, ich das rüberbringen kann.

Infos

Die Victoria Falls sind zum einen Teil auf der sambischen und zum anderen auf der zimbabwischen Seite. Wir wollten nicht noch ein neues Visum kaufen, also blieben wir auf „unserer“ Seite. Es hatte vorher auch genug geregnet, sodass beide Seiten genug Wasser führten und beeindruckend sein würden.

Bekannt sind die Wasserfälle vor allem, weil sie einfach riesig sind, die längsten durchgehenden Wasserfälle der Welt. An manchen Stellen fällt das Wasser mehr als 100 Meter in die Tiefe, sie sind länger als 1,5 km. Überall ist Nebel, ein feiner Sprühregen. Manchmal auch dickere Tropfen. Überall werden Regenponchos angeboten – für sehr touristische Preise… Wir haben uns lieber nass regnen lassen, zumal es warm war. So ist alles recht schnell wieder getrocknet.

Das Wasser, das aus einem Fluss kommt, fällt in eine Schlucht, wird dort zu einem neuen Fluss gesammelt und läuft dann weiter. Drumherum wachsen super viele Bäume, Büsche, Gräser und Pflanzen. Es leben einige Tiere um die Wasserfälle, wobei man vor allem Affen zu sehen bekommt. Aber dazu später mehr.

Willkommen!

Morgens kamen uns wieder unsere beiden Taxifahrer abholen, die uns auch schon an die botswanische Grenze gebracht hatten. Und dann ging es los, keine 20 Minuten später waren wir da. Tickets kaufen und dann ging’s rein ins Vergnügen. Am Eingang kam eine Frau auf uns zu. Die gehörte nicht zum Paket dazu, wie man mir später erzählte. Ihr Job war es, uns herumzuführen und dann zu hoffen, dass wir sie bezahlen. Bisschen schwierig, weil wir ihr auch nicht sagen konnten, dass wir gar keine Führerin haben wollen, aber na ja. Sie kam eben mit.

Schon das erste Bild war beeindruckend. Die Büsche gaben nach und nach den Blick auf die Wasserfälle frei. Dieser Nebel und dann das laute Rauschen des fallenden Wassers! Das war echt beeindruckend.

Der erste Blick durch die Büsche

Danach ging es von einem Aussichtspunkt zum nächsten. Immer wurden uns andere Blicke auf die Viktoriafälle freigegeben. Auf der einen Seite das stürzende Wasser, auf der anderen Seite alles Grün. Büsche und Bäume, die an steilen Hängen stehen und einfach zu einer riesigen Fläche verschmelzen.

Der Ausblick auf die grünen Flächen
Die Brücke im Hintergrund ist für Autos und Bungie-Jumper ; )

Nachdem wir jeden Aussichtspunkt mitgenommen hatten, ging es auf eine Brücke. Dort wurden wir quasi einmal von allen Seiten gewaschen. Von unten, von vorne und hinten. Klatschnass konnten dann auch locker flockig Fotos im dichten Regen gemacht werden. Da kamen ganz schön dicke Tropfen vom Himmel auf uns gefallen. Und die Regenmäntel wollten wir ja nicht bezahlen. Also einmal nass machen, bitte.

Huhu, wer ist das denn? ; )

Nach dem wir den Weg wieder zurückgelaufen waren, ging es für uns zum oberen Teil des Wasserfalls. Quasi dahin, wo das Wasser noch nicht weiß, dass ihm gleich ein rund 100 Meter tiefer Sturz bevor steht. Ich muss sagen, das fand ich auch echt cool. Auf der einen Seite der doch sehr schnelle Fluss und dann den aufsteigenden Nebel nur ein paar Meter weiter.

Gleich geht’s ab.

Die Affenschlucht (?)

So heißt sie bestimmt nicht, aber ich nenne sie jetzt einfach mal so. Auf dem Weg runter zum großen Becken, durch das das Wasser nach dem Sturz fließt, begegneten wir unfassbar vielen Affen. Die schienen alle überhaupt keine Angst zu haben. Wahrscheinlich sind sie schon an diese ständigen Touristen gewöhnt. Getan haben sie uns auch nichts, ein bisschen gruselig fand ich sie trotzdem…

Guten Tag ihr Affen!

20 Minuten später waren wir unten angekommen. Mit Reden war nicht allzu viel. Wollte zum Einen keiner, das war einfach zu atemberaubend und schön. Auf der anderen Seite war’s auch ziemlich laut, wie die ganze Zeit schon. So viele fallende Liter Wasser verursachen Lärm. Klar, der Sturz tut auch bestimmt weh ; )

Hinter mir das strömungsreiche Becken

Ich hab das Sitzen da einfach nur genossen. Zeit zum Nachdenken, Beobachten und Atmen. Einfach mal nicht reden. Nur hören und schauen. Das war total schön. Und vor allem konnten wir ohne Schuhe da sitzen. Wir mussten einen kleinen Bachlauf entlang laufen, um zum Ziel zu kommen. Einfach nur ein riesiger Haufen Steine, auf dem wunderbar sitzen konnte. Aber nasse Schuhe wollte nun wirklich keiner. Also barfuß. Darin waren wir trainiert – beim Seminar sind wir alle fast die ganze Zeit ohne Schuhe gelaufen. Und wer mich kennt, weiß, wie gerne ich das tue. : )

Nach dem wir den Berg 35 Minuten später wieder erklommen hatten, und es war wirklich ein Erklimmen, ging es auf den Markt. Zu Touri-Preisen. Ich hab ein paar Postkarten gekauft – und wurde bestimmt abgezockt. Alle wollten uns in ihre Läden einladen. Uns ihre Ware zeigen. Mit uns nach Deutschland – entweder im Koffer oder als Ehemann. Ne, danke Freunde. Ich hab kein Interesse. Vor allem nicht an über 30-jährigen Männern. Da ist der Altersunterschied dann doch ein bisschen zu groß für meinen Geschmack. ; )

Anschließend ging es wieder ins Backpackers. Voller neuer und beeindruckender Bilder im Kopf. Die werde ich auch so schnell nicht vergessen. Auch das Geräusch nicht. Ich hab auch ein paar Videos gemacht, muss ich gestehen. So kann ich es nochmal hören.

Noch zwei Bilder, die ich nicht vorenthalten möchte ; )

Heute war es nicht allzu lang, ich hab einfach erst mega spät angefangen, zu schreiben. Rike und ich mussten noch einen Film schauen. Darum muss ich jetzt unbedingt ins Bett. Mein Tag war doch sehr fordernd heute. Ein weiterer Schritt der Veränderung wurde heute eingeleitet und begonnen. Mal schauen, wie sich das so entwickelt. Bald berichte ich euch mehr : )

Danke für’s Lesen und eine schöne Woche!
Bis dahin
Emma

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Ein botswanischer Nationalpark https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/01/ein-botswanischer-nationalpark/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/03/01/ein-botswanischer-nationalpark/#comments Sun, 01 Mar 2020 04:00:00 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=342 Halli hallo zu meinem ersten Blogeintrag aus der zweiten Hälfte meines Freiwilligendienstes. Ja, tatsächlich haben wir Aschermittwoch die Mittellinie überschritten. Ab jetzt wird runtergezählt. Halleluja, nochmal so lange wie schon hier und dann geht’s schon zurück. Verdammt, Halleluja darf man ja gar nicht sagen. Ist doch Fastenzeit! Ich vergaß. Asche auf mein Haupt. Habe ich […]

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Halli hallo zu meinem ersten Blogeintrag aus der zweiten Hälfte meines Freiwilligendienstes. Ja, tatsächlich haben wir Aschermittwoch die Mittellinie überschritten. Ab jetzt wird runtergezählt. Halleluja, nochmal so lange wie schon hier und dann geht’s schon zurück. Verdammt, Halleluja darf man ja gar nicht sagen. Ist doch Fastenzeit! Ich vergaß. Asche auf mein Haupt. Habe ich am Mittwoch übrigens wirklich bekommen, also so in Real life. Aber dazu in einem anderen Beitrag zu einem späteren Zeitpunkt mehr. Geplant ist noch ein „Veränderungsbeitrag“ und ein „Fastenzeitsartikel“, aber die müssen erst noch ein bisschen weiter vollbracht werden, ehe sich ein Text zu schreiben lohnt. Darum müsst ihr euch noch ein bisschen gedulden.

Heute bekommt ihr einen Beitrag über den Nationalpark in Botswana, den wir nach dem Zwischenseminar besucht haben. Herzliche Grüße gehen an dieser Stelle raus an die Runde von gestern Abend, die sich in unserer Küche zusammen fand und mir schnell zu später Stunde bei der Entscheidungsfindung zum heutigen Thema geholfen hat. Was ein Satz… ; )

Abfahrt

Abends vorher wurde viel diskutiert und überlegt: Was nehmen wir mit? Was braucht man für eine Nacht im Nationalpark? Gibt’s Wasser und ein Klo? Wie wird denn das Wetter? Wie kalt wird es nachts?
Irgendwann hatten alle ihre Sachen zusammengesucht, die Taschen waren gepackt.

Frühstück gab’s mehr oder weniger auf die Hand. Der Rest Brot wurde eingepackt. Wer wusste schon, wann wir das nächste Mal etwas zwischen die Beißerchen bekommen würden. Und so fuhren wir gegen kurz nach sechs in der Früh mit zwei Taxis (oder Taxen?) zur botswanischen Grenze. Ehrlich gesagt habe ich die ganze Fahrt lang geschlafen. Ich hatte mittlerweile ein ziemlich großes Minus auf meinem Schlafstundenkonto. Diese Stunde im Auto konnte also gut genutzt werden, um zumindest ein bisschen was gutzumachen.

An der Grenze angekommen haben wir uns aus Sambia ausstempeln lassen und musste dann mit einer Fähre über einen kleinen Fluss. Die Fähre kann immer nur einen LKW und ein Auto, sowie Menschen mitnehmen. Uns wurde erzählt, zu schlimmen Zeiten warten die großen Maschinen bis zu SECHS MONATE auf die Überfahrt. Ja, ihr habt absolut richtig gelesen. Da wir aber ohne Lastkraftwagen unterwegs waren, ging es für uns schnell rüber. Dort mussten wir dann den üblichen Corona-Virus-Wisch ausfüllen. Wenn den alle so gewissenhaft bearbeiten wie ich, dann weiß ich, warum das Virus sich so schnell ausbreitet. Upps.

Botswanischer Einreisestempel und los. Ab ins große Auto und den Anhänger abholen, in dem unsere Zelte, Matratzen, Decken und der ganze restliche Kram drin waren.

Herzlich Willkommen im Nationalpark!

Bevor wir aber in den Park fuhren, gab es noch einen Keks und eine Tasse Kaffee bzw. Tee für jeden. Zumindest theoretisch. Leider war irgendwas am Auto der beiden Frauen, die das heiße Wasser bringen sollten, kaputt. Darum nahmen sie kurzerhand unser heißes Wasser, um ihren fahrbaren Untersatz von der weiteren Zusammenarbeit überzeugen zu können. Somit gab es nur eine kleine Tasse für jeden.

Dann ging es aber wirklich los. Die ersten Elefanten sahen wir bereits, bevor wir in den Park fuhren. Die halten nicht so viel von der offiziellen Grenze des Parks… Drinnen trafen wir auf Elefanten, Hippos und Affen. Auch Antilopen und Vögel ließen nicht lange auf sich warten.

Die Martha wollte uns den Weg zeigen. Nett von ihr oder?
Die Hippos im See

Und dann übermannte mich der Schlaf, muss ich gestehen. Die erste Stunde habe ich noch halbwegs durchgehalten, habe aber auch da schon mit zufallenden Augen gekämpft. Und irgendwann hat’s nicht mehr funktioniert. Als der Wagen zur Pinkel-Pause anhielt, wurde ich wieder wach. Danach bin ich nur noch einmal ganz kurz eingenickt, bevor ich dann wieder aufnahmefähig war. Es waren einfach viele Eindrücke von allen Seiten. So viele Tiere, vor allem Elefanten. Ein paar Nilis, Antilopen und Giraffen gab’s zu sehen. Und bestimmt noch reichlich anderes, ich kann nicht mehr zuordnen, wann wir welches Tier gesehen haben.

Während der Fahrten im Nationalpark liefen uns auch Pumbas über den Weg, Büffel grüßten uns. Alle hießen uns willkommen ; )

Mama Pumbine mit Baby Pumba
Huhu, wer schaut denn da durch die Büsche?

Unser Schlafplatz

Kurz nach Mittag, also gegen drei oder so kamen wir an dem Platz an, wo wir die Nacht verbringen sollten. Der Anhänger wurde ausgeladen und wir bauten mehr oder minder professionell unsere Zelte auf. Dann wurden die Betten reingelegt, das Esszelt und die Küche aufgebaut. Das Klo wirde gegraben und die Stühle aufgestellt. (Schön, dass Klo und Stühle in einem Satz aufgezählt werden ; ) )

Vorne unsere Betten und die Zelte
Die „Küche“
Unser Dorf

Bevor es zu einer zweiten Runde losgehen sollte, wurde uns das Mittagessen serviert. Es gab sogar Salat. Und alle aßen mit großem Appetit. Die Zelte wurden übrigens gelost. Also wer mit wem in einem Zelt schlafen würde.
Während wir uns auf eine zweite Tour begaben, blieb der eine Guide im Lager, um das Abendessen zu kochen.

Wir machten uns auf die Suche nach Tieren. So gerne wollten wir Löwen sehen, aber die hatten einfach keinen Bock auf uns. In der Hoffnung mit Hilfe von Fußspuren der Tiere eins zu sehen, erweiterten wir unsere Runde, die eigentlich mit Einbruch der Dunkelheit enden sollte. Der Regen bestrafte diese Entscheidung. Wir wurden pitsche patsche nass. Das Auto hatte zwar ein Dach, aber das Wasser kam von allen Seiten rein. Selber Schuld.

Wechselsachen hatten wir natürlich nicht dabei. Aber selbst wenn, wir wären nicht dran gekommen, denn auf den paar Metern vom Essenszelt bis zum jeweiligen Schlafzelt (bzw. auf dem Rückweg) wäre man wieder bis auf die Haut nass geworden. Und so froren wir gemeinsam beim Essen und warteten auf das Trocknen unserer Kleidung am Körper. Zur Toilette zu müssen, war sehr unpraktisch zu diesem Zeitpunkt, wie einige von uns feststellten. Freiluft-Pinkeln war angesagt und das ist absolut unvorteilhaft bei starkem Regen.

Nach dem Essen spielten wir noch ein bisschen Werwolf, wurden aber immer wieder darauf hingewiesen, leiser zu sein und der Natur zu lauschen. Am liebsten sollten wir also schweigen, aber darin sind wir einfach zu schlecht. Und so wurde flüsternd gespielt, bevor es um zehn ins Bett ging. Gefroren hat übrigens keiner, die Decken waren super warm.

Am nächsten Tag sollten wir um fünf aufstehen, um pünktlich am Bootsanleger zur Tour über den Fluss (oder See?), der zum Nationalpark gehört, zu sein. Wir gingen davon aus, geweckt zu werden. Wurden wir auch, aber erst um 5.30 Uhr. Na ja, schnell anziehen, Zelte abbauen und alles einräumen. Brot auf die Hand, letzter Toilettengang und los.

Viel geredet wurde auf der Fahrt zum Anleger nicht. Wer nicht schlief, der genoss einfach den Anblick der Natur und der Tiere.

Die Affen wünschten uns einen schönen guten Morgen!

Bootstour

Dann ging es auf ein kleines Boot. Ich hab echt super doll gefreut, endlich wieder ein bisschen Wasser. Kommt meinem geliebten Mittelmeer doch schon ziemlich nah oder? ; )

Hier sollten eigentlich Bilder der Bootstour zu sehen sein, aber ich habe den Kapf gegen die Seite oder das Internet verloren. Darum gibt’s leider nix zu sehen…

So konnten wir nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel den Nationalpark anschauen. Auch super schön. Wir haben viele Vögel und wundervolle Bilder der Natur gesehen. Die Krokodile und Nilpferde hatten aber nicht allzu viel Lust auf uns. Vielleicht wären sie ja gekommen, wenn einer seine Hand ins Wasser gesteckt hätte? Das wollte leider keiner ausprobieren ; )

Nach drei Stunden ging es schon wieder zurück, mit der Fähre nach Sambia, ins Taxi und ab nach Livingstone. Auf dem Boot gab es für jeden eine Fruchtzwerg, also keine echten, aber die waren schon echt geil. Nach gut fünf ein halb Monaten der erste Joghurt schmeckt auf jeden Fall lecker : )

Sooooooo, das war’s. Schon wieder schreibe ich mal nicht, denn der Artikel ist definitiv nicht kurz. Leider mochte das Internet oder die Seite meine Fotos mal wieder nicht. Eigentlich hatte ich noch acht mehr, aber die soll’s für euch nicht geben hat das Ding entschieden. I’m sorry. Wenn ich zurück bin, gibt’s die zu sehen.
Für mich ist es jetzt auch allerhöchste Eisenbahn, schlafen zu gehen. Ich hoffe, euch hat der Einblick in den Nationalpark gefallen. Manches kann ich einfach nicht in Worte fassen, aber vielleicht vermitteln euch die Bilder ein bisschen davon, was wir gesehen haben. Obwohl es niemals das Gefühl zeigen kann, das entsteht, wenn diese Tiere nah neben dem Auto herlaufen.

Liebe Grüße und bis nächsten Sonntag zu einem weiteren Beitrag!
Danke für’s Lesen!
Emma

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Juhuuuu! https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/02/23/juhuuuu/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/02/23/juhuuuu/#comments Sun, 23 Feb 2020 04:25:07 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=334 Heyho! Nach dreiwöchiger Abstinenz bin ich wieder da! Jo, endlich dürft ihr meinen Blog wieder lesen – zumindest hoffe ich, dass ihr so denkt ; ) Ich hoffe, euch geht es allen gut! Mir hat das Seminar sehr gut getan, vieles an neuen Ideen gegeben. In den nächsten Wochen werde ich vielleicht mal das ein […]

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Heyho!
Nach dreiwöchiger Abstinenz bin ich wieder da! Jo, endlich dürft ihr meinen Blog wieder lesen – zumindest hoffe ich, dass ihr so denkt ; )
Ich hoffe, euch geht es allen gut!

Mir hat das Seminar sehr gut getan, vieles an neuen Ideen gegeben. In den nächsten Wochen werde ich vielleicht mal das ein oder andere Thema aus dem Seminar aufgreifen. Mal schauen, was sich so ergibt.

Aufbruch

Für uns ging es am 01. Februar nach Kigali, nachdem wir natürlich vorher noch unser Projekt mehr oder weniger erfolgreich über die Bühne gebracht hatten. Ich glaube, die Kinder wollten uns den Abschied leichter machen und dafür sorgen, dass wir uns unseren Urlaub auch wirklich verdient haben. Hallelujah, es ist möglicherweise ein winziges Bisschen eskaliert – aber wirklich nur ein mini kleines Bisschen. Quasi nicht erwähnenswert. Ich meine, wer schmückt denn einen Raum nicht gerne mit Süßkartoffeln und Maniok-Pampe?! Die Kinder wollten uns nur beim Dekorieren helfen. Dass wir das dann nicht schön fanden und ihre kreative Phase nicht unterstützt haben – das war ja wohl nicht vorherzusehen. Wir sind einfach Spießer!

Nein, ohne Flachs. Ich hatte Kartoffeln im Oberteil, in der Hose und in der Unterwäsche. Von den Haaren und Taschen mal ganz zu schweigen. Sogar auf der Brille klebte mir was von dem Flug-Essen. Ich dachte, ich werd‘ wahnsinnig. Zum Glück verhalten sich die Kinder sonst nicht so. Aber an diesem Samstag haben sich diese 70 zuckersüßen Spinner so dermaßen hochgeschaukelt. Keiner weiß warum. Aber einer hat angefangen und damit war das Schlachtfeld eröffnet. Na ja, das war mal ein Beispiel dafür, wie es nicht laufen soll, aber durchaus kann. Über das Projekt möchte ich aber auch nochmal gesondert berichten. Da hat sich nämlich in vielerlei Hinsicht was getan und wird sich in naher Zukunft tun. : )

Dann ging es nach Kigali und Sonntag morgen zum Flughafen. Wir wurden einfach vorm Flughafen das erste Mal kontrolliert. Unser Gepäck und das Auto auch. Auf Drogen und/oder Sprengstoff. Ich weiß es nicht. Aber dann durften wir durch und das Gebäude betreten. Einchecken und Gepäck aufgeben. Obwohl mein Kinyarwanda wirklich schlecht ist, habe ich versucht, so einzuchecken. Angst, dass es nicht klappen könnte, hatte ich schon. Aber mein Gott, dann müssen wir halt auf Englisch weitersprechen. Ich mach’s kurz, hat funktioniert. Ich konnte die Fragen auf Kinyarwanda verstehen und beantworten. Und die beiden Mitarbeiter haben sich so sehr gefreut! Das war echt süß!

Bye bye Ruanda

Der Flug war okay. Bei den Turbulenzen hat die Rike zum Glück meine Hand gehalten. Den Rest der Zeit haben wir einen Film geschaut und gegessen. Es gab einfach Schokopudding zum Nachtisch. Das war eins meiner Highlights ; )

Nach knapp zwei einhalb Stunden waren wir da. Landschaftlich mal ganz anders. Völlig platt. Und keine Motos auf den Straßen. Und natürlich noch das Fahren auf der „falschen“ Seite. Iuuuu, was eine Umstellung für mich kleines Gewohnheitstier ; )
Im Provincial House von Lusaka angekommen, haben wir erstmal auf die anderen gewartet. Nach und nach wurden wir mehr. Da gab’s viel zu erzählen und so verging die Zeit wie im Flug.

Die Nächte waren kurz, die Tage lang, anstrengend, emotional und voller Informationen. Die Sessions ideenreich und mit vielen Anregungen bestückt. Mittwoch ging es an einen See für einen Ausflug. Ich muss sagen, ich hab es so sehr genossen, mal keine Verantwortung zu tragen. An nichts denken zu müssen. Nicht über das Verhalten nachdenken zu müssen. Wir waren in einer Gruppe Umuzungus (Weiße) unterwegs – quasi Touris. Hatte was.

Hier sollte eigentlich ein Gruppenfoto zu sehen sein. Die Datei ist aber zu groß und ich weiß gerade nicht, wie ich sie kleiner bekomme. Dann eben nicht.

Ein paar Tage drauf war das Zwischenseminar auch schon wieder vorbei. Auf der einen Seite flog die Zeit, auf einmal war es schon wieder Samstag. Andererseits kam mir jeder Tag unfassbar lang, die Einheit von morgens abends so weit weg vor. Ich kann’s nicht erklären.

URLAUB!

Sonntag ging es nach Livingstone, im Süden von Sambia. Die Busfahrt war ein Abenteuer. Es ging um halb sieben los, sechs Uhr Boarding. Eigentlich. Leider hatte es nachts super doll geregnet. Dadurch stand alles unter Wasser. Wir kamen erst um sieben an – der Bus wartete glücklicherweise. Und dann ging es durch den Regen. Durch den hohen Nachholbedarf an Schlaf habe ich von der Busfahrt nicht allzu viel mitbekommen. Irgendwann ging der Bus aber aus und nicht wieder an. Das habe ich dann schon mitbekommen. Wir standen. Auf einem Matschweg, weil auf der eigentlichen Straße gerade gebaut wurde. Nicht genug, dass ein Bus auf dem aufgeweichten Weg stehen bleiben musste. Nein, es fuhren neben uns durch eine Pfütze LKWs. Mit jedem Fahrzeug wurde das Erdloch tiefer bis einer schließlich stecken blieb. Musste ja so kommen. Und so konnten wir dann zuschauen, wie man in Sambia LKWs aus Pfützen zieht und diese dann anschließend zuschüttet. Quasi Live-Kino.

Da unser Bus leider nicht mehr anging, nahmen wir dann einen anderen für die letzte halbe Stunde. Angekommen im Backpackers, war ich schon geflasht. Es gab einen Pool, eine Küche, eine Bar und WLAN! Irgendwie schon sehr europäisch.

Von Montag auf Dienstag haben wir im Nationalpark in Botswana geschlafen. Das war schon irgendwie cool. Nachts Elefanten und Löwen hören, tagsüber auch Krokodile, Affen, Nilpferde und Antilopen sehen. Das war schon cool. Wenn ihr wollt, kann ich darüber nochmal ausführlicher berichten.

Elefanten! Davon gab’s im Nationalpark wirklich viele.
Und die kamen zum Teil super nah an uns ran.
Wer entdeckt die Hippos?

Genauso über die Victoria Falls, die wir Mittwoch besucht haben. Die waren auch super schön!

Dieser Ausblick!
Und dann die Geräuschkulisse dazu!
Einfach ein Traum : )

Auch hier sollten noch zwei weitere Fotos der Victoria Falls zu finden sein. Auch die waren zu groß. So ist das im Leben…

Freitag morgen haben wir den Bus nach Lusaka zurück genommen, noch bei zwei Mitvolontärinnen was gegessen (Nutella und Schoko-Cornflakes). Ich hätte wohl weinen können vor Freude. Das war einfach so schön!

Weil wir unseren Flieger verpasst haben, mussten wir noch bis Sonntag in Lusaka bleiben und weil die Mädels einfach zwei Schätze sind, gab’s für uns Sonntag morgen nochmal Nutella! Und Vanille-Kakao!
Ja, warum wir den Flieger verpasst haben, fragt ihr euch bestimmt. Wir wussten nicht, dass man für eine Strecke, die laut GoogleMaps 30 – 45 Minuten braucht, mehr als zwei Stunden braucht. Wir haben ziemlich genau vier Stunden gebraucht. Als wir um 19.45 Uhr ankamen, war der Flieger, der um 19.50 Uhr gehen sollte, weg. Tja. dumm gelaufen. So haben wir um 22 Uhr noch Betten im Backpackers in Lusaka gebucht, morgens (um elf) nach dem Duschen für’s Frühstück um kurz vor zwölf eingekauft und dann einfach noch ein einhalb entspannte Tage in Sambias Hauptstadt verbracht.

Dann ging’s heim. Wir sind übrigens schon um 14.30 Uhr zum Flugahfen aufgebrochen, Flieger ging wieder um 19.50 Uhr. Aber nochmal würden wir das doofe Ding nicht verpassen. Hätten wir zwar trotzdem, aber nur weil die schon um 19.30 loswollten und wir da einfach nicht mit gerechnet haben. Egal, wir sind angekommen. Montag Nachmittag ging es dann zurück nach Rango. Zu Hause. Endlich.

Es waren zwei schöne, aber auch super anstrengende und nervenaufreibende Wochen. Ich hab’s genossen, aber war trotzdem froh, als ich wieder zu Hause war. So schön reisen auch ist, zu Hause ist’s doch am Schönsten ; ) Da spricht mal wieder mein kleines Gewohnheitstierchen. Ich kann meine Herkunft nicht leugnen, was Mama?

Ich hoffe, euch hat dieser kleine Überblick über meine letzten zwei Wochen gefallen. Näher konnte ich auf vieles nicht eingehen, aber das mache ich nach und nach. Wie es sich ergibt.

Liebe Grüße, habt eine gute Woche!
Und natürlich einen schönen Rosenmontag, bevor Mittwoch die Fastenzeit losgeht. Da bin ich ja schon gespannt drauf, wie es hier wird.

Eure Emma

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Beeeeeten! https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/26/beeeeeten/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/26/beeeeeten/#comments Sun, 26 Jan 2020 04:00:00 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=326 Erstmal ein herzliches Willkommen an alle neuen Leser, die sich nach dem Artikel in der Dewezet gedacht haben, den Blog von der Emma könnte man ja mal lesen ; ) Vielen Dank für’s Lesen! Die Idee zu diesem Beitrag kam mir gestern in der Morgenmesse. Passend zum Entstehungsort der Idee das Thema – beten. Wenn […]

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Erstmal ein herzliches Willkommen an alle neuen Leser, die sich nach dem Artikel in der Dewezet gedacht haben, den Blog von der Emma könnte man ja mal lesen ; ) Vielen Dank für’s Lesen!

Die Idee zu diesem Beitrag kam mir gestern in der Morgenmesse. Passend zum Entstehungsort der Idee das Thema – beten.

Wenn ich erzähle, wie häufig wir hier beten, dann heißt es oft: Das ist aber ganz schön viel… Hast du denn immer Lust, zu beten?
Na ja, egentlich schon fast immer, wenn ich ehrlich sein darf. Und das darf ich, ist ja schließlich mein Blog, ne? ; )

Vormittags

Also für uns geht es jeden Morgen in die Morgenmesse. Wenn wir hier auf dem Gelände in der Kapelle Gottesdienst feiern, beginnt der um 6.15 Uhr. Eine halbe Stunde vorher startet aber schon die Morgenmediation. Zu der kommen Rike und ich aber immer zu spät. Uppala. Uns reichen 15 Minuten, so können wir die gleiche Zeit länger schlafen. Und wer mich kennt, weiß, ich hole jede Minute raus, die ich in den Federn bleiben kann ; )
Da verzichte ich auf Schminke, auf großes Taram morgens. Hauptsache länger liegen bleiben. Also mein Gesicht anmalen, brauche ich hier eh nicht. Dad juckt keinen. Aber auch in Deutschland habe ich schon das gleiche Prinzip verfolgt. Bloß keine Zeit verschwenden ; )

Hier hab ich das ganze aber noch optimiert. Ich brauche morgens zum Bett machen, anziehen, Haare bändigen, Gesicht waschen und Toilettengang sechs Minuten. Ich finde, das ist ganz gut : ) Wobei Klamotten lege ich abends raus, da wird also auch nochmal Zeit gespart. Aber ich komme vom Thema ab.

Dann geht’s jedenfalls in die Morgenmesse. Wenn wir in die Paroisse müssen oder dürfen, dann laufen wir um sechs los und sonst setzen wir uns zur gleichen Zeit in die Kapelle.
Hier wird auf französisch zelebriert, die Psalmen gesungen, die Lesung und das Evangelium gelesen, gepredigt. Was eben so dazu gehört. Ein paar Lieder singen wir hier auch, aber nicht so viele wie in der Kirche. Nach 45 bis 60 Minuten sind wir dann aber fertig.
Die Gemeinde feiert die Messe auf kinyarwanda. Ohne Psalmen, aber mit mehr Gesang. Die Kommunion austeilen dauert dort länger als bei uns. Klar, bei uns nehmen auch nur fünf Leute teil. Und so kommen wir auch hier auf die gleiche Dauer des Gottesdienstes.

Dann geht’s zurück und beim „Mot du matin“ der Schüler wird wieder gebetet. Vater unser, Gegrüßet seist du Maria, noch EIN ANDERES Gebet, das ich auf deutsch nicht kenne und irgendwelche Heiligen, die für uns beten sollen – alles auf Kinyarwanda selbstverständlich.
Vor und nach dem Frühstück nochmal und dann ist der erste Gebets-Marathon beendet.

Mittags

Der Tag läuft ganz normal weiter. Das nächste Gebet sprechen wir vorm Mittagessen der Schüler*innen und hinterher auch nochmal. Wobei vorher eigentlich nur das Vater unser und hinterher nur ein Satz gesagt wird. Letzterer ist auch ein Gebet, aber ich verstehe ihn nicht und kann euch somit nicht sagen, ob er bei uns auch existiert. ; )

Für mich geht’s essen, sobald die Schüler*innen ferig sind und auch hier gilt wieder, vor und nach dem Einnehmen der Mahlzeit ein kurzes Gebet. Da das aber leise im Kopf geschieht und ich meistens einfach nur essen möchte, wird es dann ein: „Danke für das Essen!“ und dann wird die Futterlucke gefüllt.

Abends

Beim „Mot du soir“ nach dem Oratorium folgt dann das nächste Gebet, meistens wie morgens vor der Schule – Vater unser, DAS Gebet und die Heiligen und dann heißt es: „Ku izina ry’Imana Data na Mwana na Rohomutagatifu. Amina.“ Ja, das ist der Satz zum Kreuzzeichen auf Kinyarwanda : ) Übrigens kann ich das Vater unser sicher mitsprechen, beim Gegrüßet seist du Maria bin ich dann aber raus. DIESES kurze Gebet kann ich zum Teil. Den Anfang, dann fehlen mir drei Worte und den Schluss weiß ich wieder. Das klingt dann ungefähr so:
Vorbeter: „Hubahwe Imana Data“
Emma: „Na Mwana na Rihomutagatifu. Nkuko bisanzwe iteka ni … (eigentlich ububakwe ubu, aber das schaffe ich so schnell nicht ; ) ) ni iteka ryose.“ Die Punkte stellen eine Pause oder ein „mmmm“ dar. Also, die Leute neben mir nuscheln das auch irgendwie so vor sich hin, darum verstehe ich das nie und außerdem bin ich einfach zu langsam, um das mitzusprechen. Jetzt hab ich es abgeschrieben höhö : )

Um viertel vor sieben gehen wir dann in die Abendandacht. Samstags beten wir den Rosenkranz (den kann ich übrigens auf französisch wesentlich sicherer beten als auf deutsch), sonntags ist Anbetung, jeden Abend beten wir die Psalme, Fürbitten, Cantique de Marie, dann Vater unser, Gebet für Don Bosco. Das schaffen wir in 15 bis 20 Minuten. Darauf folgt die spirituelle Lesung, also irgendein Brief von ’nem hohen katholischen Tier, ein Interview oder sonst irgendwas Christliches. Nach dem „Mot du soir“ gehen wir essen, folglich noch zwei Mal beten. Und dann gehen die Brüder davon aus, dass wir vor dem Schlafen auch nochmal beten. Soll ich euch mal ein Geheimnis verraten? Mach ich nicht. Ich finde, ich hab genug gebetet. Irgendwann reicht’s dann auch mal.

Zu viel beten?

Jetzt ist natürlich die Frage, hat man irgendwann keinen Bock mehr?
Bzw. Emma, denn für die anderen kann ich schlecht sprechen.

Am Anfang hatte ich häufiger mal keine Motivation, vor allem auf dieses frühe Aufstehen. Selbst samstags geht’s um sechs los. Da hab ich Rike schon mal die Ohren vollgeheult, dass ich lieber schlafen möchte, keine Lust habe, warum wir zu jeder bescheuerten Messe müssen.
Und wer geht mittlerweile liebend gern zur Morgenmesse? Wer sitzt da, auch wenn es nicht allzu früh ins Bett ging? Wer versucht abends nicht allzu lange aufzubleiben, damit sie morgens hochkommt? Ja, die Emma.

Ich hab gelernt, die Zeit zu genießen. Wenn ich zuhören möchte, mache ich das. Ansonsten schalte ich, vor allem in der Zeit der Predigt ab. Ich kann das Gerede so ausblenden, dass ich überhaupt nicht mehr mitbekomme, was passiert. Auch nicht, dass ich mich dann auf einmal bewegen muss. Da habe ich mich schon das ein oder andere Mal ziemlich erschrocken, als dann plötzlich um mich herum alles stand ; )

Im Allgemeinen habe ich morgens das Gefühl, besser in den Tag zu starten, wenn ich bei der Morgenmesse war. Die Andacht abends beruhigt mich, während der spirituellen Lesung und des „Mot du soir“ schalte ich ab, wie in der Predigt morgens. Das Rosenkranz beten ist sowieso einfach nur meditativ.
Für mich ist es immer wieder hilfreich, dass die Menschen (meistens) nicht sehen können, ob ich zuhöre oder nicht und was für Gedanken in meinem Kopf rumschweben.
Und ganz ehrlich natürlich denke ich mir auch jetzt noch manchmal: „Das Vater unser zum fünften Mal muss jetzt wirklich nicht sein“ aber nutzt ja nix und so lang ist das Gebet ja zum Glück auch nicht.

Soooo, das war’s für heute. Der letzte Blogeintrag für Januar. Übrigens der erste seit dem Jahreswechsel, der nicht nachts entstanden ist. Nächsten Samstag geht’s für uns nach Sambia – Zwischenseminar. Wir bleiben zwei Wochen dort. Es kommt also sicher die nächsten zwei, vielleicht sogar die nächsten drei Sonntage kein Beitrag. Ich nehme meinen Laptop nicht mit und Zeit zum Schreiben hätte ich vermutlich eh nicht. Darum habt ihr, genauso wie ich, jetzt erstmal frei. Nach Sambia melde ich mich dann in alter Frische zurück. Angebot oder Drohung – wohl beides ein bisschen ; )

Liebe Grüße und bis in zwei oder drei Wochen
Emma

PS: Bilder gibt es heute leider nicht. Wir haben gerade kein WLAN und damit bekomme ich die Bilder nicht hochgeladen. Es tut mir wirklich leid.

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Gefühle und so… https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/19/gefuehle-und-so/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/19/gefuehle-und-so/#comments Sun, 19 Jan 2020 04:00:49 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=319 Halli hallo hallöle! Heute soll’s nicht allzu lang werden. Es ist gerade Sonntag, kurz nach Mitternacht. Ich müsste eigentlich schlafen, aber nix da. So kann ich später länger schlafen. Also los geht’s! Da mir leider keine Vorschläge bzw. Wünsche geliefert wurden, musste ich kreativ werden. Mama hat mir ein bisschen geholfen. Sie wurde wohl öfter […]

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Halli hallo hallöle! Heute soll’s nicht allzu lang werden. Es ist gerade Sonntag, kurz nach Mitternacht. Ich müsste eigentlich schlafen, aber nix da. So kann ich später länger schlafen. Also los geht’s!

Da mir leider keine Vorschläge bzw. Wünsche geliefert wurden, musste ich kreativ werden. Mama hat mir ein bisschen geholfen. Sie wurde wohl öfter mal gefragt, wie es mir eigentlich so geht. Und darum soll’s heute gehen.

Wie geht’s dir?

Die Frage bekomme ich ziemlich oft zu hören und ich finde sie unfassbar schwer zu beantworten. Wenn wir mal ehrlich sind, in Deutschland sind wir nicht immer glücklich und zufrieden oder? Warum sollte ich es dann hier sein? Für mich gibt es, genauso wie für alle anderen schönere Tage, aber auch härtere. Einige sind leichter, andere schwerer. Natürlich. Es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Das wäre ja weder sinnvoll noch normal. Wenn es mir immer super duper perfekt gehen würde, dann sollte man sich Sorgen machen.

Manchmal habe ich Tage, an denen frage ich mich, warum ich das eigentlich mache. Warum bin ich hier? Warum so weit weg von zu Hause, von Freunden, Familie? Von gewohnten Strukturen? Von all den Aktivitäten und Events, die ich so liebe?
Harte Tage sind beispielsweise Feste, Geburtstage, aber Rollschuhmärchen-Wochenenden. Aber auch, wenn es hier mal nicht so rund läuft. Wenn es super stressig wird, wie die letzten Wochen, als wir für das Straßenkinder-Projekt unfassbar viel organisieren mussten. Als ich ein paar unschöne Begegnungen hatte, denn die gehören leider einfach dazu.
Die Frage, ob die Menschen, an dich ich so oft denke, überhaupt auch mal an mich denken, stelle ich mir schon auch ab und zu.

Für über 60 Kinder Hefte zu organisieren war mit einem riesen Aufwand verbunden.
Alle aufschreiben, kontrollieren, rechnen, einkaufen und sortieren

Manchmal kommt einfach die Sehnsucht nach meinen Eltern, meinen Schwestern, nach Freunden, meinen Ponys. Mal mit Grund und mal einfach so, weil sie gerade Bock hat. Und manchmal kommt sie so unerwartet, dass ich schon über mich selbst schmunzeln muss.
Und ab und zu muss ich mich dann mal richtig fett in meiner Sehnsucht suhlen. Dann werden alle Bilder, Briefe, Nachrichten und Bücher rausgeholt. Und dann geht’s ab. Auch mal mit ein paar kleineren Tränchen.

ABER…

… vor allem fühle ich unfassbar tiefe Dankbarkeit. So viele Menschen, die mir für meinen Freiwilligendienst alles Gute gewünscht haben. So viele Menschen, die mich unterstützen. So viele Menschen, bei denen ich mich melden kann, wenn ich das Bedürfnis habe. Und sogar für die Sehnsucht nach zu Hause. Das ist doch ein gutes Zeichen. Schlimmer wär’s, wenn ich das alles nicht vermissen würde oder? ; )
Aber auch, dass ich die Möglichkeit habe. Dass der Staat meinen Freiwilligendienst unterstützt. Dass ich so tolle Leute kennelernen durfte und darf. Für die Erfahrungen – die guten und die nicht so guten.
Und nicht zuletzt dafür, wo und wie ich aufwachsen konnte.

Manchmal hilft dann einfach nur noch was Süßes.
Auch okay ; )

Mir das bewusst zu mache, hilft aber nur bedingt. Wenn ich gerade in so einem Loch stecke, dann ist Nachdenken und Rumsitzen nicht das beste für mich. Nein Freunde, ich muss auch raus. Mich bewegen. Zu den Kindern. Einfach ein Lächeln abholen, eine Umarmung, ein „Mwiriwe Emma!“ (übers. Hallo Emma!). Egal, einfach nur ein bisschen Liebe. Oder wenn es richtig schlimm ist, zu meiner Mama hier in der Küche, Mariya. Ein Küsschen, einen dicken Drücker.

Oder zu meiner lieben Mitvoluntärin, der Rike. Die nimmt mich dann immer in den Arm und hört mir zu. Einmal alles loswerden, was gerade blöd ist, warum die Sehnsucht kam. Mit der habe ich echt großes Glück!
Wenn es Probleme mit den Kindern im Oratorium gab oder einfach mal ein kulturelles Missverständnis vorliegt, können unsere Aspiranten durchaus gut vermitteln und erklären. Auch mit der Sprache helfen sie mir ab und zu.
Und die Brüder geben auch ihr Bestes, uns zu helfen, wo es nötig ist. Wie auch immer diese Hilfe dann aussieht ; )

Mir hilft es auch, in die Kirche zu gehen. Jeden Morgen und jeden Abend Messe bzw. Gebet. Der eine oder die andere mag das nicht verstehen. Das ist sicher nicht für Jeden was. Aber mir hilft es ungemein. Wenn ich so einen richtig grottenschlechten Tag habe, dann gehe ich früher in die Kapelle als das Gebet beginnt. Manchmal zum Nachdenken, manchmal zum (Rosenkranz) Beten und ganz selten auch mal, um den Tränen freien Lauf zu lassen. Wobei ich kann sagen, die kommen wirklich sehr selten in letzter Zeit.

Meine Straßenkinder, das für mich anfangs so schwierige Projekt, ist mittlerweile eine meiner größten Motivations- und Kraftquellen. Diese kleinen, verrückten, anstrengenden, manchmal auch wirklich nervigen Kinder haben sich einfach in mein Herz geschlichen. Wie sie sich freuen, wenn sie mich sehen. Wie sie alles mit mir ausdiskutieren. Wie sie sich über mich lustig machen, wenn ich mal wieder nix verstehe.
Ich hab ein Buch, das ich sehr gerne lese (unbezahlte Werbung, weil selbst bezahlt, das schreiben zumindest immer die krassen Instagramer ; ) : Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott). Man muss es mögen, aber dann ist es ein wirklich tolles Buch. Darin sagt Gott etwas wie „Ich habe alle meine Kinder sehr lieb, aber ihn habe ich ganz besonders gern. Und den auch. Und den.“ Es ist kein Zitat, aber inhaltlich passt es.

Finde die Emma!
Unsere Straßenkinder : )

Das stimmt. Diese ganzen Kinder, so viel sie diskutieren, so viel sie mich ärgern, so viel sie streiten, sich prügeln und sonst wirklich alles geben, um mich auf die Palme zu bringen, ich hab sie einfach alle lieb. Jeden und jede auf ihre und seine ganz eigene Weise. Ja, sogar den Jungen, der mich manchmal haut. Auch den, der mich anlügt. Den, der die Hefte, die wir ihm für die Schule gegeben haben, sofort verkauft. Und nicht den zu vergessen, der mir nie den Ball geben will, wenn ich ihn einsammeln möchte, sondern ihn immer absichtlich weit wegschießt.

Zum Beispiel die kleine Jungs-Gang. Diese kleinen Kerle. Wenn sie nach dem Waschen samstags vor mir stehen, die Arme ausstrecken und darauf warten, dass ich sie eincreme und sich dann diebisch über den Körperkontakt freuen. Wenn sie dann an anderen Tagen kommen, um Ball zu spielen, auf mich zu laufen, um erstmal zu fragen, wie es mir geht. Im Allgemeinen die (Straßen)Kinder, die immer mehr Zutrauen finden, uns nicht mehr (oder nur noch sehr selten) versuchen, zu beklauen, sondern stattdessen (körperliche) Nähe suchen. Halleluja, da geht mir mein Herz auf. Jedes Mal. Diese Jungs und Mädels, die uns regelmäßig im Oratorium besuchen kommen, um zu spielen, zu lesen oder einfach nur zu Hallo sagen.

Und was man natürlich niemals vergessen darf, wenn ich mitbekomme, dass die Leute in Deutschland an mich denken. Wenn ich Kommentare und Whatsapps bekomme – Bilder, Texte, ein paar Worte. Einfach nur mal ein „Hey, wie geht’s dir?“ Auch wenn ich diese Frage wirklich schwer zu beantworten finde ; )
Wie ihr seht, kann ich damit einen ganzen Blogbeitrag füllen, kein Problem! Aber trotzdem zeigt es mir, dass da jemand an mich denkt. Das ist soooo schön. Das glaubt ihr gar nicht. Als Hanna mir erzählt hat, dass ich ihr beim Rollschuhmärchen fehle und das sie merkt, dass ich nicht da bin, Freunde, da hab ich mich wirklich gefreut! Nicht, dass ich Angst hätte, man könnte mich vergessen. Das passiert nicht so schnell, aber einfach nur ab und zu daran erinnert zu werden, dass es wirklich nicht so ist, liebe ich!

Ach Leute, es gibt so viele schöne Momente, die man einfach genießen muss. Wenn es leckeres Essen gibt, wenn die Schüler*innen mit mir reden wollen. Wenn ich die Bälle mal ohne zehn minütige Diskussion bekomme. Wenn wir das Vater unser singen. Ich könnte euch noch so viele andere Ereignisse aufzählen, aber es ist mittlerweile 01.20 Uhr und ich hab versprochen, dass das kein allzu langer Beitrag wird. Ich hoffe, das ist okay so. Ich finde es manchmal ein bisschen schwierig, zu erklären, was ich fühle und erlebe. Aber ich gebe mir Mühe.

Damit haben wir auch das wieder geschafft. Meine kleine Nachtschicht erkläre ich hiermit offiziell für beendet.
Und falls ihr zwischendurch mal an mich denkt, könnt ihr euch gerne jeder Zeit bei mir melden. Keine Angst, ihr verursacht kein Heimweh, sondern pure Freude! Denn Heimweh habe ich (fast) nie – höchstens Sehnsucht. Und die gehört eben einfach dazu.

Liebe Grüße, danke für’s Lesen und bis nächste Woche
Emma

PS: Ich freue mich immer noch über Wünsche und Vorschläge für neue Beiträge. Was interessiert euch? Was wollt ihr wissen?

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Frohes neues! https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/12/frohes-neues/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/12/frohes-neues/#comments Sun, 12 Jan 2020 04:00:00 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=305 Ich gehe mal davon aus, dass sich die meisten unter euch denken können, dass das hier mein Silvester-Beitrag ist. So oft wünscht man ja kein „Frohes neues (Jahr)“, auch wenn Rike meint, man könne es auch noch im September sagen. Ich fänd’s komisch. Egal, darum soll es nicht gehen. Ich möchte euch erzählen, wie ich […]

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Ich gehe mal davon aus, dass sich die meisten unter euch denken können, dass das hier mein Silvester-Beitrag ist. So oft wünscht man ja kein „Frohes neues (Jahr)“, auch wenn Rike meint, man könne es auch noch im September sagen. Ich fänd’s komisch. Egal, darum soll es nicht gehen. Ich möchte euch erzählen, wie ich den Jahreswechsel verbracht habe, denn das interessiert ja die meisten ; )

Wir haben im Noviziat gefeiert. Zum Einen ist dort einfach mehr Platz und zum Anderen haben wir ja letztens erst Père Gaspards Geburtstag hier zelebriert. Das war auch die offizielle Begründung ; )

Vorbereitungen

Rike und ich haben das Lied „Stargazing“ eingeübt, sie hat uns mit der Ukulele begleitet. Und den Cup-Song, wobei die Emma diese koordinatorische Herausforderung nicht gemeistert hat. Sie konnte beim Auftritt nur singen, denn singen und cuppen gleichzeitig hat einfach nicht funktioniert. Und so hat die Rike den Becher bewegt und ich habe mitgesungen. Vorher haben wir das fleißig geübt, denn natürlich wollten wir uns nicht blamieren und ich bin ja nicht so der Mensch für große Auftritte. Deshalb brauch(t)e ich ein bisschen Sicherheit.

31.12.2019

Am 31.12. war selbstverständlich noch ganz normal Oratorium. Wir haben die Bälle aber pünktlich eingesammelt, umziehen und dann ins Noviziat zur ??? Jaaa, MESSE! Wer hätte es gedacht? Dieses Mal war es nicht so cool wie Weihnachten, denn ich saß neben einer anderen Novize (richtigerweise müsste es, glaube ich eigentlich „neben einem anderen Novizen“ heißen, aber das klingt irgendwie komisch, also sind sie weiblich bei mir. Sorry an alle männlichen Novizen da draußen).
Na ja, auf jeden Fall hat mir die Novize dieses Mal nicht geholfen, hat die Lieder nicht aufgeschlagen. Ich hatte das Gesangsbuch nicht und auswendig kann ich einfach die Texte nicht – wer hätte es gedacht? Zumal überwiegend auf Kinyarwanda gesungen wurde. Egal, ich hab’s überlebt, auch ohne singen. Dann kann ich eben mal mit gutem Grund zuhören.

Anschließend gab es ein paar Nüsse im Aufenthaltsraum, es wurde ein bisschen gequatscht, während der Rest im Essensraum vorbereitet wurde. Dann ging es nach neben an, jedem wurde ein kleines Glas für ein bisschen starken Alkohol in die Hand gedrückt. Ich musste doch sehr oft wiederholen, dass ich das nicht trinke, ehe mir dann ein Glas Fanta gegeben wurde.
Beim Essen wurde dann natürlich mal wieder diskutiert, warum ich kein Bier trinke. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Diskussion in den letzten Monaten schon geführt habe. Ich trinke nicht, egal, wie oft wir das noch besprechen. Amen!

Nach dem Essen wurden alle Teller, sehr viel Besteck und die Gläser in die Küche nach unten gebracht. Und dann ging es los. Ca. zehn Novizen und zwei Volontärinnen machten den Abwasch. Das macht man nicht still und seriös. Nein, im Gegenteil. Man singt, tanzt, lacht, ärgert und nebenbei erledigt man dann den Pflichtteil. Das war ein Spektakel da unten in der Küche sage ich euch. Ein riesen Spaß und mindestens ein genauso großes Chaos. Trotzdem waren wir erstaunlich schnell fertig, sodass wir pünktlich mit dem Programm starten konnten. Viele Hände, schnelles Ende oder Mama? : )

Erst durfte Novizenchor Nr.1 seine Lieder präsentieren. Na ja, die haben schon mal enthusiastischer gesungen. Heute wissen wir, es herrschte zum Zeitpunkt der Feier ziemlicher Druck im Noviziat. Der erste Zwischenbericht war fällig und der Besuch des Provincials stand an – beides kann das sofortige Ende der Salesianer-Laufbahn bedeuten, dementsprechend die doch spürbare innere Unruhe der sonst so freudig feiernden Kerle.
Nach den ersten Liedern wurden kleine Zettelchen mit Nummern verteilt. Und entsprechend der Zahlen wurden Geschenke ausgegeben. Für alle Novizen, alle Pères, die beiden Brüder, die Aspiranten, die im Urlaub waren, an die aber trotzdem gedacht wurde; und natürlich auch für die Volo-Mädchen gab es ein kleines Geschenk. Ich hab einen Stift,ein kleines Büchlein und ein Stoff-Taschentuch bekommen. Das kann man immer gebrauchen oder? ; )

Da sitzen sie, die Rike mit der Ukulele und beide am singen.
Gut beobachtet von den Novizen, versteht sich von selbst ; )

Nach dem leider ebenfalls halbherzigen Auftritt des zweiten Chors hieß es dann: Bühne frei für die Volos! Und sie waren sowohl von Rikes Ukulele als auch vom Cup-Song ganz begeistert. Ich fand’s nur so semi-cool. Vor so vielen Menschen singen gehört einfach nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber na ja, es hat (fast) unfallfrei geklappt. Und dann war’s auch gar nicht mehr soooo lange bis der 01.01.2020 und damit ein neues Jahr und auch ein neues Jahrzehnt beginnen sollte. Das erste Silvester so weit weg von zu Hause, das erste mit Rike und das erste mit diesen Menschen, die doch irgendwie schon gute Bekannte oder sogar Freunde geworden waren. Wir würden eine Stunde vor unserer Familie in Deutschland reinrutschen. Das war irgendwie komisch. Aber bevor wir auf das neue Jahr anstoßen konnten, musste ja noch ein wenig Zeit vergehen. Und wie vertreibt man sich die Zeit am besten?

Das war aber noch spannender. Da musste sich der eine oder andere doch umsetzen, um besser sehen zu können.

Genau, erstmal wird super-starkes Bananenbier verteilt und anschließend betet man den Rosenkranz! Juhuuu! Pünktlich um fünf vor zwölf waren wir fertig mit den 53 Je vous salue, Maria (deutsch: Gegrüßet seist du Maria), das nenne ich Timing. Und so nahm man die Becher in die Hand und schaltete den Fernseher an. Schließlich wollte man das Feuerwerk in Kigali sehen, das live übertragen wurde. Eigenes Feuerwerk. Aber ich sag mal so, die Umwelt findet’s jetzt nicht allzu schlimm, wenn nicht noch mehr Feinstaub in die Luft geschossen wird. macht man hier nicht und das in Kigali war nicht mal so groß wie ein durchschnittliches deutsches. Rike und ich verfielen in leichte Melancholie, reflektierten das Jahr 2019. Was wir alles geschafft und erlebt hatten, was sich alles änderte und neu begann. Verrückt. In gerade mal 12 Monaten oder 365 Tagen. Aber na ja, das haben wir aber abschließend geklärt, ich rolle es jetzt nicht nochmal auf.

Da sind wa – die beiden Mädchen, die ein sehr ereignisreiches Jahr 2019 hinter sich gebracht haben!
Rike, auf uns!

Dann wurde angestoßen, selbstverständlich begleitet von einem wunderschön(en) gesungenen Song ; ) Noch ein bisschen tanzen, wobei auch hier wieder die Motivation und der Enthusiasmus nicht so groß waren wie wir es gewöhnt waren. Um 20 nach zwölf wurde die Feier dann für beendet erklärt, man müsse ja am nächsten Morgen früh raus. Vorher aber noch beten, ein Lied für die Maria und eins auf Latein singen. Freunde, mein neues Jahr kann nur gut werden. Ich hab quasi reingebetet. Das wird Gott ja wohl berücksichtigen oder?! ; )

Rike und ich haben dann einfach um viertel vor eins noch einen Film geschaut, wir wollten schließlich nicht schalfen gehen bevor Deutschkand auch im neuen Jahr war. Also Film. Anschließend ein bisschen quatschen, instagramieren und dann schlafen. Der Tag war lang genug : )

01.01.2020

Erstmal frühstücken bevor wir irgendwas anderes machen. Und was steht da auf dem Tisch vor unserem Teller? Ein kleines Schälchen mit drei Mashmallows pro Nase. Juhuuuu! Was ein Gefühl auf der Zunge und der Geschmack des weichen Zuckers ; )
Und dann ging’s freilich mal wieder in die Kirche! Man kann niemals zu viel beten, oder? Aber unser Père versprach uns, nach zwei Stunden sei er fertig. Wir haben ja nicht dran geglaubt. Das hat der noch nie geschafft. Er war auch der 3 1/2 Stunden-Übeltäter vom 25.12., also von daher. Kurz kann der eigentlich nicht. Aber er hat sein Versprechen eingehalten. Tatsächlich konnten wir die minimal heiße Kirche um kurz nach 12.30 Uhr verlassen! Mittagessen und weiter im Programm. Oratorium, Abendmesse. Warum sollte man was ändern, nur weil ein neues Jahr und ein neues Jahrzehnt angebrochen ist? ; )

Soooo, das war’s mal wieder. Es war nicht wirklich spektakulär, aber doch ganz anders als in Deutschland. Von zu Hause habe ich aber fleißig Videos mit Botschaften, Feuerwerk und Grüßen bekommen. Danke nochmal dafür. Ich hab mich sehr gefreut, dass ihr beim Jahreswechsel an mich gedacht habt ; )

Jetzt ist erst mal alles abgearbeitet. Mal schauen, worum es nächste Woche geht. Ich hab gerade noch keine Idee. Also wenn ihr Wünsche habt, schreibt sie mir gerne. Ansonsten fällt mir schon noch was ein.

Liebe Grüße
Emma

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Gloria in excilsis deo! https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/05/gloria-in-excilsis-deo/ https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/2020/01/05/gloria-in-excilsis-deo/#comments Sun, 05 Jan 2020 07:11:58 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/emmasblog/?p=290 Oder auch Mein Weihnachtsfest! Aber ich fand, dass wäre ein bisschen unkreativ, denn schließlich nennen alle ihre Weihnachtsbeiträge so. Ich tanze ungern, dafür umso lieber aus der Reihe – nein, eigentlich nicht, aber egal. Klingt cool ; ) Heute soll es also um Weihnachten gehen. Das umfasst hier mehrere Tage und für mich mehrere Ereignisse. […]

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Oder auch

Mein Weihnachtsfest!

Aber ich fand, dass wäre ein bisschen unkreativ, denn schließlich nennen alle ihre Weihnachtsbeiträge so. Ich tanze ungern, dafür umso lieber aus der Reihe – nein, eigentlich nicht, aber egal. Klingt cool ; )

Heute soll es also um Weihnachten gehen. Das umfasst hier mehrere Tage und für mich mehrere Ereignisse. Ich ordne nicht nach Datum, sondern nach Event. Ansonsten verlieren wir alle den Überblick, befürchte ich.
Vielleicht vorweg erst einmal ein paar allgemeine Infos:
– Weihnachten wird hier (wie die meisten schon vermutet haben) nicht so gefeiert wie in Deutschland. Gefeiert hier im doppelten Sinne zu verstehen. Zum einen nicht so zelebriert und auch nicht so gehypt, wie man in der Jugendsprache sagen würde. Wird nicht so ein Aufriss drum gemacht. Aber das seht ihr ja gleich noch.
– Die Aspiranten waren bzw. sind für zwei ein halb Wochen im Weihnachtsurlaub, folglich sind Rike und ich für Straßenkinderprojekt und Oratorium alleine zuständig.
– Im Laufe der Zeit verkleinerte sich unsere Kommunität bis wir schließlich nur noch zu 4. bzw. 5. von 9 / 10 waren, vergrößerte sich dann aber zum Glück wieder. Aber gleich mehr dazu.

Die Adventszeit

Wir haben jedes Adventswochenende anders gefeiert.
Am ersten Wochenende waren wir auf der Hochzeit, darüber hat der eine oder die andere vielleicht schon gelesen. Ansonsten holt es gerne nach.
Für das zweite Adventswochenende ging es nicht raus. Wir blieben in Rango, feierten hier die Messe und aßen mit den Brüdern.
Den dritten Advent haben wir in Kigali verbracht. Auch hierzu gibt es einen Blogeintrag mit wunderschönen Bildern aus dem Nationalpark.
Den vierten Advent feierten wir in Save. Dort wohnt eine deutsche Schwester, die uns zu sich in die Kommunität eingeladen hatte. Wir haben dann auch eine Nacht bei den Frauen geschlafen. Es gab wunderbare Kekse, einen Adventskalender und vor allem VIEL Ruhe. Das tat unglaublich gut. Keine Aufgaben, keine Ansprüche, einfach nur Pause.

Wir hatten bei uns in Rango in der Kapelle auch einen kleinen Adventskranz, aber der bestand aus einem Tablett auf dem ein paar Tannenzweige lagen und vier Kerzen, die da rein gestellt wurden. Na ja, immerhin. Mein Adventskalender kam leider erst am 11.12. an und ich muss gestehen, ich wollte mir die Schokolade gerne aufheben ; ) Darum sind noch die meisten Türchen geschlossen. Den Säckchen-Kalender habe ich dafür umso schneller aufgemacht und auch den Fotokalender meiner süßen Schwester <3

Weihnachtsstimmung kam im Allgemeinen nicht wirklich auf. Geschmückt wurde erst am 24. morgens und auch sonst – ich weiß nicht. Ich hab bis zum Schluss nicht das Gefühl gehabt, es wäre Weihnachten. Wenn man das ganze aber positiv sieht, dadurch hatte ich auch fast gar kein Heimweh : )

Weihnachten

Oder auch „Lasset den Kirchenmarathon beginnen!“

24. Dezember

Der 24. Dezember war, wenn ich es so sagen darf, unfassbar stressig. Also quasi nicht anders als in Deutschland.
Der Salon musste noch geschmückt werden, damit fängt man doch erst Heiligabend morgens an?! Wir mussten auf den Markt und tausend Sachen für das Straßenkinderprojekt organisieren (gleich mehr dazu) und nachmittags war natürlich ganz normal Oratorium! Ach ja, und nicht zu vergessen, wir mussten auch noch Weihnachtsplätzchen backen…

Juhuuu, der Teig war so lecker! Wegen mir hätten wir die Dinger gar nicht backen müssen ; )
Das Endergebnis – unsere Kekse.
Einen Teil haben wir verschenkt und den Rest selber gegessen : )

Das Schmücken hat die Rike übernommen und wäre dabei fast verzweifelt. Der Bruder, der das mit ihr machen wollte, wusch nämlich noch in aller Ruhe seine Wäsche und machte sich überhaupt mit nichts Stress. Und so suchte er dann irgendwann die Kiste mit der Weihnachtsdeko, wobei er sich selbstverständlich auch alle Zeit der Welt ließ. Was dann hier abging, habe ich nicht mitbekommen, denn für mich ging es mit Ernest, unserem Küchenjungen auf den Markt zum Einkaufen. Na ja, was macht man auch sonst auf dem Markt ; )

Unsere Krippe im Salon. Im Allgemeinen wird hier wemig dekoriert, die Krippen aber mit unfassbar viel Zeugs – Lametta, Lichterketten, Ballons, …

Nach dem Mittagessen mussten noch die restlichen Sachen für abends bzw. zwei Tage später vorbereitet werden und dann ging es raus.
Ich war aber alleine im Oratorium, weil Rike für das Fest mit den Straßenkindern noch was einkaufen musste. Halleluja. Mehr fällt mir zu diesem Nachmittag nicht ein. Ich wurde hunderte Male nach Geschenken gefragt, zum Teil auch ziemlich unhöflich, als wäre ich verpflichtet, Geschenke zu verteilen. Peace Freunde, das ist nicht meine Aufgabe, euch zu beschenken.
Um kurz vor sechs wollten wir dann die Bälle einsammeln, denn wir wollten um 18.30 Uhr gegenüber im Noviziat in die Messe – gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.
Wir mussten uns aber noch fertig machen, die Bälle wegschließen und rüberlaufen. Und zu spät kommen wollten wir ja nun wirklich nicht. Père Rémy half uns beim Rausschmeißen. Um kurz vor sechs lief er zur Messe in Rango los. Als er sah, dass die Jungs noch Ball spielten, rief er: „Wir sind katholisch hier. Es ist sechs und wir gehen JETZT in die Messe!“ Damit war das Spiel binnen Sekunden beendet und wir konnten rein.

Ziemlich pünktlich kamen wir dann im Noviziat an, setzten uns in die Bänke zu den Kerlen, die schon warteten. Der Gottesdienst ging selbstverständlich nicht pünktlich los, wir sind ja in Ruanda : ) Dann wurde aber viel gesungen, getanzt und gebetet. Ich finde es ja immer wieder schön, mit den Novizen Gottesdienst zu feiern, die können einfach singen.
Unsere Messe ging gut ein ein halb Stunden – ohne Krippenspiel. Wir wurden zum Essen eingeladen, aber wir wollten in der Kommunität mit den Brüdern essen.

Das war die zweite gute Entscheidung an diesem Tag, denn sonst hätte der Gasprad wohl ewig warten oder alleine essen müssen. So gab’s zur Feier des Tages erst mal eine Fanta bzw. ein Bier und weil wir aber nicht wussten, wann die anderen Brüder wiederkommen würden, haben wir dann um halb zehn einfach angefangen zu essen. Es gab Ubugari! Ahhh, den liebe ich! Das ist ein Berg aus Maniokmehl mit Wasser. Da könnte ich mich reinlegen. Den isst man mit Soße und Gemüse. Dazu gibt’s hier dann noch Fleisch und Reis – für die, die keinen Ubugari essen. Ich hab mich echt gefreut. Aber ich war von diesem Tag so erschöpft, Rike erging’s nicht anders, wir hätten wohl im Sitzen einschlafen können. Deshalb gingen wir früh schlafen, sahen nur noch Rémégie, der von der Messe in Rango heimkam – nach über drei Stunden Gottesdienst. Ich sag ja, gut, dass wir im Noviziat waren. Diese Monster-Messe hätte ich niemals durchgestanden. Ich wäre sowas von sicher eingeschlafen.

25. Dezember

Am 25. war natürlich wieder Messe. Wer hätte das gedacht? Wir beschlossen mit den Novizen in die 10.30 Uhr Messe in Rango zu gehen. Einer der acht Gottesdienste, die unsere Brüder an diesem Tag feierten. Und alle mit etlichen Taufen.
Wir saßen bei gut 25 Grad drei ein halb Stunden in der Kirche. Und als wäre das nicht schon genug, war die Kirche voll – super, ultra, krass voll. Die Leute, also wir Leute saßen dermaßen gequetscht in den Bänken, da wurde es doch glatt noch richtig kuschelig. Jaha, das ist schon schlimm, aber „Schlimmer geht immer!“, Freunde. Nach ca. zehn Minuten Messe kam nämlich ein kleines Mädchen, das ich schon vom Sehen kannte zu uns in die Bank geklettert und setzte sich kurzerhand auf meinen Schoß. An und für sich nicht schlimm, aber bei 25° eingequetscht zwischen Menschen links und rechts und dann auch noch ein kleines, sehr warmes, stark transpirierendes Wesen auf den Beinen – es wird nicht unbedingt angenehmer. Aber na ja, irgendwann sind dann auch alle 31 Kinder der zweiten Weihnachtsmesse in Rango getauft.
Nach dem letzten Lied durften wir die unerwähnenswert heiße Kirche auch verlassen, warteten mit den Novizen 20 Minuten auf besseres Wetter, das aber leider nicht kam und somit begaben wir uns auf den Weg nach Hause.
MITTAGESSEN und WASSER!!!

… heißt „Frohe Weihnachten“ und das wüschen wir euch jetzt auch nochmal, obwohl es vielleicht schon ein bisschen spät ist dafür.

Tja und damit war unser Weihnachtsfest quasi zu Ende. Also in den Abendgebeten bekommt man noch mit, dass wir gerade das Fest der Geburt Jesu’s gefeiert haben und die Krippe im Salon steht auch noch, aber so richtig weihnachtlich war es trotzdem irgendwie nicht. Sieht man das Ganze mal positiv: So hatte ich wenigstens kaum Heimweh. Die Geschenke von meiner Familie habe ich fröhlich ausgepackt, mit meinen Omas habe ich auch kurz telefoniert, den Rest der Familie gegrüßt und dann ging es wieder ins Alltagsgeschäft.

Weihnachten für unsere Straßenkinder

Die Vorbereitung

Das war ein Fest und gleichzeitig eine riesige Herausforderung für uns. Wir hatten eine Woche vor Weihnachten gefragt, ob wir mit den Kindern Weihnachten feiern sollten bzw. könnten. Erstmal gab es eine Antwort für uns. Am 23. abends wurden wir dann vom einen Père nochmal angesprochen, ob wir jetzt das Projekt um das Fest der Geburt Jesus nochmal starten würden. Ja, wollen wir eigentlich schon, aber wann? Am 26. Dezember ging es für den Bruder nach Burundi und unsere Aspiranten sind ja noch in den Ferien. Alleine schaffen wir das aber nicht, vor allem nicht, wenn es etwas Besonderes zu essen geben würde.
Und so beschlossen wir, wir würden am 04. Januar Weihnachten und Silvester feiern.
Ne, das fand der Père dann aber blöd. Wir sollten es am 26. Dezember machen, er würde uns helfen und mal schauen, ob er noch andere Helfer findet. Rike und ich sollten kalkulieren, wie viel Essen, Fleisch und Saft wir bräuchten. Ach ja, und Kekse backen wäre auch noch schnike. Die Information, dass es ein Fest geben würde, könnte man im Oratorium streuen, damit auch Kinder kommen.

Also mussten wir zwei Volos schätzen, wie viele Kinder kommen würden, wie viel Fleisch und Saft man braucht; Kekse backen, einkaufen und wie teuer das Ganze später wird. Man, wir waren vielleicht ein winzig kleines bisschen, also wirklich nur minimal überfordert. Sowas organisieren wir ja jeden Tag!

Mehr als genug zu tun für zwei Tage. Zumal wir am 25. nicht einkaufen gehen konnten. Und so musste alles am 24. besorgt werden. Aber die Krippe wollte ja auch noch aufgebaut und Weihnachtsplätzchen gebacken werden.
Erst haben wir Weihnachtsplätzchen ausgestochen, dann war ich auf dem Markt und habe 10 kg Reis und anderen Kram gekauft, während Rike den Salon geschmückt hat. Danach gab’s Mittagessen, Fleisch und Saft wurden kalkuliert. Oratorium für mich und Stadt mit dem Direktor für Rike.
Wir haben alles bekommen und auch alles geschafft. Das ist die Hauptsache : )

Am 25. wollte ich eigentlich vor der Kirche um halb 11 die Kekse für die Straßenkinder spritzen – also es sollte Spritzgebäck geben. Mama hatte mir Spritzbeutel geschickt, ein leichtes Rezept hatten wir auch. Und so ging Emma hoch motiviert um sieben in die Küche, bereit voll durch zu starten. Okay, ein bisschen müde war ich schon, aber egal. Wad muss, dad muss. Leider habe ich nicht bedacht, dass unser Ofen ja mit Feuer beheizt wird und dass der zu dieser Zeit noch nicht einmal angeschmissen wurde. Also habe ich doch erst gefrühstückt und dann angefangen. Dummerweise sind nacheinander beide Spritzbeutel kaputt gegangen. Rike hatte aber noch einen Gefrierbeutel, mit dem man auch wunderschöne Kleckse auf das Backpapier machen kann. Mit der Gabel hat meine Mitvolontärin versucht, das Muster, reinzumalen. Leider brauchten die Kekse im Ofen viel länger als im Rezept aufgeschrieben wurde. Tja, somit hatten wir nur die Hälfte der Kekse fertig, als wir zur Kirche aufbrechen mussten.
Nach Kirche und Mittagessen ging es in die zweite Runde. Am Ende hatten wir gut 300 Kekse in einer großen Metallschüssel. Das sollte ja wohl reichen.

Nachmittags fuhr Rike mit Gaspard in die Stadt, um den Rest zu besorgen – also Fleisch und Saft. Das wollte die Kommunität bezahlen. Ja, nach ein bisschen diskutieren und runterhandeln, sowohl vom Preis als auch von der Menge, kamen sie vollbepackt zurück.

Das Fest

Am 26. erfuhren wir, dass die Novizen zum Helfen kommen sollten. Zwischen 9 und 10 Uhr würden sie dazustoßen. Für uns ging es aber schon um neun los. Mit Seife verteilen und waschen. Das hat erstaunlicherweise ganz gut geklappt, obwohl Rike und ich alleine waren.
Nach und nach trudelten dann die Kerle von gegenüber ein. Erstmal auch alles gut. Aber sagen wir mal so, es kamen weniger Kinder als der Père erwartet hatte und somit waren wir mit 17 bzw. 18 Leuten (15 Novizen, 2 Volos und zwischendurch der Père) für 50 Kinder da. Die wollen aber gar keine 1:3 Betreuung. Egal, so konnten alle ein bisschen quatschen und zwischendurch mal helfen. War auch okay.

Da sitzen sie alle. Die Kinder, die Novizen, die Rike…
Und ein anderes Spiel!
Mein Handy war leider ein bisschen interessant…

Nach dem Waschen wurde ein bisschen getanzt und dann fingen die Novizen an, mit den Kindern im Kreis zu spielen und zu animieren. Das war ein Spaß – für alle.

Quasi eine andere Art von „Reise nach Jerusalem“
In der Mitte liegen Schuhe, einer weniger als Kinder da sind. Wer keinen Schuh bekommt, ist raus ; )
Das Spiel fand ich super. Die Kinder saßen in Schlangen hintereinander, Füße um den Bauch des Vordermanns und dann nur mit Händen die Schlange vorwärts bewegen. Und das natürlich so schnell es geht, denn war ja gegeneinander.

Normalerweise essen die Kinder zwischen zwölf und halb 1. Nur leider wurde die Köchin an diesem Donnerstag irgendwie nicht fertig geworden. Es hieß erst, die Kinder bekämen um eins ihr Essen. Tja, um 13.20 Uhr waren wir da, die Teller aber noch leer. Und so haben wir mit fünf Menschen die Töpfe auf die Teller geleert. Gut zehn Minuten später ging es dann los. Bei so vielen Aufpassern kann es doch nur klappen. Hat es tatsächlich auch mehr oder weniger.

Leider sind die Kinder nicht zum Abwaschen geblieben, denn es wurden Kekse und Saft verteilt und damit waren alle weg. Also fünf sind geblieben, aber es gab auch viel zum Spülen. Und die Novizen? Ja, die saßen drinnen in der Küche zum Mittagessen. Nicht so, als hätten Rike und ich auch Hunger! Wir hatten um 7 gefrühstückt und es war mittlerweile kurz nach zwei. Aber kein Ding! Wir sind ja Frauen, da kann man doch wohl abspülen?!

Einige von euch kennen das Dierkes’sche Gen schon. Wenn wir Hunger haben, werden wir leicht reizbar… Uppala. Als die Novizen uns dann ihre Teller einfach in die Abwaschschüssel warfen und gingen, wurde die Emma vielleicht ein wenig ungemütlich. Uppala. Na ja, sie haben es mir vergeben, obwohl sie schon verwirrt geguckt haben. So kannten sie mich nicht ; )

Um kurz nach drei war dann alles sauber, sodass wir gegen halb vier (?) auch endlich Mittagessen konnten. Meine Güte, wir hatten so einen Hunger. Mein Kreislauf dachte sich auch schon so: „Warum dürfen die Novizen aufhören zu arbeiten und ich nicht?!“ ; )

Wir haben es geschafft, also Weihnachten, die langen Messen, das Straßenkinderprojekt, das Kekse backen. Alles erledigt. Check!

Danach war noch Silvester, das stelle ich euch nächste Woche online und dann kehrt hier hoffentlich wieder ein bisschen Normalität ein. Übrigens sind wir gestern in den fünften Monat in Ruanda gestartet. Es sind einfach schon vier Monate um! Unfassbar, wie schnell die Zeit verfliegt. Anfang Februar geht es schon nach Sambia für das Zwischenseminar. Halleluja.

Bis dahin müssen wir für die Straßenkinder noch das mit der Schule organisieren, anfangen im Englisch-Unterricht zu assistieren und da kommt bestimmt noch einiges zu. Aber egal, bisher haben wir noch alles geschafft.

Also, euch einen schönen Sonntag, danke für’s Lesen dieses langen Beitrags und bis nächste Woche!

Eure Emma

Der Beitrag Gloria in excilsis deo! erschien zuerst auf emma in ruanda.

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