Etwas verspätet wünsche auch ich euch ein wunderschönes Jahr 2017!
In diesem Blogeintrag geht es um die Weihnachtszeit in Indien, meinen Weihnachtsurlaub und um Pongal, ein Hindufest, das wir an diesem Wochenende feiern.

Weihnachten
Das erste Mal habe ich Weihnachten ohne meine Familie in Deutschland gefeiert, was jedoch gar nicht so schlimm wie befürchtet war. Ich war ja nicht alleine, und Plätzchen hatten wir auch (Hier ein Danke an meine Tante!!!)

Da in Tamil Nadu nur 6% der Bevölkerung christlich ist, wird hier die Weihnachtszeit nicht so ausführlich zelebriert, wie ich es aus Deutschland gewohnt bin.
Doch manche Traditionen finde ich auch hier, am anderen Ende der Welt wieder:
So wurde jeden Sonntag am Adventskranz eine Kerze angezündet.


Der Adventskranz- dieses Jahr ohne Tannenzweige

Und auch die Weihnachtskrippe darf hier nicht fehlen.
Seit dem ersten Advent haben einige der Students an der Krippe gebastelt. Bis Weihnachten wird den anderen verheimlicht, wie die Krippe ausschaut, sodass es an Weihnachten eine Überraschung ist. Unseren Jungs ist die Überraschung auf jeden Fall gelungen, sie haben das Projektgebüde nachgebaut!


So eine schöne Krippe habe ich selten gesehen

 

Am letzten Abend vor den Ferien haben Lea und ich für die Students eine kleine Party vorbereitet.

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Beim Tanzen konnten wir mit dem indischen Hüftschwung nicht mithalten…

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Die Mädels beim Tanzen

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Und auch unser Brother tanzt mit

Dieses Weihnachtsfest habe ich auf viele der gewohnten Bräuche verzichtet. Doch besonders deshalb habe ich gemerkt, dass es an Weihnachten vor allem um den Zusammenhalt und die Liebe unter den Menschen ankommt, und nicht darauf, was man isst, wie warm es ist oder ob der Christbaum nun schräg oder gerade ist.

 

 

Weihnachtsuralub
Unsere Ferien verbrachten wir mit Fabian (einem Volunteer aus Coimbatore) und einem indischen Begleiter mit dem Namen Sreejith, in Kerala. Kerala ist ein Nachbarbundesstaat von Tamil Nadu. Und auch wenn diese beiden Bundesstaaten durch nur wenige Stunden Zugfahrt voneinander getrennt sind, so findet man in Kerala eine andere Kultur, eine andere Sprache und auch ein anderes politisches System (kommunistische Regierung) vor.

In Kerala wurden wir von Sreejith mit dem Auto zu den verschiedenen Plätzen gefahren, die wir besichtigten.

Erster Halt: Cochin
Cochin- eine Stadt am Meer- zieht jedes Jahr auf´s neue viele Touristen an.
Da wir in Trichy nicht oft auf Ausländer stoßen, wurden diese auch von uns so angeschaut, wie wir in Trichy angschaut werden – …J Wenn man dann anderen Ausländern begegnet wird einem plötzlich ( ins Bewusstsein gerufen, wie sehr man doch auffällt. Man vergisst einfach gerne, dass man eine andere Hautfarbe hat, und leider wohl nie in der Masse untergehen kann.

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Sreejith, Fabian, ein Fischer, Lea und ich


Zweiter Halt: Allapuzha- das Venedig Keralas
Palmen, Wasser, Ruhe- diese Punkte machen Allapuzha aus.
Allapuzha ist für die Backwaters bekannt. Die Backwaters sind ein riesiges Netz aus Kanälen, auf denen Reisende die Möglichkeit haben auf den Hausbooten die Stille zu genießen.
Damals dienten sie als Transportboote von Reis, Gewürzen und anderen Materialien, heute schippern sie Touristen durch die Gegend.

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_MG_8666-minDie Aussicht vom Boot

 

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Wer hat die Kokosnuss geklaut?

 

Dritter Halt: Der Dschungel

Im Dschungel schliefen wir eine Nacht in einem Zelt am Flußbett.

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Durch den Fluß zu….

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…unserer Unterkunft….

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…am Flußufer

Zum Abendessen wurde uns leckerer Reis mit Hühnchen, das in Bambus gekocht wurde zubereitet.

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Zum Frühsück gab es zu Topiaca den frisch gefangen Fisch.

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Die Männer beim Fisch zubereiten

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Ich beim Frühstück genießen

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Mitten im Dschungel

Wir haben die Zeit im Dschungel wirklich genossen und mussten uns leider schon wieder viel zu früh von den Familien verabschieden.

Vierter Halt: Munnar City

Hier besuchten wir zwei cultural programs:

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Programm Nr.1: Ein Schaukampf

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Programm Nr. 2: Eine Art Tanz

 

Fünfter Halt: Munnar in den Bergen

Diese Nacht verbrachten wir inmitten von Teeplantagen in einem Camp auf dem Berg.

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Wir in einer -von den Briten gegründeten- Teeplantage.

 

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Nach dem Pflücken wird der Tee sofort in dieTeefabrik gebracht und dort weiterverarbeitet

 

Unsere Westen, Jacken und Schals halfen uns die deutschen Temperaturen auf dem Berg auszuhalten.

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-warm eingepackt-

Nach dem Essen wurde Gitarre gespielt und gesungen…

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“ Don´t worry, be happy!“

Am nächsten Morgen hieß es früh aus dem Schlafsack raus, um pünktlich auf der Bergspitze zu stehen, um den Sonnenaufgang zu bewundern.

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Here comes the sun…

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Ein Abschlußfoto mit uns und der Crew, die uns so nett umsorgte

 

Sechster und letzter Halt: Cochin

Pünktlich, und etwas müde, zu Neujahr waren wir wieder zurück im Projekt.

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Vom Neujahrs-Rangoli wurden wir zurük zu Hause begrüßt

Den ersten Tag des Jahres 2017 feierten wir mit einer Schülerin, die über die Ferien im Projekt geblieben war, und einem Freund an einem nahegelegenen Damm.

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Wir genossen den Sonnenschein…

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…und das kühle Wasser

 

 

 

Pongal

Dieses Wochenende wird in Tamil Nadu das Erntefest Pongal gefeiert.  Pongal ist tamil und bedeutet übersetzt  Überlaufen. Der Name kommt daher, dass es sich bei Pongal um ein sehr süßes Reisgericht handelt, welches von der Feuerstelle genommen kann, wenn es aufgekocht, also übergelaufen ist.

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Der Moment, wenn der Reisbrei überquillt ist genauso bedeutend wie Mitternacht an Silvester

 

An Pongal kommen die Jungs im Dothi (der im Bild zu sehende traditionelle weiße „Rock“) und die Mädels im Saree.

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Im Partnerlook

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Auch wir kamen im Saree

 

Gemeinsam werden Spiele gespielt wie z.B. Wasser mit den Händen zu einer Flasche zu transportieren um diese so aufzufüllen,

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In diesem Spiel habe ich leider haushoch verloren:)

oder einen in der Luft hängenden, mit Geld und Blumen gefüllten Topf zu zerschlagen.

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Wie Topfschlagen- nur nochmal eine Stufe höher

 

Später  wird gemeinsam Pongal gekocht, und natürlich gegessen.

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Teamwork

Unsere Staffs haben ein kurzes Video über die Pongalfeier im Projekt gedreht:

https://www.youtube.com/watch?v=l3tCTuasKmM

Schaut´s euch an, ist schön geworden! 🙂