Beim Blick auf den Kalender ist mir aufgefallen, dass ich nun schon fast einen Monat hier bin, und es allerhöchste Zeit ist mit dem Blogschreiben anzufangen. 🙂

Abschied am Münchner Flughafen

Los ging´s vor genau 27 Tagen am Flughafen München. Von dort weiter nach Abu Dhabi, nach Chennai und schließlich nach Trichy.

Ein Freiwilligendienst bedeutet natürlich auch etwas Abenteuer, und genau das bekamen wir schon in unserer ersten Stunde in Indien zu spüren.
Der Flug nach Chennai (die Hauptstadt des Bundesstaats Tamil Nadus) hatte Verspätung. So war die Zeit etwas knapp, um in Chennai vom Immigration Arrival zum Abholen der viel zu großen Koffer zu rennen, durch den Zoll zu gehen, einen Umweg aus dem Flughafen wieder in den Flughafen geleitet zu werden, zum Check in zu joggen und in den Schlangen sämtlicher Sicherheitskontrollen zu warten, um im Hintergrund die ganze Zeit zu hören wie die Flugbegleiter am Aussprechen unserer Namen scheitern.
Doch der Himmel meinte es gut mit uns, und so saßen wir (etwas zu spät), verschwitzt und außer Atem in einem eigenen Busshuttle zu unserem Flugzeug, das schon auf uns wartete.
Aufgeregt aber pünktlich kamen wir in unserem Projekt an. Dort wurden wir von den Jugendlichen herzlich begrüßt.

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Ankunft im neuen Zuhause

In unserem Projekt leben 23 Jungs und Mädels, die nach der Schule eine einjährige Ausbildung im Medien-Bereich machen.
Auch einige junge Mitarbeiter wohnen hier und natürlich die Community, bestehend aus 7 Fathers und 3 Brothers.

Die ersten Tage hatten wir Zeit die ersten Eindrücke zu verarbeiten, die Jugendlichen und die Community kennen zu lernen, den Tagesablauf zu verinnerlichen und -ganz wichtig- uns an die Wärme zu gewöhnen.
Erst dann fingen wir mit dem Englischunterricht an.
Nach dem Unterricht ist die Games Time. Sie ist für uns eine gute Möglichkeit die Jungs und Mädels besser kennen zu lernen. Die meisten spielen in der Zeit Volleyball, was auch wir fleißig üben. Ich hoffe die berühmte Aussage „Übung macht den Meister“ ist wahr und ich treffe in Zukunft etwas mehr Bälle…;)

 

Unser Projekt ist eine halbe Stunde von der größeren Stadt Trichy entfernt.
Um Trichy von oben zu sehen, steigt man auf das 83m hohe Rockfort. Auf diesem steht der Ucchi-Pillayar-Tempel. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Jugendlichen aus dem Projekt und den Voluntären Anna und Marie aus Salem, die zu Besuch waren, besuchten wir den Tempel und genossen die wunderschöne Aussicht.

Der Ucchi-Pillayar-Tempel

Der Ucchi-Pillayar-Tempel

Auch auf Shoppingtour gingen wir schon mit Mädels aus dem Projekt. Ohne unsere fürsorglichen Begleiterinnen, wären wir zwei nach links und rechts schauenden, die Eindrücke aufsaugenden, von dem Verkehr und dem Hupen überforderten Mädels wohl etwas verloren gewesen. Doch so konnten wir unsere ersten indischen Stadtbummel und Busfahrten in vollen Zügen genießen. Auch als ich vor der Riesenauswahl Stoffe für Chuiridars stand, war ich für die geduldige Beratung mehr als dankbar.

Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was bitteschön ist ein Chuiridar, und damit wären wir schon beim nächsten Punkt-der Kleidung:

Die Frauen und älteren Mädels tragen hier die sogenannten Chuiridars. Sie bestehen aus einer lockeren Hose, einem langen Oberteil und dem Schal. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Mustern und Farben. Auch wir haben uns schon mit zwei eigenen Chuiridars eingedeckt und die nächsten sind bei der Schneiderin in Bearbeitung.
Manche Frauen arbeiten auch in Saris. Das ist für Anfänger wie mich aber nicht so einfach, weshalb ich beim Tragen der Chuiridars bleibe. 🙂 An Festen werden dann die besonders schönen Saris aus den Schränken geholt.

Anlässlich des Besuchs des Provinzial kamen gestern Abend alle zu einer kleinen Veranstaltung zusammen.
Zwei unserer Schülerinnen brachten uns einen kurzen Tanz bei, den wir gemeinsam vorführten.

 

Der T

Unsere Tanzvorführung

Gestern Abend zogen außerdem 12 neue Jungs in das Haus ein. Sie machen ganz in der Nähe eine Krankenpflegerausbildung. Das Namen-Lernen beginnt also von vorne. 😉
Außerdem erweitern wir jeden Tag unsere Tamil-Kenntnisse um ein paar Vokabeln. Das wohl am häufigsten gebrauchte Wort ist „Purijella“ (I don´t understand).

Damit sich genau das schnell ändert, setzte ich mich jetzt wieder vor meine Tamil-Notizen und lerne fleißig weiter!

 

Bis bald!