Hello Everyone, this blog is in German, but the next one is going to be in English again. In this Blog, i’m talking about my Project, and my Work. If you want to read it, feel free to translate it! Also nochmal auf Deutsch: Dieser Eintrag ist über mein Projekt und meine Arbeit.
Hallo an alle, es ist schon wieder ein Weilchen her, seitdem ich geschrieben habe, und es ist viel passiert. Ich hatte jetzt erstmal meine erste Woche Arbeit. Wir wurden nicht wie erwartet am Montag eingeteilt, sondern erst am Freitag. Dadurch hatten wir noch viel Zeit, um uns auszuruhen. Wir haben dann immer halbtags im Hogar Don Bosco gearbeitet. Am Freitag haben wir die ganzen anderen Projekte besucht, beziehungsweise nur das Techo und das Barrio. Das Techo, wo ich jetzt arbeite (dazu aber später mehr), ist ein Projekt in der Stadtmitte, das speziell für eine kleine Gruppe von Straßenkindern gedacht ist. Das Barrio Don Bosco ist ein Projekt, das etwas am Rand der Stadt liegt. Es ist ein Ausbildungszentrum für Jugendliche, wo sie eine Ausbildung zum Bäcker, Tischler und in der Gastronomie machen können.
Jetzt aber konkret zu meiner ersten Arbeitswoche und zum Projekt. Also, das Projekt ist ein großes „Haus“, wenn man das so nennen kann (also eher ein Innenhof mit Gebäuden drumherum), wo bis zu ca. 15–20 Jugendliche von der Straße aufgenommen werden. Das sind Jugendliche, die auf der Straße wohnen und mit denen die „Équipo Calle“ (eine Gruppe aus „Educadores“ von Don Bosco, die in die Straßen gehen und versuchen, Kontakt mit Straßenkindern aufzubauen und sie zu versorgen) Kontakt aufgebaut hat. Sie überzeugen sie, ihr Leben zu ändern und in dieses Haus zu kommen. Im Techo, also „Dach“, bekommen die Kinder eine gute Grundversorgung: ein Bett, Essen, ein Bad, eine Dusche und ärztliche Versorgung. Es gibt auch einen Fernsehraum, einen Arbeitsraum zum Lernen, eine Waschkammer und einen Fußballplatz. Allgemein bekommen die Kinder viel Unterstützung, weil es eine so kleine Gruppe ist. Momentan sind es nur 12 Kinder. Dazu gibt es noch eine Ärztin, die zweimal pro Woche kommt und sich unter anderem um die drogenabhängigen Kinder kümmert, also ihnen hilft, aus ihrer Sucht herauszukommen, mit Medikamenten und moderner Behandlung. Die Jungs hier schniefen Kleber und sind davon abhängig, oder viele andere sind Video-spielsüchtig. Es gibt hier nämlich viele Internet-Cafés, in denen man für sehr wenig Geld stundenlang spielen kann. Es gibt auch psychologische Unterstützung für die Jungen, und dazu kommt am Dienstag immer ein kolumbianischer Erzieher, der mit den Jungs erst eine Art Religionsunterricht macht und danach mit ihnen Fußball trainiert. Zudem gibt es auch noch einen Friseur, der freiwillig kommt, um den Jungs die Haare zu schneiden.
So arbeite ich also in diesem Projekt von 9 bis 17 Uhr, am Montag, Dienstag, Mittwoch (am Mittwoch ist immer mein Tag, wo ich mit der Équipo Calle mitgehe), Donnerstag und Freitag frei, und dann Samstag und Sonntag. Die unterschiedlichen Arbeitstage haben zwar eine Struktur, sind jedoch immer anders und sehr abwechslungsreich. Am Montag gibt es morgens bis um 11:30 Uhr meistens Schulaufgaben zu erledigen, was manchen Jungs leichter und anderen schwerer fällt. Das liegt natürlich am Altersunterschied, aber auch an der Bildung bzw. der Zeit, die die Jungs auf der Straße verbracht haben. Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass die Jungs ein sehr niedriges Schulniveau haben, was sich natürlich durch ihre Situation erklären lässt. Danach müssen die Jungs „Oficios“ machen, also das Haus putzen, was sie auch nur machen, weil sie dafür mit Internetzeit belohnt werden. Daraufhin dürfen sie dann um 11:30 Uhr in den Computerraum, wo dann Videospiele gespielt werden, bis es um 12:30 Uhr Mittagessen gibt. Das Essen wird nicht vor Ort zubereitet, sondern im Hogar gekocht und dann zu uns geliefert. Vor dem Essen wird gebetet, und dann wird auch schon so schnell wie möglich die Suppe verspeist (es gibt als Vorspeise fast immer Suppe, auch bei 37 Grad), um dann schnell den Hauptgang zu essen. Danach gibt es dann unterschiedliche Aktivitäten. Am Montag geht es dann um 14 Uhr zu den Talleres (eine Art handwerkliche Ausbildung), wo die Kinder dann entweder Tischlern, Schweißen oder Kochen können. In der Tischlerei machen sie gerade so kleine Hocker; es wird fleißig Weihnachtsschmuck geschweißt (auch ohne Schutzausrüstung und in Flipflops), und in der Küche haben wir schon Brot, Kuchen und Donuts gemacht. Dann endet auch schon meine Schicht, und ich gehe dann immer zum Sport. Allgemein sind die Wochentage variabel; am Dienstag kommt nachmittags immer der Kolumbianer (Alexander), und samstags geht es immer ins Schwimmbad. Jeder Tag kann aber auch etwas anders verlaufen (letzten Dienstagmorgen hatten die Jungs eine präventive Bildung zu Gewalt gegen Frauen). Am Sonntag ist am Morgen immer Gottesdienst, und danach folgt immer ein entspannteres Programm wie Fernsehen schauen, obwohl wir zum Beispiel letzten Sonntag zum Fluss gefahren sind, um zu baden, was nochmal eine Erfahrung für sich war. Aber dazu ein anderes Mal mehr. Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt sie gerne als Kommentar unten rein, sonst bis zum nächsten Mal! Ich weiß nicht, wann der nächste Blog kommt, aber er lässt sich sicher nicht zu lange auf sich warten.
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