Dieser Blogeintrag ist anders als die bisherigen. Bisher habe ich versucht davon zu berichten, was ich hier mache. Heute möchte ich euch jedoch um etwas bitten. Auch wenn ich dies nur sehr ungern mache, jedoch sehe ich keinen anderen Weg.
Das Projekt für welches ich arbeite ist ein ziemlich umfangreiches. Wir haben insgesamt fünf Foyers; ein professionelles Ausbildungszentrum, in welchem unter anderem Maurer, Schreiner, Industriemechaniker und Elektriker ausgebildet wird; sowie ein College, welches im nächsten Jahr zu einem Lycee, also einem deutschen Gymnasium entsprechend, erweitert werden soll. Eines der fünf Foyers ist auf dem Gelände des Ausbildungszentrums und ist für die „Kinder in schwieriger Situation“, welche entweder eine Ausbildung im „Centre“ absolvieren oder das bereits erwähnte College besuchen. Das Foyer in welchem ich hauptsächlich arbeite, ist ein Foyer für ehemalige Straßenkinder, die dem französischen Schulsystem entsprechend, auf die Grundschule gehen, also die ersten 6 Klassen durchlaufen, bevor diese bei entsprechenden Noten aufs College und somit ins sogenannte „Centre“ wechseln können. Eben das Gelände des Ausbildungszentrum und Colleges, wo sich übrigens auch die Kommunität befindet, in der ich lebe. Ich würde Dich lieben Leser sehr gerne hierher einladen, damit du dir selber ein Bild von dem Projekt machen kannst. Denn all dies in einem kurzen und interessanten Text zu erklären, ist gar nicht so einfach.
Das Projekt wurde von einem spanischen Salesianer im Jahre 1985 gegründet. Die ersten 8 Jahre wurde ausgekundschaftet, gebaut, und geplant, bevor dann im Jahre 1993 die Arbeit aufgenommen werden konnte. Ein solch großes Projekt zu finanzieren ist gar nicht so einfach. Bisher kommen fast alle Geldgeber aus Spanien. Dieses Jahr jedoch, auch auf Grund der wirtschaftlichen Situation Spaniens, sitzen die Geldhähne der Geber nicht so locker, wie beispielsweise beim A.S. Monaco und Konsorten, was im Klartext bedeutet, dass die Zukunft des Projekts einer schwierigen Zeit gegenübersteht.
Nach bisherigem Stand, müsste die Anzahl der Kinder „meines“ Foyers um 25% reduziert werden, um auch in Zukunft eine Ernährung, sowie schulische Versorgung gewährleisten zu können.
Ich habe es eigentlich lieber, wenn Leute aus eigenem Antrieb etwas spenden, und nicht weil sie dazu aufgerufen werden. Jedoch muss man manchmal wohl einfach die Augen öffnen, da man die Dinge sonst nicht sieht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass das Foyer auch in Zukunft diesen tollen Kindern ein Zuhause sein kann, und somit meine Leserschaft dazu aufrufen, das Projekt zu unterstützen.
Ulla Fricke
Lieber Dominic, wir teilen Deinen Aufruf bei Facebook, ja? Das mit den geringeren Zuwendungen und Spenden aus Spanien, merken die Salesianer auch weil es in Italien gerde auch nicht rosig aussieht. Die staatliche Entwicklungshilfe in beiden Ländern wurde radikal gekürzt- aber das hast du in deinem schönen Beitrag ja schon beschrieben. Hab noch eine schöne Zeit!
Dominic Brune
Super Ulla!
Danke dir!