Im März beginnt hier im Norden Togos die heißeste Zeit des Jahres, welche im April ihren Höhepunkt erreicht.
Als ich mich gestern gegen 14 Uhr auf den Weg ins Foyer machte, natürlich mit meinem überaus stylischen Moped, war der Fahrtwind der mir entgegen kam nicht erfrischend, sondern eher so, als würde man einen Backofen, welcher auf voller Betriebstemperatur läuft, öffnen und hinein starren. Die Luft die einem entgegenkommt – so fühlte er sich an.
Leider hatte ich meine Cap zu Hause vergessen so dass ich notgedrungen ein T-Shirt um den Kopf wickelte und somit aussah wie ein Kamelreiter – die haben auch immer irgendwas um den Kopf gewickelt.

Im Foyer angekommen, war Donné, ein Praktikant, schon dabei die Kinder auf den heutigen Tagesausflug vorzubereiten. 30 Kinder sollten es sein. Die anderen 12, hauptsächlich die großen Jungs, waren im Garten beschäftigt und hatten ihren Spaß dabei.
Mit den Ausflugskindern machten wir uns dann gegen 15 Uhr auf den Weg. Wir marschierten schön ordentlich, in deutscher Manier, in Zweier-Reihen wie man es aus der Grundschule kennt.

Dabei klapperten wir verschiedene Stationen Karas ab und erklärten einige Gebäude, einige Zusammenhänge und auch verschiedene Pflanzen – wobei das letzte glücklicherweise von Donné übernommen wurde. Er ist Togoer und kennt die ganzen Pflanzen im Gegensatz zu mir. Da sind teilweise echt praktische dabei. Eine zum Beispiel soll angeblich gegen Moskitos helfen, allerdings ist der Geruch so penetrant, dass ich da wohl eher die Moskitos in Kauf nehmen würde.
Die erste nennenswerte Station war das Gefängnis von Kara, dieses betrachteten wir jedoch nur aus der Ferne, da das Militär welches dort patrouilliert es nicht so gerne sieht, wenn sich jemand dem Gefängnis nähert. Weiter ging es mit einer kurzen Pause an einem kleinen See.
Die Hitze war mittlerweile erträglich, es waren ein paar Wolken aufgezogen welche großzügig Schatten spendeten und auch sonst war es gegen 16:30 Uhr schon viel angenehmer als es das noch um 14 Uhr war.

Nach dem See machten wir uns auf Richtung >> Palais des Congrès << von Kara. So eine Art Bundestag nur eben kleiner und regionaler. Dort haben wir wieder eine Pause eingelegt und zusammen, auf dem Gras sitzend, Saft getrunken und Kekse gegessen. Der Saft wurde bei Mädchen gekauft, welche überall umher geistern und eine Kühlbox auf dem Kopf tragen. Die Kekse haben wir selber mitgebracht. Nach einer kurzen Partie Fußball mit einem Tennisball machten wir uns schon wieder auf Richtung Foyer. Es war immerhin schon fast dunkel und der Rückweg war auch noch gut eine halbe Stunde.


Im Foyer erwartete uns schon, aus einiger Entfernung wahrnehmbare, laut dröhnende afrikanische Musik. Ostersonntag, klar, das muss gebührend gefeiert werden. Es gab zu Essen, Cola, Fanta, Sprite, Musik und Tanzcompetition. Natürlich packte ich dann zu etwas späterer Stunde auch die Tomorrowland-Musik aus, worauf die Kinder tierisch abgehen.
So ging eine schöne, ereignisreiche Ferienwoche mit einem abwechslungsreichen Sonntag zu Ende, bevor am Montag die Schulsachen vorbereitet werden und am Dienstag die Schule wieder anfängt.

Ich habe echt lange überlegt, was für einen Aprilscherzeintrag ich wohl schreiben könnte – alles was mir einfiel war irgendwie schlecht. Dann dachte ich mir: lieber ganz lassen.

In diesem Sinne – lasst euch nicht lumpen.