Conrad in Sri Lanka

Mein Auslandsfreiwilligendienst in Sri Lanka

Das Essen in Sri Lanka

Liebe Leserinnen und Leser,

Heute schreibe ich etwas über das Essen hier in Sri Lanka im Allgemeinen, aber auch bezüglich besonderer Dinge. 

Zunächst das Allgemeine:

In Sri Lanka gibt es singhalesisches Essen im Süden und tamilisches Essen im Norden. Wir sind bekanntermaßen im Norden Sri Lankas, also schreibe ich hier über tamilisches Essen. Singhalesisches Essen ist laut den Fathern weniger scharf, ansonsten kennen wir bisher aber keine Unterschiede. Sobald ich singhalesisches Essen ausprobiert habe, werde ich auch dazu etwas schreiben.

Das Essen ist immer recht ähnlich aufgebaut, zu jeder Mahlzeit. Das heißt, dass es zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen ähnliche Gerichte mit einigen Variationen gibt. Die Mahlzeiten bestehen aus einer bis vier unterschiedlichen Speisen. Eine davon ist meistens Reis, in allen Formen (morgens gibt es keinen Reis). Alternativ gibt es auch Rothi, eine Art Fladenbrot, oder dünne Nudeln, ähnlich wie Spaghetti oder Steinghoppers, einen kleinen Reisnudelfladen.
Zum Frühstück gibt es ab und an ein Art leicht sauer schmeckenden Pfannkuchen oder Pithu. Pithu ist ähnlich wie Reis, was es genau ist, weiß ich nicht. Selten gibt es auch eine Art herzhaften Grießbrei. Es gibt immer einen sättigenden Bestandteil. 

Dazu gibt es fast immer Curry. Es gibt oft ein Linsencurry, aber auch ein Sojacurry und andere Currys variieren von Mahlzeit zu Mahlzeit. Die Currys sind natürlich immer leicht bis sehr scharf. 

Fleisch und Fisch gibt es zum Mittag- und Abendessen. Wir essen relativ viel Fleisch. Das Fleisch ist meistens Ziegen- oder Hühnerfleisch. Es wird klein geschnitten und dann in einer Art Currysoße (jedenfalls scharf) zubereitet. Leider wird das Fleisch meistens mit Knochen kleingeschnitten, was das Essen immer etwas schwierig macht, weil man die Knochen unter der Soße nicht sieht. Das Fleisch ist meistens zäh, abgesehen davon schmeckt es aber gut. 

Der Fisch wir entweder frittiert oder gekocht oder beides. Gekocht wird der Fisch in Stücken in einer Soße. Die Soße ist meistens schärfer als das Curry, deshalb essen wir nur die Fischstücke. Der Fisch wird als Ganzes frittiert. Danach kann man den Fisch essen. Den Kopf muss man vorher aber noch entfernen, die Schwanzflosse manchmal auch. Die Fische sind klein und haben ziemlich viele Gräten, sind ansonsten aber lecker.

Gemüse essen wir relativ wenig, obwohl es nach unserem Eindruck eigentlich viel in der Region gegessen wird. 

Wir kaufen uns ab und zu Früchte in der nahe gelegenen „Stadt“. Die Früchte hier, vor allem die Ananas, aber auch die Mangos und Bananen, sind sehr lecker. Die Früchte von hier (was hier gut und viel wächst) sind (für uns) günstig. Im Projekt gibt es meistens Bananen oder Papayas, aber auch nicht immer. 

Nach meinem Geschmack könnte es gerne mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch geben. 

Gekocht wird von einer Köchin für alle, die auf der Tech-Seite wohnen. Es gibt eine Außenküche, in der mit offenem Feuer gekocht wird, und dazu noch eine Gasherdplatte. Wir haben bisher einmal auf der Gasherdplatte Pfannkuchen für alle gemacht. Das hat nach einigen Startschwierigkeiten gut geklappt (ich sage nur viele Schüsseln mit Löchern, die man auf den ersten Blick aber nicht sieht).

„Die Spezialitäten“

Nun aber mal zu den speziellen Sachen, die ich hier schon gegessen habe. Wie ich bereits in einem Blog geschrieben habe, ist ja ein Affe gestorben und zu Affenfleisch verarbeitet worden. Den Affen gab es dann am Tag darauf. Ich habe nur probiert, es war etwas zäh und hat sonst ähnlich wie Hühnerfleisch geschmeckt. Es war seltsam, einen Affen zu essen, deshalb habe ich auch nur probiert und danach anderes Fleisch gegessen.

Vor einigen Tagen gab es Rochenfleisch zum essen. Das Fleisch hatte eine etwas seltsame Konsistenz und eine klare Wachsrichtung. Es sah wie viele einzelne Stränge aus, die in eine Richtung gewachsen sind. Geschmeckt hat der Rochen nach nicht wirklich etwas. Es war natürlich scharf, sonst hatte das Fleisch aber keinen eigenen Geschmack. 

Wir essen fast kein Essen außerhalb der Einrichtung. Nur ab und zu zum Frühstück nach der Kirche oder bei Feiern. Ab und zu bringt uns auch jemand aus der Umgebung etwas zum Essen vorbei, um sich für etwas zu bedanken. Im Prinzip gibt es aber das gleiche Essen wir hier. Sonntags ist die Köchin nicht da, deshalb gibt es zum Frühstück meistens Brot. Das ist allerdings nicht mit einem deutschen Brot zu vergleichen, eher mit sehr luftigem Toast, nur halt als ein Laib Brot. Zum Mittag- und Abendessen kochen die Jungs aus dem Hostel oder wir kaufen etwas bei einem Laden im Dorf.

Im Großen und Ganzen ist das Essen ganz lecker, aber ein bisschen eintönig. 
Wenn es neue „Spezialitäten“ gibt, schreibe ich nochmal einen Blogeintrag dazu oder erweitere diesen Eintrag.

Vielen Dank fürs Lesen. Bilder von unserem Essen habe ich leider nicht gemacht. Schreibt mir gerne einen Kommentar mit Anmerkungen oder Fragen zum Essen. 

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Fahrt zum Projekt und erste Tage

  1. Carolin

    Conrad! Wer hätte gedacht, dass du mal nach mehr Gemüse verlangst!! Haha!

  2. Peter

    Pithu werden traditionell aus grobem Reismehl und Kokosnuss zubereitet und mit Bananen, Kichererbsen (Kadala Curry) und Papadam zum Frühstück serviert. Oder Conrad?

    • Conrad Hoffmann

      Hallo Peter. Gestern gab es Pithu, da habe ich nachgefragt. Es wird wie du sagst aus Reismehl und Kokusnuss zubereitet. Dazu gab es ein Soja Curry. Bananen oder Papadam gab es noch nicht dazu, nur Kichererbsen. Die gibt es allerdings unabhängig vom Pithu ab und zu. Viele Grüße Conrad

  3. Peter

    ….ich hatte nur gegoogelt. 🙂
    Liebe Grüße Peter aus Berlin

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