Liebe Leserinnen und Leser,
Am 4.10. sind wir morgens um 7 Uhr nach Palawarayankattu aufgebrochen. Die Fahrt hat anstelle von 4,5 Stunden 7,5 Stunden gebraucht, wie wir es uns nach einem Blick auf Google Maps auch gedacht hatten. Die Fahrt was sehr interessant. Wir sind einmal von Sueden nach Norden gefahren. Dabei haben wir sehr viel Natur gesehen. Die Natur in ganz Sri Lanka ist sehr schoen. Gefruestueckt haben wir in einem Imbiss. Es gabe eine Art belegtes Broetchen. Darin war eine kleine Chillischote, auf die ich draufgebissen habe. Das hat mich dann noch ein bisschen „begleitet“. Wir sind an einigen ehemaligen Polizeisperren vorbei gekommen. An den meisten Kontrollpunkten waren Polizisten. Kontrolliert wurden wir nicht.
Wir sind zwischen 14 und 15 Uhr angekommen und wurden herzlich von den Fathers und den Schuelern in Empfang genommen. Es gibt zwei Fathers und drei Sisters hier. Father Melvin ist der Leiter des Projekts und noch fuer weiterer Schulen in der Naehe (30 Minuten bis 2 Stunden Fahrt von hier) zustaendig. Father Gayan ist hier fuer administrative Aufgaben zustaendig. Beim Empfang haben wir mit allen erstmal ausgiebig Fotos gemacht und im Anschluss etwas mit den Jungs hier gespielt und unsere Zimmer bezogen.
Father Melvin hat uns auf dem Gelaende herumgefuehrt und uns die einzelnen Bereiche der Tech (auf „unserer“ Seite der Strasse) und die neue Schule (auf der anderen Strassenseite) gezeigt. In der Tech werden die drei Faecher Computerunterricht, Naehen und Elektrikunterricht unterrichtet. Im Gebaeude auf unserer Strassenseite ist das Boys Hostel untergebracht. Fuer das Boys Hostel ist Aru Jansen zustaendig. Er will Prister werden und arbeitet hier mit. Auf der anderen Strassenseite ist das Girls Hostel. Dort leben auch die drei Schwestern. Schwester Annett kuemmert sich um die Organisation der Schule. Sister Mary ist fuer das Girls Hostel zustaendig und Sister Punam kuemmert sich um den Kindergarten. Es gibt hier also einen Kindergarten, eine Schule und ein Berufszentrum.
Samstag – erster Tag in Palawarayankattu:
Am Samstag war schon um 6:55 die morgentliche Messe. So frueh aufzustehen fiel uns beiden schwer. In den letzten Monaten konnten Paul und ich immer so lange schlafen, wie wir wollten, also bis 9 Uhr und danach. Im Anschluss gab es das Fruehstueck. Am Vormittag haben wir dann Motorroller fahren gelernt und etwas geuebt. Das ist relativ einfach. Mit dem Roller fahren wir manchmal zur Schule auf die andere Strassenseite, weil die Auffahrt mit ca. 250 Metern doch recht lang ist. Ausserdem haben wir unsere Mosquitonetze aufgehaengt.
Auf der Strasse gab es an dem Tag einen kleinen Unfall zwischen einer Kuh und einem Auto. Die Kuh ist auf die Strasse gerannt und das Auto hat sie dann touchiert. Sowohl das Auto als auch die Kuh konnten ihren Weg nach dem Unfall fortsetzen.
An dem Tag ist auch ein Affe gestorben. Die Schwestern haben eine Palm-/Kokosnussplantage, auf der die Jungs aus dem Hostel Nachmittags etwas arbeiten. Die Jungs haben wohl versucht, den Affen zu verscheuchen. Dabei ist der in einen Stromkasten oder so gefallen. Auf jeden Fall war der Affe tot, wie es genau passiert ist, weiss ich nicht. Der Affe wurde dann zu Affenfleisch verarbeitet. Es gibt hier relativ viele „Monkeys“. Sie sind ziemlich verhasst, weil sie die Haeuser der Leute kaputt machen und die Fruechte von den Baeumen stehlen. Am Nachmittag haben wir Karam geuebt. Mittlerweile sind wir ganz ok darin. Als wir vor zwei Wochen angefangen haben, konnten wir nichts und haben noch nicht einmal die Spielsteine getroffen.
Die Lehrer:innen hatten an diesem Tag eine Fortbildung. Bei der Gelegenheit haben wir die Lehrer:innen kennengelernt. Von einem der Lehrer haben wir eine Einladung zum Finale des Fussballturniers der regionalen Mannschaften am Tag darauf bekommen. Abends wurde und wird jeden Abend einmal der Rosenkranz gebetet und der Tag abgeschlossen. Danach gibt es immer noch das Abendessen.
Sonntag – zweiter Tag:
Am Sonntag haben wir den Tag wieder mit einer morgentlichen Messe begonnen. Zum Fruestueck gab es Fladenbrot mit einer Art Nutella darauf. Am Vormittag kamen einige ehemalige Schueler:innen vorbei. Sie haben sich gegenseitig erzaehlt, was sie machen und welche Jobs sie haben. Wir haben ihnen ein bisschen aus Deutschland erzaehlt und unserer Familien vorgestellt.
Um 16 Uhr wurden wir abgeholt und zum Fussballspiel gefahren. Das Auto war ein TukTuk. Hier heissen sie Three Wheeler. Der Sportplatz ist 10 Minuten von hier entfernt. Es wurden wieder viele Fotos gemacht. Wir waren Ehrengaeste und sassen in der ersten Reihe unter einem Zelt. Es fuehlt sich immer etws seltsam an, Ehrengast zu sein oder aehnliches (z.B. immer einen Sitzplatz angeboten zu bekommen bzw. einen Stuhl, oder etwas zum Essen zu bekommen, wenn wir bei Menschen aus der Umgebung sind oder wie heute (26.10.) bei einem Fussballspiel). Nach den Fotos haben wir mit einigen anderen Ehrengaesten (einem Pater, einem Imam und noch anderen wichtigen Personen aus der Umgebung) eine Art Oellampe entzuendet. Zum Essen haben wir eine gefuellte Teigrolle (kann man sich entfernt wie eine Fruehlingsrolle vorstellen) (ist lecker) sowie eine Banane und eine Schokomilch bekommen. Die Menschen beim Finale waren wie alle Menschen, denen wir hier begegnen, sehr nett. Das Spiel an sich konnten wir leider nur bis zur Halbzeit angucken, weil wir danach zurueck mussten zu einer besonderen Messe.
Am fruehen Abend startete die Messe. Wir sind mit den Fathern und Schwestern sowie den Jungs und Maedchen aus den Hosteln in einem grossen Bus zur Messe gefahren. Das war unsere erste Fahrt mit so einem Bus. Es gibt relativ viele dieser Busse in Sri Lanka. Sie werden als oeffentliche Verkehrsmittel benutzt. Manche fahren nur innerhalb von Regionen, andere innerhalb der Provinzen und wenige auch lange Strecken, zum Beispiel von hier nach Colombo. Bei der Kirche angekommen haben Paul und ich uns nach vorne gesetzt bei den Schwester (beziehungsweise wurden gesetzt đ ). Die Messe startete etwas spaeter. Es kamen immer mehr und mehr Menschen aus der Umgebung und als die Messe anfing waren geschaetzt 1000 Menschen vor der Kirche (die Messe fand unter freiem Himmel statt). Es gab viel Musik und mehrere lange Predigten. Wir haben fast nichts verstanden, weil die gesamte Predigt auf Tamil war. Der Hoehepunkt der Messe war ein Umzug mit einer Art Altar um die Menschen herum. Abendessen gab es fuer die Fathers und Sisters und uns kurz nach der Messe. Allerdings war dafuer nicht viel Zeit, weil am naechsten Tag ein normaler Schultag war und wir daher relativ schnell zurueckfahren mussten. Dann ging es auch ins Bett und am naechsten Tag sind wir dann in den Schulalltag gestartet.
Das Wetter war besonders am Anfang sehr heiss und feucht. Deshalb war es fuer uns etwas anstrengend und wir haben durchgehend geschwitzt. Deshalb haben wir uns die esten Tage taeglich 3 mal geduscht. Mittlerweile ist es besser, vor allem weil die Regenzeit langsam anfaengt und es deshalb etwas kuehler ist.
Ich haffe, euch hat mein Blogeintrag gefallen. Schreibt mir doch gerne einen Kommentar! Bald kommt ein Eintrag zu meiner ersten Woche hier. Bis dann, Conrad
Liesi
Dein Bericht ist super spannend, wir haben ihn toll gefunden und freuen uns schon auf deine neuen Erlebnisse sei es mit Affen oder scharfen Speisen.
Carolin
Das hört sich alles sehr sehr spannend an. Ich freue mich schon auf den nÀchsten Eintrag!
Omi
So ein interessanter Bericht! Ich wĂŒnsche dir sehr, dass du weiter gute Erfahrungen machst und du so positiv bleibst – auch bei Affenfleisch, SchweissausbrĂŒchen und stundenlangen Gottesdiensten!