Bonne arrivée

Wo soll ich anfangen? Es ist viel passiert in den letzten Wochen. Tatsächlich sind jetzt schon fast vier Wochen vergangen, seitdem wir losgeflogen sind!

Am besten fangen wir ganz von vorne an:

Anreise

Am 5. September startet nach intensiver Vorbereitung unser großes Abenteuer. Mit gemischten Gefühlen, voller Aufregung und Abschiedsschmerz, Vorfreude und Angst, geht es für uns – meine Mitvolontärin Charlotte und mich – früh morgens los zum Münchner Flughafen. Nach einem kurzen Stopp in Brüssel fliegen wir direkt weiter nach Cotonou. Beim Anstellen fürs Boarding fällt uns an den Personen um uns herum schon auf, dass wir nicht irgendwo hinfliegen, sondern tatsächlich in ein afrikanisches Land, in dem eben Menschen leben, die eine andere Hautfarbe und andere Lebensstandards haben, die eine fremde Kultur leben und eine andere Sprache sprechen. Erst von diesem Moment an fangen wir langsam an zu realisieren, dass wir uns tatsächlich in dieses Abenteuer wagen!

Über 4.600 km Luftlinie südlich von unserer Heimat landen wir also am späten Nachmittag und werden direkt von einer Schwester am Flughafen abgeholt – zu unserem Glück ist es genau die Schwester, die als Einzige hier deutsch spricht, da alle anderen Salesianerinnen aus Benin und Umgebung stammen. Das verschafft uns erstmal etwas Sicherheit, da die eigene Sprache für den Anfang dann doch etwas leichter zu verstehen ist. Sie erzählt uns alles Mögliche über die Umgebung hier, und die – etwas chaotische – Verkehrssituation, aber erklärt uns auch, was wir die nachfolgenden Tage so machen werden.

Nach der ersten Fahrt durch den beninischen Verkehr, werden wir im Don-Bosco-Zentrum von einer weiteren Schwester und ein paar Mädchen herzlich empfangen. Anschließend dürfen wir unser Zweier-Zimmer beziehen und gehen danach zu den Schwestern essen. In der Anfangszeit dürfen wir unsere täglichen Mahlzeiten im Schwesternhaus einnehmen, nach ein wenig Eingewöhnung bekochen wir uns dann selbst.

Die ersten Tage in Cotonou

Tadaaa… die ersten Papayas!

Eine sehr ereignisreiche, teils auch überfordernde, aber schöne Zeit beginnt. Wir haben viel Zeit, um richtig anzukommen und die Menschen hier kennenzulernen, sind aber natürlich auch neugierig, was es noch alles zu entdecken gibt, also geht es für uns erstmal auf dem Gelände auf Entdeckungstour, wo wir die ersten Papayas im jardin (Garten) sichten. Die sind übrigens unfassbar lecker :)) Danach wagen wir uns etwas weiter hinaus und verlassen das Gelände, um ein wenig die Umgebung zu erkunden. Wir begegnen vielen Menschen, die Essen oder Kleidung auf dem Kopf tragen (mein persönliches Highlight), treffen freundliche und süße Kinder, die uns umarmen, werden von unfassbar vielen und vor allem lauten Motorrädern gekreuzt, während wir uns auf kaputten oder teils wüstenähnlichen Straßen fortbewegen. Das Stadtbild ist geprägt von heruntergekommenen Häusern, unzähligen Essensständen und Palmen, und die lauten Gassen gesäumt von aufgeregten Hühnern und Ziegen…

Unterwegs…

Am nächsten Tag lernen wir bereits die ersten Kinder nebenan im Foyer (Heim) kennen, die einen direkt umarmen und ins Herz schließen, aber auch ganz neugierig fragen, wie wir heißen. Sofort werden wir auch ins Spiel der Kleinkinder eingebunden, das einfach darin besteht, Blätter zu verschenken oder Früchte hin und her zu werfen. In solchen kleinen Situationen und im ganzen Alltag hier, merkt man einfach, dass man manchmal gar nicht so viel braucht, um glücklich zu sein!

Hl. Messe

Am Sonntag geht es gemeinsam mit den Foyer-Mädchen Hand in Hand in die Kirche, die hier so unfassbar belebt und – durch die vielen schönen Kleider – äußerst farbenfroh ist! Musikalisch wird die Messe durch einen Chor untermalt, der auf französisch oder in der im Süden des Landes weit verbreiteten Nationalsprache Fon singt.

Der erste richtige „Arbeitstag“ beginnt direkt mit Überforderung, weil wir jeweils an einen Tisch zu den Schulkindern gesetzt werden und mit ihnen lernen sollen. Da wir aber nicht wissen, was sie schon alles können, was sie gerade üben sollen und was dabei unsere Aufgabe ist, ist die Situation sehr chaotisch! Doch nach wenigen Minuten, nachdem die Kinder mir erklärt haben, was sie gerade lernen, macht es richtig Spaß, ihnen beispielsweise Rechenaufgaben auf ihre kleinen Täfelchen zu schreiben, oder mit ihnen Buchstaben und einzelne Wörter zu üben. Mit jedem weiteren Tag lernen wir Neues dazu, entweder einen neuen Namen (sehr schwer zu merken :)), ein neues französisches Wort, ein neues Klatschspiel (eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen) oder, wie wir mit den Kindern immer besser spielen und lernen können.

Das Foyer, in dem wir vor allem die Hausaufgabenbetreuung übernehmen oder mit den Kindern spielen, ist erst eines unserer Projekte – da die anderen noch nicht begonnen haben, werde ich in einem weiteren Beitrag ausführlich darüber berichten.

Ich hoffe, ihr könnt euch jetzt schon bisschen besser vorstellen, wie mein Jahr hier aussehen wird und seid beim nächsten Beitrag wieder mit dabei!

Liebe Grüße aus dem Herzen Benins,

Eure Elisabeth

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Marché Dantokpa

  1. Erentraut Hannen

    Liebe Elisabeth,
    Glück und Segen auf Deinem interessanten und gutem Weg!
    Traute Hannen

  2. Stockinger

    Hallo Elisabeth ,es ist schön von Dir zu hören und wunderbar, dass Du uns an deinen Erlebnissen Teil haben lässt.
    Wie Du weißt , war ich mehrmals als Peacekeeper im Rahmen der UN -Mission MINUSMA in MALI und durfte dort über das westafrikanische Land und Leute viel erleben. Unvergesslich für mich, war auch diese Herzlichkeit und das Lachen der Kinder….trotz dieser Armut und Perspektivlosigkeit.
    Elisabeth wir freuen uns sehr von Dir lesen zu dürfen und wünschen Dir weiterhin eine schöne Zeit ,tolle Eindrücke und eine gute Kameradschaft.
    Wir drücken Dich aus dem Bayerischen Wald ganz fest….Stefan,Uli,Laura und auch von Fips liebe Grüße 🙂

    • Elisabeth Mayer

      Vieelen Dank euch!! Schön von euch zu hören! Ganz liebe Grüße zurück 🤗

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