Viel Zeit ist seit meinem ersten Blogeintrag vergangen, deshalb dachte ich mir, ich schreibe mal wieder etwas, um euch einen kleinen Einblick in unsere Arbeit auf dem Markt zu geben und zu zeigen, wie man hier Alltagsgeschäften nachgeht und was es zu sehen und erleben gibt.
Der Marché Dantokpa ist der größte Markt Westafrikas und befindet sich direkt hier in Cotonou. Vor einigen Wochen ging es das erste Mal los auf den Markt, um die Baraque (dazu später mehr) und die Kinder kennenzulernen. Der erste Eindruck vermittelte ein komplett anderes Bild, als ich ihn mir vorgestellt hatte, war aber sehr aufregend. Denn ich hatte einfach einen riesigen Platz erwartet auf dem überwiegend Gemüse- und Obststände stehen. – Doch in Wirklichkeit geht die Stadt einfach „normal“ weiter, nur anstelle von Wohnhäusern stehen überall an den Straßen Stände mit allem Möglichem herum, von Alltagsgegenständen über Klamotten und Stoffen bis hin zu allerlei Essen wie Gemüse und Obst. Auch kleine „Supermärkte“ verstecken sich hier und da zwischen den Ständen. Überall wuseln Leute mit ihren Waren auf dem Kopf herum und es herrscht ein reges Gewimmel und Gedränge.
Wenn man etwas kaufen möchte, sollte man sich besonders als „Weiße“(=yovo, so nennt uns hier jeder) vorher einen Preis überlegen, denn an jedem Stand wird zunächst der Preis verhandelt. Und dann ist es schlecht, wenn es entweder so aussieht, als ob man keine Ahnung vom Preis hätte, oder man wirklich keinen Schimmer hat :)) Denn dann kann es schnell passieren, dass man das Doppelte oder zumindest deutlich mehr bezahlt, als normalerweise angemessen wäre. Mittlerweile sind wir darin schon echt gut und bekommen meist alles zu dem Preis, zu dem wir es haben wollen, auch wenn es manchmal etwas länger dauert und manche Händler nicht allzu gerne nachgeben. Deshalb gehen wir manchmal auch einfach zum nächsten Stand, wenn es uns zu teuer ist, es gibt ja reichlich Auswahl :))
Am Anfang war das alles eine echt große Herausforderung! Allein schon die richtige Ecke zu finden, für das, was man gerade kaufen möchte, stellt sich als schwieriger heraus als erwartet. Denn meistens ist alles einigermaßen sortiert und in Kategorien unterteilt. Das heißt, es gibt beispielsweise eine riesige Straße gesäumt von Obst und Gemüse, eine nur mit verschiedensten Stoffen – die ich super finde – oder einen riesigen Bereich etwa mit Fertigprodukten, Zahnbürsten und Seifen.
Da der Markt so unfassbar groß ist, kennen wir noch lange nicht all seine Seiten und sind immer wieder überrascht, was man dort so alles findet. Auch die Lautstärke und das Gedränge sind oft sehr anstrengend, vor allem wenn man zuvor schon den ganzen Tag gearbeitet hat und einfach nur noch schnell etwas Kleines einkaufen möchte… So einfach geht das aber natürlich nicht :))
Baraque S.O.S
Die Baraque ist ein Ort auf dem Markt, zu dem junge Mädchen kommen, die dort ihre Ware anpreisen müssen. Zuerst bekommen sie ein wenig Unterricht, wo sie beispielsweise lernen, ihre Namen zu schreiben oder zu zählen… Anschließend sind wir mit Aktivitäten an der Reihe, wo wir meistens etwas basteln oder spielen. Das ist immer ein Highlight für sie und sie freuen sich riesig, wenn wir etwas Schönes mit ihnen vorhaben. Danach ist noch genug Zeit für freies Spiel, Tanzen und Toben, dabei geht es nicht selten wild zu und es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie viel Kraft und Energie die Kinder ausstrahlen. Um 17 Uhr ziehen alle Mädchen wieder mit ihren Waren auf dem Kopf weiter, um ihrer harten Pflicht nachzugehen.
Ich hoffe der kleine Einblick hat euch gefallen und ihr schaut beim nächsten Mal wieder rein!
Liebe Grüße, eure Elisabeth
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