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Don Boscos Volunteers Blog

eine goldene Perlenkette

Der Mai ist besonders. Ende April hatte ich mit der Direktorin der Schule, Schwester Michaela ein GesprÀch. Sie hatte mir verschiedene Aufgaben vorgestellt, in welchen ich in der Schule vormittags helfen kann, in der ich wohne.

Anfang Mai ging es dann los. In der ersten Woche habe ich in der SchulkĂŒche assistiert. Hier wird das Mittagessen fĂŒr die SchĂŒler/innen, Lehrer/innen und Schwestern zubereitet. In der zweiten Mai-Woche war ich bei Kindern, die Autismus haben. Diese werden einzeln von Lehrerinnen unterrichtet und beschĂ€ftigt. Hier habe ich sehr interessante Erfahrungen gesammelt. Diese Woche will ich Schwester Michaela im Sekretariat der Schule assistieren.

Ich habe das GefĂŒhl, mein Jahr im Projekt hier ist wie eine Perlenkette. Eine sehr lange Perlenkette. Jeder einzelne Tag meines Freiwilligendienstes ist eine Perle. Jede Perle besteht aus unterschiedlichem Material, zum Teil aus Freude, dem wundervollen GefĂŒhl etwas verĂ€ndert zu haben, unvergessliche Erinnerungen, viel Lachen, manchmal auch aus etwas Energielosigkeit und EnttĂ€uschung. Jede einzelne Perle ist mit Gold ĂŒberzogen. Das funkelnde Gold ist Wachstum, das die Arbeit hier im Projekt bringt, fĂŒr andere Menschen und auch fĂŒr mich. Diese goldene Perlenkette wird nach dem Jahr immer bei mir sein. Auch alle anderen VolontĂ€re werden so eine goldene Perlenkette besitzen.

Mein Alltag im Mai:

Es ist kurz vor 7 Uhr. Auf dem Weg in das Oratori gehe ich durch den noch leeren Schulhof und warme Sonnenstrahlen erwĂ€rmen mein Gesicht. Alleine die WĂ€rme hier im FrĂŒhling in Albanien ist fĂŒr mich ein Grund jeden Morgen aus dem Bett zu gleiten. Um 7 Uhr beginnt der Morgenpsalm zusammen mit den SchĂŒlern und Salesianern in der kleinen Kapelle des Oratori. Nach dem gemeinsamen FrĂŒhstĂŒck um 7.15 Uhr gehe ich dann wieder zurĂŒck auf mein Zimmer.

Kapelle im ersten Stock des Oratori

Um 9 Uhr treffen ich und meine zwei MitvolontĂ€re wie vereinbart im BĂŒro unseres Mentors ein. Er will mit uns reden. Es werden sich einige Dinge im Sommer verĂ€ndern.

Vor allem weiht er uns in die Sommerspiele ein, die hier jedes Jahr stattfinden. Auf diese freuen sich die Kinder hier schon das ganze Jahr lang und hierzu kommen jÀhrlich um die 800 Kinder und 200 Animatoren. Was ich jetzt mit Sicherheit sagen kann, ist dass sich mein Tagesablauf komplett umkrempeln wird.

Plakat der Sommerspiele

Um 11.00 Uhr helfe ich in der SchulkĂŒche aus. Danach gehe ich in das Oratori und esse hier um 13.30 Uhr mit den SchĂŒlern Mittagessen.

Nach einer Pause gehe ich dann um 15.30 Uhr in die Zimmer der MĂ€dchen, um sie fĂŒr die Lernzeit aufzugabeln. Manche MĂ€dels sind so mĂŒde, dass ich sie zuerst mitten aus ihren sĂŒĂŸen TrĂ€umen herausfĂŒhren muss. Danach verbringe ich zwei Lerneinheiten mit ihnen. Ich wĂŒrde lĂŒgen, wenn ich sagen wĂŒrde, dass es leicht ist. FĂŒr die MĂ€dchen ist es zum Beispiel leichter ĂŒber den neusten Skandal heute aus dem Unterricht zu reden, anstatt sich Gedanken ĂŒber die Hausaufgaben zu machen.

Denn ganzen Mai lang wird im Oratori um 20.00 Uhr der Rosenkranz gebetet. Hier ist das Oratori gefĂŒllt mit Menschen, vor allem mit Kindern und Jugendlichen. Viele von ihnen sehe ich hĂ€ufig am Wochenende. Was mir hier am meisten gefĂ€llt ist, dass wir wĂ€hrend des Betens durch das Oratori gehen.

Um 20.30 Uhr gibt es fĂŒr alle (Salesianer, SchĂŒler und uns VolontĂ€re) Abendessen und heute bin ich mit dem Abwasch dran.

Um ca. 21.15 Uhr gehe ich dann wieder in mein Zimmer zurĂŒck und wĂ€hrend ich auf dem Weg durch den leeren Schulhof dem Mond am Sternenhimmel nachschaue, reflektiere ich kurz meinen Tag. Ich bleibe abrupt stehen. Mir fĂ€llt auf, dass ich in 3 Monaten wieder nach Hause fliegen werde. Ich will am Besten gar nicht daran denken. Es fĂ€llt mir so schwer das zu erfassen. Es gibt viele Dinge, die ich hier vermissen werde. Wie jeder Tag verging auch dieser unglaublich schnell.

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  1. Sonja Schellenbaum

    hey, das klingt so schön. Ich kann das auf jeden Fall gut verstehen, dass du das vermissen wirst. Mir geht es genauso. Du machst bestimmt eine tolle Arbeit, egal wie viel du an einem Tag „schaffst“. WĂŒnsche dir noch eine schöne Zeit.

    • Aurelia Fent

      Vielen Dank, ich wĂŒnsche dir auch, dass deine letzten Tage in Ruada wunderschön werden.

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