Seit meinem letzten Blog im Dezember haben sich ein paar Dinge verändert.

Seit Januar habe ich keinen Albanisch-Unterricht mehr. Da um mich herum immer Albanisch gesprochen wird, lerne ich trotzdem stetig dazu. Außerdem ist mir aufgefallen, dass es für mich mittlerweile normal ist, überall um mich herum eine Sprache zu hören, die ich zum größten Teil nicht verstehe. Ich habe mich daran gewöhnt bei öffentlichen Reden, sowie Ansagen im Oratori nicht zu wissen worum es geht.

Eine weitere Änderung: Aus dem Kongo ist ein neuer Salesianer namens Sebastian zu uns gekommen. Jetzt sind wir aus vier Kontinenten in einem Projekt tätig.

Nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich haben sich in mir ein paar Dinge verändert. Umso länger ich in Albanien bin, umso mehr lerne ich kulturelle Unterschiede kennen. Im letzten Blog habe ich gesagt, dass ich die albanische Mentalität vollständig kennengelernt habe. Doch es kam noch einiges an Wissen dazu.

Jetzt spule ich die Zeit kurz zurück und reise mit euch etwas durch die Vergangenheit. Wir befinden uns in Mitte/Ende Dezember. Im Oratori wird gerade Weihnachten gefeiert, was weniger spektakulär ist, als ich dachte. Meine Aufgaben in der Vorweihnachtszeit sind gleich. Was in der Weihnachtszeit hier wirklich magisch ist, ist die kleine Innenstadt von Shkoder, mit ihren vielen strahlenden Lichtern. Wer hier Abends entlangläuft, fühlt sich wie in einem Weihnachtstraum.

Über die Weihnachtsferien besuchen viele Salesianer ihre Familien außerhalb von Shkoder, deshalb sollen auch wir Volontäre uns Urlaub nehmen. Jetzt bin ich deshalb mit zwei Volontären aus Tirana auf einem Road Trip durch Albanien. Hier fahren wir mehr oder weniger vom Norden Albaniens am Meer entlang in den Süden und dann auf einer anderen Strecke wieder hoch.

Unser erstes Ziel ist ein kleines Dorf in den Bergen namens Fush Arrez. Der eine oder andere mag sich jetzt fragen, wieso wir nicht eine namhafte Stadt ansteuern. Uns wurde nämlich gesagt, das hier ein deutscher Priester und eine Nonne aus Österreich wohnen und arbeiten sollen. Hier haben wir die Möglichkeit, mal eine ganz andere Art von Armut zu sehen, die ich davor noch nie gesehen habe. Ich finde es so beeindruckend mit wie viel Kraft und Willensstärke sich der Priester, als auch die Nonne hier sozial engagieren. Sie helfen nicht nur in Fush Arrez, sondern auch in weiteren abgelegeneren Dörfern. Ich habe das Gefühl, dass die beiden in diesen Dörfern Berge versetzen.

Danach geht es für uns durch die bekannten Städte von Albanien.

Nach diesem Urlaub geht mein ganz normaler Alltag im Projekt weiter.

Ein großes Highlight kommt jetzt im Februar auf mich zu, nämlich mein Zwischenseminar in der Don Bosko Einrichtung in Bosnien.

Eine große Überraschung ist, dass hier auch Volontäre aus zwei weiteren Organisation sind, die nochmal frischen Wind in das Projekt bringen. Mit neuer Energie starte ich wieder in mein Projekt und meinen Alltag.