Charlotte in Uganda https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/ 12 Monate in der "Perle Afrikas" Thu, 25 Apr 2019 07:37:12 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Music, Dance & Drama https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2019/04/25/music-dance-drama/ https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2019/04/25/music-dance-drama/#respond Thu, 25 Apr 2019 07:34:28 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/?p=111 Um diesen Eintrag richtig nachvollziehen zu können, kann man sich gerne ein bisschen ins Harry-Potter- Universum verzaubern lassen… Das VTC (Vocational-Training-Centre) mit seinen ca. 120 Schülern ist in vier Häuser aufgeteilt mit den Farben Rot, Blau, Gelb und Grün. Und jedes Haus besitzt  eine Art Hauslehrer, den Patron.  Die Harry Potter Fans muss ich hier […]

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Um diesen Eintrag richtig nachvollziehen zu können, kann man sich gerne ein bisschen ins Harry-Potter- Universum verzaubern lassen…

Das VTC (Vocational-Training-Centre) mit seinen ca. 120 Schülern ist in vier Häuser aufgeteilt mit den Farben Rot, Blau, Gelb und Grün. Und jedes Haus besitzt  eine Art Hauslehrer, den Patron.  Die Harry Potter Fans muss ich hier vielleicht doch ein bisschen enttäuschen, denn so coole Namen für die Häuser wie in Hogwarts gibt es hier leider nicht. Was es hier jedoch auch gibt, sind Wettkämpfe zwischen den Häusern. 

Xylophon, Trommeln und ein Saiteninstrument werden hier bespielt.

So gab es letzte Woche Mittwoch den Wettkampf MDD, welches eine Abkürzung für Music, Dance & Drama ist. Hier konnten die Schüler in den Kategorien Schulhymne, traditionelle Tänze, traditionelle Instrumente, Schauspiel und Gedicht ihre Talente zum Besten geben. Dieses Jahr stand das Ganze unter dem Motto “Youth in a changing society”, um welches sich die Schauspiele und Gedichte drehen sollten.

Für fast zwei Wochen wurde dann also der Nachmittagsunterricht durch Proben für diesen Tag ersetzt. So hörte man, wenn man durch die Schule lief das Schlagen der Trommeln und die Jubelrufe der Schüler. Sobald es ums Tanzen ging, war ich natürlich Feuer und Flamme nichts zu verpassen und vielleicht sogar das ein oder andere zu lernen. Sehr zum Amüsement der Schüler habe ich dann also auch mal versucht im Takt der Trommeln meine Hüften zu schwingen… das ist jedoch gar nicht so einfach, wie es aussieht. 

Am Tag des Wettkampfes, für den Juroren von außerhalb geholt wurden, sollte es morgens um 9 beginnen. Nicht wirklich zu meiner Überraschung, wurde das Event jedoch erst gegen halb 11 mit einer Rede vom Deputy Principal eröffnet…

Da das VTC dieses Jahr jedoch nicht so viele Schüler hat, haben sich jeweils zwei Häuser zu einem neuen verbündet. So entstand aus Gelb und Grün das Haus “Rwenzori” und aus Blau und Rot das Haus “Elgon”. Wenigstens gab es jetzt, ganz zu meine Freude, halbwegs kreative Namen.

Haus „Elgon“ bei den Proben

Mehrstimmig wie im Chor wurde dann zu Beginn von beiden Häuser die Schulhymne “All Hail to you Don Bosco” gesungen, wobei der Auftritt von Haus „Elgon“ höchstens erträglich war, wenn man ihn als gewagt modern abgestempelt hat, so wie da die Töne getroffen, beziehungsweise nicht getroffen wurden… Nach diesem “Dissapointment”, wie es die Hauslehrerin von Elgon beschrieb, glänzte diese Gruppe jedoch in wundervollen bunten Kostümen ihn ihrem Beitrag für die traditionellen Tänze. Hier wurde nicht nur getanzt und gehüpft, sondern sogar auch gesungen, geklatscht, getrommelt und gerasselt. Eine Art von Rasseln wurde hier nämlich an die Knöchel der männlichen Tänzer gebunden und bei jedem auch nur kleinen Schritt erklangen diese dann. Ein ganz schönes Spektakel, für welches es sich ,meiner Meinung nach,echt gelohnt hat zwei Wochen zu proben.

In den Theaterstücken wurde sich dann mit dem Thema “Youth in a changing society” auseinander gesetzt. Um den Wandel in der Gesellschaft zu veranschaulichen, stellten Schüler vom Haus „Rwenzori“ eine reiche und eine arme Familie gegenüber. Hier wurde dann ganz bewusst auf den fehlenden Respekt und das unerzogene Benehmen in der reichen und mit Handies ausgestatteten Familie angespielt.

Haus „Elgon“ stellte eine Dorfversammlung da, in welcher sich die Generation der Alten über die Jugend aufregt, welche dies natürlich nicht kommentarlos hinnimmt. Leider wurde hier in Luganda gesprochen, aber auch nur zuzuschauen ohne wirklich etwas zu verstehen, war schon lustig genug.

Ebenso schrieb jedes Haus ein Gedicht, welches dann von jeweils einem Schüler mit viel Mimik und Gestik dargestellt wurde. Wenigstens hier kann ich euch ein bisschen an der Kreativität der Schüler teilhaben lassen. Es folgt ein Auszug aus dem Gedicht des Hauses „Elgon“:

Reliable accessible education,

for all boys and girls,

with good classroom of good shelter,

no longer studying under trees,

equality with our balanced budget.

Did you know, did you know?

Even my brothers and sisters in Karamoja are at school!

What a good balanced society this is!

Our improved use of transports,

quick, steady and tireless.

Young girls and boys driving,

flying on the sky like flying eagles

I am proud to be in my changing society!

Bei den Proben…

Da manche Lehrer mich schon einige Male dabei gesehen hatten, wie ich Tanzunterricht gegen habe, hatten sie mich gefragt, ob ich nicht auch was mit einigen Schülern beim MDD aufführen könnte- nur zur Unterhaltung und außerhalb vom Wettbewerb. Eigentlich hatten mich die Lehrer nach einem kleinen Stepptanz gefragt, aber da ich dieses Jahr leider keine Schüler vom VTC habe, und ich nur eine Woche Vorbereitungszeit hatte, habe ich mich dafür entschieden wenigstens einen kleinen Chachacha Tanz zum Besten zu geben. Also habe ich mir ein paar Freunde geschnappt, mir die Grundschritte aus den Untiefen meines Gehirns gekramt und loslegt. Da die erste Probe mit Musik jedoch erst am Morgen des Auftrittes war (während wir eigentlich in der Messe sein sollten, die wir dann geschwänzt haben… pssst…), lief der Auftritt nur halbwegs gut, aber das machte keinem so wirklich was aus, da es für viele das erste mal war, dass sie es getanzt oder gesehen hatten…

Am Ende des Tages wurde dann de Gewinner bekannt gegeben. Mit nur wenigen Punkten Vorsprung gewann das Haus „Rwenzori“, welches danach wild tanzte, sang und trommelte. Als Preis wurde dann eine Ziege, ja ihr lest richtig, eine Ziege überreicht, welche dann irgendwann für die Schüler geschlachtet wird, um in das sonst recht eintönige Essen der Schule etwas Abwechslung zu bringen.

Das Siegerfoto!!!

Ich halte mich gerne an Nietzsche mit dem Motto: “Man muss das Leben tanzen” und vergesse dabei komplett, dass ich eigentlich vor hatte, ein paar meiner Schritte mit euch zu teilen. Nach einigen Sprüngen und Drehungen habe ich mich jetzt endlich mal wieder dazu entschlossen, euch von meinen Erfahrungen im fernen Bombo zu berichten…

Mubeere Bulungi,

Charlotte 

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1:4.000 – Vom Euro zum Ugandan Shilling https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2019/01/28/14-000-vom-euro-zum-ugandan-shilling/ https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2019/01/28/14-000-vom-euro-zum-ugandan-shilling/#comments Mon, 28 Jan 2019 08:50:45 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/?p=89 Eine 1,5h Taxifahrt im Kleinbus nach Kampala gefällig? Das macht dann 4.000 Shilling… Kurz umrechnen..Momentmal ist das nicht nur 1 Euro…? Jaa exakt! Genauso verblüfft waren Klara und ich auch. Da ist selbst eine Kugel Eis in Deutschland teurer und die genießt man nur 5 Minuten… 250g Butter: 3.200 USH 12 Flaschen Soda: 9.000 USH […]

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Eine 1,5h Taxifahrt im Kleinbus nach Kampala gefällig? Das macht dann 4.000 Shilling…

Kurz umrechnen..Momentmal ist das nicht nur 1 Euro…? Jaa exakt! Genauso verblüfft waren Klara und ich auch. Da ist selbst eine Kugel Eis in Deutschland teurer und die genießt man nur 5 Minuten…
250g Butter: 3.200 USH
12 Flaschen Soda: 9.000 USH
1 Sonnenkappe: 7.000 USH
1 Tube Zahnpasta: 2.000 USH

Ein Taxi in Uganda…

Im ersten Moment denkt man zwar noch: was für riesige Zahlen. Aber nachdem man es durch 4.000 geteilt hat, ist der Gedanke von den hohen Preisen im nu verschwunden und man ist nur noch verblüfft, wie preiswert manche Dinge sind.

An die Preise gewöhnt man sich schnell und das Umrechnen vergeht. Aber die Unsicherheit im Handeln bleibt. Vorerst! „Bin ich nicht unhöflich, wenn ich so weit mit dem Preis runter gehe?“, „Woher weiß ich wo man handelt und wo nicht?“, „Wie geht Handeln überhaupt?“.
Et Voilá! Und schon entpuppt man sich als unwissender Mzungu.

Mzungu? Das sind wir, die Weißen. Auf den Straßen rufen uns die kleinen Kinder: „Bye, Mzungu!!!“ zu und winken strahlend und wenn über uns geredet wird fällt das Wort ebenso. Wir werden vor allem so genannt, wenn uns jemand rufen will, der unsere Namen nicht kennt.
Ebenso werden wir auch manchmal „nnyabo“ genannt, was nichts anderes heißt als „Frau“. Jede Frau hier wird als „nnyabo“ und jeder Mann als „ssebo“ bezeichnet. Ein Gespräch verläuft dann also in etwas so:

„Good morning, ssebo, how are you?“
„I’m fine, nnyabo. How are you?“

Generell kann man, so finde ich, behaupten, dass die Menschen hier sehr freundlich, hilfsbereit und respektvoll mit uns und miteinander umgehen. Durch „nyabo/ssebo“ bekommt man das Gefühl persönlich angesprochen zu sein, auch wenn der eigene Name nicht fällt und meiner Meinung nach wertschätzt es auch einen als Person, dass man nicht als irgendein anonymer Mensch angesehen wird, den man zuvor noch nicht kannte. Es bringt das ganze Gespräch auf eine persönlichere Ebene. Ebenso kommt es recht oft vor, dass ich als „Madame“ oder als „Auntie“ bezeichnet werde. Dies kommt vor allem bei Schülern in meinem Alter vor, die meinen Namen noch nicht kennen. Es ist ein Ausdruck von Respekt. Generell wird der Ausdruck „Auntie“ recht häufig benutzt. Dass derjenige aber nicht wirklich mit einem Verwandt ist, stört dabei nicht wirklich.
Die Hilfsbereitschaft zeigt sich auch darin, dass wenn man nach jemandem sucht und fragt, man nicht nur ein stumpfes Schulterzucken als Antwort bekommt, sondern man sogar Hilfe in der Suche nach demjenigen bekommt. Weitaus mehr Mühe wird sich dann gemacht, als man eigentlich erwartet hat.
Zudem wird hier auch sehr großzügig geteilt. Überall wird einem Essen vom eigenen Teller angeboten. Und wenn man dankend ablehnt kann es gut vorkommen, dass sich die Person dann persönlich angegriffen fühlt. Alles nicht so einfach. Vor allem nicht, wenn man sich erst fünf Minuten davor den Magen vollgeschlagen hat.
Also ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Aber alles nur halb so schlimm, denn wenn man einen Fehler gemacht hat, wird es einem durch die direkte Art der Ugander recht schnell klar.
Jaja die direkte Art. Man kann es positiv oder auch negativ sehen. Man weiß immer woran man ist. Wenn man also, jetzt ein rein hypothetisches Beispiel, 5 Kilo in 3 Monaten zu nimmt, bleibt das demnach nicht ohne Kommentar: „You became fat these days“ hört man dann nicht gerade selten.

Wenn ich schon gerade dabei bin alle möglichen Arten aufzulisten, die benutzt werden um uns zu rufen, kann ich noch die aller häufigste nennen- und zwar unsere Namen.
Dass es für die Menschen hier nicht gerade einfach ist unsere Namen auszusprechen, war mir zwar bewusst, aber welche neuen Namen dann entstehen hätte ich nicht gedacht.
Hier ein paar Beispiele der Varianten von Charlotte:
Shallot
Charrot
Shaloni
Sharon

Hierbei sieht man schon, dass „L“ und „R“ für manche Baganda (der größte Stamm in Uganda) hier sehr schwer zu unterscheiden ist. Klara wird demnach oft „Klala“ genannt.
Für mich und auch für Klara ist dies oft sehr amüsant. Der „Brother“ wird zum „Blother“, die „road“ zur „load“ und die „camera“ zur „camela“. Der witzigste „Verdreher“ ist meiner Meinung nach, ist jedoch der der Wörter „pray“ und „play“. In der Kirche wird „geplayed“ und auf dem Fußballplatz „geprayed“. Wenn dir dann also jemand erzählt, dass sein Hobby „to play“ ist, bringt dir das im ersten Moment nicht gerade viel, da du nicht weißt, ob derjenige jetzt einen „Verdreher“ von „L“ und „R“ gemacht hat oder nicht. Dann heißt es also nachfragen: „Do you mean the real playing or do you mean the praying in the Bagandan way?“. Dann wird erstmal gelacht und als Antwort bekommt man dann meistens: „I’m not stupid, I know how to talk.“

Was gibt’s schon groß zu kommentieren: Ich beim Melken

Nach 4 Monaten kann ich also behaupten, dass ich ein Stück gelernt habe die Menschen hier, deren Verhaltensweisen und deren Kultur zu verstehen, zu akzeptieren und wertzuschätzen. Doch wenn man die rosarote Brille absetzt, sieht man natürlich auch: „Es ist nicht immer ein Vergnügen, sich zu fügen.“. Bei Themen wie Homosexualität und Gewalt als Mittel zu Erziehung treffen Klara und ich oft auf Widerstand in Diskussionen. Dadurch haben wir recht schnell begriffen, dass es Unterschiede gibt, bei denen es einem schwerfällt diese nachvollziehen oder verstehen zu können. Nach manchmal mehrstündigen Diskussionen ist man des Redens erschöpft, aber Klara und ich geben die Hoffnung nicht auf, dass wenn auch nur ein Funke beim Gegenüber angekommen ist, es nicht vielleicht doch noch ein Feuer auslösen könnte. Ein Feuer des Verstehens, des Überdenkens und hoffentlich ein Feuer des Änderns!!!
Doch wie hat es Bismarck so schön formuliert:

„Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln.“

Ja, es ist nicht immer leicht in einer anderen Kultur zu leben , und das hat ja auch niemand gesagt, doch trotzdem kann ich behaupten, dass ich mich hier wohl fühle und Bombo für mich auch irgendwie ein zu Hause geworden ist.

Ich hoffe auch ihr fühlt euch wohl!

Eure Shaloni

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Zwischen Büchern und Matoke https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2019/01/08/zwischen-buechern-und-matoke/ https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2019/01/08/zwischen-buechern-und-matoke/#respond Tue, 08 Jan 2019 05:20:14 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/?p=79 Huhu! Da bin ich wieder! Seit meinem letzten Beitrag ist so einiges passiert… Ich versuche einfach mal einiges davon hier zusammen zu fassen. Dezember und Januar liegen in der „Dry Season“ und sind die heißesten Monate des Jahres. Für die Schüler bedeutet das dann also Schulferien. Für uns bedeutet das dann jedoch 2 Monate ohne […]

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Huhu! Da bin ich wieder!

Seit meinem letzten Beitrag ist so einiges passiert… Ich versuche einfach mal einiges davon hier zusammen zu fassen.

Dezember und Januar liegen in der „Dry Season“ und sind die heißesten Monate des Jahres. Für die Schüler bedeutet das dann also Schulferien. Für uns bedeutet das dann jedoch 2 Monate ohne Schüler. Nicht gerade prickelnd die Vorstellung. Ein so großes Gelände wirkt dann nämlich ganz schön leer und nochmal um einiges riesiger. Ich habe mal nachgezählt: Hier stehen mehr Gebäude im Compound als Menschen drin leben. Nachts finde ich diese Vorstellung irgendwie etwas gruselig.

Was haben Klara und ich dann also gemacht um in Bewegung zu bleiben, jetzt da die Schüler uns nicht mehr auf Trapp halten?

Am Anfang wurde erstmal aufgeräumt und umsortiert. Klara hat kräftig mitgeholfen einen Lagerraum zu entrümpeln und ich habe einem Bruder geholfen die Bücherei aufzuräumen und zu katalogisieren. Im Schulbetrieb fällt dort nämlich so einiges an Arbeit an.

v.l.n.r.: Br. Pius, Br. Diomede, Ich und Klara am Mittagstisch

Wenn wir mal nichts zu tun hatten sind wir  in die Küche der Kommunität. Hier arbeiten zwei Köchinnen Namens Claire und Suzann. Während dem Schnippeln von Zwiebeln und Tomaten bekamen und bekommen wir von ihnen einen Crash- Kurs im Matoke, Posho und Mandazi herstellen. Matokke sind zerstampfte Kochbananen, Posho ist ein Maismehlbrei und Mandazi ist ein Gebäck, das wir ab und zu zum Frühstück essen. Neben dem Herstellen von ostafrikanischen Köstlichkeiten haben wir hier auch gelernt zu waschen. Mit Händen und Seife… Ich glaube Klara und ich haben uns da am Anfang recht ungeschickt angestellt, denn jeder, der uns mal dabei  zugesehen hat ist mit einem Lächeln wieder gegangen. Das nenne ich mal Luxusprobleme 🙂

Andere Vormittage habe ich ganz dem „Mensch ärgere dich nicht“ spielen gewidmet. Das Spiel heißt hier „Ludo“ und hat eins zwei andere Regeln als die deutsche Variante, aber es ist genauso berühmt wie auch in Deutschland. Die meiste Zeit habe ich es mit  einem der vielen Askari ( Was nichts anderes bedeutet als Wachmann auf Kiswahili) und drei Jungs gespielt, die zum Industrial Training hier waren. Dabei sind ganze Rachezüge und Allianzen gegeneinander entstanden. Ich glaube so lustig war „Mensch ärgere dich nicht“ schon lange nicht mehr für mich.

An den Nachmittagen haben wir dann oft Volleyball gespielt. Dass ich diesen Ballsport nicht wirklich beherrsche hat bis jetzt nur selten gestört, sondern eher zur Belustigung beigetragen mit Sätzen der Gegner wie: „Maintain that quality“. 

Unser Weihnachtsbaum im Wohnzimmer

Der Dezember bedeutet nicht nur Abwesenheit der Schüler, sondern auch Vorweihnachtszeit. Bei 30 Grad kam ich hier jedoch nicht so wirklich in die Weihnachtsstimmung. Klara und ich haben durch Plätzchen backen,Weihnachtssterne basteln und durch hoch und runter hören von „All I want for Christmas“versucht, uns in die Adventsstimmung zu bringen, was allerdings nur so halb funktioniert hat. Spätestens aber in der Christmette hatte ich dann doch das Gefühl, dass es ein besonderer Abend ist. Die Kirche war bunt geschmückt, ein Christbaum wurde aufgestellt und eine Krippe gab es auch. Es war für mein Geschmack zwar alles etwas zu bunt leuchtend und blickend, aber man muss ja offen für neues sein – nicht wahr?

Am 24. kamen Abends nach der Messe dann auch noch 4 Franziskanerschwestern zum Essen vorbei, da diese eine kleine Kommunität neben unserem Gelände haben und zusammen haben wir dann nicht nur Weihnachten, sondern auch noch die Geburtstage von Klara und einem Bruder gefeiert. 

   v.l.n.r.: Klara, Lehrer der Berufsschule mit Sohn, Ich, Mädchen aus der Gemeinde und Br. Pius nach der Messe am 25.

In Uganda wird Weihnachten eigentlich erst so richtig am 25. am Morgen gefeiert, also hieß es für Klara und mich nach einer recht kurzen Nacht: Um 8 wieder in die überfüllte Kirche für ca. 2 StundenNochmals gefeiert haben wir dann aber nicht mehr wirklich, und dass es ein besonderer Tag ist haben wir vor allem an dem üppigen Essen gesehen, das uns aufgetischt wurde. Es gab mit Sicherheit mehr als 8 verschiedene Gerichte zur Auswahl…Matokke, Reis, Hühnchen, Bohnen, Gemüse, Salat, Nudeln, Pommes…

 

 

Ein Stück des Weges durch das Dorf Bowum

Zudem nutzen Klara und ich auch noch unsere freie Zeit, um die Gegend und die Natur zu erkunden. Wir haben einen recht schönen Wanderweg gefunden, der durch Bananenplantagen, ein bisschen Wald und ein Dorf führt. Man läuft ca. eine Stunde bis man zu einer kleinen Kirche kommt, welche zu unserer Gemeinde gehört. Dort ganz abgeschieden von allem hört man nichts außer dem lauten Vogelgezwitscher und dem zirpen der Grillen. Ein Moment zum genießen, entspannen oder auch um sich die Ereignisse der letzen Zeit vor Augen zu führen, zu realisieren und zu verarbeiten. 

An Silvester wurde es hier eher ruhig angegangen. Wir haben den Abend mit nur einem Bruder und einem Vater verbracht, da der Rest der Kommunität entweder im Urlaub oder krank war. 

Um Mitternacht wurden in der Nachbarschaft vereinzelt Feuerwerkskörper geschossen und das wars dann auch schon. Mein Highlight war, dass ich in dieser Nacht mehrere Sternschuppen gehen habe. Wenn das nicht mal ein gutes Zeichen für das kommende Jahr 2019 ist…

Ob sich dies bewahrheiten wird, wird sich noch zeigen und ich werde versuchen euch (hoffentlich etwas öfter als bisher) daran teilhaben zu lassen.

Alles Liebe aus Bombo

Eure Charlotte

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How’s life? Life’s good! https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2018/11/13/hows-life-lifes-good/ https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2018/11/13/hows-life-lifes-good/#comments Tue, 13 Nov 2018 06:37:45 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/?p=68 Die Frage aller Fragen. Schon kurz nach unserer Ankunft wurde Klara und mir klar, dass ein Smalltalk aus mindestens zwei Fragen besteht. „Hows life?“ und „how are you?“. Dieser geschieht jedoch meist nur im aneinander vorbeigehen. Die eigentliche Antwort hört man dadurch oft gar nicht mehr und meistes ist es eh die gleiche Antwort: I’m […]

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Die Frage aller Fragen.
Schon kurz nach unserer Ankunft wurde Klara und mir klar, dass ein Smalltalk aus mindestens zwei Fragen besteht. „Hows life?“ und „how are you?“. Dieser geschieht jedoch meist nur im aneinander vorbeigehen. Die eigentliche Antwort hört man dadurch oft gar nicht mehr und meistes ist es eh die gleiche Antwort: I’m fine.
An die Stelle eines flüchtigen deutschen „Hallos“ in einer Begegnung ist also eine kurze Unterhaltung getreten. Aber anstatt, dass ich denke „was für eine Zeitverschwendung“, freue ich mich darüber, denn dadurch entstehen manchmal längere Unterhaltungen- selbst mit Menschen die man noch gar nicht kennt und wodurch man die Gelegenheit bekommt, sie kennenzulernen.
Auch die deutsche Umarmung unter Freunden wurde ausgetauscht. Treffe ich Schüler oder sogar Lehrer in diesem Projekt, die ich schon kenne, so machen wir einen Handschlag, der sich aber nach Lust und Laune ändert. Mal gibt man sich ein High-5, mal schlägt man die Fäuste zusammen, mal zwickt man sich die Finger oder man schnipst während dem Hände reichen. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Gefühlt mit jedem macht man etwas anderes und das macht die kurzen doch oft gleichen Unterhaltungen zu etwas besonderem.

Ein kleines Dancebattle unter Freunden

Ebenso anders ist das Verhalten bei Musik. Der Ruf sich gut zu bewegen eilt den Schwarzen schon voraus, wird ihnen aber nicht gerecht. In der Freizeit werden Lieder laut aufgedreht und es wird dazu getanzt. Vor allem die Jungs zeigen dann wie es richtig geht. Die Mädchen halten sich hier eher zurück. In Deutschland wäre das eher undenkbar. So eine zahlreiche männliche Beteiligung beim Tanzen habe ich in Deutschland nämlich eher weniger gesehen.

Als Tanzfläche nutzen wir die Veranda vor einem Klassensaal.

Dies betrifft auch meinen Steppunterricht. Hier habe ich bis auf ein paar Ausnahmen bis jetzt nur Jungs unterrichtet. Schon nach der ersten Stunde wurde mir wieder gezeigt, welche Bewegungstalente hier zu finden sind. Durch schnelles Lernen, gutes Zuhören und mit einem gewissen Ehrgeiz konnten wir schon nach 2 Wochen an der Talentshow im Projekt am Independence Day teilnehmen.

Unser Accapella Auftritt mit leider nur 4 Leuten.

Der Independence Day! Auf diesen Tag wurde sich schon lange vorher vorbereitet, denn es findet kein Unterricht statt. Stattdessen gab es am Vormittag Turniere im Fußball, Volleyball und Basketball. Am Nachmittag gab es dann die schon eben erwähnte Talentshow. Hier gab es Auftritte von Kindern aus der Primary bis zu Schülern aus dem Abschlussjahrgang. Es wurde gesungen, getanzt und die ein oder andere akrobatische Einlage war zu sehen. Einen Salto zu können scheint hier nämlich nicht als ein Meisterwerk zu gelten…

4 Jungs und 4 Mädchen aus der Secondary zeigen hier, wie man sich richtig in Szene setzt.

Generell wird sich hier viel mehr bewegt. Hier sieht man jemanden Skateboard fahren, dort übt jemand Körbe werfen und da wird sich ein Ball zugekickt. Sehr beliebt ist es auch joggen zu gehen. Deswegen war es für Klara auch nicht schwer einen Laufpartner zu finden, der mit ihr bei dieser Hitze durch Bombo rennt. Mich dazu zu überreden ist nämlich nicht ganz so einfach. Trotzdem bin ich neulich für eine Runde mit und ich sage nur: Einmal und nie wieder. Ungeübt in der prallen Sonne bergauf zu joggen war meiner Meinung nach nicht gerade eine gute Idee.

Klara und ich bei einem Spaziergang zu einem der umliegenden Hügel.

 

Sowie ich am darauffolgenden Tag Muskelkater hatte, so gab es auch im Parish einen Kater, den wir liebevoll Peeta Screamy genannt haben und eine Katze namens Brudi Kittycat. Diese haben ein paar Tage vor unserer Ankunft 5 Junge geworfen. Nach ca. 3 Wochen sind die beiden großen Katzen jedoch verschwunden und Klara und ich sind dann stolze Eltern von Malu, Juno, Primary, Secondary und VTC geworden. Zwischenzeitlich hatte sich auch noch ein Welpe ins Projekt verlaufen, doch nach ein paar Tagen war leider auch Emil wieder verschwunden. Mittlerweile gibt es jetzt zwei Gräber im Parish und nur noch drei Katzen machen uns das Leben schwer. Hier eine amüsante Geschichte: Es ist ein Donnerstagmorgen. Charlotte und Klara sagen ihren Katzen kurz „Guten Morgen“ und gehen nichtsahnend in die Morgenmesse. Plötzlich sieht Charlotte ein kleines Wesen namens Juno in der Kirche an ihr vorbeihuschen und zwischen den Kirchenbänken verschwinden. Kurze Zeit später ist auch schon ein lautes Miauen in der Messe zu hören und Klara und Charlotte müssen das kleine Kätzchen erstmal suchen und dann zurück zum Parish tragen. Naja, christliche Erziehung beginnt halt schon in der Kinderwiege… Deswegen läuft dieses Kätzchen freiwillig jetzt auch jeden Abend  beim Rosenkranz mit und leistet uns, zur Belustigung der Fathers, stillschweigend Gesellschaft.

 

Wie die Katzen lernen uns zu folgen, so lerne ich zu unterrichten. Es ist nicht gerade leicht mehr als 60 Kinder zu unterrichten, wenn man keine Erfahrung als Lehrer und dann auch noch eine Sprachbarriere hat, aber so langsam komme ich rein. Ich entwickle meine Methoden die Kinder ruhig zu halten und lerne zu improvisieren. Als Dächer in den Klassenräumen dienen lediglich nur Wellbleche und wenn dann bedingt durch die Regenzeit ein Schauer kommt wird es so laut, dass man kaum sein eigenes Wort versteht. In meiner letzten Stunde hatte ich eigentlich den Plan den Kindern ein neues Lied beizubringen. Dies stellte sich Dank des Regens dann als große Herausforderung dar und ich musste umstrukturieren. Daraufhin haben wir uns einen kleinen Tanz zu einem Lied ausgedacht, welches die Schüler bereits kennen und somit aus vollem Halse schreien konnten, um gegen die Lautstärke anzukommen.
Mit der gleichen Überzeugung kann ich jetzt also sagen:
My life’s good!

Ich hoffe eures auch.

Nach dem Malen mit Wasserfarben im Oratorium…

Alles Liebe,
Charlotte

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Schoko Schoko lala https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2018/10/01/schoko-schoko-lala/ https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/2018/10/01/schoko-schoko-lala/#comments Mon, 01 Oct 2018 09:18:48 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/charlotteinuganda/?p=36 Nach fast 2 Wochen melde ich mich endlich!! Und nach WLAN- und Adaptersuche habe ich jetzt die Zeit gefunden um meinen ersten Beitrag zu schreiben. Am Flughafen angekommen, musste ich erstmal um meine Einreise bangen, da mit meiner Visabeantragung etwas schief gelaufen war… Es verlief dann aber besser als gedacht und wir wurden herzlich von […]

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Nach fast 2 Wochen melde ich mich endlich!! Und nach WLAN- und Adaptersuche habe ich jetzt die Zeit gefunden um meinen ersten Beitrag zu schreiben.

Am Flughafen angekommen, musste ich erstmal um meine Einreise bangen, da mit meiner Visabeantragung etwas schief gelaufen war… Es verlief dann aber besser als gedacht und wir wurden herzlich von Father Gaudens, dem Direktor des Projekts, und von Father Pascal, der für die Finanzen verantwortlich ist, begrüßt. Wir kamen in Entebbe erst gegen halb 11 an und sind dann noch 1,5 Stunden nach Bombo gefahren. Dementsprechend müde waren wir dann auch auf der Fahrt, aber ich war sehr neugierig auf die ersten Eindrücke, sodass ich mich zwang wach zu bleiben. Mit als erstes stellte ich fest, dass der Halbmond hier in einem ganz anderen Winkel zum Horizont steht. Eigentlich logisch, aber ich habe da vorher noch nie drüber nachgedacht.

Noch gleich am ersten Abend wurden wir mit den ersten „Problemchen“ konfrontiert. Klara, meine Mitvoluntärin, und ich verstanden kaum das Englisch der Fathers. Erstens haben sie einen ganz anderen Akzent, als den, den wir gewöhnt sind, und zweitens sprechen manche verdammt schnell. Doch nach ein paar Tagen kamen wir auch in deren Englisch rein. Alles verstehen wir immer noch nicht, aber den Leuten vor Ort geht es nicht viel anders mit unserem Englisch, von daher ist das nicht mal halb so schlimm, sondern eher lustig.

Klara und ich an unserem ersten Tag hier in Bombo.

Klara und ich haben jeweils ein eigenes Zimmer mit Bad. Doch in der ersten Nacht hat Klara bei mir geschlafen, da ihrem Zimmer kein Strom ging. Um ehrlich zu sein, war das aber auch ganz gut, dass ich in der ersten Nacht nicht alleine war. Es war alles schon ziemlich aufregend und neu. Am nächsten Morgen zeigte uns Father Gaudens das Gelände und mein erster Eindruck war einfach nur: „Oh Gott, das ist aber riesig“. Die Einrichtung besteht aus einer Kirche, einer Primary School, und deren Internat namens Bakhita, einem Kindergarten, der Secondary School St. Mary’s, dem VTC (Vocational Training Center)- einer Art Berufsschule und aus dem Jungeninternat und dem Mädcheninternat. St. Mary’s und das VTC teilen sich diese beiden Internate. Des Weiteren gibt es auf dem Gelände noch den Parish. Hier wohnen, essen und beten wir mit den 4 Fathers und 2 Brothers. 

Ein Teil des Gartens vor dem Parish

Unser Aufgabenbereich ist vor allem in der Bakhita und in der Primary School. Dort sind wir in den Pausen und nach der Schule und spielen mit den Kindern. Außerdem unterrichten wir. Klara unterrichtet Sport in der P1 und P2 (also erste und zweite Klasse) und ich bin Musiklehrerin für 2 Klassen in der P3 und für 3 Klassen in der P5. Das Schulsystem ist hier etwas anders als in Deutschland, denn die Primary geht bis P7, also bis zur 7. Klasse und dann beginnt erst die Secondary, die aus nochmals weiteren 6 Jahren besteht und nach der man dann auf die Universität kann.

Wir unterrichten unter der Woche 1-2 Schulstunden pro Tag. Das ist nicht viel, langt aber vollkommen. Da P3 und P5 noch nie wirklich Musik als Fach hatten, habe ich für alle Klassen erstmal das gleiche Programm und mache für es für die P5 dann etwas schwerer, denn schon in den ersten Stunden ist mir aufgefallen, dass diese um einiges schneller lernen. 

Der Pausenhof der Primary school

In den Pausen spielen wir viele Klatschspiele, denn die Kinder fahren da voll drauf ab. Dass die Texte meistens deutsch sind stört da nicht wirklich jemanden. Das Beliebteste heißt Schokolade und ist recht einfach, so dass es auch die ganz Kleinen aus dem Kindergarten teilweise machen können. Es können mittlerweile schon fast alle Kinder und jedes Kind will es mit einem spielen. Ich will gar nicht wissen, wie oft ich es schon gespielt und gesungen habe. Manchmal reicht es aber auch einfach, wenn wir vor Ort sind, um zu begeistern. Das sieht man auch dran, dass wenn wir auf den Pausenhof kommen viele auf uns zu rennen und uns umarmen wollen. Manche Kleinen klettern sogar an uns hoch auf unsere Rücken. Wir haben so gut wie immer eine Traube von Kindern um uns stehen und man kann sie mit recht einfach und kleinen Dingen so schnell zum Lachen bringen. Es ist echt herzerwärmend.

Unsere Kirche mit Vorgarten

Unser Tag beginnt mit der Morgenmesse im der Kirche zusammen mit den Schülern um 6:45 und geht weiter mit dem darauffolgenden Frühstück mit der Kommunität. Vormittags haben wir außer der Pause und der ein oder anderen Schulstunde nicht so viel zu tun, sodass wir dann oft zum VTC gehen.  Entweder schwänzen die Schüler einfach den Unterricht, oder sie haben wirklich öfter einfach Freizeit, wie sie behaupten. Im VTC gibt es mehr Jungs als Mädchen und deswegen kennen wir von den älteren aus dem Projekt fast nur Jungs. Mit ihnen ist es eigentlich immer sehr lustig, denn sie sind viel am Lachen und am Späße machen. Dementsprechend ist der Umgang sehr locker und man spielt nicht den Animateur wie bei den Kleinen, sondern man unterhält sich einfach. Dabei erfährt man auch nochmal einiges über Land und Leute. Gegen 1 gibt es dann Mittagessen, doch mit der Pünktlichkeit ist es hier so eine Sache und deswegen beginnt es meistens erst später. Am Nachmittag gebe ich dann oft zwischen 2 und 3 eine Stunde Musik und  nach  Schulschluss gegen 4 gehen wir nach Lust und Laune entweder zur Bakhita oder zum VTC. In der Bakhita wir gespielt und getanzt und mit den Großen aus den Internaten/ VTC wird Sport gemacht. Da ich nicht so begeistert bin von Ballsportarten wie Klara, sitze ich oft am Rand und unterhalte mich mit den anderen, die auch nur zuschauen. Dabei lernt man unglaublich viele neue Leute kennen. Mit am interessantesten finde ich die Namen. Einige haben Namen wie Bernhard, Klaus oder Frank, was ich echt lustig finde. Andere haben dann wieder Namen, die man kaum aussprechen kann als Europäer und ich frage dann oft nach der Schreibweise- viel weiterhelfen tut dies aber meistens nicht. Die allermeisten haben aber englische Namen wie Savior, Sunday, Peace oder Hope.Ich lerne hier so viele neue Menschen kennen und aber leider auch so viele neue Namen- das nenne ich echtes Gehirntraining.

Ein Teil des Schulhofes vor dem VTC mit dem Basketballplatz

Um halb 8 gehen wir dann in die kleine Kapelle zum Abendgebet für ein halbe Stunde, mit dem darauffolgenden  Rosenkranz im Freien, der auch ca eine halbe Stunde geht. Am Anfang fand ich dies schon ziemlich langweilig, aber man lernt es zu schätzen. Ich nutze dies um runter zu kommen und um meine Gedanken etwas zu sammeln. Danach gehen wir zum Abendessen, bei dem viel geredet und sich ausgetauscht wird. Oft geht es um Politik oder generell um Probleme in der Welt und ich finde es echt spannend eine andere Perspektive hier zu hören. Spätestens um halb 10 gehen Klara und ich dann ins Bett, denn der Tag ist dann doch immer anstrengender als gedacht. Vielleicht ändert sich das aber noch, wenn alles um uns herum mehr zum Alltag wird und wir unsere Erlebnisse des Tages weniger verarbeiten müssen.

den Wochenenden machen Klara und ich das Oratorium. Dafür können Kinder und Jugendliche aus den Internaten kommen oder auch Kinder aus Bombo. Doch bisher waren es fast nur Kinder aus der Bakhita. Dieses und letztes Wochenende habe ich jeweils an einem Tag etwas Ballettunterricht gegeben. Mit am besten sind eigentlich die Jungs, von denen hier mehr mitmachen als erwartet. Außerdem habe ich vor etwas Steppunterricht zu geben. Wann ich den einbauen kann wird sich sicher noch zeigen.

Ich mit einigen Kindern aus der Bakhita.

Sonntagabends ist außerdem ein Gottesdienst mit den Schülern. Dieser fällt dann recht lange aus, denn es werden unglaublich viele und lange Lieder gesungen. Es werden Lieder an Stellen eingebaut, die ich von deutschen Gottesdiensten nicht gewöhnt bin. Ein großer Unterschied ist außerdem, dass jeder mit singt und mitklatscht. Manchmal wird sogar geschunkelt oder die Hände werden in die Lüfte gehoben. Es ist einfach viel lebendiger als ich es gewöhnt bin- und das gefällt mir sehr!!! Sonntags essen wir auch nicht im Esszimmer, sondern im Wohnzimmer während der Fernseher läuft. Die Essensauswahl fällt dann auch viel größer aus als sonst. Hier merkt man wirklich, dass der Sonntag ein besonderer Tag ist. 

Was ich generell noch sagen möchte ist, dass ich mich hier echt wohl fühle und die Menschen sich wirklich bemühen, dass es uns gut geht. Ich habe natürlich auch manchmal Heimweh, aber wenn ich unter den Kindern bin, vergeht das recht schnell wieder. Das was ich bisher von Uganda gesehen habe, ist echt schön. Es ist unglaublich grün und überall zwitschern die Vögel. Ich bin froh, dass ich noch am Anfang meines Jahres bin und noch genug Zeit habe meine Umgebung und dieses Land mehr zu erkunden. Aber mein nächster Schritt wird erstmal sein Luganda, die Sprache von dieser Region, zu lernen. Die ersten Wörter und Sätze für Smalltalk kann ich so langsam und ich versuche jeden Tag ein paar neue Wörter zu lernen, auch wenn dies echt nicht einfach ist, aber die Schüler bieten sich immer gerne an einem etwas beizubringen. 

Ein Ausflug zum Viktoriasee

In diesem Sinne,

Mubeere Bulungi!

Eure Charlotte

 

Der Beitrag Schoko Schoko lala erschien zuerst auf Charlotte in Uganda.

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