Huhu! Da bin ich wieder!

Seit meinem letzten Beitrag ist so einiges passiert… Ich versuche einfach mal einiges davon hier zusammen zu fassen.

Dezember und Januar liegen in der „Dry Season“ und sind die heißesten Monate des Jahres. Für die Schüler bedeutet das dann also Schulferien. Für uns bedeutet das dann jedoch 2 Monate ohne Schüler. Nicht gerade prickelnd die Vorstellung. Ein so großes Gelände wirkt dann nämlich ganz schön leer und nochmal um einiges riesiger. Ich habe mal nachgezählt: Hier stehen mehr Gebäude im Compound als Menschen drin leben. Nachts finde ich diese Vorstellung irgendwie etwas gruselig.

Was haben Klara und ich dann also gemacht um in Bewegung zu bleiben, jetzt da die Schüler uns nicht mehr auf Trapp halten?

Am Anfang wurde erstmal aufgeräumt und umsortiert. Klara hat kräftig mitgeholfen einen Lagerraum zu entrümpeln und ich habe einem Bruder geholfen die Bücherei aufzuräumen und zu katalogisieren. Im Schulbetrieb fällt dort nämlich so einiges an Arbeit an.

v.l.n.r.: Br. Pius, Br. Diomede, Ich und Klara am Mittagstisch

Wenn wir mal nichts zu tun hatten sind wir  in die Küche der Kommunität. Hier arbeiten zwei Köchinnen Namens Claire und Suzann. Während dem Schnippeln von Zwiebeln und Tomaten bekamen und bekommen wir von ihnen einen Crash- Kurs im Matoke, Posho und Mandazi herstellen. Matokke sind zerstampfte Kochbananen, Posho ist ein Maismehlbrei und Mandazi ist ein Gebäck, das wir ab und zu zum Frühstück essen. Neben dem Herstellen von ostafrikanischen Köstlichkeiten haben wir hier auch gelernt zu waschen. Mit Händen und Seife… Ich glaube Klara und ich haben uns da am Anfang recht ungeschickt angestellt, denn jeder, der uns mal dabei  zugesehen hat ist mit einem Lächeln wieder gegangen. Das nenne ich mal Luxusprobleme 🙂

Andere Vormittage habe ich ganz dem „Mensch ärgere dich nicht“ spielen gewidmet. Das Spiel heißt hier „Ludo“ und hat eins zwei andere Regeln als die deutsche Variante, aber es ist genauso berühmt wie auch in Deutschland. Die meiste Zeit habe ich es mit  einem der vielen Askari ( Was nichts anderes bedeutet als Wachmann auf Kiswahili) und drei Jungs gespielt, die zum Industrial Training hier waren. Dabei sind ganze Rachezüge und Allianzen gegeneinander entstanden. Ich glaube so lustig war „Mensch ärgere dich nicht“ schon lange nicht mehr für mich.

An den Nachmittagen haben wir dann oft Volleyball gespielt. Dass ich diesen Ballsport nicht wirklich beherrsche hat bis jetzt nur selten gestört, sondern eher zur Belustigung beigetragen mit Sätzen der Gegner wie: „Maintain that quality“. 

Unser Weihnachtsbaum im Wohnzimmer

Der Dezember bedeutet nicht nur Abwesenheit der Schüler, sondern auch Vorweihnachtszeit. Bei 30 Grad kam ich hier jedoch nicht so wirklich in die Weihnachtsstimmung. Klara und ich haben durch Plätzchen backen,Weihnachtssterne basteln und durch hoch und runter hören von „All I want for Christmas“versucht, uns in die Adventsstimmung zu bringen, was allerdings nur so halb funktioniert hat. Spätestens aber in der Christmette hatte ich dann doch das Gefühl, dass es ein besonderer Abend ist. Die Kirche war bunt geschmückt, ein Christbaum wurde aufgestellt und eine Krippe gab es auch. Es war für mein Geschmack zwar alles etwas zu bunt leuchtend und blickend, aber man muss ja offen für neues sein – nicht wahr?

Am 24. kamen Abends nach der Messe dann auch noch 4 Franziskanerschwestern zum Essen vorbei, da diese eine kleine Kommunität neben unserem Gelände haben und zusammen haben wir dann nicht nur Weihnachten, sondern auch noch die Geburtstage von Klara und einem Bruder gefeiert. 

   v.l.n.r.: Klara, Lehrer der Berufsschule mit Sohn, Ich, Mädchen aus der Gemeinde und Br. Pius nach der Messe am 25.

In Uganda wird Weihnachten eigentlich erst so richtig am 25. am Morgen gefeiert, also hieß es für Klara und mich nach einer recht kurzen Nacht: Um 8 wieder in die überfüllte Kirche für ca. 2 StundenNochmals gefeiert haben wir dann aber nicht mehr wirklich, und dass es ein besonderer Tag ist haben wir vor allem an dem üppigen Essen gesehen, das uns aufgetischt wurde. Es gab mit Sicherheit mehr als 8 verschiedene Gerichte zur Auswahl…Matokke, Reis, Hühnchen, Bohnen, Gemüse, Salat, Nudeln, Pommes…

 

 

Ein Stück des Weges durch das Dorf Bowum

Zudem nutzen Klara und ich auch noch unsere freie Zeit, um die Gegend und die Natur zu erkunden. Wir haben einen recht schönen Wanderweg gefunden, der durch Bananenplantagen, ein bisschen Wald und ein Dorf führt. Man läuft ca. eine Stunde bis man zu einer kleinen Kirche kommt, welche zu unserer Gemeinde gehört. Dort ganz abgeschieden von allem hört man nichts außer dem lauten Vogelgezwitscher und dem zirpen der Grillen. Ein Moment zum genießen, entspannen oder auch um sich die Ereignisse der letzen Zeit vor Augen zu führen, zu realisieren und zu verarbeiten. 

An Silvester wurde es hier eher ruhig angegangen. Wir haben den Abend mit nur einem Bruder und einem Vater verbracht, da der Rest der Kommunität entweder im Urlaub oder krank war. 

Um Mitternacht wurden in der Nachbarschaft vereinzelt Feuerwerkskörper geschossen und das wars dann auch schon. Mein Highlight war, dass ich in dieser Nacht mehrere Sternschuppen gehen habe. Wenn das nicht mal ein gutes Zeichen für das kommende Jahr 2019 ist…

Ob sich dies bewahrheiten wird, wird sich noch zeigen und ich werde versuchen euch (hoffentlich etwas öfter als bisher) daran teilhaben zu lassen.

Alles Liebe aus Bombo

Eure Charlotte