Liebe Blogleser,
Da mich jeder fragt, wie ich Weihnachten hier in Sambia gefeiert habe und ob dieses Weihnachtsfest etwas Besonderes für mich war, erzähle ich hier mal ein wenig, von unseren Feiertagen.
In Weihnachtsstimmung gekommen, bin ich weder in den Tagen vorher, noch an Weihnachten selbst, was zum einen daran liegt, dass ich Weihnachten normalerweise damit verbinde, Zeit mit meinen Freunden und die Feiertage mit meiner Familie zu verbringen. Dass im Moment auch unserer sambischen Freunde nicht hier, sondern bei ihren Familien sind, hat dazu geführt, dass mir dieses Gefühl fehlte. Zum Anderen waren die Temperaturen mit über 30 Grad für mich ein wenig ungewohnt zu Weihnachten 😀 An dieser nicht-weihnachtlichen-Stimmung konnte auch weder das Schmücken der Weihnachtsecke in unserem Haus ( mit Weihnachtsbaum 😀 – Foto folgt) und das Proben fürs Krippenspiel mit der Youthgroup, das Weihnachtsplätzchen backen mit Johanna, noch die kitschige aufgelegte Weihnachtsmusik von Father Peter etwas ändern 😀
Der 24. Dezember, hat für mich wie jeder andere Tag mit einer Morgenmesse begonnen. Danach schickte Father Peter Johanna und mich auf den Markt, um Weihnachtsgeschenke, für die Mitarbeiter im Projekt zu kaufen. Jeder bekam eine Flasche mit Öl zum Kochen, Zucker und Reis. Danach halfen wir der Youthgroup die Kirche zu dekorieren und die Krippe aufzubauen.
Die Weihnachtsmesse begann mit einem Krippenspiel, bei dem Johanna und ich die Engel spielten. Auch wenn wir uns hierbei nicht zu 100 Prozent wohlfühlten, da wir in Kazembe sowieso schon immer von allen Menschen beobachtet werden und uns in den letzten Tagen auch die Kinder auf dem Markt schon mit sich auf-und-ab bewegenden Armen begrüßten, half uns dies doch, endlich ein wenig Anschluss in der Jugendgruppe zu finden. Danach begann die eigentliche Messe, mit viel Gesang und Tanz. Nach der Messe aßen Johanna und ich mit Father Norbert und Father Peter zu Abend.
Am 25. Dezember konnte ich das erste Mal seitdem ich hier in Sambia bin ausschlafen, da die Messe erst um 9 Uhr stattfand. Danach halfen wir den Köchinnen ein wenig in der Küche und machten aus unserem in Mansa gekauften Popcornmais Popcorn, da zum Mittagessen unsere Nachbarn – die Sisters of Mercy, sowie die Fathers aus Lufubu mit ihren Volontären eingeladen waren. In Lufubu hatten sich über Weihnachten außerdem noch andere polnische Volontäre, die auch ein Jahr in Sambia verbringen, versammelt, weshalb wir insgesamt 8 Volontäre waren (aus Lufubu, Mansa und Kabwe, sowie Johanna und ich aus Kazembe). Gemeinsam aßen wir zu Mittag, unterhielten uns und nach einer Führung durch die Carpentry School klang der Nachmittag langsam aus. Johanna und ich gingen dann nach draußen, wo trotz Weihnachten Kinder fürs Oratory warteten. Wir schenkten ihnen den Rest unseres Popcorns und spielten mit ihnen. Nach dem Abendessen mit Father Peter und Father Norbert, woran eine lange Unterhaltung anschloss, gingen wir zur Bescherung über. Johanna und ich hatten wie gesagt Plätzchen gebacken. Diese und eine selbstgemachte Marmelade von Johannas Oma schenkten wir den Fathers, da beide alles mögen, was „Homemade“ ist.
Auch wenn ich mich nicht wirklich weihnachtlich gefühlt habe, so gab es doch einige Kleinigkeiten, die das Fest für mich doch ein wenig zu etwas besonderem gemacht haben. Zum einen die ausgiebigen Unterhaltungen mit Father Peter und Father Norbert an den Weihnachtstagen. Seit Wochen hatte ich beide nicht mehr so entspannt erlebt, wie in diesen Tagen. Dann das Krippenspiel. Ja, – auch wenn ich mich an sich nicht unbedingt wohl dabei gefühlt habe, so weiß ich doch, dass die Youthgroup sich sehr über unseren Einsatz gefreut hat und das ganze dazu geführt hat, dass die Jugendlichen, die sonst kaum mit uns reden, etwas offener geworden sind. Außerdem natürlich auch der Anruf von Zuhause, bei dem ich im Kreis umhergereicht wurde, um mit jedem einmal sprechen zu können (auch wenn das so gar nicht meinem afrikanischen „Panono panono“ – „langsam, langsam“ – entsprochen hat 😀 ). Danke auch dafür 🙂
Ich hoffe, dass ihr und Sie schöne Feiertage hatten und wünsche an dieser Stelle auch noch einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr (oder, wie Father Peter sagen würde: „Mary Christmas and Joseph New Year!“). Johanna, Maren und ich, werden Silvester in Livingstone an den Victoriafalls verbringen. Bis zu meinem nächsten Bericht im neuen Jahr!
Eure / Ihre Catharina-Pushy
Andreas Bruckert
Liebe Cathi, gerade haben wir zum ersten Mal seit fast 4 Monaten skypen können und nun lese ich noch diesen Blog von Dir. Vielen Dank für all die vielen Einblicke. Euch auch eine gute Reise, viel Freude miteinander und an den Wasserfällen (und nicht springen!!), kommt gut ins Neue Jahr und gut wieder „zuhause“ an. auf bald! Mama
Barbara
Hallo Catharina-Pushy,
viele herzliche Grüße auch von mir und einen guten Rutsch (aber bitte nicht die Wasserfälle runter!) Herzlich, Barbara
Monika Lipperheide
Hallo, liebe Catharina,
vielen Dank für deinen neuen – für uns wieder sehr informativen – Blog.
Inzwischen seid ihr ja nach euerm Kurzurlaub an den Victoriafalls wieder in Lusaka angekommen. Wir freuen uns, dass du mit Johanna und Maren ein paar schöne Tage verlebt hast und dass ihr viele neue Erfahrungen und Eindrücke und auch Kontakte mit jungen Menschen dort hattet.
Kommt gut wieder in Kazembe an.
Alles Liebe Oma und Opa