Hallo ihr Lieben,

jetzt bin ich schon ne ganze Weile hier in Bolivien. Um genau zu sein 8 Monate. Das immer näher rückende Ende macht mich schon ganz nervös, denn mittlerweile fühle ich mich hier echt pudelwohl. Zu Beginn hatte ich da noch so einige Probleme mich zurechtzufinden.

Wozu eigentlich Volontär sein?

Manch Tage am Anfang kam ich mir recht überflüssig vor. Wenn mich die Kinder um Hilfe baten, hab ich selbst kein Wort verstanden und bei den Erzieherinnen hatte ich den Eindruck, dass sie meine Unterstützung gar nicht erst in Anspruch nehmen wollten. Zeitweise habe ich die Sinnhaftigkeit meines Freiwilligendienstes ernsthaft hinterfragt. Wozu bin ich eigentlich hier, wenn mein Projekt doch ohne mich besser dran wäre?

Doch seit einiger Zeit merke ich, wie mir immer mehr Verantwortung zugesprochen wird. Vor wenigen Tagen erst habe ich meine Gruppe wieder allein am Nachmittag betreut, weil die zuständige Erzieherin frei hatte. Gerade jetzt nach dem Urlaub kommt es mir vor, als bekäme ich mehr Aufgaben denn je.

„Sofia, kannst du bitte eben die Kinder zur Therapie bringen?“
„Schaust du bitte, dass die Kinder in die Dusche gehen?“

„Könntest du bitte die Merienda austeilen?“

Nicht nur die Erzieherinnen freuten sich mich nach meinem Urlaub wieder zu sehen, auch die Kinder waren glücklich. Sie warfen mir stürmisch, je nach Größe, die Arme um den Hals oder die Hüfte. Und noch eine Woche nach Wiederkehr höre ich immer noch „Te extrané mucho!“ (=Ich habe dich sehr vermisst!)

Aber nur wenige Tage darauf hörte ich wieder die gleichen Fragen wie vor meiner Reise.

„Kannst du mir bei den Hausaufgaben helfen?“
„Sofia, ich brauch Klopapier!“

„Hilfst du mir beim Laterne basteln?“

Da ist mir klar geworden, dass ich mittlerweile sehr wohl eine große Unterstützung für mein Projekt bin. Die Dinge, die ich tagtäglich erledige, habe ich immer als Kleinigkeiten angesehen. Doch letztendlich ist es genau das, was meine Arbeit als Volontärin ausmacht. Das Unterstützen und Entlasten an allen Ecken und Enden. In Summe macht dann das Kleine doch wieder einen großen Unterschied. Darüber hinaus kann ich mir als Volontärin deutlich mehr Zeit für einzelne Kinder nehmen, die unter dem ganzen Gewusel oft untergehen. Denn einfach mal gemeinsam auf ne Bank setzen und Quatschen, ist bei der jetzigen Betreuungssituation (am Wochenende 1 Betreuungskraft auf 50 Kinder) für die Erzieherinnen unmöglich.

Ich habe das Glück nicht ganz Erzieherin zu sein, aber auch nicht ganz Kind. Dadurch rutsche ich viel mehr in die Position einer großen Schwester, wodurch sich eine ganz andere Beziehungsdynamik ergibt, als die zu einem Erwachsenen. Auch zum Liebesbriefchen schreiben an die Jungs im Hogar Don Bosco bin ich ideal geeignet. 😉

Finanzierung:

Dass ich im Mano Amiga arbeiten kann, mir der Flug bezahlt wird und meine Essensversorgung gesichert ist, kann alleine durch Spenden garantiert werden. 3/4 der gesamten Kosten werden zwar durch den Träger „weltwärts“ vom deutschen Staat abgedeckt, doch die letzten 2.500€ müssen durch Spenden selbst eingenommen werden.

Damit mein Projekt am Ende nicht auf meinen Essen- und Unterhaltkosten sitzen bleibt, möchte ich euch bitten zu spenden. Alleine 5€ helfen mir schon ein ganzes Stück weiter meinen Freiwilligendienst hier in Bolivien zu finanzieren!

Ich freue mich über jede Unterstützung!

Spenden:

So geht´s:

Per Überweisung mit den folgenden Daten:

Verwendungszweck: Sofia Tissen S22VR015 (optional Adresse des Spenders)

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99

BIC: COLSDE33XXX

Bank: Sparkasse KölnBonn

Oder ganz einfach unter diesem Link: https://www.donboscomission.de/volontariat/2022/spenden/boliviensofia