Kolumbien Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/kolumbien/ Freiwilligendienst von jungen Menschen für junge Menschen! Sun, 05 Oct 2025 20:00:53 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 https://blogs.donboscovolunteers.de/wp-content/uploads/2023/11/cropped-01_cmyk-32x32.jpg Kolumbien Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/kolumbien/ 32 32 1 Monat Arbeitslosigkeit https://blogs.donboscovolunteers.de/merllin/2025/10/05/1-monat-arbeitslosigkeit/ Sun, 05 Oct 2025 19:54:34 +0000 http://21756.44 Heute bin ich genau seit 4 Wochen hier in Medellín. Seitdem ist schon einiges passiert und gleichzeitig auch nichts. Um erstmal ein Update zur Arbeit zu geben: offiziell bin ich noch ohne Arbeit. Die ersten drei Wochen war Laura, unsere Mentorin, im Urlaub. Wir haben sie erst letzten Mittwoch kennengelernt. Am Donnerstag hatten wir dann […]

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Heute bin ich genau seit 4 Wochen hier in Medellín. Seitdem ist schon einiges passiert und gleichzeitig auch nichts.

Um erstmal ein Update zur Arbeit zu geben: offiziell bin ich noch ohne Arbeit. Die ersten drei Wochen war Laura, unsere Mentorin, im Urlaub. Wir haben sie erst letzten Mittwoch kennengelernt. Am Donnerstag hatten wir dann ein erstes offizielles Treffen mit ihr, wo wir drei Deutschen dann auch mit ihr über das Thema Einsatzstelle sprechen konnten und sie sehr verständnisvoll war. Wir haben also unsere Wünsche geäußert und Laura muss nun mit dem Einrichtungsleiter Padre Oscár sprechen. Dieser ist aber ebenfalls seit unserer Ankunft in Europa unterwegs. Dementsprechend wissen wir nicht, wann genau wir anfangen können zu arbeiten und was genau wir dann machen werden. Damit wir aber nicht weiterhin von Langerweile geplagt werden, durften wir am Freitag im Colegio, also der Schule, aushelfen.

Ich habe vormittags mit den Erstklässlern gearbeitet, die Vorallem Ausmalbilder machen und nebenbei einiges über die Kolumbianische Kultur oder ein paar Worte Englisch lernen. Nachmittags war ich dann bei den ganz kleinen dabei, die im kommenden Schuljahr mit der Schule anfangen. Diese hatten Kunstunterricht und haben ein wenig gebastelt, aber vor allem gespielt. Populär war Fangen und Murmeln.

Kinder beim Murmel spielen

Unsere Wochenenden dafür sehen hier sehr vielfältig aus. Vor 2 Wochen waren wir mit Luisa (Lauras Vertretung für die Zeit, wo sie nicht da war) im Kino und haben gemeinsam Conjouring 4 auf Spanisch geschaut. Ich habe erstaunlich viel verstanden und wir hatten alle gemeinsam viel Spaß. Danach ist Luisa mit uns auf eine Buchmesse gegangen, die mich und die Österreicher so begeistert hat, dass wir den Tag danach erneut hingefahren sind und uns mit Plakaten als Deko und leichter Spanischer Lektüre ausgestattet haben.

Letzte Woche sind wir dann alle gemeinsam nach Guatapé, ca 2h aus Medellín raus, gefahren. Dort haben wir am Samstag Mittag die 740 Stufen, auf den Peñol rauf, besiegt. Für die Aussicht hat sich das aber komplett gelohnt. Danach sind wir mit TukTuks in unser Hostel gefahren und sind abends noch gemeinsam essen gegangen und haben die ein oder andere Kleinigkeit gekauft. Am Sonntag haben wir dann Guatapé weiter unsicher gemacht und haben uns doch auch in die ein oder andere Touristenfalle locken lassen. (Magneten, Kunst und Zimtschnecken, und das alles ein wenig Teurer als es hätte sein müssen)

Dieses Wochenende gehen wir alles ein wenig entspannter an, da auch einige in unserer WG angeschlagen sind. Die plötzlichen Temperaturwechsel und Gewitter sind anscheinend zu viel für unser Immunsystem. Aber wer hätte es gedacht, in der Regenzeit regnet es wirklich und sehr viel.

Plötzlich standen gestern zwei Salesianer bei uns in der Küche, als zuvor fast die Welt unterging…

Die Kinder hier auf dem Gelände müssen ab 18:30 in ihren Häusern sein und dürfen sich nicht mehr frei bewegen. Da aber auch diese Wochenende haben, schauen die Salesianer oder die Educadores manchmal Filme mit ihnen. Die Salesianer haben also Popcorn für einen Filmeabend vorbereitet und dafür unsere Küche missbraucht.

Die Salesianer sind im Gegensatz zu den Padres fast so alt wie wir. Die beiden gestern Abend sind 21 und auf dem Weg Padres zu werden.

Nachdem Paolo und die Salesianer auf uns alle eingeredet haben, sind wir alle dann aber noch nach Laureles gefahren und wollten in eine Bar. Dummerweise wurden wir aber am Falschen Ort rausgelassen, da Uber eine andere Straße für uns ausgesucht hat, als wir es wollten. Glücklicherweise ist das aber beiden Autos passiert. Danach sind wir dann noch Kurz nach Laureles gefahren bevor wir uns dann getrennt haben und der Großteil zurück nach Hause ist.

Wir sind gespannt was die Regenzeit noch so bringt, bis jetzt sind wir nicht wirklich verschont geblieben. Einige Meter neben unserem Gelände ist ein Blitz eingeschlagen, unsere Wäsche wird vom Wind auf den nassen Boden geweht, Die Wege verwandeln sich in Wasserrutschen und unsere Fenster sind anscheinend nicht wirklich dicht. Und so mussten wir Mittwoch Nachmittag bei unseren Mittfreiwilligen Leo und Ava in die Zimmer einbrechen, um deren Gegenstände vor Wasser zu retten. Die beiden arbeiten nämlich Tagsüber außerhalb der Ciudad Don Bosco.

Nächste Woche sind hier in Kolumbien jetzt erstmal Schulferien, dementsprechend läuft hier sowieso wieder alles anders als sonst bekannt.

Ich melde mich dann, wenn mal wieder einige Interessante Dinge passiert sind. Bis dahin bleibt gesund und holt die Kuscheldecken in Deutschland raus, bei euch wirds kalt.

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Eine neue Welt https://blogs.donboscovolunteers.de/merllin/2025/09/13/eine-neue-welt/ Fri, 12 Sep 2025 22:22:41 +0000 http://21756.41 Ein Weilchen ist es her, seitdem ich mich gemeldet habe… In der Zwischenzeit ist einiges geschehen, wir hatten die letzten Seminare, ich hab mein Abitur bekommen und hatte meinen Abiball. Und auf einmal bestand mein Alltag aus Arbeiten, Kaffee trinken und Abschied nehmen. Der erste Abschied war bei unserem Seminar, dort bin ich für meinen […]

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Ein Weilchen ist es her, seitdem ich mich gemeldet habe…

In der Zwischenzeit ist einiges geschehen, wir hatten die letzten Seminare, ich hab mein Abitur bekommen und hatte meinen Abiball. Und auf einmal bestand mein Alltag aus Arbeiten, Kaffee trinken und Abschied nehmen.

Der erste Abschied war bei unserem Seminar, dort bin ich für meinen Abiball einen Tag früher Abgereist und musste mich von allen anderen Freiwilligen verabschieden und ihnen ein schönes Jahr wünschen. Am nächsten Tag habe ich viele meiner Klassenkameraden zum letzten mal gesehen. Ab Mitte Juli bis Anfang September waren meine Tage unspektakulär und chaotisch zugleich.

Kaum kam mein Freund aus seinem Freiwilligendienst zurück, wusste ich: meine Ausreise ist nicht all zu weit entfernt. Zwischen Packen, Aufräumen, Arbeiten und Arztbesuchen dann auch noch Zeit füreinander finden war garnicht so leicht.

Und auf einmal wurd es richtig ernst, mein Koffer war fast gepackt, meine Abschiedsfeier hinter mir und mein Zimmer ein pures Chaos. Zwei Tage vor Abflug wog ich meinen Koffer zum ersten mal… fast 3kg zu schwer. Also saß ich mit meiner Mama vor meinem Koffer und bin jedes einzelne Teil durchgegangen um am Ende 300g Luft zu haben. Aber es ist nun mal nicht leicht sein ganzes Leben in einen Koffer zu packen. Wie gut das ich noch einen Handgepäckskoffer mitgenommen hab, ohne den wäre ich aufgeschmissen.

Die Tage danach waren sehr Tränenreich.

Abschiede sind immer beschissen, so viel kann ich versprechen. Und weil ich meinen Abschied bis zum Ende geleugnet habe, waren auf einmal 8 Menschen mit am Flughafen um sich zu verabschieden.

Lange konnte ich mich aber nicht auf den Abschiedsschmerz konzentrieren, denn mein Flug aus Hamburg nach Frankfurt stand an und machte mir ordentlich Bauchschmerzen. Geplant sollte ich 90 Minuten in Frankfurt haben, daraus wurden dann durch Verspätungen und trödelnde Menschen die keinerlei Eile verspürten das Flugzeug zu betreten, oder verlassen, schlappe 20 Minuten bis Boarding. Mein Stresspegel war enorm. Als ich dann nach der Passkontrolle endlich Lukas und Paolo entdeckte hatte das Boarding bereits begonnen.

Der Flug war lang aber verlief problemlos. Wir hatten gute Plätze, relativ gutes Essen, sehr nette Flugbegleiterinnen, ein ganz akzeptables on Board Entertainment und sehr gute noice cancelling Kopfhörer. Mit ca 2 Stunden schlaf landeten wir dann in Bogotá. Die Einreise verlief Problemlos, dafür machte Lukas‘ Rucksack an der Sicherheitskontrolle Probleme. 3x schlug irgendein Test an (was für einen konnten wir nicht verstehen). Da unser Spanisch aber echt nur brüchig war, hat die Frau an der Sicherheitskontrolle einfach gehen lassen, da wir einfach nicht verstehen konnten was los war. Das Layover in Bogotá war dann schon eine Qual. Wir waren alle fast 24h wach und mussten uns irgendwie gegenseitig wach halten. Also spielten wir Lügen. 10 Minuten vor geplantem Boarding saßen wir dann ganz brav an unserem Gate. Dort merkten wir, dass die Kolumbianer eine andere Pünktlichkeit haben als wir deutschen. 15 Minuten vor Abflug durften wir dann das Flugzeug betreten. Bevor wir überhaupt losgeflogen sind, habe ich bereits geschlafen und wurd auch erst bei der Landung wieder wach.

Unsere Koffer bekamen wir innerhalb 10 Minuten und schon sind wir von einem Fahrer der Ciudad Don Bosco eingesammelt worden. Vom Flughafen bis zur Ciudad brauchten wir dann nochmal 1h. Dort genossen wir erst die Aussicht auf die Stadt, bevor ich dann wieder einschlief.

Wir waren voller Vorfreude und super gespannt wie alles werden würde. Ich freute mich so sehr auf mein eigenes Zimmer und eine Dusche vorm Schlafengehen. Als wir dann auf die anderen 3 Volunteers getroffen sind, wurden diese Erwartungen zerstört. Niemand konnte sich erklären warum, aber ich musste mir mein Zimmer mit der kolumbianischen Freiwilligen teilen, obwohl noch ein Zimmer unbelegt war.

Unser erster Tag war sehr chaotisch, weil unsere Mentorin aktuell im Urlaub ist. Eigentlich hätten wir drei ausschlafen können, aber wir trafen uns trotzdem um 8 im Gemeinschaftsraum. Kurz darauf hat Annika uns mit in ihre Stelle genommen und wir haben unseren Vormittag damit verbracht mit den Kindern zu spielen. Nach dem Mittagessen wurde uns dann das Gelände gezeigt und wir mussten einige Fotos für die Ciudad Don Bosco machen. Danach sind wir in ein Einkaufszentrum gefahren, wo wir Geld abheben konnten und uns eine Simkarte geholt haben.

Die restlichen Tage bestanden dann aus ausschlafen, alle nerven damit ich ein Einzelzimmer bekomme, mit den Kindern spielen, jeden Tag einkaufen gehen und sehr viel Langeweile.

Nach 4 Tagen durfte ich dann endlich umziehen und habe jetzt ein Zimmer nur für mich. Ab Montag fahren Paolo und ich bei Leo mit, damit wir auch was zu tun haben. Lukas hat seine Stelle bereits begonnen.

Was genau ich und Paolo machen werden ist noch unklar, eigentlich ist eine Stelle in Amagá für uns beide vorgesehen die südlich von Medellín liegt. Dort sollen wir dann auch unter der Woche wohnen und nur Wochenends in Medellín sein. So wirklich begeistert sind wir aber noch nicht.

Aber das ist ein Problem für wenn Laura wieder da ist. Jetzt genießen wir erstmal unser erstes Wochenende in Medellín!

Wenn ihr mehr Updates wollt, folgt mir gerne bei Instagram @merleenmedellin dort probiere ich regelmäßiger zu Posten.

Danke auch an alle, die so großzügig Gespendet haben, durch euch konnte ich vor ausreise meine 3000€ zusammenbekommen!!!

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Huch, Langsam wird es ernst! https://blogs.donboscovolunteers.de/merllin/2025/04/25/huch-langsam-wird-es-ernst/ Fri, 25 Apr 2025 16:34:23 +0000 http://21756.24 Ein Jahr lang in einer kolumbianischen Großstadt leben, mit Kindern spielen, ehemalige Kindersoldaten betreuen und Teil einer neuen Welt sein – klingt verrückt? Für mich wird es bald Realität. Moin zusammen, oder doch besser !Hola!- ich bin Merle und komme aus dem schönen Norden. Meinen Freiwilligendienst werde ich – gemeinsam mit Lukas und Paolo in […]

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Ein Jahr lang in einer kolumbianischen Großstadt leben, mit Kindern spielen, ehemalige Kindersoldaten betreuen und Teil einer neuen Welt sein – klingt verrückt? Für mich wird es bald Realität.

Moin zusammen, oder doch besser !Hola!- ich bin Merle und komme aus dem schönen Norden. Meinen Freiwilligendienst werde ich – gemeinsam mit Lukas und Paolo in Medellín, Kolumbien verbringen. Und um direkt am Anfang einmal aufzuklären – nein, ich bin kein Riesen Merlin fan… 

Als ich in der 7 Klasse entschieden hatte das ich irgendwann unbedingt ins Ausland will, hatte niemand damit gerechnet, dass ich neben der Abiturvorbereitung auch noch Seminare für meinen Auslandsfreiwilligendienst habe. Und trotzdem sitze ich jetzt in meinem Bett, sollte eigentlich für mein Abitur lernen aber prokrastiniere mit meinem ersten Blog Eintrag. 

Diesen Blog will ich Vorallem nutzen um während meines Freiwilligendienstes euch alle auf dem Laufenden zu halten, gleichzeitig soll er mich später an mein Auslandsjahr erinnern, daher wird er teilweise auch als Tagebuch genutzt. 

Aber jetzt von Anfang an

Mit 12 hat klein Merle festgelegt sie will unbedingt 1 Jahr ins Ausland. In meinem Kopf war das damals immer während der Schulzeit aber das war zu umständlich, also war mir dann klar ich mach das nach meinem Abi. 

Work & Travel war nie wirklich eine option für mich, da ich „irgendwas sinnvolles“ machen wollte. Lange stand dann im Raum, dass ich als AuPair nach London gehen will. Doch irgendwie erschien mir das nicht richtig, da ich an stellen unterstützen würde, wo Menschen in Wohlstand fast untergehen. Daher war mir dann klar, dass ich in „Entwicklungsländer“ will. Und ab dem Punkt ab dem ich mein letztes Schuljahr startete, fing die Recherche an. Ich schrieb Motivationsschreiben, füllte Fragebögen aus, hatte mehrere „Kennlerngespräche“, rannte meinen Empfehlungsschreiben hinterher und war so erleichtert als alle 3 Organisationen mich haben wollten. Doch am Ende musste ich mich entscheiden, wahrscheinlich war es eine Mischung aus „Travel Buddy“ & Laurins Sympathie, aber am Ende entschied ich mich für Don Bosco! 

Laurin ist übrigens einer der Verantwortlichen für uns Volunteers bei Don Bosco. 

Nach meiner Zusage am 19. November 2024 hieß es nun warten. 

Mitte Januar trafen sich dann fast alle Freiwillige in der Eifel um einander kennenzulernen. Zu dem Zeitpunkt kannte niemand seine einsatzstelle und wir alle hatten nur Präferenzen. Lustigerweise war mein Favorit schon von Anfang an Medellín. Während des Seminar habe ich dann probiert mich mit sehr vielen Menschen zu unterhalten und am Ende hatte sich schon fast eine kleine „Norddeutschegruppe“ gebildet. Ein Teil von uns ist dann zusammen bis nach Hamburg gefahren und wir waren alle ganz gespannt auf das nächste Seminar. 

In meinem Kopf war ich immer darauf eingestellt, dass ich beim zweiten Seminar meine Einsatzstelle schon weiß, um so größer war die Enttäuschung als dies nicht der fall war. Trotzdem hatte ich eine 98% Garantie von Laurin erhalten, welcher Porozent angaben liebt, dass ich entweder in Kolumbien oder Bolivien eingesetzt werde. Die fast viel wichtigere Frage kläre sich aber schon während des Seminars.

MIT WEM REISE ICH AUS? Glücklicherweise hatte ich mich direkt beim ersten Seminar super mit Lukas verstanden, sodass wir in der Zeit zwischen den Seminaren schon Kontakt hatten. Als wir uns dann auch noch auf die komplett gleichen Stellen beworben hatten, hoffte ich, dass wir zusammen entsendet werden. Noch am ersten Tag des zweiten Seminars zog Lukas mich zur Seite und fragte ob wir zusammen ausreisen wollen. Da wir super gut miteinander klar gekommen sind haben wir dann das Gespräch mit Laurin gesucht der meinte, dass das 100% Machbar sei. – Euch alle erwartet eine große Überraschung

Als ich dann 9 Tage nach dem Seminar von Laurin mitten im Kunstunterricht & während meiner Mottowoche angerufen wurde wusste ich, dass ich erfahren würde wohin meine Reise geht. Und alle Wünsche wurden mir erfüllt. Kolumbien mit Lukas & Paolo. Das waren tolle nachrichten. 

Aber was genau ist mein Projekt in Kolumbien?

Am Rande Medellíns liegt die „Ciudad Don Bosco“, also die „Don Bosco Stadt“. Vorort ist ein Internat für ehemalige Straßenkinder und Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Zusätzlich gibt es auch ein Wohnheim für ehemalige Kindersoldaten auf dem Gelände. 

Die möglichen Aufgaben Vorort könnten nicht unterschiedlicher sein als die Kinder selbst. Vorort leben Jungs von 7-12, genau so wie die ehemaligen Kindersoldaten. Zusätzlich gibt es eine Ausbildungsstätte, für die primär Jungs im Alter von 17-27 Tagsüber auf das Gelände kommen. Mögliche Aufgaben umfassen das Spielen mit den KIndern, Hausaufgaben Hilfe, die Unterstützung bei Alttagsaufgaben und vieles mehr. Was genau meine Aufgabe sein wird erfahre ich aber erst im September.

Unverzüglich danach begann ich ein Spendenplakat zu entwerfen, da jeder von uns Freiwilligen einen Spendenkreis haben soll. Unser Freiwilligendienst wird zu 75% vom Bund (über weltwärts) übernommen. Die restlichen 25% sollen wir über sogenannte Spendenkreise sammeln. Menschen in diesem Spendenkreis unterstützten mich also um diesen Freiwilligendienst möglich zu machen. Ohne diese Hilfe könnte ich nicht im Ausland unterstützen. Vor allem ist der Spendenkreis auch zum Sensibilisieren da. Wir leben hier in Deutschland super sicher und sehr privilegiert. Oftmals ist es uns garnicht bewusst wie schlecht es Menschen gehen kann und wir schätzen unser Glück nicht. Um genau diese Haltung ein wenig zu verändern führe ich diesen Blog hier. Damit Menschen anfangen die Dinge und das Glück das sie haben zu schätzen und nicht immer zu meckern. 

Mit den Spenden werden unter anderem Flug, Unterkunft, Versicherung und Vorbereitung finanziert. Aber auch kleinere Projekte Vorort erhalten finanzielle Unterstützung, zu welcher ihr beitragen könnt. Ohne euch – kein Kolumbien, kein Freiwilligendienst, keine Unterstützung für die Jungs vor Ort.

Wenn ihr mich in meinem Jahr unterstützen wollt, dann Spendet gerne:)!

Don Bosco Mission

Sparkasse Köln Bonn

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99

Verwendungszweck:

Merle Weilemann, S25VR025

Wenn ihr euren Namen & Adresse mit in den Verwendungszweck mit Angebt, dann wird euch ein Spendenbeleg ausgestellt:)

Zusätzlich habe ich ein GoFoundMe eingerichtet, falls ihr dort lieber spenden mögt.

https://gofund.me/12f6cd05

Danke, dass ihr meine Arbeit möglich macht <3

Eure Merle

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Bienvenidos a Medellín https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/09/24/bienvenidos-a-medellin/ https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/09/24/bienvenidos-a-medellin/#comments Sun, 24 Sep 2023 07:17:53 +0000 http://21681.57 Herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag. Mittlerweile bin ich schon seit fast drei Wochen in Kolumbien und habe daher schon einiges erlebt. Ich versuche hier möglichst viele meiner ersten Eindrücke und Erfahrungen mit euch zu teilen, weshalb dieser Blogeintrag ziemlich ausführlich sein wird. Am 05.09. sind Yannik (mein Mitvolontär aus Mainz) und Ich von Frankfurt […]

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Herzlich willkommen zu meinem ersten Blogeintrag.

Mittlerweile bin ich schon seit fast drei Wochen in Kolumbien und habe daher schon einiges erlebt. Ich versuche hier möglichst viele meiner ersten Eindrücke und Erfahrungen mit euch zu teilen, weshalb dieser Blogeintrag ziemlich ausführlich sein wird.

Am 05.09. sind Yannik (mein Mitvolontär aus Mainz) und Ich von Frankfurt aus nach Bogotá geflogen. Der Flug dauerte zwar über 11 Stunden, aber dank der großzügigen Filmauswahl an Bord, verging die Zeit wie im Flug.

Als uns die Kabinen der Flughafentoiletten nur bis zur Brusthöhe gingen, merkten wir das erste Mal, dass wir in Südamerika waren.

Von Bogotá aus sind wir dann schließlich nach Medellín geflogen, wo wir um ca. 23 Uhr Ortszeit und 6 Uhr deutscher Zeit ankamen und von einem Mitarbeiter der Ciudad Don Bosco abgeholt wurden.

Die Ciudad Don Bosco (Don Bosco Stadt) ist die Institution, in der wir das nächste Jahr arbeiten und wohnen werden. Das Gelände liegt am westlichen Rand Medellíns auf ca. 1.800 Höhenmetern, etwa 400 Meter höher als das Stadtzentrum.

Von hier oben haben wir einen unglaublichen Ausblick auf die zweitgrößte Stadt Kolumbiens.

Unser Ausblick von der CDB

Nach der anstrengenden Reise haben wir uns besonders gefreut, als wir am nächsten Morgen schon um 6 Uhr von lauter Reggaeton Musik aufgeweckt wurden.

Am ersten Tag wurden wir von Laura, unserer Volontärsbeauftragten, auf dem Gelände der Ciudad Don Bosco (CDB) herumgeführt. Dabei haben wir bemerkt, dass unsere Spanischkenntnisse gar nicht mal so überragend sind.

Die CDB ist eine Art Campus eines Jungen-Internats für Straßenkinder in einem Barrio am Rande Medellíns. Auf dem Gelände gibt es neben den Büros für die Sozialarbeiter, Psychologen, etc., Dormitorios (Schlafsäle) für die Jungs, woher die schöne Morgenmusik täglich zwischen 5 und 6 Uhr ertönt, Klassenzimmer, wo die Jungs zur Schule gehen, eine Sporthalle mit Tribüne, welche die Jungs Colosseo nennen, mehrere Fußball- und Basketballplätze, Spielplätze, eine Mensa, ein Gym, eine Kirche/Kapelle, das Haus der Salesianer Don Boscos, unser Volontärshaus und das Beste: Einen Pool.

Der Blick von der Mensa aus auf den Pool und die Stadt

Außerdem gibt es auf dem Gelände verschiedene Werkstätten, wie z.B. eine Metallwerkstatt, eine Lehrküche, einen Frisörsalon oder eine Textilwerkstatt, wo sowohl Jungs als auch Mädchen eine Ausbildung absolvieren können.

Zurzeit sind außer Yannik und mir noch vier weitere Volontäre hier. Drei Österreicher und ein Schweizer, wobei zwei der Österreicher unter der Woche in einem Dorf südlich von Medellín arbeiten und nur am Wochenende in der CDB wohnen.

Jeder von uns hat hier ein kleines Zimmer mit Bad. Außerdem haben wir einen Gemeinschaftsraum mit Küche, Waschmaschine und Fernseher.

Wir Volontäre können gemeinsam mit den Jungs der CDB zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen gehen. Zum Frühstück, was schon um 7:00 Uhr beginnt, gibt es Arepa (Eine Art Maisfladen, der wie Maiswaffel mit einer Konsistenz von sehr dicken Pfannenkuchen schmeckt und sehr typisch kolumbianisch ist) mit Käse und wenn man Glück hat noch etwas Rührei. Mittags und abends gibt es immer Reis mit irgendeiner Beilage und Fleisch. Typisch für Kolumbien sind die sogenannten Plátanos (Kochbananen), welche mir persönlich noch nicht so gut schmecken, ich werde mich aber dran gewöhnen müssen.

Was mich etwas stört ist, dass es das Abendessen hier um 17 Uhr gibt (Um 18 Uhr wird es hier schon dunkel). Daher kochen wir uns später abends in unserer Küche immer nochmal Nudeln als zweites Abendessen.

Da das Frühstück von der Menge her nicht ausreicht und mir 7:00 Uhr zu früh ist, mache ich mir meistens auch mein Frühstück selbst.

Am zweiten Tag sind wir mit Laura und Leo (ein Volo aus Österreich, der auch erst seit ca. 4 Wochen hier ist) das erste Mal raus aus der CDB ins Barrio gegangen, um einen Bus zu einem Außenprojekt der CDB namens „Capre“ zu nehmen. Die Busfahrt glich – dank der sehr steilen Straßen im Barrio, welche immer wieder mit Schlaglöchern und Hubbeln versehen sind und dem chaotischen Verkehr – einer Achterbahnfahrt. Zum Verkehr in Medellín werde ich aber gleich noch etwas schreiben.

Das Capre, was uns an diesem Tag vorgestellt wurde, ist ein Projekt, in welchem ehemalige Kindersoldaten leben, zur Schule gehen und psychologisch betreut werden. Noch ist unklar, ob in Zukunft einer von uns in diesem Projekt arbeiten wird. Vermutlich müssen wir erst einmal unser Spanisch verbessern, da diese Jungs und Mädels häufig aus Gebieten kommen, in denen ein Akzent gesprochen wird, der schwerer verständlich ist.

Abends sind wir mit Patrick, dem Schweizer Volontär, der schon seit einem Jahr hier ist, in eine Shoppingmall gefahren, um Geld abzuheben und eine kolumbianische Sim-Karte mit Internet zu besorgen.

Kolumbianer sind extrem offene und entspannte Menschen, die sehr gerne und viel reden. So auch der Sim Karten Verkäufer, der sich mit Patrick erst einmal eine gute halbe Stunde unterhalten hat, bevor er seiner Arbeit nachging. So Mancher würde da vermutlich die Geduld verlieren, aber ich empfinde diese Lebenseinstellung als äußerst positiv und freue mich schon darauf, in einigen Monaten, wenn mein Spanisch besser ist, auch an den Gesprächen teilnehmen zu können

Da ein Euro – je nach Kurs – zwischen 4100 und 4400 Kolumbianische Pesos Wert ist, macht das Umrechnen besonders Spaß. Mittlerweile habe ich mich aber einigermaßen dran gewöhnt. Insgesamt sind die Preise in Kolumbien aber sehr niedrig, solange man keine europäischen Produkte kauft. Für 55GB Internet haben wir z.B. umgerechnet 9 Euro gezahlt und für eine halbe Stunde Taxifahren zahlen wir weniger als 4 Euro. Ein kleiner Parmesan aus dem Euroladen kostet hingegen fast 8 Euro und Nutella im 140g Glas über 3 Euro.

Das 140g Nutella Glas

Taxis sind für uns hier das Haupt-Fortbewegungsmittel. Auf den Straßen Medellíns fahren gefühlt nur Motorräder und Taxis.

Der Verkehr in Medellín funktioniert folgendermaßen: Rote Ampeln zählen nur an viel befahrenen Kreuzungen, Zebrastreifen sind nur zur Dekoration der Straße gedacht, Geschwindigkeitsschilder werden auf freien Straßen als Mindestgeschwindigkeit interpretiert, Einsatzfahrzeuge mit Sirene sind irrelevant und werden nicht vorgelassen, wer zuerst hupt hat Vorfahrt und wenn man sich die Vorfahrt nicht nimmt, kommt man in der Stadt nicht vom Fleck.

Eine 20 Meter entfernte Ampel, die gerade erst rot geworden ist, wird mit Vollgas angesteuert, um ernüchternd feststellen zu müssen, dass die Ampel nicht sofort wieder grün geworden ist und eine Vollbremsung von Nöten ist. Die meisten Taxis haben die Anschnallgurte ausgebaut, um den Kunden den Spaß nicht zu verderben.

Wenn man schnell durch den Verkehr kommen möchte, dann ist man auf ein Motorrad angewiesen. Damit kann man durch die engsten Lücken fahren und wenn die Straße mal verstopft ist, gerne auch über die baulich getrennte Gegenfahrbahn überholen. Fehlen eigentlich nur noch die heiligen Kühe, die über die Straße laufen und man würde sich wie in Indien fühlen.

Und trotzdem habe ich hier bisher erst einen leichten Unfall gesehen, weil die Kolumbianer einfach gut darin sind, so zu fahren, wie sie es tun.

Am Freitag, unserem vierten Tag, durften wir (Leo, Yannik und Ich) bereits bei einem Ausflug des Teams, bestehend aus Lehrern, Sozialarbeitern, Psychologen, etc. in einen Freizeitpark in Rionegro (ein Dorf knapp 2 Busstunden von der CDB entfernt) mitfahren. Bei den dortigen Fortbildungs-Teambuildingspielen wurde unser Spanisch erneut auf die Probe gestellt – ohne Erfolg.

Besonders gut hat die Kommunikation funktioniert, als bei einem Spiel komplexe Fragen, wie „Was bedeutet Freundschaft für dich“ gestellt wurden. Da kamen wir dann mit unserem „Sí, muy bien“, Daumen hoch und nettem Lächeln leider nicht mehr weiter. Der Rest des Ausflugs hat aber großen Spaß gemacht.

Freizeitpark in Rionegro

Am Samstag sind wir mit den Jungs der CDB in den Pool gegangen, haben Volleyball gespielt und uns erstmal von der überaus harten Arbeitswoche erholt.

Sonntags haben wir mit Emilio und Lucas, die nur am Wochenende da sind, einen Ausflug auf den Berg „Cerro de las Tres Cruces“ gemacht.

Yannik und Ich, den Berg in Jeans hochsteigend, weil wir dachten, dass Kolumbianer auch beim Sport Jeans tragen.

Am Mittwoch der nächsten Woche sind Leo, Yannik und Ich mit einem Lehrer in das Projekt „Derecho a Soñar“ (Recht zu Träumen) in der Comuna 13 gefahren. Dort kommen hilfsbedürftige Familien mit Kindern hin und werden unterstützt und sozial beraten.

Die Comuna 13 war in den 80er und 90er Jahren unter der Herrschaft von Pablo Escobars Medellín Kartell und litt unter einer der höchsten Mordraten weltweit. Heute ist es eins der sichersten Viertel Medellíns, aber die in Armut lebende Bevölkerung trägt bis heute viele Narben davon.

Comuna 13

An dem Tag als wir dort das Projekt „Derecho a Soñar“ kennengelernt haben, gab es für die Kinder und Mütter eine Art Flohmarkt, bei dem die Kinder und Mütter Spielgeld bekommen haben, mit dem sie sich dann Klamotten einer Kleiderspendensammlung kaufen konnten. Wir Volontäre haben beim Aufbau, der Kleider- und Essensausgabe geholfen.

Den Rest der Woche haben wir im Englischunterricht der CDB ausgeholfen, welcher für mich anfangs ein großer Schock war. Der Großteil der der Jungs (besonders der jüngeren) scheint überhaupt kein Interesse daran zu haben, etwas zu lernen, einige schlafen die ganze Stunde durch, andere spielen die ganze Stunde am Handy und der Geräuschpegel übertrifft nochmal den meiner alten Klasse in Deutschland.

Umso schöner ist es, wenn man bei den Jungs, die wirklich etwas lernen wollen, sieht, wie sehr sie sich auf uns freuen und wie dankbar sie sind. Mein Highlight der letzten Woche war, als ein Junge, der mir in den Übersetzer eingetippt hat, dass er uns sehr dankbar ist, unsere Bemühungen sehr wertschätzt und es ihm leidtut, dass sich seine Klassenkameraden so verhalten.

Natürlich haben die Jungs alle einen schweren Hintergrund, trotzdem hat es uns sehr verwundert, wieso die Jungs keine Strafen oder Konsequenzen bekommen.

Der Lehrer hat uns erklärt, es gebe wohl im Nachhinein doch Konsequenzen, wie genau das funktioniert, habe ich aber noch nicht ganz verstanden. Für mich sieht das bisher eher so aus, als würde diese Pädagogik nicht funktionieren. Aber wenn ich etwas Neues darüber weiß, werde ich es in meinen nächsten Blogs mitteilen.

Letzte Woche Freitag sind wir Volontäre und Laura abends zu einer Finca, die zur CDB gehört, aber außerhalb des Geländes, weiter oben auf dem Berg liegt, gegangen, wo wir ein Lagerfeuer gemacht, übernachtet und gefrühstückt haben.

Leo, Yannik Laura, Ich, Emilio, Lucas und Patrick

Bis zu dieser Woche war unsere Aufgabe nur mit dem Englischlehrer in den Unterricht zu gehen, damit wir unser Spanisch noch etwas verbessern können, wenn wir mit den Kindern reden.

Ab nächster Woche geht es dann wahrscheinlich richtig los mit der Arbeit. Stand jetzt sieht es so aus, als ob ich ab dann drei Tage die Woche in Derecho a Soñar arbeiten werde.

Ich möchte in diesem ersten Eintrag zum Schluss kurz etwas zu Spenden für Don Bosco sagen. Mein Freiwilligendienst wird zu 75% von weltwärts gefördert, jedoch muss ich die restlichen 25% über einen Spenderkreis aus Familie und Freunden zusammenbekommen. Eine Spendenbescheinigung gibt es natürlich auch hierfür, wenn ihr im Verwendungszweck zusätzlich eure Adresse angebt. Ich freue mich über jeden Euro der zusammenkommt. Im Folgenden die Bankverbindung, falls ihr etwas spenden wollt und könnt…

Don Bosco Mission

IBAN: DE89 3705 0198 0000 0994 99
Bank: Sparkasse KölnBonn

Verwendungszweck: Justus Lenz, S23VR006

Vielen Dank!

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https://blogs.donboscovolunteers.de/justusinkolumbien/2023/09/24/bienvenidos-a-medellin/feed/ 4
Vom kalten Winter in den Hochsommer https://blogs.donboscovolunteers.de/janinkolumbien/2022/12/28/vom-kalten-winter-in-den-hochsommer/ Wed, 28 Dec 2022 19:54:03 +0000 http://21657.18 Über mein Vorhaben Hey, ich bin Jan und mache einen achtmonatigen Freiwilligendienst in Kolumbien. Seit sechs Tagen bin ich nun hier in Medellín und arbeite in der „Ciudad Don Bosco“, einem Wohnheim für Kinder, die in schwierigen familiären Verhältnissen und auf der Straße gelebt haben. Sie bekommen dort eine Unterkunft zum schlafen, schulische Bildung, und […]

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Über mein Vorhaben

Hey, ich bin Jan und mache einen achtmonatigen Freiwilligendienst in Kolumbien. Seit sechs Tagen bin ich nun hier in Medellín und arbeite in der „Ciudad Don Bosco“, einem Wohnheim für Kinder, die in schwierigen familiären Verhältnissen und auf der Straße gelebt haben. Sie bekommen dort eine Unterkunft zum schlafen, schulische Bildung, und die Möglichkeit zu einer beruflichen Ausbildung. Außerdem gibt es auf dem Campus der „Ciudad“ viele Möglichkeiten zum Sport machen wie ein Basketballfeld, zwei Fußballfelder, eine Turnhalle und ein Schwimmbad. Die Kinder werden von den Straßen ferngehalten und erhalten eine neue Perspektive für ihr Leben.

Innerhalb des Campusgeländes wohne ich mit 4 anderen Freiwilligen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in einer WG zusammen: Patrick, Alex, Carina und Omid.

Ausreise kurz vor Weihnachten?

Eigentlich ist der 20. Dezember der ungünstigste Zeitpunkt, um auszureisen, den ich mir hätte erdenken können: Weihnachten steht kurz vor der Tür, ein Fest, das ich schon immer mit Familienfeiern und Entspannung verbunden habe. In Aufbruchstimmung für einen achtmonatigen Freiwilligendienst war ich kurz vor meiner Abreise also nicht. Allerdings hatte ich keine andere Wahl. Nach den Vorgaben von Weltwärts kann man an internationalen Freiwilligendiensten erst ab dem 18. Lebensjahr teilnehmen. Dieses hat für mich erst am 16. Dezember begonnen. Zum Glück hat mir Don Bosco Volunteers die Gelegenheit gegeben, trotzdem teilzunehmen und erst im Dezember auszureisen. Meine Mitfreiwilligen sind bereits im September ausgereist. Und obwohl ich nach ihrer Ausreise davon bedrückt war, dass ich viel verpassen würde, habe ich mich schon die ganze Zeit über auf den Tag gefreut, an dem ich auch endlich nach Kolumbien aufbreche.

Abschiede

Auf einmal war der Tag gekommen, an dem ich das letzte Mal meine Familie und Freunde sehen würde. Mein Geburtstag war das letzte Fest, was wir zusammen gefeiert haben. Obwohl dies sehr traurig war und ich wusste, dass ich sie alle vermissen werde, konnte ich mich nicht richtig auf die Abschiede konzentrieren. In der letzten Woche konnte ich nur noch ans Packen, den Stress wegen des Visums und anderes organisatorische denken. Deshalb habe ich mich einfach nur noch auf die Ausreise gefreut.

Nach 10000 Kilometern in Medellín

Die Reise von Bonn nach Medellín ging insgesamt knapp 20 Stunden und war eine der anstrengendsten, die ich je erlebt habe. Von Streiks im Frankfurter Flughafen und einem verspäteten Abflug von 2 Stunden bis 15 Minuten Sprint durch den Flughafen in Madrid, um noch den Anschlussflug zu erreichen. Dieser war nicht wirklich besser: Kopfschmerzen, unruhiger Schlaf und Halsschmerzen dank viel zu starker Klimaanlage.

Trotz allem kam ich irgendwann am anderen Ende der Welt an. Völlig übermüdet und fertig ging ich um 8 Uhr abends nach Ortszeit aus der Passkontrolle raus und traf im Eingang des Flughafens völlig überrascht auf eine riesige Menschenmenge. Mehr als 200 Menschen warteten dort mit Geschenken, Partyhüten, Luftballons und riesigen kolumbianischen Flaggen auf ihrer Familienmitglieder, die zu Weihnachten nach Hause kamen. Aber sie begrüßten nicht nur ihre eigenen Angehörigen, sondern jeden einzelnen, der durch die Drehtür kam. Das war das erste Mal, dass ich bemerkt habe, wie gastfreundlich und offen die Menschen hier sind. Genauso nett und fröhlich wurde ich von den zwei Lauras und Simon empfangen. Sie arbeiten ebenfalls im selben Projekt wie ich und haben mich netterweise abgeholt.

La Ceja

Aber damit war der Tag noch nicht vorbei. Anstatt zur „Ciudad“ zu fahren, um mich auszuruhen, sind wir direkt zu Simons Eltern nach „La Ceja“ gefahren, einem Dorf in der Nähe von Medellín. Fast jedes Haus dort war mit bunten Lichtern weihnachtlich geschmückt.

Bei seiner Familie wurden wir von der Mutter mit sehr leckeren Empanadas gefüttert und zum Abschluss tranken wir einen Schluck Aguardiente. Empanadas sind kross frittierte gefüllte Teigtaschen und Aguardiente ein Anisschnaps aus der Region. Ich wurde sehr freundlich von allen empfangen und hatte mit einigen aus der Familie noch sehr lustige Gespräche. Sehr lange sind wir aber nicht mehr geblieben. Auf der sehr langen Autofahrt nach Medellín habe ich die meiste Zeit geschlafen und konnte dann, nachdem wir angekommen sind, endlich einschlafen…

…dachte ich. Meine Mitfreiwilligen hatten da etwas anders im Sinn. In der Zeit, wo ich im Flieger saß, haben sie sich einen kleinen Spaß erlaubt:

Übersetzung: „Sorry, wir haben die Schlüssel im Zimmer gelassen. Willkommen!“

Zum Glück musste ich letztendlich doch nicht draußen schlafen.

In meinen ersten Tagen hier habe ich schon sehr viel in der Ciudad Don Bosco und in der Stadt erlebt, über das ich in diesem Blog berichten möchte. Somit wird in den nächsten Tagen schon der nächste Eintrag erscheinen.

Bis zum nächsten Mal!

Der Beitrag Vom kalten Winter in den Hochsommer erschien zuerst auf Don Bosco Volunteers.

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