Indien Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/indien/ Freiwilligendienst von jungen Menschen für junge Menschen! Thu, 24 Oct 2024 13:15:09 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 https://blogs.donboscovolunteers.de/wp-content/uploads/2023/11/cropped-01_cmyk-32x32.jpg Indien Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/indien/ 32 32 Eine Ode an den indischen Straßenverkehr https://blogs.donboscovolunteers.de/letsgoindiamitbabs/2024/10/24/lets-go-india-mit-babs-2/ Thu, 24 Oct 2024 13:12:31 +0000 http://21728.115 Den deutschen Wisch brauchst du dort gar nicht mehr. Wenn Auto, dann auf der GeisterfahrerspurStraßenmarkierungen sind hier Witz pur.Überholt wird in waghalsigen Geschwindigkeiten von links und rechtsMopeds bilden den Großteil des Verkehrsgeflechts. Kühe regeln deren Tempo in gemütlicher LichtgeschwindigkeitDie rostigen Gefährte zeigen erstaunlich viel Fahrsicherheit.Eng wird´s, man achte auf das Einziehen der GliederDoch Chaos hin […]

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Den deutschen Wisch brauchst du dort gar nicht mehr.

Wenn Auto, dann auf der Geisterfahrerspur
Straßenmarkierungen sind hier Witz pur.
Überholt wird in waghalsigen Geschwindigkeiten von links und rechts
Mopeds bilden den Großteil des Verkehrsgeflechts.

Kühe regeln deren Tempo in gemütlicher Lichtgeschwindigkeit
Die rostigen Gefährte zeigen erstaunlich viel Fahrsicherheit.
Eng wird´s, man achte auf das Einziehen der Glieder
Doch Chaos hin oder her, hier fährt jeder!

Hupen, oh Hupen, als einzig wahrer, sekündlicher Taktgeber
Die 4000 Hz – Hupe des Navajeevan-Busses ist ein glatter Lebenslehrer.
Doch ein Unfall? Nur ein Trick
Ein Kuss auf die Stoßstange und weiter das Glück!

Kaum eine Situation bringt die Bevölkerung hier zum Schwitzen
Nicht einmal die Fahrt zu fünft auf heißen Ledersitzen.
Alles verkeilt, doch (fast) niemand wird wütend
im indischen Straßenverkehr wird trotz Geschrei mit Lächeln gebrütet.

Wer transportiert hier auf dem Moped wieder einen Schrank??
Das ist, Zitat Engjell, „Geisterkrank“!
Oh du wildes Verkehrschaos, Heiterkeit hast du im Herzen
Und bist doch ein ganzes Abenteuer für die Nerven.

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen,

Babs

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Hyderabad who https://blogs.donboscovolunteers.de/letsgoindiamitbabs/2024/10/20/hyderabad-who/ Sun, 20 Oct 2024 18:21:08 +0000 http://21728.99 „Good morning all. Tomorrow there is a meeting in Hyderabad for volunteers in the provincial house. Are you interested in going?“ Yessir, pack ma alle sieben Sachen und steigen in den Nachtbus nach Hyderabad! Der Tag war in der Tat sehr voll, aber nach einer gigantischen Portion Nudeln mit DIY-Tomatensoße von Engjell für alle Fathers […]

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„Good morning all. Tomorrow there is a meeting in Hyderabad for volunteers in the provincial house. Are you interested in going?“

Yessir, pack ma alle sieben Sachen und steigen in den Nachtbus nach Hyderabad! Der Tag war in der Tat sehr voll, aber nach einer gigantischen Portion Nudeln mit DIY-Tomatensoße von Engjell für alle Fathers und uns (wIr kOchEn eUroPäiScH) haben wir es tatsächlich in einen sehr gut klimatisierten Bus geschafft. Leer war er, bis auf den Sitz vor mir (gefühlt), der war nämlich belegt, darunter musste ich leicht leiden; die Sitze lassen sich doch glatt fast bis in die Waagrechte befördern. Die sechs Stunden Fahrt waren auch für die Blase nicht besonders förderlich. Alles in allem aber sehr gemütlich, Review 9/10. Wir sind so um 5 Uhr morgens am Busbahnhof angekommen lol.

Die Fahrt zum „provincial house“ war ein Fiebertraum, nach 10,5 Stunden Suche nach Uberfahrer xy (das ist eine Hyperbel, wer es nicht gecheckt hat) haben wir einen gemütlichen Nap auf der Wiese des Innenhofes des provincial house eingelegt, weil sonst noch niemand wach war.

Moralapostelgespräche vom feinsten!

Wieso wir da waren? Offiziell für ein Voluntärs-Treffen; Hyderabad ist sowas wie der Knotenpunkt für die Projektstandorte der Region hier.

Ein Teil des Provincial house; das Essen dort war genial (im YB natürlich auch, aber…).

Was ihr euch darunter vorstellen könnt? Wir vier und noch zwei andere Volontäre, die regulär mit noch zwei anderen Volos in Hyderabad „stationiert“ sind, waren im Gespräch mit den dortigen Fathers; Die dienten (Vergangenheitsform von dienen?) der allgemeinen Einführung, sprich: Willkommen, so läuft das hier, macht das am besten so, tut das echt besser nicht (sonst Stress. Spass.), generelle Infos über die Don Bosco-Standorte, viel Spaß! Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, deswegen hier einmal die wichtigsten drei Lektionen von einem Father, der tatsächlich Deutsch sprechen konnte (und die ihm wirklich wichtig waren, sonst hätte er sie nicht ungefähr 6 Mal wiederholt, stimme ihm aber auch zu):

  1. WASSER (nur Filterwasser, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur der Durchfall naht, und nur, wenn man echt paar Schluck ungefiltertes Wasser trinkt)
  2. ESSEN (… nur im YB bei den Fathers. Kein Streetfood, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur der Durchfall und vielleicht die Kotzerei naht, und nur, wenn man an der falschen Stelle isst.)
  3. MÜCKEN (/Gesundheit. Badet in Mückenspray, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur Denguefieber und Malaria im seltenen Falle, aber Recht hat er schon. Eins hat er dazu gesagt, was ich sehr spannend fand: Dengue-Mücken sind vor allem untertags unterwegs, obwohl die wilden Schwärme echt nur abends kommen!)

Es schmerzt mich zu sagen: wir haben zumindest Punkt zwei und drei bereits vollkommend missachtet. Das Streetfood hat allerdings keine Probleme bereitet, zum Glück, und Dengue/Malaria hat auch noch niemand bekommen; Diese Mückenspray-Sache ist aber auch gigantisch unpraktisch. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Ein Anfall von Touristik

Ich gestehe, wir haben am zweiten Tag ganz klassisch Sightseeing in Hyderabad betrieben. Wir waren also im Lumbini-Park oder auch nicht, haben den Eingang nicht gefunden, sind einen riesen Umweg zum Indira-Park gelaufen (mit Chai-Pause), wo wir die anderen Volontäre trafen, dann weiter zum Birla Mandir, einem hinduistischen Tempel und zum Charminar, so eine Art Turm, dies das. Props an diejenigen, die sich diesen Satz durchgelesen haben, ich hätte es nicht gemacht. Hier noch ein paar Bilder dazu, die sind spannender:

Hier die provisorischen Bildunterschriften, das wird sonst crappy angezeigt: Bild 1 ist eine Aussicht vom Charminar, Bild 2 ist ein Regierungsgebäude neben dem nichtvorhandenen Lumbini-Park, das hübsch war.

Ein paar Sätze zur Heimfahrt mit dem Bus: der ursprüngliche Bus wurde gecancelt, ein anderer gebucht, der kam zu spät (Puls steigt, danke an den freundlichen Mitarbeiter von Don Bosco, der uns zum Busbahnhof gefahren hat, unsere Karaoke-Einheit überstanden UND den Bus gesucht und gefunden hat!); dann hat aber früher oder später alles geklappt, der Klogang nach 20 min war gottgegeben für Anne, am Bahnhof gab´s nämlich nur ein verschlossenes.

Und hier eine weitere Episode von

Engjell´s indische Überlebenskunst

Nach anfänglichen Schwierigkeiten sagt auch Engjell mittlerweile nicht mehr jeden Tag „Ich will zurück nach Deutschland“: Das spricht für die Qualität seiner Tipps.

  • Keine Piercings für Männer, das kommt den Leuten hier in den falschen Hals. (nicht so typisch für Männer, fast ausschließlich Frauen tragen das hier)
  • Im Straßenverkehr am besten so fahren, als würde die Straße deinem Vater gehören.
  • Am unsichersten ist am sichersten.
  • Immer schön lächeln!

Das lass ich einfach mal so stehen, interpretiert mal selbst!

Seid froh über das Klopapier auf deutschen Klos,

Babs

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Review meiner letzten Wochen in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/leainindien/2024/10/14/review-meiner-letzten-wochen-in-indien/ Mon, 14 Oct 2024 15:59:20 +0000 http://21723.150 Hallooo, ein bisschen ist es jetzt schon her, seitdem ich meinen letzten Blog veröffentlicht habe. Daher habe ich einiges zu erzählen, ich versuche mich aber im Folgenden kurzzufassen (was leider noch nie zu meinen Stärken gehört hat, haha) Ich knüpfe jetzt einfach mal an meinen letzten Blog an. In unserer zweiten Woche (9.09 – 15.09) […]

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Hallooo,

ein bisschen ist es jetzt schon her, seitdem ich meinen letzten Blog veröffentlicht habe. Daher habe ich einiges zu erzählen, ich versuche mich aber im Folgenden kurzzufassen (was leider noch nie zu meinen Stärken gehört hat, haha)

Ich knüpfe jetzt einfach mal an meinen letzten Blog an. In unserer zweiten Woche (9.09 – 15.09) an der „Don Bosco School of Excellence“ (DBSCE) haben Mila und ich das erste Mal Unterrichtsstunden übernommen. Das stellte sich jedoch als deutlich schwieriger heraus, als wir dachten: 30 – 40 Schülerinnen unter Kontrolle zu bekommen ist – selbst zu zweit – gar nicht so einfach. Die Hälfte der Zeit haben wir wahrscheinlich damit verbracht, den Schülerinnen zu sagen, dass sie sich bitte wieder auf ihre Plätze setzen, leise sein und sich nicht gegenseitig schlagen sollen, *seufz*.

singen darf ofc nicht fehlen

Interessant ist vielleicht auch, dass Mila und ich keinen festen Stundenplan haben, sondern Vertretungsstunden übernehmen, in denen wir die Schülerinnen in „Spoken English“ unterrichten. Ziel ist, dass sie sich daran gewöhnen, frei Englisch zu sprechen und ihre Aussprache sowie Grammatik verbessern. Obwohl der Unterricht an dieser Schule auf Englisch gehalten wird (DBSCE ist CBSE-Schule, die einen Lehrplan mit englischem Unterricht vorgibt, damit die Schülerinnen später bessere Berufschancen haben), fällt es ihnen oft schwer, frei auf Englisch zu sprechen oder sie trauen sich nicht. Sie verstehen zwar Englisch gut, aber da der Unterricht meist nur frontal erfolgt, haben sie selten die Möglichkeit, ihre Sprachfähigkeiten praktisch zu festigen.

Nach drei Tagen Unterricht war ich fast schon froh, als die Fathers uns sagten, dass wir an diesem Donnerstag (12. September) keinen Unterricht hätten, sondern mit ihnen nach Ramanathapuram fahren würden, um unsere Registrierung zu erledigen. (Kurze Hintergrundinfo: Die Registrierung benötigen wir als Bestätigung, dass wir hier sein dürfen. Dazu muss man Unmengen an Dokumenten und Formularen online einreichen. Normalerweise erhält man die Bestätigung innerhalb von 14 Tagen, aber bei uns kam es zu Komplikationen. Deshalb fuhren wir nach Ramanathapuram zum Polizeipräsidium.)

Dort sprachen die Fathers mit einem Police Officer, aber anscheinend verlief das Gespräch nicht so erfolgreich (?), denn wir fuhren weiter zu einer anderen Polizeistation. Auch dort mussten wir warten, bis wir mit dem Polizisten sprechen konnten, der viele Fragen stellte. Da das Gespräch wieder auf Tamil stattfand, kann ich nicht genau sagen, was er wissen wollte. Allerdings fragte er uns auf Englisch, ob wir nach Indien gekommen seien, um zu predigen (Bei weißen Menschen wird oft vermutet, dass sie in Indien sind, um die Bevölkerung zum christlichen Glauben zu konvertieren.) Als wir schließlich das Polizeipräsidium verließen, versicherten uns die Fathers, dass jetzt alles mit der Registrierung klappen sollte.

Kleiner Spoiler: Es hat nicht geklappt. Ihr werdet in diesem Blog also noch öfter von unserem Registrierungsprozess hören.

Am Wochenende fuhren Mila und ich zum ersten Mal alleine mit dem Bus nach Thootukudi, wo wir uns mit zwei Lehrerinnen trafen, um ein bisschen einkaufen zu gehen. Obwohl wir uns anfangs nicht ganz sicher waren, ob wir überhaupt im richtigen Bus saßen, verlief die Busfahrt ganz gut. Vor Ort wurden wir von den beiden Lehrerinnen in Empfang genommen, und nach einem erfolgreichem Einkauf (inklusive indischer Kleidung und Snacks) überraschten sie uns mit einem Besuch in einem Pasta- und Pizzaladen, nachdem wir ihnen ein paar Tage zuvor von unserer Liebe zu Pasta erzählt hatten. Nach zwei Wochen indischer Küche war das Pasta-Essen eine willkommene Abwechslung, und das Essen war wirklich lecker. (Das Restaurant hat sogar extra westliche Musik für uns angemacht, haha.)

Der Rückweg nach Sayalgudi war dann wieder ein kleines Abenteuer für sich: Da viele Menschen mit dem Bus fahren wollten, war es äußerst schwierig, einen Platz zu bekommen. Denn die Leute sprangen teilweise in den noch fahrenden Bus oder schmissen ihr Gepäck durch das offene Fenster, um sich einen Platz im Bus zu sichern. Zum Glück kam abends der Vater einer der Lehrerinnen und half uns dabei. Dank seiner Hilfe bekamen Mila und ich wie durch ein Wunder sogar einen Sitzplatz. Damit endete unser erster kleiner Ausflug erfolgreich.

In der dritten Woche (16.09 – 22.09) war am Dienstag ein Feiertag, und wir nutzten die Gelegenheit, mit den Lehrerinnen und unserer Köchin das erste Mal so richtig an den Strand zu gehen. Das Wasser war sehr warm und der Strand wunderschön. Hätten wir gewusst, was in den nächsten Wochen auf uns zukommen würde, hätten wir diesen Tag sicher noch mehr genossen. Denn so viel kann ich schonmal verraten: Wir konnten seit diesem Tag das Schulgelände – bis heute –  nicht mehr verlassen

In den folgenden zwei Wochen (23.09 – 29.09) gab es für Mila und mich kaum etwas zu tun. Da die Schüler*innen in der ersten Woche Exams schrieben und die zweite Woche Ferien hatten, verbrachten wir die Zeit mit Stempeln und Lochen von Exam Papers. Das war nicht sonderlich spannend.

Zwischendurch übernahmen wir mal hin und wieder die Unterrichtsstunden, in denen die Schüler jedoch eigenständig lernen sollten – dies klingt allerdings entspannter, als es dann tatsächlich war. Vor allem die 3. Klasse, die wir sechs Stunden lang betreuen mussten, waren, – das muss ich an der Stelle nun mal leider so sagen – ein absoluter Albtraum. Die Klasse bestand aus ca. 40 Kindern und der Lärmpegel war dementsprechend enorm. Denn die Kinder hatten natürlich keine Lust, den ganzen Tag selbstständig zu lernen.  Viel lieber liefen sie im Klassenzimmer herum, warfen Papierkügelchen, verpetzten sich gegenseitig, redeten miteinander und malten ihre Zunge an – kein Witz, ein Mädchen kam wirklich zu mir und sagte „Ms […] painted her tongue…“. Am Ende des Tages waren Mila und ich einfach nur froh, wenn die Kinder auf ihren Plätzen saßen – egal, was sie dabei machten. (Ihre Wahl fiel auf das Malen von Bildern, die sie uns am Ende dann alle mitgaben. Eins davon hängt momentan sogar an unserer Zimmertür XD.)

Da Mila und ich in diesen zwei Wochen weiterhin keine Registrierung erhalten haben, durften wir das Campusgelände nicht verlassen. Ohne Unterricht und ohne Schüler*innen fiel uns schnell die Decke auf den Kopf, und es wurde zunehmend schwerer, die Zeit irgendwie zu überbrücken. Zum Glück hatten wir unseren kleinen Hundewelpen „Milo“ (diesen Namen haben Mila und ich ihn gegeben & er wurde auch von allen ausnahmslos übernommen), der uns in dieser Zeit ein bisschen unterhalten konnten.

Am Wochenende (28.-29. September) passierte dann vergleichsweise einiges auf einmal. (kleiner Sidefact: Mila und ich waren an dem Wochenende alleine zu Hause, da die Fathers nicht da waren.)

  • Ameisen haben meinen Laptop befallen und krabbelten durch die kleinsten Löcher. (Anscheinend essen sie gerne die Elektronik von Computern auf.)
  • Über 100 Leute kamen spontan zum Abendessen.
  • Es regnete zum ersten Mal so richtig, wodurch Strom und Internet ausfielen.
  • Ein Polizist kam vorbei, um uns weitere Fragen wegen unserer Registrierung zu stellen, konnte aber kein Englisch und da wir kein Tamil sprechen und die Fathers nicht da waren, sind an dem Abend beide Seiten nicht unbedingt schlauer aus der Sache rausgegangen. (Der Polizist war dann aber nochmal da, als auch die Fathers da waren und konnte dann mit diesen seine Fragen klären)
  • Unsere Toilette brach plötzlich aus der Wand. Damit war unser Badezimmer endgültig nicht mehr funktionsfähig, da wir davor schon mit einem tropfenden Wasserhahn und einer kaputten Dusche ausgestattet waren.  (Die Dusche wurde übrigens gestern, nach 6 Wochen, endlich repariert).

Am Montag, dem 07. Oktober, begann dann endlich wieder die Schule (ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde), und wir konnten wieder unterrichten. Der Unterricht lief mal besser, mal schlechter, aber es war auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung nach den ereignislosen Wochen zuvor.

Leider haben wir auch in dieser Woche unsere Registrierung nicht erhalten. Stattdessen wurden erneut zusätzliche Dokumente für Mila und mich angefordert. Das hat dann auch unsere Hoffnung zerschlagen, am Wochenende etwas unternehmen zu können, denn Freitag, Samstag und Sonntag waren wieder Feiertage. Zu unserem Leidwesen hatten wir das ganze Wochenende über dann auch noch weder WLAN noch Strom. (Das mag vielleicht übertrieben klingen, aber wenn man vier Wochen lang das Haus nicht verlassen kann, wird ein nicht funktionierendes WLAN irgendwann zu einem echten Problem.)

Heute (13.10) feierten wir dann noch Ayudha Puja nach. Dabei wird der Segen für Werkzeuge erbeten, die für den Lebensunterhalt unerlässlich sind und Erfolg & Produktivität im kommenden Jahr sichern sollen. Dieser wurde eigentlich schon am 11.09 gefeiert, aber da unsere Fathers am Wochenende nicht da waren, haben wir es heute gemeinsam nachgefeiert.

Unsere Registrierung haben wir bis heute nicht, ABER es gibt trotzdem einen Lichtblick: Am Dienstag machen einige Schülerinnen einen Ausflug nach Thanjavur. 1906 war dies der Ort, an dem die Salesianer das erste Mal in Indien ankamen. Ein Father hat uns gefragt, ob wir die Schüler*innen begleiten wollen, und obwohl es um halb 4 Uhr morgens losgeht, freuen Mila und ich uns total auf den Ausflug. Vielleicht bekommen wir sogar die Gelegenheit, einen der wunderschönen Tempel dort zu sehen.

Das war’s fürs Erste, jetzt ist es doch wieder länger geworden als angedacht, aber wenn man einmal anfängt zu schreiben, fällt einem immer mehr ein, was man erzählen kann. Falls ihr es bis hierher geschafft habt, dann vielen Dank fürs Lesen!!

Bleibt gesund und bis zum nächsten Mal 🙂

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Wer such(e)t der findet https://blogs.donboscovolunteers.de/letsgoindiamitbabs/2024/10/06/wer-suchet-der-findet/ Sun, 06 Oct 2024 15:54:44 +0000 http://21728.93 Ein Teil von Navajeevan hier in Vijayawada ist das „N-ICC Counseling and Outreach programmes“ (Was das N-ICC bedeutet, weiß ich selber nicht genau, Counseling heißt auf jeden Fall mal so viel wie „Beratung“ und Outreach programmes erklärt sich dann noch). Das Beratungsgebäude, das ist aber nicht der Raum mit der Klimaanlage, falls ihr mal herkommt […]

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Ein Teil von Navajeevan hier in Vijayawada ist das „N-ICC Counseling and Outreach programmes“ (Was das N-ICC bedeutet, weiß ich selber nicht genau, Counseling heißt auf jeden Fall mal so viel wie „Beratung“ und Outreach programmes erklärt sich dann noch).

Das Beratungsgebäude, das ist aber nicht der Raum mit der Klimaanlage, falls ihr mal herkommt und Kälte sucht.

Das Counseling

Ich konnte mir selbst nicht viel unter dem Begriff vorstellen, aber Mr. J hat (erfolgreich) sein bestes gegeben, um uns eine Vorstellung von seiner (und der anderer Mitarbeiter) Arbeit zu geben. Um es kurz und knackig zu machen: An die Beratungsstelle kommen (freiwillig oder manchmal weniger freiwillig) Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahre, die Probleme mit Drogenmissbrauch oder mentaler Gesundheit haben, für erste Beratung. Vor Ort sind unter anderem Psychologen/ Psychologinnen, die versuchen, das „Problem“ ausfindig zu machen oder zu konkretisieren. Dafür, das fand ich sehr spannend, sollen vor allem kleine Kinder, die sich selbst noch nicht richtig in der Angelegenheit artikulieren können ein Bild von ihren Schwierigkeiten malen. Es wird aufgeklärt, welche Auswirkungen Drogenkonsum auf die Gesundheit und weitere Lebensbereiche haben kann. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen (natürlich mit eigener Einverständnis) für einen Entzug z.B. ins Vimukthi (De-addiction center) zu bringen.

Hier ein paar Facts noch, von denen ich nicht genau weiß, wie ich sie in einen Fließtext packen soll:

  • Auch Kinder und Jugendliche aus anderen Projektstandorten des Navajeevan (also vor allem aus den Schulen/ Internat) kommen regelmäßig ins Counseling und sprechen mit den Beratern, Psychologen und Ärzten.
  • Konsumiert wird hauptsächlich Cannabis, billiger Alkohol und Klebstoff, der bei Inhalation ähnliche Wirkung hat wie Alkohol.
  • Der Raum, in der die Beratung stattfindet, ist genial klimatisiert

Outreaching programmes

Wir wussten gar nicht, dass es so einen Teil im Projekt gibt, er ergibt aber extrem viel Sinn, wenn man mal drüber nachdenkt: die Stadt wird in Zonen eingeteilt und Mitarbeiter, die „Zone Coordinators“ durchkämmen ihre jeweilige Zone auf der Suche nach Kindern und Jugendlichen, die betteln oder obdachlos sind, um sie dann ins Counseling zu bringen und dann wiederum ins Vimukthi oder in eine Schule oder das Shelter, wenn alles glatt läuft.

Wir durften mit auf Outreaching kommen yay! Etwas, was für mich fragwürdig, in Anbetracht der Tatsachen aber als logisch erschien, ist, dass die Kinder von der Straße einfach mitgenommen werden dürfen, auch wenn sie dort in einer Familie sind (natürlich nicht mit Gewalt, sondern mit Einverständnis). Dieses Mal ist kein Kind mitgekommen, wir/ die Mitarbeiter, die wir begleitet haben inklusive Mr. J haben fleißig Telefonnummern und Adressen gesammelt von bettelnden Müttern mit Kindern (es gab kaum/keine bettelnde Väter mit Kind) und Broschüren verteilt.

So sieht das ungefähr aus. Nicht wundern, habe provisorisch die Gesichter entfernt bis auf Annes links

Ohne Telugukenntnisse standen wir dementsprechend leicht desorientiert daneben, als gleich das Ansprechen einer obdachlosen ersten Familie mit drei kleinen Kindern fast eskalierte; Eins muss man sagen: die weiblichen Mitarbeiter, die meist das Gespräch geführt haben, haben gigantisch viel Power und wussten, was sie tun (die männlichen bestimmt auch, aber heute war nur Mr. J am Ende da). Das ist natürlich von Vorteil, bedenke man, dass kaum ein Elternteil gerne sein Kind weggibt, auch wenn es für eine noch so gute Sache ist – verständlicherweise! Kurzzeitig hatte ich Angst, dass es zu Handgreiflichkeiten kommt, denn es wurde durchaus sehr laut gestritten und diskutiert (so hat es sich zumindest für mich angehört. Passiert ist auf jeden Fall nichts weiter schlimmes!). Im Endeffekt kam keins der Kinder mit uns, die Kontaktdaten wurden aber (so wie ich das mitbekommen habe) notiert.

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen;

Viele Grüße und Durchfall hat zum Glück immer noch keiner von uns.

Babs

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Angekommen?! https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinindien/2024/09/30/angekommen/ https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinindien/2024/09/30/angekommen/#comments Mon, 30 Sep 2024 15:10:05 +0000 http://21671.459 Ich habe es lange vor mich hingeschoben diesen Blogeintrag zu schreiben. Jedes Mal, wenn ich anfangen will, schwirren in meinem Kopf tausende Gedanken herum und auch meine Gefühle gehen auf und ab. Jetzt versuch ich aber einfach mal ein paar dieser Gedanken, so geordnet wie möglich, zu teilen.Die letzten Monate und Wochen im Care Home […]

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Ich habe es lange vor mich hingeschoben diesen Blogeintrag zu schreiben. Jedes Mal, wenn ich anfangen will, schwirren in meinem Kopf tausende Gedanken herum und auch meine Gefühle gehen auf und ab. Jetzt versuch ich aber einfach mal ein paar dieser Gedanken, so geordnet wie möglich, zu teilen.
Die letzten Monate und Wochen im Care Home sind wie im Flug vergangen, die letzten Tage waren gefühlt in einem Wimpernschlag vorbei und auf einmal hieß es Abschied nehmen.
Niemals hätte ich vor einem Jahr erwartet, dass dieser Freiwilligendienst so wunderschön und intensiv wird und mir der Abschied so unfassbar schwer fällt.

Das Jahr war gefüllt mit neuen Erfahrungen, tollen Erlebnisse und wertvollen Begegnungen. Ich bin so dankbar für alles, was ich lernen durfte. Über Indien, eine unfassbar bunte und vielfältige Kultur, einen mir zu Beginn fremden Lebensstil und über das Leben so vieler besonderer Menschen. Und auch über mich selbst habe ich viel gelernt (dazu gehört nicht nur die Tatsache, dass ich von scharfem Essen Schluckauf bekomme.)

Das Wertvollste für mich ist aber, dass ich in diesem Jahr ein zweites Zuhause und eine zweite Familie gefunden habe. Mit jeder Woche, die vergangen ist, ist das Verhältnis zu den Menschen vor Ort enger und intensiver geworden. Schon beim Zwischenseminar im Februar meinten Hannah und ich, dass wir nicht wissen, wie wir uns von unseren Jungs verabschieden sollen und in den darauffolgenden sechs Monaten hat sich da natürlich auch nochmal viel getan. Vor allem in den letzten Wochen war der Abschiedsgedanke immer in meinem Hinterkopf, auch wenn ich versuchte ihn so gut wie möglich wegzuschieben und mich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Das wurde natürlich nicht gerade erleichtert, wenn man täglich von Jungs darauf angesprochen wird. Wir wurden gefragt, ob wir denn auch wirklich gehen müssen und es wurden Deals ausgehandelt, dass wir ein Jahr in Deutschland studieren, ein Jahr im Care Home sind, ein Jahr studieren,… und so weiter.

In den letzten zwei Monaten ist aber natürlich neben dem Abschied nehmen auch nochmal einiges Anderes geschehen. Hier ein paar Einblicke:

-Doctor’s Day: Am Doctor`s Day kamen einige Ärzte und Ärztinnen, wie auch Krankenschwestern, zu Besuch, die für die medizinische Betreuung der Jungs verantwortlich sind. Es gab ein gemeinsames Essen und zu ihren Ehren wurde wie üblich ein buntes Programm veranstaltet. Hierfür haben wir die Woche zuvor mit den Kleinen einen Tanz einstudiert (Lied: „Achacho“, so als kleine Empfehlung), den sie dann auf der Bühne vorgetanzt haben. Doch auch Hannah und ich standen auf der Bühne und haben gemeinsam mit ein paar älteren Jungs getanzt.
Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerade die talentierteste Tänzerin bin. In meinem Jahr im Care Home habe ich aber so viel getanzt, wie vermutlich noch nie zuvor und es hat mir auch wirklich Spaß gemacht. Am Anfang habe ich mich schon noch unwohl gefühlt auf der Bühne zu tanzen, aber jetzt am Ende, vor allem, wenn wir gemeinsam mit den Jungs getanzt haben, hab ich es einfach nur noch richtig genossen. Ein  weiterer Pluspunkt waren die abendlichen Tanzproben, die mal mehr und mal weniger produktiv waren, aber dafür immer umso lustiger.

-Besuch von Vroni und Emilia: Die beiden waren das Jahr über als Freiwillige in einem Projekt der Salesianer im Nordosten Indiens tätig und kamen im Juli für einige Tage zu Besuch vorbei. Es war total schön die Beiden zu sehen und ihnen unser Projekt zu zeigen. Ihren Besuch haben wir dann auch direkt genutzt, um endlich einmal nach Yercaud zu fahren. Yercaud, eine Hillstation, ist nämlich so mit die bekannteste (vielleicht auch einzige) Sehenswürdigkeit in Salem bzw. direkter Umgebung. Bis dahin haben Hannah und ich es irgendwie nie geschafft nach Yercaud zu gehen, wofür wir vor allem gegen Ende viele ungläubige Reaktionen darauf bekamen.

-Besuch ehemalige Fathers: Ende Juli machten wir uns auf ein letztes Mal Bus und Bahn in Indien zu benutzen und besuchten zwei unser ehemaligen Fathers, die seit Mai in einem neuen Projekt sind. Zuerst ging es nach Tharangambadi, wo wir gemeinsam mit unserem ehemaligen Rector den Pichavaram Mangroven Wald besuchten (und uns dabei erstmal verfuhren). Danach ging es nach Dindigul zu unserem ehemaligen Administrator, der uns erst sein neues Projekt zeigte und mit dem wir dann auf einen Ausflug nach Koddaikanal fuhren (wo ich wirklich gefroren habe). Es war richtig schön die Beiden vor unserer Abreise noch zu besuchen und auch nochmal ein paar weitere Orte in Tamil Nadu zu sehen, sowie auch einige Don Bosco Einrichtungen. Außerdem fand ich super, dass wir nochmal Zug und Bus gefahren sind, weil die Fahrten in Indien immer ein Erlebnis sind und mir, zumindest in großen Teilen, Spaß machen.

-Besuch des Vicars: Am 2. August stand dann noch einmal ein großer Programmpunkt an. Die Provinz Trichy feierte nämlich ihren 25. Geburtstag und der Vicar der Salesianer kam aus Rom zu Besuch. Und eben auch ins Care Home. Nachdem ich schon öfters berichtet habe, wie viel hier für Feste und Besuche vorbereitet wurde, brauche ich vermutlich nicht erwähnen, wie viel Vorbereitung in so einen hohen Besuch investiert wurde. Es wurde extra ein Gerüst aufgebaut, das Haus geschmückt, Ballon über Ballon aufgepustet, geprobt bis zum Umfallen und Essen geplant. Sogar das Haus wurde gestrichen, wobei das vermutlich eh schon länger anstand und es jetzt auch nochmal einen weiteren guten Grund dafür gab. Der Besuch des Vicars war dann auch wirklich cool und das Programm mega toll (da der Vicar auch kein Tamil kann, haben wir endlich mal eine Rede beim Programm verstanden 😊). Außerdem nutzen wir die Gelegenheit, um zum letzten Mal unseren Sari zu tragen.

Hier noch ein paar weitere Einblicke in die letzten Wochen:

Lange war der Besuch des Vicars DAS große Ereignis, das noch anstand, und in all dem „Vorbereitungsstress“, konnte ich leichter den Abschiedsgedanken von mir wegschieben. Als der Besuch dann aber vorbei war, war auf einmal das nächste Ereignis unser Farewell und unsere Abreise. Auf einmal ging es daran zu überlegen, was mit nach Deutschland kommt und was in Indien bleibt. Auf einmal musste ich die Bilder an den Wänden, die das Zimmer zu unserem Zimmer machten, abhängen. Auf einmal stand ein „Letztes Mal“ nach dem anderem an. Ein letztes Mal English Class. Ein letztes Mal sonntagabends tanzen. Ein letztes Mal mit Lingam in die Stadt tuckern. Ein letztes Mal Chappati machen.

Und dann standen auch schon die wirklich letzten Tage und unsere Farewell Feier an. Die Abschiedsfeier war zwar traurig, aber vor allem wunderschön und berührend. Es wurde viel getanzt, gelacht und noch mehr getanzt. Mich hat es vor allem gefreut, dass auch Jungs tanzten, von denen ich weiß, dass sie es eigentlich nicht mögen auf der Bühne zu stehen, uns aber zum Abschluss noch eine Freude machen wollten. Hannah und ich stellten dann noch unsere Tamil-Kenntnisse unter Beweis und sangen unteranderem ein Lied auf Tamil („Unnakku Than“, falls jemand mal reinhören will). Da die Jungs das Lied natürlich alle kannten, fingen sie an mitzusingen, was für mich nochmal ein ganz besonderer Moment war. Außerdem verteilten wir unser Abschiedsgeschenk: Drei Bilder pro Person, auf denen die Jungs oder wir gemeinsam mit den Jungs drauf waren, als Erinnerung an das Jahr, sowie eine kleine persönliche Nachricht für jeden. Mit Programmende war aber die Farewell Feier noch nicht vorbei, denn während wir sonst immer im Father’s House aßen, gab es dieses Mal ein gemeinsames Essen mit allen Jungs zusammen. Nachdem erstmal herumgestritten wurde, an welchen Tisch Hannah und ich uns dazusetzen, versuchte ich an jedem Tisch mal vorbeizuschauen. Es war wirklich sehr lustig und ein mega schöner Abend, mit tollen Momenten. Insgesamt hatte ich in den letzten paar Tagen eigentlich mit jedem einzelnen Jungen ein schönes Gespräch oder einen schönen Moment, was mich unfassbar gefreut hat und mir den Abschied, zumindest in einer gewissen Weise, etwas erleichtert hat. Es war natürlich auch schön zu sehen, dass nicht nur mich der Abschied so mitnimmt, sondern es auch die Jungs beschäftigt hat und sie traurig waren. Die letzte Woche hat mir nochmal gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit dann eben war bzw. ist und das wir für die Jungs einen Unterschied gemacht haben.

Der richtige, endgültige Abschied lief dann bei mir unter vielen Tränen ab. Die Jungs sangen ein Abschiedslied und dann kam jeder einzeln zu uns, um sich zu verabschieden. Es wurde nochmal viel gelacht und ich weiß nicht, ob ich jemals so viel gleichzeitig gelacht und geweint habe. Dann war es schon an der Zeit ins Auto zu steigen und unter Winken, einem „Bye Sister“ nach dem anderen und vielen „I miss you“ Bekundungen fuhren wir dann los. Es hat sich so falsch angefühlt wegzufahren, weil ich ja eigentlich auch gar nicht gehen wollte und alles in mir sagte, dass ich ausstiegen und dableiben muss. Wenn ich jetzt daran denke, wird mir wieder richtig schwer ums Herz. Heftig wie viel sich da innerhalb eines Jahres getan hat. Im September 23 fuhren wir die Einfahrt zum Care Home das erste Mal lang und sahen eine Horde fremder Menschen im Eingang dastehen, die uns willkommen hießen. Und nun fuhren wir zum letzten Mal ebendiese Einfahrt entlang, nur dieses Mal in die andere Richtung und auch die Menschen, die da am Eingang standen, waren mir mittlerweile alles andere als fremd.

Gelandet sind wir nun schon vor genauso sechs Wochen wieder in Deutschland und somit bin ich zumindest physisch hier angekommen. Seitdem habe ich aber auch gemerkt, dass das  „mentale Ankommen“ und Einleben gar nicht so einfach ist und wohl auch noch seine Zeit brauchen wird. Ich habe schon noch viel „Heimweh“ nach Indien und vermisse vieles. Besonders natürlich die Menschen vor Ort. Kontakt halten ist nämlich gar nicht so einfach. Vor allem zu den Jungs, die kein Handy haben und auch die Sprachbarriere ist wieder ein viel größeres Problem, als es war, wenn man sich in Präsenz sah. Immer wieder gibt es Momente, in denen ich am Liebsten einfach in den Flieger steigen würde, um wieder zurückfliegen. Das ist aber natürlich auch nicht das Richtige, schließlich ist ja auch wieder schön in Deutschland zu sein und meine Familie und Freunde wiederzusehen.

Wenn ich auf das Jahr zurück blicke, merke ich, dass neben den großen, „besonderen“ Ereignissen, vor allem die kleinen Dinge und Momente dieses Jahr so besonders gemacht haben. Sei es am Samstagmittag dabei sitzen, wenn die Jungs sich gegenseitig die Haare schnitten (und dabei natürlich erstklassige Tipps zu geben). Unsere morgendliche und abendliche Runde durch das Care Home, um allen „Good Morning“ oder „Good evening“ zu wünschen. Mit dem Schulbus mitfahren und dabei hoffen, dass es mich nicht bei der nächsten Vollbremsung hinlegt. Einen Action Song nach dem anderen singen, weil die Kleinen daran so Spaß haben. Das tausendste Mal gefragt werden, ob ich schon gegessen haben. Auf Tamil vollgequatscht werden ohne viel zu verstehen, was aber dem Redeschwall nie einen Abbruch getan hat. In der Küche beim Gemüse schneiden helfen und im Gegenzug dafür eine Tasse Tee bekommen, und so weiter und so weiter. Ich könnte jetzt vermutlich noch stundenlang hier sitzen und Sachen aufzählen, aber das würde jetzt den Rahmen vermutlich ein bisschen sprengen.

Zum Schluss kann ich eigentlich nur nochmal sagen, wie dankbar ich für dieses Jahr bin und allen Menschen, die es möglich gemacht haben. Ein großes Dankeschön hierbei an Don Bosco Volunteers. Insbesondere bin ich dankbar für die Menschen, denen ich in Tamil Nadu begegnet bin und die mich haben an ihrem Leben teilnehmen lassen. Danke auch an alle, die meinen Blog gelesen haben. Es hat mich immer sehr gefreut Rückmeldung zu bekommen. Und natürlich noch ein riesiges Dankeschön an Hannah meine Mitvolontärin ohne die dieses Jahr niemals das geworden wäre, was es war!!!

Eins steht auf jeden Fall fest. Das war nicht mein letztes Mal in Indien und im Care Home!!

Franzi

Ganz zum Schluss noch eine Sache:

Das Care Home finanziert sich über Spenden. Nur dadurch können die Jungs mit z.B Nahrung, Schulsachen oder Kleidung versorgt werden. Außerdem soll die „Home Based Care“ weiter ausgebaut werden, wofür auch Spenden benötigt werden ( Hier werden (vor allem) Mädchen, die mit HIV infiziert sind, zuhause unterstützt. Auch mit Schulmaterialien, Nahrung,…).

Ein für uns kleiner Beitrag kann hier schon viel leisten. Das Care Home freut sich auf jeden Fall über jede Spende.

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