Don Bosco Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/don-bosco/ Freiwilligendienst von jungen Menschen für junge Menschen! Thu, 07 Nov 2024 15:42:47 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.3 https://blogs.donboscovolunteers.de/wp-content/uploads/2023/11/cropped-01_cmyk-32x32.jpg Don Bosco Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/don-bosco/ 32 32 Was bisher geschah… https://blogs.donboscovolunteers.de/adeleingoa/2024/11/07/was-bisher-geschah/ Thu, 07 Nov 2024 15:42:45 +0000 http://21729.19 Eigentlich war geplant, dass Klara und ich Anfang September in Goa unser Volontärjahr anfangen. Bei diesem Plan hat uns dann aber leider das Visum einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bearbeitung der Visa findet nicht direkt in der Botschaft in Berlin statt, sondern in einem beauftragten Reisebüro. Klara, welche den Antrag für ihr Visum […]

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Eigentlich war geplant, dass Klara und ich Anfang September in Goa unser Volontärjahr anfangen. Bei diesem Plan hat uns dann aber leider das Visum einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bearbeitung der Visa findet nicht direkt in der Botschaft in Berlin statt, sondern in einem beauftragten Reisebüro. Klara, welche den Antrag für ihr Visum vor mir abgeschickt hatte, wurde per WhatsApp nach Berlin gerufen, wo sie ein geschlossenes Reisebüro vorfand. Nachdem sie deswegen Kontakt aufgenommen hatte und jemand gekommen ist, startete für sie ein Tag voller Frustration. In dem, wie wir glaubten, fehlerlosen Antrag fehlten laut der zuständigen Person Dokumente, die laut der Anleitung im Internet nicht notwendig gewesen wären. Davon abgesehen durfte sie ihr neues Visum erst für November beantragen.
Ein paar Wochen später habe dann auch ich meinen gesamten Antrag, trotz vorherigem Versuch, Kontakt aufzunehmen, kommentarlos zurückbekommen.
Das hieß aber noch lange nicht aufgeben! Wir hatten noch immer große Hoffnungen, nach Goa zu kommen.

Viele unserer Mitvolontäre aus Bayern hatten ihr Visum in München problemlos ausgestellt bekommen. Kurzerhand meldeten wir also unseren Wohnsitz nach Bayern um und reichten dort erneut unser Visum ein.


Die Bearbeitung dauerte ca. einen Monat. Während dieser Zeit zogen Klara und ich in die wundervolle kleine Stadt Bamberg.

Dort machten wir erst einmal ein Praktikum (für den sanften Einstieg). Klara arbeitete in einer Auffangstation und ich in einem Kinderheim, genauer gesagt in einer „therapeutischen Wohneinrichtung“. Die Wohneinrichtung war für ca. 7 Kinder ausgelegt, zu meiner Zeit waren gerade 5 da. Diese Kinder haben jeweils einen Bezugsbetreuer, der sie im Idealfall so lange wie möglich betreut und als Bezugsperson dient. Diese Zeit werde ich wohl nie vergessen…


Als wir dann endlich unser Visum erhielten, hieß es für uns: „Ab nach Hause und packen!“ und eine Woche später: „Abflug!“

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Eine Ode an den indischen Straßenverkehr https://blogs.donboscovolunteers.de/letsgoindiamitbabs/2024/10/24/lets-go-india-mit-babs-2/ Thu, 24 Oct 2024 13:12:31 +0000 http://21728.115 Den deutschen Wisch brauchst du dort gar nicht mehr. Wenn Auto, dann auf der GeisterfahrerspurStraßenmarkierungen sind hier Witz pur.Überholt wird in waghalsigen Geschwindigkeiten von links und rechtsMopeds bilden den Großteil des Verkehrsgeflechts. Kühe regeln deren Tempo in gemütlicher LichtgeschwindigkeitDie rostigen Gefährte zeigen erstaunlich viel Fahrsicherheit.Eng wird´s, man achte auf das Einziehen der GliederDoch Chaos hin […]

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Den deutschen Wisch brauchst du dort gar nicht mehr.

Wenn Auto, dann auf der Geisterfahrerspur
Straßenmarkierungen sind hier Witz pur.
Überholt wird in waghalsigen Geschwindigkeiten von links und rechts
Mopeds bilden den Großteil des Verkehrsgeflechts.

Kühe regeln deren Tempo in gemütlicher Lichtgeschwindigkeit
Die rostigen Gefährte zeigen erstaunlich viel Fahrsicherheit.
Eng wird´s, man achte auf das Einziehen der Glieder
Doch Chaos hin oder her, hier fährt jeder!

Hupen, oh Hupen, als einzig wahrer, sekündlicher Taktgeber
Die 4000 Hz – Hupe des Navajeevan-Busses ist ein glatter Lebenslehrer.
Doch ein Unfall? Nur ein Trick
Ein Kuss auf die Stoßstange und weiter das Glück!

Kaum eine Situation bringt die Bevölkerung hier zum Schwitzen
Nicht einmal die Fahrt zu fünft auf heißen Ledersitzen.
Alles verkeilt, doch (fast) niemand wird wütend
im indischen Straßenverkehr wird trotz Geschrei mit Lächeln gebrütet.

Wer transportiert hier auf dem Moped wieder einen Schrank??
Das ist, Zitat Engjell, „Geisterkrank“!
Oh du wildes Verkehrschaos, Heiterkeit hast du im Herzen
Und bist doch ein ganzes Abenteuer für die Nerven.

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen,

Babs

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Hyderabad who https://blogs.donboscovolunteers.de/letsgoindiamitbabs/2024/10/20/hyderabad-who/ Sun, 20 Oct 2024 18:21:08 +0000 http://21728.99 „Good morning all. Tomorrow there is a meeting in Hyderabad for volunteers in the provincial house. Are you interested in going?“ Yessir, pack ma alle sieben Sachen und steigen in den Nachtbus nach Hyderabad! Der Tag war in der Tat sehr voll, aber nach einer gigantischen Portion Nudeln mit DIY-Tomatensoße von Engjell für alle Fathers […]

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„Good morning all. Tomorrow there is a meeting in Hyderabad for volunteers in the provincial house. Are you interested in going?“

Yessir, pack ma alle sieben Sachen und steigen in den Nachtbus nach Hyderabad! Der Tag war in der Tat sehr voll, aber nach einer gigantischen Portion Nudeln mit DIY-Tomatensoße von Engjell für alle Fathers und uns (wIr kOchEn eUroPäiScH) haben wir es tatsächlich in einen sehr gut klimatisierten Bus geschafft. Leer war er, bis auf den Sitz vor mir (gefühlt), der war nämlich belegt, darunter musste ich leicht leiden; die Sitze lassen sich doch glatt fast bis in die Waagrechte befördern. Die sechs Stunden Fahrt waren auch für die Blase nicht besonders förderlich. Alles in allem aber sehr gemütlich, Review 9/10. Wir sind so um 5 Uhr morgens am Busbahnhof angekommen lol.

Die Fahrt zum „provincial house“ war ein Fiebertraum, nach 10,5 Stunden Suche nach Uberfahrer xy (das ist eine Hyperbel, wer es nicht gecheckt hat) haben wir einen gemütlichen Nap auf der Wiese des Innenhofes des provincial house eingelegt, weil sonst noch niemand wach war.

Moralapostelgespräche vom feinsten!

Wieso wir da waren? Offiziell für ein Voluntärs-Treffen; Hyderabad ist sowas wie der Knotenpunkt für die Projektstandorte der Region hier.

Ein Teil des Provincial house; das Essen dort war genial (im YB natürlich auch, aber…).

Was ihr euch darunter vorstellen könnt? Wir vier und noch zwei andere Volontäre, die regulär mit noch zwei anderen Volos in Hyderabad „stationiert“ sind, waren im Gespräch mit den dortigen Fathers; Die dienten (Vergangenheitsform von dienen?) der allgemeinen Einführung, sprich: Willkommen, so läuft das hier, macht das am besten so, tut das echt besser nicht (sonst Stress. Spass.), generelle Infos über die Don Bosco-Standorte, viel Spaß! Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, deswegen hier einmal die wichtigsten drei Lektionen von einem Father, der tatsächlich Deutsch sprechen konnte (und die ihm wirklich wichtig waren, sonst hätte er sie nicht ungefähr 6 Mal wiederholt, stimme ihm aber auch zu):

  1. WASSER (nur Filterwasser, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur der Durchfall naht, und nur, wenn man echt paar Schluck ungefiltertes Wasser trinkt)
  2. ESSEN (… nur im YB bei den Fathers. Kein Streetfood, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur der Durchfall und vielleicht die Kotzerei naht, und nur, wenn man an der falschen Stelle isst.)
  3. MÜCKEN (/Gesundheit. Badet in Mückenspray, sonst naht der Tod. Vielleicht nicht ganz so extrem, nur Denguefieber und Malaria im seltenen Falle, aber Recht hat er schon. Eins hat er dazu gesagt, was ich sehr spannend fand: Dengue-Mücken sind vor allem untertags unterwegs, obwohl die wilden Schwärme echt nur abends kommen!)

Es schmerzt mich zu sagen: wir haben zumindest Punkt zwei und drei bereits vollkommend missachtet. Das Streetfood hat allerdings keine Probleme bereitet, zum Glück, und Dengue/Malaria hat auch noch niemand bekommen; Diese Mückenspray-Sache ist aber auch gigantisch unpraktisch. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Ein Anfall von Touristik

Ich gestehe, wir haben am zweiten Tag ganz klassisch Sightseeing in Hyderabad betrieben. Wir waren also im Lumbini-Park oder auch nicht, haben den Eingang nicht gefunden, sind einen riesen Umweg zum Indira-Park gelaufen (mit Chai-Pause), wo wir die anderen Volontäre trafen, dann weiter zum Birla Mandir, einem hinduistischen Tempel und zum Charminar, so eine Art Turm, dies das. Props an diejenigen, die sich diesen Satz durchgelesen haben, ich hätte es nicht gemacht. Hier noch ein paar Bilder dazu, die sind spannender:

Hier die provisorischen Bildunterschriften, das wird sonst crappy angezeigt: Bild 1 ist eine Aussicht vom Charminar, Bild 2 ist ein Regierungsgebäude neben dem nichtvorhandenen Lumbini-Park, das hübsch war.

Ein paar Sätze zur Heimfahrt mit dem Bus: der ursprüngliche Bus wurde gecancelt, ein anderer gebucht, der kam zu spät (Puls steigt, danke an den freundlichen Mitarbeiter von Don Bosco, der uns zum Busbahnhof gefahren hat, unsere Karaoke-Einheit überstanden UND den Bus gesucht und gefunden hat!); dann hat aber früher oder später alles geklappt, der Klogang nach 20 min war gottgegeben für Anne, am Bahnhof gab´s nämlich nur ein verschlossenes.

Und hier eine weitere Episode von

Engjell´s indische Überlebenskunst

Nach anfänglichen Schwierigkeiten sagt auch Engjell mittlerweile nicht mehr jeden Tag „Ich will zurück nach Deutschland“: Das spricht für die Qualität seiner Tipps.

  • Keine Piercings für Männer, das kommt den Leuten hier in den falschen Hals. (nicht so typisch für Männer, fast ausschließlich Frauen tragen das hier)
  • Im Straßenverkehr am besten so fahren, als würde die Straße deinem Vater gehören.
  • Am unsichersten ist am sichersten.
  • Immer schön lächeln!

Das lass ich einfach mal so stehen, interpretiert mal selbst!

Seid froh über das Klopapier auf deutschen Klos,

Babs

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Review meiner letzten Wochen in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/leainindien/2024/10/14/review-meiner-letzten-wochen-in-indien/ Mon, 14 Oct 2024 15:59:20 +0000 http://21723.150 Hallooo, ein bisschen ist es jetzt schon her, seitdem ich meinen letzten Blog veröffentlicht habe. Daher habe ich einiges zu erzählen, ich versuche mich aber im Folgenden kurzzufassen (was leider noch nie zu meinen Stärken gehört hat, haha) Ich knüpfe jetzt einfach mal an meinen letzten Blog an. In unserer zweiten Woche (9.09 – 15.09) […]

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Hallooo,

ein bisschen ist es jetzt schon her, seitdem ich meinen letzten Blog veröffentlicht habe. Daher habe ich einiges zu erzählen, ich versuche mich aber im Folgenden kurzzufassen (was leider noch nie zu meinen Stärken gehört hat, haha)

Ich knüpfe jetzt einfach mal an meinen letzten Blog an. In unserer zweiten Woche (9.09 – 15.09) an der „Don Bosco School of Excellence“ (DBSCE) haben Mila und ich das erste Mal Unterrichtsstunden übernommen. Das stellte sich jedoch als deutlich schwieriger heraus, als wir dachten: 30 – 40 Schülerinnen unter Kontrolle zu bekommen ist – selbst zu zweit – gar nicht so einfach. Die Hälfte der Zeit haben wir wahrscheinlich damit verbracht, den Schülerinnen zu sagen, dass sie sich bitte wieder auf ihre Plätze setzen, leise sein und sich nicht gegenseitig schlagen sollen, *seufz*.

singen darf ofc nicht fehlen

Interessant ist vielleicht auch, dass Mila und ich keinen festen Stundenplan haben, sondern Vertretungsstunden übernehmen, in denen wir die Schülerinnen in „Spoken English“ unterrichten. Ziel ist, dass sie sich daran gewöhnen, frei Englisch zu sprechen und ihre Aussprache sowie Grammatik verbessern. Obwohl der Unterricht an dieser Schule auf Englisch gehalten wird (DBSCE ist CBSE-Schule, die einen Lehrplan mit englischem Unterricht vorgibt, damit die Schülerinnen später bessere Berufschancen haben), fällt es ihnen oft schwer, frei auf Englisch zu sprechen oder sie trauen sich nicht. Sie verstehen zwar Englisch gut, aber da der Unterricht meist nur frontal erfolgt, haben sie selten die Möglichkeit, ihre Sprachfähigkeiten praktisch zu festigen.

Nach drei Tagen Unterricht war ich fast schon froh, als die Fathers uns sagten, dass wir an diesem Donnerstag (12. September) keinen Unterricht hätten, sondern mit ihnen nach Ramanathapuram fahren würden, um unsere Registrierung zu erledigen. (Kurze Hintergrundinfo: Die Registrierung benötigen wir als Bestätigung, dass wir hier sein dürfen. Dazu muss man Unmengen an Dokumenten und Formularen online einreichen. Normalerweise erhält man die Bestätigung innerhalb von 14 Tagen, aber bei uns kam es zu Komplikationen. Deshalb fuhren wir nach Ramanathapuram zum Polizeipräsidium.)

Dort sprachen die Fathers mit einem Police Officer, aber anscheinend verlief das Gespräch nicht so erfolgreich (?), denn wir fuhren weiter zu einer anderen Polizeistation. Auch dort mussten wir warten, bis wir mit dem Polizisten sprechen konnten, der viele Fragen stellte. Da das Gespräch wieder auf Tamil stattfand, kann ich nicht genau sagen, was er wissen wollte. Allerdings fragte er uns auf Englisch, ob wir nach Indien gekommen seien, um zu predigen (Bei weißen Menschen wird oft vermutet, dass sie in Indien sind, um die Bevölkerung zum christlichen Glauben zu konvertieren.) Als wir schließlich das Polizeipräsidium verließen, versicherten uns die Fathers, dass jetzt alles mit der Registrierung klappen sollte.

Kleiner Spoiler: Es hat nicht geklappt. Ihr werdet in diesem Blog also noch öfter von unserem Registrierungsprozess hören.

Am Wochenende fuhren Mila und ich zum ersten Mal alleine mit dem Bus nach Thootukudi, wo wir uns mit zwei Lehrerinnen trafen, um ein bisschen einkaufen zu gehen. Obwohl wir uns anfangs nicht ganz sicher waren, ob wir überhaupt im richtigen Bus saßen, verlief die Busfahrt ganz gut. Vor Ort wurden wir von den beiden Lehrerinnen in Empfang genommen, und nach einem erfolgreichem Einkauf (inklusive indischer Kleidung und Snacks) überraschten sie uns mit einem Besuch in einem Pasta- und Pizzaladen, nachdem wir ihnen ein paar Tage zuvor von unserer Liebe zu Pasta erzählt hatten. Nach zwei Wochen indischer Küche war das Pasta-Essen eine willkommene Abwechslung, und das Essen war wirklich lecker. (Das Restaurant hat sogar extra westliche Musik für uns angemacht, haha.)

Der Rückweg nach Sayalgudi war dann wieder ein kleines Abenteuer für sich: Da viele Menschen mit dem Bus fahren wollten, war es äußerst schwierig, einen Platz zu bekommen. Denn die Leute sprangen teilweise in den noch fahrenden Bus oder schmissen ihr Gepäck durch das offene Fenster, um sich einen Platz im Bus zu sichern. Zum Glück kam abends der Vater einer der Lehrerinnen und half uns dabei. Dank seiner Hilfe bekamen Mila und ich wie durch ein Wunder sogar einen Sitzplatz. Damit endete unser erster kleiner Ausflug erfolgreich.

In der dritten Woche (16.09 – 22.09) war am Dienstag ein Feiertag, und wir nutzten die Gelegenheit, mit den Lehrerinnen und unserer Köchin das erste Mal so richtig an den Strand zu gehen. Das Wasser war sehr warm und der Strand wunderschön. Hätten wir gewusst, was in den nächsten Wochen auf uns zukommen würde, hätten wir diesen Tag sicher noch mehr genossen. Denn so viel kann ich schonmal verraten: Wir konnten seit diesem Tag das Schulgelände – bis heute –  nicht mehr verlassen

In den folgenden zwei Wochen (23.09 – 29.09) gab es für Mila und mich kaum etwas zu tun. Da die Schüler*innen in der ersten Woche Exams schrieben und die zweite Woche Ferien hatten, verbrachten wir die Zeit mit Stempeln und Lochen von Exam Papers. Das war nicht sonderlich spannend.

Zwischendurch übernahmen wir mal hin und wieder die Unterrichtsstunden, in denen die Schüler jedoch eigenständig lernen sollten – dies klingt allerdings entspannter, als es dann tatsächlich war. Vor allem die 3. Klasse, die wir sechs Stunden lang betreuen mussten, waren, – das muss ich an der Stelle nun mal leider so sagen – ein absoluter Albtraum. Die Klasse bestand aus ca. 40 Kindern und der Lärmpegel war dementsprechend enorm. Denn die Kinder hatten natürlich keine Lust, den ganzen Tag selbstständig zu lernen.  Viel lieber liefen sie im Klassenzimmer herum, warfen Papierkügelchen, verpetzten sich gegenseitig, redeten miteinander und malten ihre Zunge an – kein Witz, ein Mädchen kam wirklich zu mir und sagte „Ms […] painted her tongue…“. Am Ende des Tages waren Mila und ich einfach nur froh, wenn die Kinder auf ihren Plätzen saßen – egal, was sie dabei machten. (Ihre Wahl fiel auf das Malen von Bildern, die sie uns am Ende dann alle mitgaben. Eins davon hängt momentan sogar an unserer Zimmertür XD.)

Da Mila und ich in diesen zwei Wochen weiterhin keine Registrierung erhalten haben, durften wir das Campusgelände nicht verlassen. Ohne Unterricht und ohne Schüler*innen fiel uns schnell die Decke auf den Kopf, und es wurde zunehmend schwerer, die Zeit irgendwie zu überbrücken. Zum Glück hatten wir unseren kleinen Hundewelpen „Milo“ (diesen Namen haben Mila und ich ihn gegeben & er wurde auch von allen ausnahmslos übernommen), der uns in dieser Zeit ein bisschen unterhalten konnten.

Am Wochenende (28.-29. September) passierte dann vergleichsweise einiges auf einmal. (kleiner Sidefact: Mila und ich waren an dem Wochenende alleine zu Hause, da die Fathers nicht da waren.)

  • Ameisen haben meinen Laptop befallen und krabbelten durch die kleinsten Löcher. (Anscheinend essen sie gerne die Elektronik von Computern auf.)
  • Über 100 Leute kamen spontan zum Abendessen.
  • Es regnete zum ersten Mal so richtig, wodurch Strom und Internet ausfielen.
  • Ein Polizist kam vorbei, um uns weitere Fragen wegen unserer Registrierung zu stellen, konnte aber kein Englisch und da wir kein Tamil sprechen und die Fathers nicht da waren, sind an dem Abend beide Seiten nicht unbedingt schlauer aus der Sache rausgegangen. (Der Polizist war dann aber nochmal da, als auch die Fathers da waren und konnte dann mit diesen seine Fragen klären)
  • Unsere Toilette brach plötzlich aus der Wand. Damit war unser Badezimmer endgültig nicht mehr funktionsfähig, da wir davor schon mit einem tropfenden Wasserhahn und einer kaputten Dusche ausgestattet waren.  (Die Dusche wurde übrigens gestern, nach 6 Wochen, endlich repariert).

Am Montag, dem 07. Oktober, begann dann endlich wieder die Schule (ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde), und wir konnten wieder unterrichten. Der Unterricht lief mal besser, mal schlechter, aber es war auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung nach den ereignislosen Wochen zuvor.

Leider haben wir auch in dieser Woche unsere Registrierung nicht erhalten. Stattdessen wurden erneut zusätzliche Dokumente für Mila und mich angefordert. Das hat dann auch unsere Hoffnung zerschlagen, am Wochenende etwas unternehmen zu können, denn Freitag, Samstag und Sonntag waren wieder Feiertage. Zu unserem Leidwesen hatten wir das ganze Wochenende über dann auch noch weder WLAN noch Strom. (Das mag vielleicht übertrieben klingen, aber wenn man vier Wochen lang das Haus nicht verlassen kann, wird ein nicht funktionierendes WLAN irgendwann zu einem echten Problem.)

Heute (13.10) feierten wir dann noch Ayudha Puja nach. Dabei wird der Segen für Werkzeuge erbeten, die für den Lebensunterhalt unerlässlich sind und Erfolg & Produktivität im kommenden Jahr sichern sollen. Dieser wurde eigentlich schon am 11.09 gefeiert, aber da unsere Fathers am Wochenende nicht da waren, haben wir es heute gemeinsam nachgefeiert.

Unsere Registrierung haben wir bis heute nicht, ABER es gibt trotzdem einen Lichtblick: Am Dienstag machen einige Schülerinnen einen Ausflug nach Thanjavur. 1906 war dies der Ort, an dem die Salesianer das erste Mal in Indien ankamen. Ein Father hat uns gefragt, ob wir die Schüler*innen begleiten wollen, und obwohl es um halb 4 Uhr morgens losgeht, freuen Mila und ich uns total auf den Ausflug. Vielleicht bekommen wir sogar die Gelegenheit, einen der wunderschönen Tempel dort zu sehen.

Das war’s fürs Erste, jetzt ist es doch wieder länger geworden als angedacht, aber wenn man einmal anfängt zu schreiben, fällt einem immer mehr ein, was man erzählen kann. Falls ihr es bis hierher geschafft habt, dann vielen Dank fürs Lesen!!

Bleibt gesund und bis zum nächsten Mal 🙂

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Wer such(e)t der findet https://blogs.donboscovolunteers.de/letsgoindiamitbabs/2024/10/06/wer-suchet-der-findet/ Sun, 06 Oct 2024 15:54:44 +0000 http://21728.93 Ein Teil von Navajeevan hier in Vijayawada ist das „N-ICC Counseling and Outreach programmes“ (Was das N-ICC bedeutet, weiß ich selber nicht genau, Counseling heißt auf jeden Fall mal so viel wie „Beratung“ und Outreach programmes erklärt sich dann noch). Das Beratungsgebäude, das ist aber nicht der Raum mit der Klimaanlage, falls ihr mal herkommt […]

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Ein Teil von Navajeevan hier in Vijayawada ist das „N-ICC Counseling and Outreach programmes“ (Was das N-ICC bedeutet, weiß ich selber nicht genau, Counseling heißt auf jeden Fall mal so viel wie „Beratung“ und Outreach programmes erklärt sich dann noch).

Das Beratungsgebäude, das ist aber nicht der Raum mit der Klimaanlage, falls ihr mal herkommt und Kälte sucht.

Das Counseling

Ich konnte mir selbst nicht viel unter dem Begriff vorstellen, aber Mr. J hat (erfolgreich) sein bestes gegeben, um uns eine Vorstellung von seiner (und der anderer Mitarbeiter) Arbeit zu geben. Um es kurz und knackig zu machen: An die Beratungsstelle kommen (freiwillig oder manchmal weniger freiwillig) Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahre, die Probleme mit Drogenmissbrauch oder mentaler Gesundheit haben, für erste Beratung. Vor Ort sind unter anderem Psychologen/ Psychologinnen, die versuchen, das „Problem“ ausfindig zu machen oder zu konkretisieren. Dafür, das fand ich sehr spannend, sollen vor allem kleine Kinder, die sich selbst noch nicht richtig in der Angelegenheit artikulieren können ein Bild von ihren Schwierigkeiten malen. Es wird aufgeklärt, welche Auswirkungen Drogenkonsum auf die Gesundheit und weitere Lebensbereiche haben kann. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen (natürlich mit eigener Einverständnis) für einen Entzug z.B. ins Vimukthi (De-addiction center) zu bringen.

Hier ein paar Facts noch, von denen ich nicht genau weiß, wie ich sie in einen Fließtext packen soll:

  • Auch Kinder und Jugendliche aus anderen Projektstandorten des Navajeevan (also vor allem aus den Schulen/ Internat) kommen regelmäßig ins Counseling und sprechen mit den Beratern, Psychologen und Ärzten.
  • Konsumiert wird hauptsächlich Cannabis, billiger Alkohol und Klebstoff, der bei Inhalation ähnliche Wirkung hat wie Alkohol.
  • Der Raum, in der die Beratung stattfindet, ist genial klimatisiert

Outreaching programmes

Wir wussten gar nicht, dass es so einen Teil im Projekt gibt, er ergibt aber extrem viel Sinn, wenn man mal drüber nachdenkt: die Stadt wird in Zonen eingeteilt und Mitarbeiter, die „Zone Coordinators“ durchkämmen ihre jeweilige Zone auf der Suche nach Kindern und Jugendlichen, die betteln oder obdachlos sind, um sie dann ins Counseling zu bringen und dann wiederum ins Vimukthi oder in eine Schule oder das Shelter, wenn alles glatt läuft.

Wir durften mit auf Outreaching kommen yay! Etwas, was für mich fragwürdig, in Anbetracht der Tatsachen aber als logisch erschien, ist, dass die Kinder von der Straße einfach mitgenommen werden dürfen, auch wenn sie dort in einer Familie sind (natürlich nicht mit Gewalt, sondern mit Einverständnis). Dieses Mal ist kein Kind mitgekommen, wir/ die Mitarbeiter, die wir begleitet haben inklusive Mr. J haben fleißig Telefonnummern und Adressen gesammelt von bettelnden Müttern mit Kindern (es gab kaum/keine bettelnde Väter mit Kind) und Broschüren verteilt.

So sieht das ungefähr aus. Nicht wundern, habe provisorisch die Gesichter entfernt bis auf Annes links

Ohne Telugukenntnisse standen wir dementsprechend leicht desorientiert daneben, als gleich das Ansprechen einer obdachlosen ersten Familie mit drei kleinen Kindern fast eskalierte; Eins muss man sagen: die weiblichen Mitarbeiter, die meist das Gespräch geführt haben, haben gigantisch viel Power und wussten, was sie tun (die männlichen bestimmt auch, aber heute war nur Mr. J am Ende da). Das ist natürlich von Vorteil, bedenke man, dass kaum ein Elternteil gerne sein Kind weggibt, auch wenn es für eine noch so gute Sache ist – verständlicherweise! Kurzzeitig hatte ich Angst, dass es zu Handgreiflichkeiten kommt, denn es wurde durchaus sehr laut gestritten und diskutiert (so hat es sich zumindest für mich angehört. Passiert ist auf jeden Fall nichts weiter schlimmes!). Im Endeffekt kam keins der Kinder mit uns, die Kontaktdaten wurden aber (so wie ich das mitbekommen habe) notiert.

Das lass ich jetzt einfach mal so stehen;

Viele Grüße und Durchfall hat zum Glück immer noch keiner von uns.

Babs

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