Cotonou Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/cotonou/ Freiwilligendienst von jungen Menschen für junge Menschen! Wed, 03 Dec 2025 17:56:58 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.9 https://blogs.donboscovolunteers.de/wp-content/uploads/2023/11/cropped-01_cmyk-32x32.jpg Cotonou Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/cotonou/ 32 32 Puzzeln https://blogs.donboscovolunteers.de/vonmarlenebisbenin/2025/12/03/puzzeln/ https://blogs.donboscovolunteers.de/vonmarlenebisbenin/2025/12/03/puzzeln/#comments Wed, 03 Dec 2025 17:56:56 +0000 http://21741.230 Matildes Kamera ist klein und blau. Eine kleine, blaue Kamera, die sie an unserem ersten Tag hier in den Reisemodus gestellt hat. Dadurch zeigt die kleine, blaue Kamera nun bei jedem Foto den Tag unserer Reise an. In kleiner, orangener Schrift stand heute im unteren, linken Bildrand: Tag 80. 80 Tage Porto-Novo. Ist das zu […]

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Matildes Kamera ist klein und blau. Eine kleine, blaue Kamera, die sie an unserem ersten Tag hier in den Reisemodus gestellt hat. Dadurch zeigt die kleine, blaue Kamera nun bei jedem Foto den Tag unserer Reise an. In kleiner, orangener Schrift stand heute im unteren, linken Bildrand: Tag 80.

80 Tage Porto-Novo. Ist das zu glauben?

Aber alles der Reihe nach.

Nach meinem letzten Blogeintrag haben Matilde und ich uns noch mit zwei Freiwilligen aus Porto-Novo zum Essen getroffen. Marielle und Charlotte sind mit der Organisation „Experiment“ für neun Monate in Benin und ebenfalls bei der (unvergesslichen) Botschafterparty gewesen.

Der Abend war lustig, das Essen gut, der Austausch interessant.

„Vielleicht müssen wir Porto-Novo noch eine Chance geben.“

Woche 8:

Nach besagtem Gedanken sind Matilde und ich an unserem freien Dienstag einmal in die Rolle von Touristen geschlüpft, um die Stadt nochmal aus einem anderen Blickwinkel zu erkunden. Unser erster Halt war der „Jardin des Plantes et de la Nature“. Exotische Pflanzen, Teiche, Beeren, die wir sogar probieren konnten, und vor allem ganz viele Mücken. Danach sind wir die Straßen der Umgebung entlang geschlendert, um die ein oder anderen Sehenswürdigkeiten abzuhaken, die wir uns auf GoogleMaps markiert hatten. Eine Führung durch das Museum „Panthéon Negro et Africain de Porto Novo“ über die westafrikanische Kolonialgeschichte, die Kirche „Notre Dame“ und die Statue des Königs „Toffa“.

„König Toffa I. (ca. 1850–1908) war der Herrscher des Königreiches von Porto-Novo (damals Họgbonu genannt) im heutigen Benin. Toffa I. ist bekannt für seine Offenheit gegenüber westlicher Bildung und Religion und dafür, dass er sich mit den Kolonialmächten arrangierte. König Toffa IX. (sein Nachfolger) unternahm in den letzten Jahren eine „Tour der Versöhnung“ durch die Vereinigten Staaten, um die Rolle seiner Vorfahren bei der Sklavenarbeit zu thematisieren.“

Wikipedia

Donnerstag bis Sonntag hieß es dann Urlaub. Nicht, dass wir eine Entspannungspause von unserem so anstrengenden Arbeitsalltag gebraucht hätten – ich glaube es ist wichtig, am Anfang seines FSJs ein bisschen im Lande herumzukommen, um etwas zu sehen, zu erleben und zu realisieren, dass es hier mehr gibt, als unser dörfliches Viertel. Auf Laurins Empfehlung hin sind wir also mit Bus, Zem und Taxi nach „Grand Popo“ in die „Lion Bar“ gefahren. „Ein toller Ort, […] genießt es für mich mit“. Das war nicht schwer. Grand Popo liegt ganz im Westen von Benin, quasi in Togo, und unser Hostel direkt am Strand. Dementsprechend wurden unsere Pläne und Ausflugsideen relativ schnell über Bord geworfen und unsere Tage bestanden im Grunde nur aus Baden, Volleyball-Spielen und Sandburgen bauen. Die Lion Bar liegt sehr abseits und hat gerade mal sechs Zimmer. Die Idylle im Nirgendwo.

Abends haben wir die Fischer am Strand beobachtet, wie sie ihre meterlangen Netze reparierten und bei Dämmerung ihre Boote an Land zogen, stundenlang die Hunde am Strand gestreichelt, einen wunderschönen Sonnenuntergang während einer Zem-Fahrt beobachtet, Fußball mit den herumstreunenden Kindern der Nachbarschaft gespielt, und Gildas Reggae-Musik gelauscht. Gilda gehört das Hostel. Gilda ist lustig, herzlich und wirkt sehr entspannt. Aber wie auch nicht, wenn das sein Alltag ist? Und wie auch nicht, bei den Unmengen an Joints, die er während unseres Aufenthalts geraucht hat?

Am Freitag Abend sind noch die drei Freiwilligen Emmi, Edwin und Oscar vom Deutschen Roten Kreuz dazugekommen. Sonnenaufgang anschauen, die Wellen beim Einschlafen hören und am Samstag spontan zu einer 50. Geburtstagsparty eines Franzosen eingeladen werden. Bunte Lichter, DJs, Trommeln, Feuershow und Tanzen bis spät in die Nacht.

Vier Tage Urlaub (Zimmer, 3x am Tag essen und Kokosnüsse ohne Ende) haben uns nicht einmal 50 Euro gekostet.

Woche 9:

In der achten Woche haben Matilde und ich unser Lese-Lern-Programm mit unseren vorbereiten Heften gestartet. Mit einzelnen Kindern zu arbeiten klappt auf jeden Fall schonmal viel besser, als mit 40 Kindern gleichzeitig. Und auch, dass wir vormittags jetzt gut beschäftigt sind tut gut. Trotzdem gibt es noch einige Schwierigkeiten. Wir arbeiten nur mit Kindern der einen Klasse, dem „Niveau 1“- trotzdem ist das Niveau der Kinder unfassbar unterschiedlich. So arbeite ich manchmal mit Kindern, die fast flüssig lesen können und für eine Seite 10 Minuten brauchen- und manchmal mit Kindern, die kein Wort Französisch sprechen. Aber auch ein schwerer Anfang ist ein Anfang. 

Außerdem ist es manchmal echt spannend, wie die Kinder die Aufgaben bearbeiten. „Male eine Sonne“, heißt es zum Beispiel bei einer Aufgabe. Während deutsche Grundschüler hier wahrscheinlich fast alle den gelben Buntstift wählen würde, sind die meisten Sonnen in den Heften der beninischen Kinder dunkelrot geworden. Auch, dass kein Kind hier auf die Idee kam, die Sonne rund zu malen, sondern eher wie ein E mit zu vielen Strichen, war interessant. 

Langsam entwickelt sich also sowas wie eine Routine. Lesenlernen, Spazieren gehen und dabei gemeinsam Podcast hören, nach dem Mittagessen Siesta machen und nachmittags malen, basteln, spielen…

Auf einem unserer Spaziergänge mussten wir in der Woche leider unseren ersten Verkehrsunfall mitansehen. Wir waren zum Glück einige Meter entfernt und uns ist nichts passiert- das Glück war jedoch leider nicht auf der Seite des kleinen Kindes, dass beim Überqueren der Straße einen Motorradfahrer übersah und daraufhin schmerzvoll durch die Luft geschleudert wurde. Als wir die Stelle erreichten, waren schon einige helfende Zem-Fahrer vor Ort, weshalb wir nicht stehen geblieben sind- das qualvolle Weinen und der blutverschmierte Mittelstreifen werden mir allerdings nicht so schnell aus dem Kopf gehen.

Unseren freien Tag haben wir wieder im Schwimmbad verbracht und Pizza gegessen. Außerdem waren wir ein paar mal in der Schneiderei auf unserem Gelände, um uns aus unseren gekauften Stoffen ein paar Kleider für die Sonntags-Messe anfertigen zu lassen. Die Mädchen in der Schneiderei sind lustig und haben uns gezeigt, wie ihre Nähmaschinen funktionieren. Viel lustiger war allerdings, dass der ca. 70 Jahre alte Père Eli ebenfalls in der Schneiderei war. Wie der Kobold Pumuckl in seinem Sägespäne-Haufen, versteckte er sich zwischen all den Stoffresten und musste ertappt grinsen, als wir ihn entdeckten. „Ich bin müde und hab keine Lust zu arbeiten- verpetzt mich nicht bei den Pères,“ kicherte er. Ich hab ihn nicht verpetzt. Vielleicht gesell ich mich mal zu ihm.

Ein maßangefertigtes Kleid mit Reißverschluss und Glitzersteinchen kostet 3 Euro.

Den Samstag-Abend haben wir mit dem Porto-Novo-Pfadfinder und seiner französischen FSJlerin in einer Bar verbracht und am Sonntag waren wir nach der Messe das erste Mal bei der Probe vom Kirchen-Chor. Die meisten Lieder sind auf Französisch und machen Spaß zu singen- manch andere allerdings sind auf Foun, einer der 53 einheimischen Sprachen, die in Benin gesprochen werden- hört selbst!

Dadurch, dass Julien am Montag Geburtstag hatte, haben Matilde und ich uns am Nachmittag nochmal ans Backen gewagt, wobei man nicht wirklich von Backen sprechen kann, da wir immer noch nicht checken wie der Ofen funktioniert und außerdem quasi keine Zutaten hatten. Mit viel Improvisation ist letztlich eine Eis-Vanillepudding-Torte mit Zwieback-Frischkäse-Boden entstanden, die besser geschmeckt hat, als die Beschreibung klingt.

Abends haben wir mit den Kindern auf dem Hof gegessen. Gegessen, herumgealbert, getanzt, gekuschelt und peinlicherweise gegen viel zu viele Kleinkinder beim Armdrücken verloren…

Woche 10:

Père Juliens Geburtstag wurde ausgiebig gefeiert. Mittags wurde der Tisch auf unserer Dachterrasse in eine feierliche Geburtstagstafel verwandelt. Zum Nachtisch gab es neben unserem Geburtstagskuchen außerdem eine Frucht namens „Corossol“- Stachelannone auf deutsch, kennt das jemand? Der Geschmack ist schwer zu beschreiben- eine Mischung aus Litschi, Birne, und Banane, aber säuerlicher. Kommt auf jeden Fall auf meine Liste mit den Dingen, die nach Deutschland importiert werden!

Zu Abend gegessen wurde bei den Prénovices, eine Gruppe junger Männer, die seit Neustem auf unserem Gelände wohnen und hier eine Ausbildung zum Salesianer machen. Es gab Geschenke, Kuchen, Happy Birthday auf 4 verschiedenen Sprachen, Getanze… Besonders amüsant war es, Père Eli dabei zu beobachten, wie er innerhalb von fünf Minuten einen halben Liter Martini inhalierte- Respekt.

Leselern-Nachhilfe, Spazieren, Siesta, ab und zu Kaffe-Trinken gehen.

„Sachen unternehmen Porto Novo Umgebung“ hieß unsere Google-Suche, „Rivière Noire“ war die Antwort. So zeigte uns Père Arnaud am Mittwoch das Kulturzentrum „Ouadada“, das Touren zum Rivière Noire am Wochenende anbietet. 

Freitag ist frei, sagte schon das Sams und nun auch unser neuer Arbeitsplan nach einem Gespräch mit Jacques vergangene Woche. Höchste Zeit wieder Tourist zu spielen. Diesmal haben wir den „Marché Ouadado“ und die „Mosqée centrale à Porto-Novo“ besichtigt. Trubel, Wirrwarr, Hitze, Stimmen, Überwältigung. Danach schnell mit dem Zem nach Hause- Besuch aus Calavi! 

Manchmal wünsche ich mir, außerhalb des Geländes zu wohnen- Arbeit und Feierabend trennen zu können. Doch in manchen Momenten ist es auch toll so nah bei den Kindern zu sein. Es ist immer was los. Wie die Kinder sich freuen, mir ihre Spielzeuge zu präsentieren, wenn ich mich gegen Langeweile auf den Hof setze. Wie sie um einen herumwuseln und aufgedreht die Hände geben, wenn man nur 20 Minuten spazieren war. Und wie stürmisch sie unsere Gäste begrüßten. Wie kleine Aliens rannten die Kleinen mit unseren viel zu großen Moto-Helmen über den Hof, Fangenspielen, Armdrücken, Liegestütz-Battle mit den Jungs…-ist doch auch irgendwie süß.

Gemeinsam mit den Deutschen-Roten-Kreuz-Freiwilligen und Charlotte und Marielle, den anderen Freiwilligen aus Porto-Novo waren wir abends dann noch Burger essen.

Nachdem wir am Samstag ausgiebig Frühstücken waren, haben wir uns mit den anderen Freiwilligen am Kulturzentrum getroffen und sind mit Zems zum Rivière Noire gefahren. Zem fahren ist so eine Sache. Aufgrund des trubeligen Verkehrs und den lebensmüden Fahrkünsten der Fahrer bleibt einem oft nichts anderes übrig, als ihnen blind zu vertrauen, in scharfen Kurven auf nassen Straßen auch mal die Augen zuzumachen und im Grunde ganz viel hoffen. Meistens macht es ja auch Spaß- Gefahren sind ja irgendwo immer mit Adrenalin verbunden- aber nach dieser Zem-Fahrt zum Rivière Noire war ich tatsächlich ein bisschen verblüfft, dass wir überlebt hatten. 

Am Fluss angekommen erzählte unser Guide Yvonne uns etwas über die Voodoo-Kultur, die Entstehung Porto-Novos und die Region „Adjarra“, durch die der Fluss fließt, doch wir waren alle ein wenig abgelenkt von den ulkigen Tieren, die uns am Flussufer begrüßten. 

Der Rivière Noire, „schwarzer Fluss“ auf deutsch, wird seinem Namen tatsächlich gerecht. Mit einem schmalen Holzboot, „Piroge“ genannt,  durchtrennten wir die pechschwarze Wasseroberfläche, während Yvonne uns erklärte, die Farbe sei auf den hohen Gehalt an organischen Stoffen, Schlamm und Pflanzenresten im Wasser zurückzuführen. So still war es lange nicht mehr. Ein langer Holzstab wurde mit schnellen Bewegungen vom Grund abgestoßen und ließ das Boot somit den Fluß entlang gleiten. Ringsherum dichtes Grün, leichte Luft, das leise Plätschern des Wassers und das Knipsen unserer Kameras. Die uns versprochenen Affen und Krokodile haben sich leider jedoch nicht blicken lassen. 

Mit ruhiger Stimme erzählte Yvonne von der Bedeutsamkeit des Flusses. Auf der einen Seite ist er ein wichtiger Teil der lokalen Tradition und Spiritualität. Geheime Rituale, mystische Naturgeister,… Auf der anderen Seite ist der Rivière Noire bedeutsam für die Wirtschaft. Adjarra liegt nur etwa vier Kilometer von Nigeria entfernt, der Fluss wird also auch viel für Grenzhandel genutzt.

„Aussteigen bitte“, hieß es nach etwa 10 Minuten purem Staunen. Wir hatten das andere Flussufer erreicht und setzten unsere Führung nun in dem dort liegenden Dorf fort. 

Die Mittagssonne glühte am Himmel und die roten Sandstraßen staubten, als wir eine kleine Siedlung erreichten. Yvonne winkte uns in eine der Lehmhütten, in der eine Frau damit beschäftigt war, einen Korb aus Raphia zu flechten. Beim selbst Ausprobieren merkte man schnell, wie viel Übung sie dabei haben musste- es war schwieriger, als gedacht. Ansonsten gab es in ihrer Hütte Hüte, Fecher, Dosen und viele andere selbstgemachte Raphia-Produkte zu bestaunen. 

Bei unserem nächsten Stopp erklärte uns Yvonne die Herstellung von Sodabi- einem traditionellen Schnaps aus dem Saft der Raphia-Palme. Für diese wird der Palmwein vorerst vergoren und anschließend destilliert- um 15 Uhr mittags gab es also für jeden erstmal zwei Runden Shots. 

Auf dem Rückweg durften wir noch einige Gemälde und Statuen eines lokalen Künstlers bewundern, bevor es mit dem Boot wieder zurückging. Nach einem etwa 20-minütigen Spaziergang durch das Dorf erreichten wir unseren letzten Halt der Tour. In einem kleinen Hinterhof lernten wir einen Familie kennen, die seit Generationen „Tamtams“ herstellt, traditionelle Trommeln. Schritt für Schritt wurde uns die Herstellung erklärt- Vom Aushöhlen des Holzblocks, übers Hobeln bis zum Spannen des Leders. Am Ende durften wir das Trommeln sogar selber ausprobieren. Es wurde gesungen, getanzt und fleißig Souvenirs gekauft.

Mit dem Zem ging es danach bei zauberhaften Sonnenuntergang zurück nach Hause, um nach dem Essen den Abend bei einem Crêpe in unserer Lieblings-Eisdiele ausklingen zu lassen. 

Nachdem die anderen nachmittags wieder zurück nach Calavi gefahren sind, haben Matilde und ich wieder einmal mit Lele und Jette, den DonBosco-Freiwilligen in Indien, telefoniert (essentieller, monatlicher Gossip-Austausch) und abends mit den Kindern zu Abend gegessen. 

Woche 11:

Dadurch, dass das Blogschreiben immer länger dauert als gedacht, ist irgendwie die 11. Woche aufeinmal auch schon vergangen- allerdings relativ unspektakulär, da wir etwas angekränkelt waren. 

Nachmittags gab es ein paar Bastelaktionen- Papierhüte- und boote ohne Ende und am Donnerstag Musik, Gitarre, Singen, Tanzen, Spielen…

Für das Wochenende stehen wahrscheinlich wieder unser wöchentlicher Schwimmbad-Besuch oder Kaffe-Trinken-Gehen und die Chorproben an. Nächste Woche müssen wir dann noch einige Dokumente besorgen, weil unser Visum in zwei Wochen abläuft… Ihr könnt euch also beim nächsten Blog auf Cotonou-Berichte und ich mich auf Schwarzbrot vom Supermarkt freuen (endlich wieder)!

Langsam fügen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen. Langsam werden wir mit der Stadt vertraut- Wo kann man gut essen? Welches ist das bestes Schwimmbad? Wie kommt man nach Cotonou? Frage für Frage. Antwort für Antwort. Puzzleteil für Puzzleteil. Manchmal dauert es lange das richtige Teil zu finden. Das Puzzle ist nicht leicht- Es gibt oft Kommunikationsprobleme, ab und zu Zweifel an seinem Nutzen vor Ort, Einsamkeit, Heimweh und auch persönliche Probleme mit bestimmten Pères, die uns manchmal an unserem freien Tag früh morgens in ihr Büro bestellen, um uns zu sagen, wie viel besser ehemalige Freiwillige waren…

Doch das Geheimnis beim Puzzeln ist der Rand. Man muss mit dem Rand anfangen. Mit den Teilen, die an einer Seite gerade sind. Mit den wichtigten Teilen, den grundlegenden Teilen- mit den wichtigen Sachen, den grundlegenden Sachen. Die Umgebung erkunden, sich ans Klima gewöhnen, Leute kennenlernen… 

Der Rand ist nun fertig. Die Grundlage für alles weitere. 

Jetzt wird es Zeit, weiterzupuzzeln. Das Innere des Randes mit weiteren Teilen zu füllen- unseren Alltag mit weiteren Routinen- unser Leben hier mit weiteren Erlebnissen.

Puzzleteil für Puzzleteil.

Ich freu mich über eure Gedanken beim Lesen, Ideen, was euch für weitere Blogeinträge interessiert und Berichte über Neues aus dem kalten Deutschland!

Fühlt euch gedrückt!

Marlene

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Turbulenzen https://blogs.donboscovolunteers.de/vonmarlenebisbenin/2025/10/05/turbulenzen/ https://blogs.donboscovolunteers.de/vonmarlenebisbenin/2025/10/05/turbulenzen/#comments Sun, 05 Oct 2025 11:04:05 +0000 http://21741.86 Knapp drei Wochen sind wir nun schon hier. Drei Wochen, die erstaunlicherweise rückblickend wie im Flug vergangen sind- wenn auch ein sehr turbulenter. Auf und Abs, Hoch und Tiefs. Die ersten Tage hieß es erstmal Ankommen, Einrichten, Erkunden, Kennenlernen, und und und…  Père Arnaud: Père Arnaud ist der unternehmungslustigste Salesianer und macht viele Ausflüge mit […]

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Knapp drei Wochen sind wir nun schon hier. Drei Wochen, die erstaunlicherweise rückblickend wie im Flug vergangen sind- wenn auch ein sehr turbulenter. Auf und Abs, Hoch und Tiefs. Die ersten Tage hieß es erstmal Ankommen, Einrichten, Erkunden, Kennenlernen, und und und… 

Père Arnaud:

Père Arnaud ist der unternehmungslustigste Salesianer und macht viele Ausflüge mit uns, wie zum Beispiel die Umgebung der Communauté zu erkunden- die umliegenden Felder, die Fitnessstudios der Stadt und die Bushaltestelle für den Bus nach Cotonou. Einmal waren wir sogar bei einer Sitzung aller Direktor*innen der Einrichtungen in Porto-Novo dabei. Die Ausflüge mit Père Arnaud sind cool, auch wenn seine Autofahr-Künste sehr speziell sind (Ich habe zwar keinen Führerschein und will mich echt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber Anfahren im dritten Gang kommt mir ein wenig komisch vor).

Ein Geheimtipp, den Arnaud uns nahegelegt hat, sind die Hotels. Für umgerechnet circa einen Euro können wir die Schwimmbäder dieser nutzen, was sehr cool ist. Arnaud ist klein und hat eine unfassbar ansteckende Lache- vor allem, weil er immer und über alles lacht, besonders über sich selber. Außerdem wirkt er sehr zufrieden mit allem was er macht. Jeden Tag um 18 Uhr macht er einen Spaziergang, immer die gleiche Route an der Straße entlang. 35 Minuten hin, 35 Minuten zurück. Ein paar mal haben wir ihn schon begleitet. Das letzte Mal kam dabei eine Gruppe von Jugendlichen auf uns zu, die es kaum glauben konnten, dass dort tatsächlich zwei Weiße vor ihnen standen. Nachdem uns eines der Mädchen umarmt hat, lachte Arnaud laut und fragte, ob er denn keine Umarmung kriegen würde. 

Letztes Wochenende waren wir mit Arnaud in Cotonou, der größten Stadt Benins. Porto Novo ist sehr viel ländlicher als gedacht und die erste Hauptstadt ohne einen einzigen Supermarkt, die ich je gesehen habe. Darum stand für uns als allererstes ein Großeinkauf an, der hauptsächlich aus Regalen, Teppichen und anderen Dingen bestand, die unsere Zimmer nun richtig wohnlich machen. Außerdem haben wir Arnauds Familie kennengelernt und uns mit den zwei Freiwilligen aus Cotonou getroffen. Leonie und Maria haben wir bei unserem dritten Vorbereitungsseminar in Benediktbeuern kennengelernt und wir haben den restlichen Tag am Strand verbracht. Die Wellen hier sind hoch und stark, zu hoch und stark um baden zu gehen, aber beeindruckend anzusehen. „Du musst dir das mal vorstellen: das nächste Land, was hier hinter dem Horizont kommt, ist die Antarktis“. Das ist tatsächlich schwer vorstellbar. 

Mit sandigen Füßen, klebrigen Haaren und einer Menge Salzluft in den Lungen hat uns Arnaud wieder abgeholt und Leonie und Maria nach Hause gebracht. Die Einrichtung, in der die beiden arbeiten, ist noch größer als unsere und wir hatten ebenfalls die Möglichkeit die Schwestern kennenzulernen. Mittlerweile war es dunkel und die Müdigkeit vom langen Tag saß uns in den Knochen. Als die anderen Beiden nach unserer Abreise noch selber kochen mussten, waren Matilde und ich sehr dankbar, dass zu Hause ein fertiges Abendessen wartete. Eigentlich koche ich gerne und sich sonntags morgens ein Rührei zum Frühstück machen zu können und seine Essenszeiten nach seinem Hunger richten zu können, vermisse ich ein bisschen. Doch dafür ein Jahr mit beninischen Spezialitäten bekocht zu werden- dann nehm ich das gerne in Kauf 😉 

Der Tag in Cotonou war mein bisheriges Highlight. Nicht nur die Stadt und das Meer gefallen mir sehr gut. Besonders gut tat der Austausch mit den anderen Freiwilligen. Bisher haben wir noch nicht richtig angefangen zu arbeiten und seit drei Wochen nichts zu tun zu haben und keine richtige Routine zu haben ist anstrengender, als es sich anhört. Leonie und Maria sind schon zwei Wochen länger hier als wir, und zu hören, dass es bei ihnen am Anfang auch so, war tut gut. „Wir sind ein Jahr hier- wir haben alle Zeit der Welt.“ Auch zu wissen, wie das Moto-Taxi-Prinzip funktioniert, worauf man achten muss, was für negative Erlebnisse sie schon hatten, wie sie mit Heimweh umgehen, wie es mit dem Französisch läuft…- Austausch ist immer gut.

Neben seiner Arbeit in unserem Zentrum arbeitet Père Arnaud zusätzlich in „Catchi“. Catchi ist das erste Auffangzentrum, in das die Straßenkinder aufgenommen werden, bevor sie in unser Zentrum kommen. Wir waren jetzt schon ein paar mal dort um die Kinder kennenzulernen. In Catchi ist es sehr anders als bei uns. Zurzeit sind nur 14 Kinder dort, wodurch sowohl das Gebäude, als auch der Hof sehr viel kleiner ist. Außerdem müssen die Kinder dort selber kochen und waschen, was ein bedrückender Anblick war. Besonders der Anblick eines kleinen Junges, vielleicht sieben Jahre alt, hat mich sehr berührt, als er verzweifelt versuchte an die viel zu hohe Wäscheleine ranzukommen, um seine frischgewaschene Anna-und-Elsa-Leggings aufzuhängen. Er war viel zu klein für die Wäscheleine und er war viel zu klein für’s Wäschewaschen generell. Als ich sieben war haben meine Eltern meine Wäsche gewaschen. In der Waschmaschine. Und anschließend in mein eigenes Zimmer gebracht. Die Kinder hier haben weder eine Waschmaschine, noch ein eigenes Zimmer- die meisten nicht einmal Eltern. 

Mit solchen Gedanken und Gefühlen umzugehen ist schwer, vor allem, weil klar ist: Wir können daran nichts ändern. Gar nichts. Und das ist scheiße. Was jedoch hilft ist ein Sprichwort, dass uns bei den Seminaren mitgegeben wurde: „Ihr seid das gesunde Plus“. Wir können nichts am System ändern, alles was wir machen können, ist den Kindern Zeit zu schenken. An Zeit für Kindern mangelt es überall. Und wenn wir hier eines haben, ist das Zeit. Überleben würden die Kinder hier natürlich auch ohne uns Freiwillige. Doch wir sind ja auch „das Plus“- hier um zu unterstützen und nicht, um die Welt gerecht zu machen. Der Spruch und Gedanke dahinter hilft.

Père Adolphe und Père Julian:

Auch Père Adolphe ist sehr bemüht, dass wir uns hier gut einleben. So hat er sich zum Beispiel um eine Französisch-Lehrerin für uns gekümmert. Zwar beinhaltet dieser Unterricht bisher nur das Vorlesen von Texten aus Französischbüchern für Grundschüler*innen, aber Immaculée ist ganz nett und Adolphe versucht uns auch beim Essen zum Sprechen anzuregen. Sein Fokus auf unsere Sprachfortschritte hat sich in der letzten Woche jedoch ein bisschen verschoben, weil seitdem Père Peter aus Nigeria bei uns zu Besuch ist. Père Peter ist für drei Wochen bei uns, um die Sprache zu lernen. Im Gegensatz zu uns spricht er jedoch noch kein Wort Französisch und die Pères kein Wort Englisch. Da Adolphe uns verboten hat Englisch zu reden, um unser aller Französisch zu fördern, können wir auch nichts übersetzen und beobachten so einfach nur kichernd die Gespräche, die gutes Material für eine Comedy-Show sein könnten. So war es schwer nicht laut zu lachen, als Père Peter völlig fassungslos und verwirrt war, warum er denn jetzt bitteschön freiwillig Schmerz (engl.: pain) haben wollen würden, als Père Adolphe ihm nur ein Stück Brot (franz.: pain) anbieten wollte und niemand am Tisch das Missverständnis verstand- außer uns. 

Zum Thema Sprachbarriere sagte Père Arnaud nur zuversichtlich: „Petit à Petit, l’oiseau fait son nid“- Schritt für Schritt baut der Vogel sein Nest. Das klang sehr weise, bis Père Julian versuchte, das Sprichwort auf Deutsch zu lernen, was nur so mittel erfolgreich, aber dafür sehr lustig war. 

Ein Tipp also an alle anderen Freiwillige, falls ihr mal was zu lachen haben wollt: Bringt euren Pères deutsche Sprichwörter bei (optional sind auch Zungenbrecher sehr empfehlenswert). 

Manchmal kommt Père Julian zu uns auf unsere Dachterrasse- zum Quatschen oder manchmal auch für gemütliche Filmabende. 

Père Jacques:

Père Jacques ist der vierte und damit letzte Père hier und der Direktor der Einrichtung. In der ersten Woche haben wir ein paar Ausflüge mit ihm und den anderen Pères unternommen. Wir waren in einem Landwirtschaftszentrum, einer Art Bauernhof, das Stadion angucken und abends in einem Biergarten an der Lagune der Stadt- ein Familienausflug quasi.

Eine Woche nach unserer Ankunft verkündete Père Jacques jedoch, er müsse nun für circa zwei Wochen in den Senegal. Das erschwert unsere Ankunftszeit leider ein bisschen, weil bis jetzt unklar ist, was genau unsere Aufgaben sind. Anfangs waren wir tagsüber in der Schule, was sich jedoch schnell als unsinnsvoll erwiesen hat, da wir dort außer Zusehen nichts machen konnten. Manchmal geben wir Marius, einem 19-jährigen Schüler hier, Nachhilfe in Englisch, lesen den Kleinen französische Bücher vor oder hören zu, wenn die Leseanfänger uns vorlesen. Doch so richtige Aufgaben, einen Arbeitsplan oder Routinen haben wir noch nicht. Für uns heißt es jetzt erstmal Abwarten, bis Jacques wieder da ist und wir alles weitere besprechen, bzw. wir ihm unsere Projektideen präsentieren können. Abwarten und Zeit totschlagen. Lesen, Malen, Schreiben, Telefonieren, sonntags in die Messe gehen, Musik hören, Yoga, Projekte planen, Spazieren, ins Schwimmbad gehen und Haare schneiden 😉

Knapp drei Wochen sind wir nun schon hier. Drei Wochen, die erstaunlicherweise rückblickend wie im Flug vergangen sind- wenn auch ein sehr turbulenter. Ehrlicherweise muss ich jedoch sagen: Ich liebe Turbulenzen beim Fliegen. Es ist aufregend. Und bisher bin ich an jedem Flughafen heil angekommen und das werde ich in meinem neuen Leben hier auch.

Ich bin gespannt, auf alles, was kommt- Bis ganz bald!

Marlene 💕😘💋

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Benin in Bewegung https://blogs.donboscovolunteers.de/diefarbenbenins/2024/06/30/benin-in-bewegung/ Sun, 30 Jun 2024 10:46:55 +0000 http://21673.751 Das kleine westafrikanische Land Benin ist das friedlichste Land, was ich bisher kennengelernt habe. Dennoch ist hier einiges in Bewegung. Das fängt beim Stadtbild an, denn die sonst einstöckigen Häuser werden immer mehr in die Höhe gebaut und man kann schon erste kleine Hochhäuser entdecken. Auch die Straßen werden verbessert. Riesige Schlaglöcher werden geflickt, oft […]

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Das kleine westafrikanische Land Benin ist das friedlichste Land, was ich bisher kennengelernt habe. Dennoch ist hier einiges in Bewegung. Das fängt beim Stadtbild an, denn die sonst einstöckigen Häuser werden immer mehr in die Höhe gebaut und man kann schon erste kleine Hochhäuser entdecken. Auch die Straßen werden verbessert. Riesige Schlaglöcher werden geflickt, oft überschwemmte Straßen bekommen eine untertunnelte Straße, damit es trocken bleibt und es werden immer mehr Ampeln aufgestellt.

Gesetze existierten hier vorher meist nur auf dem Papier. Doch der jetzige Präsident Patrice Talon greift durch: Eine Helmpflicht auf dem Motorrad wurde eingeführt und durchgeführt. Fast an jeder großen Kreuzung hier in Cotonou stehen mindestens vier Polizisten und ziehen der Reihe nach Menschen aus dem Verkehr, die ohne Helm fahren. Zudem sorgt er auch für eine gerechtere Durchsetzung der Gesetze. Somit werden ab jetzt bei Verstößen mehr Gerichtsprozesse geführt und nicht mehr wie vorher alles mit Bestechungsgeldern geregelt. Das hat zur Folge, dass sich die Korruption in diesem Land enorm verkleinert hat. Ein Beispiel dafür ist, dass man nun echte Strafzettel im Verkehr erhält und nicht mehr dem Polizisten einfach ein paar Scheine in die Tasche steckt.

Bürokratie nimmt an intensivität zu, denn wenn man beispielsweise einen Ausflug mit den Wohnheimmädchen machen wollte, dann konnte man dies einfach durchführen. Doch jetzt muss vorher gerichtlich eine Erlaubnis für jedes dieser Kinder kommen, dass sie das Gelände für Freizeitaktivitäten verlassen dürfen. Und wie man sich es bestimmt denken kann, das Amt hat nicht gerade die schnellsten Arbeiter.

Immer wieder entdecke ich neue Dinge, von denen ich vorher gedacht hatte, dass es sie hier nicht geben würde. So ging es mir als ich das erste Mal eine friedliche Demo gegen Frankreich gesehen habe, in der die Menschen gefordert haben, dass Frankreich sich aus Regierungsangelegenheiten heraus halten soll. Direkt einen Monat später tanze ich bei einer Demonstration für Kinderrechte über den größten Markt Westafrikas, begleitet von toller Musik und ausgezeichneter Stimmung.

Erst gestern hatte ich ein Gespräch mit dem Lehrer aus der Vorschule über die Strategien, um das Land weiter zu bringen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es nichts bringt, wenn wieder jemand kommt und den Beninern sagt, dass sie veraltete Lehrmethoden haben und ihnen neue beibringt. Man muss ihnen lehren genau hinzuschauen und zu analysieren. Wenn sie Fehler oder Schwachstellen sehen, sollte man eigenständig darüber nachdenken, wie man das verbessern könnte. Sich selbst im Internet über neue Pädagogiken zu informieren und diese auszuprobieren gehört auch zu einem Prozess der Selbstständigkeit dazu. Dies ist in Europa bereits weit verbreitet, da wir nie jemanden hatten, der uns immer vorgegeben hat, was gerade das Richtige oder Beste sei. Doch wenn einem über Jahrhunderte immer diese Dinge vorgegeben werden, dann entwickelt sich kaum das selbstständige Verbesserungspotenzial, was hier sehr wichtig wäre. Leider zielen bis heute die meisten Entwicklungshilfen darauf, zu zeigen wie es nach derzeitigem Stand richtig ist, anstatt zu lehren wie man selbst Fortschritte in der Entwicklung erreichen kann. Denn so werden die heute aktuellen Methoden in der Zukunft wieder veraltet sein und Benin noch immer abhängig von neuen Fortbildungen beispielsweise aus Frankreich.

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Eine Odyssee durch Cotonou https://blogs.donboscovolunteers.de/diefarbenbenins/2023/12/09/eine-odyssee-durch-cotonou/ Sat, 09 Dec 2023 09:32:44 +0000 http://21673.556 Seit einigen Tagen hatten mich Bauchschmerzen durch den Alltag begleitet, weshalb ich den Entschluss gefasst habe, zum Arzt zu gehen. Da weder Teresa noch ich zuvor in Benin einen Arzt aufgesucht hatten, war die Situation sehr neu und etwas überfordernd. Ich habe mir eine Arztpraxis in Cadjehoun herausgesucht, von der ich bereits Gutes gehört hatte, […]

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Seit einigen Tagen hatten mich Bauchschmerzen durch den Alltag begleitet, weshalb ich den Entschluss gefasst habe, zum Arzt zu gehen. Da weder Teresa noch ich zuvor in Benin einen Arzt aufgesucht hatten, war die Situation sehr neu und etwas überfordernd. Ich habe mir eine Arztpraxis in Cadjehoun herausgesucht, von der ich bereits Gutes gehört hatte, und bin an einem Mittwoch zusammen mit Teresa dorthin aufgebrochen.

Ich musste überhaupt nicht warten und konnte direkt von einer netten Ärztin untersucht werden. Eine Diagnose gab es jedoch noch nicht, da erst verschiedene Tests ausstanden, die Aufschluss geben sollten. Da es eine kleine Hausarztpraxis war, musste ich für die Tests in eine externe Klinik gehen. Um einen Haufen Papierkram reicher und 15.000 F ärmer, nahmen wir uns ein Zem zur besagten Klinik.

Dort gab es jedoch anfangs etwas Kommunikationsschwierigkeiten, da mein französischer Fachjargon nicht ausgereicht hat, um zu vermitteln, welche einzelnen Tests ich gerne machen möchte. Jedoch hat sich die Verwirrung nach einiger Zeit beheben lassen und mir wurde eine Rechnung von 80.000 F überreicht. Auf diese Summe, die bar zu bezahlen war, war ich nicht vorbereitet und hatte somit auch zu wenig Bargeld zur Hand. Nach kurzem Hin und Her habe ich erst mal 5.000 F bezahlt und mir wurde Blut abgenommen für Tests.

Anschließend sind Teresa und ich zur nächsten Ecobank gelaufen, um dort Geld abzuheben, nur um dann zu erfahren, dass die Bank leider heute über kein Bargeld verfügt. Uns blieb nichts anderes übrig, als sich wieder ein Zem zu nehmen, nach Zogbo zur Bank zu fahren, dort Geld abzuheben und anschließend wieder mit dem Zem zurück nach Cadjehoun zu dem Diagnostikkrankenhaus zu fahren.

Mittlerweile war es schon Mittag und Teresa musste in die Baraque zum Arbeiten, weshalb ich meinen Weg alleine fortgeführt habe. Wieder zurück im Krankenhaus habe ich den Rest meiner Rechnung bezahlt und durfte dann noch eine Stunde warten, da gerade ein größerer Andrang war. Als ich an der Reihe war, kam ich in die Röhre (CT) und wurde einige Zeit vor und zurück gefahren. Dann waren die Tests auch schon fertig und ich habe nach einer halben Stunde Wartezeit nur meine Rechnung an der Rezeption abgeholt, da die Ergebnisse der Ärztin direkt zugesendet werden würden, und bin zurück nach Zogbo gedüst.

Am nächsten Montag, fünf Tage später, ging es für mich wieder nach Cadjehoun zur Ärztin, um die Ergebnisse zu besprechen. Dort angekommen bin ich wieder direkt zu ihr ins Behandlungszimmer gegangen, wo sie mich bereits erwartet hat. Doch dann hat sie mich gefragt, wo ich denn die Ergebnisse hätte, was mich sehr verwirrt hat, da man mir ja gesagt hatte, dass man sie ihr schicken würde. Also hat die Ärztin im Krankenhaus angerufen und nachgefragt, wo es jedoch erst hieß, dass es keine Akte unter meinem Namen gäbe, doch nach einem weiteren Anruf haben sie sie doch gefunden.

Ich musste die Ergebnisse jedoch persönlich abholen, weshalb ich wieder mit dem Zem zum Krankenhaus und wieder zurück gefahren bin. Mit einem riesigen grünen Umschlag bin ich dann bei der Ärztin aufgetaucht, nur um zu erfahren, dass die Hälfte der Ergebnisse fehlen. Ich bin also wieder mit dem Zem zum Krankenhaus gefahren, wo ich dann jedoch erfahren haben, dass man diese Tests nie durchgeführt hat, da sie hier kein Labor haben. Langsam war ich wirklich genervt und habe dann der Frau an der Rezeption mein Handy in die Hand gedrückt, damit sie mir auf Google Maps zeigen kann, wo ich für die anderen Tests hingehen soll.

Zum Glück war es nicht weit und ich bin zu dem nächsten städtischen Krankenhaus gelaufen, die auch ein Labor hatten. An der Rezeption musste ich weitere 61.000 F für die fehlenden Tests zahlen und es wurden mir sechs weitere Zettel in die Hand gedrückt. Mit diesen bin ich dann ins nächste Gebäude gegangen, nur um dort zu erfahren, dass sie an diesem Tag keine Tests mehr machen und dass ich am nächsten Tag nüchtern um 7:00 Uhr wieder kommen soll. Ich habe dann noch kurz meine Ärztin angerufen, da sie mich am Nachmittag mit den Ergebnissen erwartet hätte, und den Termin auf den nächsten Tag geschoben. Somit ging es für mich wieder zurück nach Zogbo.

Am nächsten Tag bin ich bereits um 6:30 auf dem Zem in Richtung Krankenhaus gewesen, um die Tests zu machen. Ich musste noch eine Stunde warten, doch dann wurde ich aufgerufen und kam zu einem jungen Arzt, der sich gerade noch mit einem anderen Arzt unterhalten hat. Er hat mir Blut abgenommen und wir hatten kurz noch ein nettes Gespräch, was natürlich mit der Frage nach meiner Nummer geendet hat. Als ich gehen wollte, hat er mir wieder zwei Zettel zurückgegeben und meinte, dass man die Tests in einem anderen Gebäude macht. Somit habe ich mich zur Bakteriologie, Virologie und Parasitologie aufgemacht.

Nachdem ich mich ein paar mal verlaufen hatte bin ich dann auch endlich dort angekommen. Hier habe ich den Ärzten meine zwei Zettel gegeben, wobei ich dann erfahren habe, dass sie eine Stuhlprobe für die Tests benötigen. Ich habe also ein Döschen bekommen und bin nach Zogbo gefahren, wo ich gefrühstückt habe.

Anschließend bin ich mit einem vollen Döschen zurück zum Krankenhaus gefahren und habe die Probe abgeliefert. Dann wurde mir jedoch wieder ein Zettel zurückgegeben und gesagt, dass ich den vier Türen weiter rechts abgeben müsste. Gesagt getan, ich bin vier Türen weiter zum Arzt gegangen und habe ihm meinen letzten Zettel in die Hand gedrückt. Auch er hat mich verwirrt gefragt, ob das alles ist, da es sich auch hier um eine Stuhluntersuchung handelte. Als ich ihm erklärt habe, dass ich bereits das Döschen in der Parasitologie abgegeben habe, meinte er nur, dass man zwei Proben benötige.

Mit einem leeren Döschen bin ich also wieder nach Zogbo gerauscht, habe etwas gegessen und bin etwas später mit der Probe wieder nach Cadjehoun ins Krankenhaus gedüst. Dort habe ich dann die Probe auch in der zweiten Abteilung abgegeben, wo man mir dann mitgeteilt hatte, dass die Ergebnisse Samstagfrüh fertig sein würden. Der Arzt hat mir dann noch kurz erklärt, wo ich am Samstagmorgen die Ergebnisse abholen muss und dann bin ich auch schon wieder nach Hause gefahren. Daheim habe ich noch kurz die Ärztin informiert, dass ich immer noch keine Ergebnisse habe, ich aber am Montag mit den Ergebnissen vorbeikommen kann.

Naja da war ich wohl etwas zu voreilig, denn wer hätte es gedacht, am Samstag war natürlich alles geschlossen und ich durfte wieder mit leeren Händen nach Hause fahren. Montagmorgen bin ich wieder früh aufgestanden und war um 7:30 Uhr in Cadjehoun an der Rezeption des Krankenhauses, wo ich meinen Umschlag mit den Ergebnissen abgeholt habe. Nachdem ich nochmal nachgefragt habe, ob es wirklich alle Ergebnisse sind, bin ich mit dem Zem weiter zur Ärztin gefahren.

Sie hat jedoch wieder festgestellt, dass es nicht alle Ergebnisse sind und immer noch zwei fehlen würden. Also bin ich wieder mit dem Zem zum Krankenhaus gerauscht und habe dort nachgefragt. Nach langem Suchen wurde mir ein weiterer Umschlag in die Hand gedrückt und gesagt, dass das alles wäre. Zum Glück hatte mir die Ärztin genau beschrieben was fehlte, wodurch mir aufgefallen ist, dass die Ergebnisse immer noch nicht vollständig waren. Auf weitere Nachfrage wurde ich direkt in die Bakteriologie geschickt, wo ich die dortigen sindÄrzte nach meinen Ergebnissen gefragt habe. Nach kurzem Warten haben sie mir einen Zettel mit einer Aktennummer in die Hand gedrückt und erklärt, dass die Resultate schon längst bei der Rezeption sind. Somit bin ich wieder ins andere Gebäude gelaufen und habe den Frauen die Aktennummer in die Hand gedrückt. Endlich hatte ich auch den letzten Umschlag in der Hand.

Erleichtert bin ich nach Hause zu den Schwestern gefahren und habe von dort aus der Ärztin die fehlenden Ergebnisse per WhatsApp gesendet. Es hat sich herausgestellt, dass ich mir einen Virus eingefangen hatte, aber mein Immunsystem ihn bereits erfolgreich selbst bekämpft hatte. Und um dies herauszufinden, wurde ich um 23 Zemfahrten reicher und um 8.700 F ärmer.

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Unsere Projekte außerhalb https://blogs.donboscovolunteers.de/diefarbenbenins/2023/11/24/unsere-projekte-ausserhalb/ Fri, 24 Nov 2023 14:18:24 +0000 http://21673.489 Die Baraque S.O.S. „Marché Dantokpa“, das ist der größte Markt Westafrikas. Hier herrscht ein reges Gewusel aus Ständen und Verkäufern, die ihre Ware auf dem Kopf anbieten. Um hier seine Ware anbieten zu dürfen, muss man 1000 CFA im Monat bezahlen und mindestens 15 Jahre alt sein. Trotz regelmäßiger Kontrollen, ist hier Kinderarbeit keine Seltenheit. […]

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Unsere Projekte außerhalb des Geländes befinden sich in den Vierteln Ladji, Hinde und auf dem Markt Danktopka, im Norden Cotonous. Im Süden sind eher die Reichenviertel, wie z.B. Cadjehoun und große europäische Supermärkte, wie Erevan.

Die Baraque S.O.S.

„Marché Dantokpa“, das ist der größte Markt Westafrikas. Hier herrscht ein reges Gewusel aus Ständen und Verkäufern, die ihre Ware auf dem Kopf anbieten. Um hier seine Ware anbieten zu dürfen, muss man 1000 CFA im Monat bezahlen und mindestens 15 Jahre alt sein. Trotz regelmäßiger Kontrollen, ist hier Kinderarbeit keine Seltenheit. Die Kinder helfen entweder ihren Eltern beim Verkauf oder machen sich mit eigener Ware selbstständig.

Die Baraque liegt mitten auf dem Markt auf einem großen Parkplatz und ist ein Ort für alle Marktkinder, wobei Jungs und Mädchen in getrennten Räumen sind. Die Baraque für die Marktmädchen besteht aus zwei Räumen: Der eine ist wie ein Klassenzimmer aufgebaut, wo jeden Tag eine Stunde Alphabetisierungsunterricht stattfindet. Hierbei lernt der Fofo mit den Mädchen Buchstaben, Zahlen und den eigenen Namen zu schreiben.

Anschließend gibt es ein Bastelangebot, bei dem die Mädchen sich kreativ ausleben können. An manchen Tagen gibt es außerdem auch Sensibilisierungskurse, bei denen über Themen, wie z.B. Körperhygiene, Gewaltprävention oder allgemeine Aufklärung geredet wird. Alle Angebote sind freiwillig, weshalb manchmal Mädchen während des Unterrichts, der Sensibilisierung oder dem Basteln im Nebenraum spielen oder sich ausruhen.

In der Baraque sind immer zwei Frauen und ein Mann da, die festhalten, welche Mädchen anwesend waren, Ansprechpartner für alles Mögliche sind, dafür sorgen, dass keine Fremden oder Jungs in die Baraque kommen und einfach zum Spielen da sind.

Teresa und ich sind an drei Tagen in der Woche, einmal zu zweit und sonst jeder einmal alleine, für jeweils drei Stunden in der Baraque. Wir bieten immer eine neue Bastelaktivität an, die oft schon begeistert erwartet werden. Neben Basteln wird auch einfach viel miteinander gespielt, getanzt und geredet. Besonders der Tischkicker und die Trommel sind immer sehr begehrt und bereiten viel Freude.

Maison de l’Espérance

In der Nähe des Marktes befindet sich das Maison de l’Espérance (Haus der Hoffnung), ein Ausbildungszentrum für Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren. Hier werden sie innerhalb eines Jahres in den Bereichen Bäckerei, Konditorei, Küche und Seifenherstellung ausgebildet. Die Ausbildung besteht aus neun Monaten Unterricht, anschließend drei Monate Praktikum und wird durch ein zentrales Examen beendet. Zusätzlich finden nachmittags verschiedene Programme statt, wie z.B. Unterricht in Französisch, Buchhaltung und Sensibilisierung, bei der Themen, wie Gewaltprävention und Gefühlskontrolle behandelt werden.

Der Unterricht findet Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt. Am Abend wird das Gebäude genutzt, um Mädchen vom Markt einen Platz in Schlafsälen zu geben, da es am besonders abends für junge Mädchen auf dem Markt sehr gefährlich ist. Zudem ist immer eine Tata da, die eine Ansprechpartnerin ist und nach dem Rechten schaut.

Die Produkte, die jeden Vormittag entstehen, werden oftmals verkauft. So ziehen die Bäcker beispielsweise mittags kurz über den Markt und verkaufen ihr frisch gebackenes Brot. Die Küche bereitet immer Mittagessen für alle vor, von dem auch wir für 100 CFA mitessen können.

Die Ausbildung ist speziell für Jugendliche, die sich in schwierigen Situationen befinden und ist für einige die einzige Chance einen Beruf zu erlernen. Ein Schulaschluss ist keine Vorrausssetzung, weshalb die Türen für jeden offen stehen. Einige Jugendliche sind Analphabeten und können meist kaum Französisch, weshalb der Französischunterricht eine entscheidende Rolle spielt. Die Ausbildung ist ein kostenloses Sprungbrett in die Arbeitswelt, da man hier nicht nur durch Praktika sondern auch durch erste Produkte gut in die Arbeitswelt einsteigen kann. Beispielsweise besteht die Möglichkeit in der Savonnerie ( Seifenherstellung), gegen etwas Materialgeld, eigene Seifen herzustellen und diese dann selbstständig zu verkaufen.

Wir sind oft mittags im Maison de l’Espérance, um Mittag zu essen. In dieser Zeit ergeben sich oftmals nette Gespräche mit den Jugendlichen und ab und zu wird nach dem Essen noch ein Spiel wie „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt.

Jeden Donnerstagvormittag arbeiten wir im ME (Maison de l’Espérance) und wir unterstützen die Jugendlichen sehr vielfältig: Anfangs haben wir den Jugendlichen bei ihrem Programm über die Schulter gesehen, dann Lebensläufe digitalisiert und Etiketten für die Seifen gestaltet. Wir haben nebenbei versucht, den Jugendlichen einen Zugang zu Medien bereitzustellen, um somit ihre EDV-Kenntnisse zu verbessern. Manche taten sich recht schwer, direkt mit Medien konfrontiert zu sein, doch es gab immer Klassenkameraden, die einander geholfen haben.

Maison du Soleil

Das Maison du Soleil (Haus der Sonne) befindet sich direkt neben dem Gebäude des Maison de l’Espérance. Es ist ein Wohnheim für junge Mütter, die ansonsten kein Zuhause für sich und ihre Babys bis drei Jahren haben. Viele der Frauen machen gleichzeitig eine Ausbildung nebenan im ME, wodurch sie in Zukunft die Möglichkeit haben, sich selbst zu versorgen. Da beide Gebäude direkt nebeneinander sind, können die Mütter, die eine Ausbildung machen, in den Pausen zu ihren Kindern und diese stillen und mit ihnen kuscheln. Im MS (Maison du Soleil) gibt es mehrere dreier Schlafräume mit eigenem Bad. Im Gemeinschaftsraum ist ein großer Tisch, an dem gequatscht, gespielt und gestillt wird. Daneben befinden sich zwei große Matratzen, auf denen die Babys und teilweise auch die Mütter einen Mittagsschlaf machen. Daneben spielen die Kinder mit verschiedensten Spielsachen. Angeleitete Aktivitäten dürfen natürlich auch nicht fehlen, somit wird oft getrommelt, getanzt oder Gestik-Spiele gemacht.

Teresa arbeitet hier immer Montagvormittag, derweil ich frei habe, und ich arbeite immer am Mittwoch vormittags im MS. Die meiste Zeit über habe ich ein Kind auf dem Schoß und spiele mit den anderen. Füttern, Wickeln und Babys zu Bett bringen gehört natürlich auch mit zu meinen Aufgaben. Zudem leite ich meistens ein eigenes Spiel an, bei dem die Kinder begeistert mitmachen.

Seit einer Woche ist das Maison du Soleil leider aus finanziellen Gründen geschlossen. Die Mütter sind ins Foyer Laura Vicuna nach Zogbo gezogen und leben dort zusammen mit 50 anderen Mädchen. Die Babys kommen somit auch mal etwas raus, da sie hier ein riesiges Gelände für z.B. einen Spaziergang zur Verfügung haben. Dennoch gibt es hohes Spannungspotenzial zwischen allen Beteiligten, da die Kinder vor allem in der Nacht nicht immer sehr leise sind. Tagsüber wird in der Regel im großen Gebetsraum fleißig gespielt und es bilden sich neue Freundschaften zwischen den älteren MS-Kindern und den jüngeren Foyermädchen.

L’Espace Eveil Magalena Morano de Ladji

Das letzte Projekt ist der Kindergarten „L’Espace Eveil“ (der erwachende Raum) in dem Viertel Ladji. Es gibt zwei Gruppen, eine am Vormittag (8:00-12:00) und eine am Nachmittag (15:00-17:00). Hier lernen die Kinder Französisch, bessere Feinmotorik, sich in eine Gruppe einzugliedern und still auf dem Platz zu sitzen. Eine Klasse besteht aus ca. 30 Kindern. Eine Tata und ein Fofo leiten gemeinsam die Gruppen und sorgen für Ruhe und Spaß.

Am Anfang kommen die Kinder, stellen ihren Rucksack auf einen Decke und setzten sich an ihren Platz. Mit verschiedenen Liedern und Gestik wird fleißig Französisch geübt, wo die Kinder voller Energie dabei sind. Dann werden z.B. Farben wiedererkannt und es folgt die Essenspause. Anschließend werden auf kleinen Tafeln Striche oder Punkte gemalt, was für einige eine große Herausforderung ist. Hin und wieder wird auch auf Papier gemalt oder kleine Dinge gebastelt.

Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittage arbeiten wir auch in diesem Projekt mit. Wir sitzen zwischen den Kindern auf kleinen Stühlchen und machen auch das mit, was gerade angesagt ist, wie z.B. Aufstehen, Klatschen, Singen. Zudem sorgen wir für allgemeine Ruhe und ermahnen hin und wieder Kinder. Auch bei kleinen Handgriffen, wie z.B. Materialien austeilen, gehen wir zur Hand und helfen den Kindern bei den Zeichenübungen. Zudem leiten wir auch immer eine eigene Aktivität an, die von Basteln bis zu Klatschspielen alles sein kann.

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