Côte d'Ivoire Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/cote-divoire/ Freiwilligendienst von jungen Menschen für junge Menschen! Fri, 14 Jul 2017 15:53:04 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 https://blogs.donboscovolunteers.de/wp-content/uploads/2023/11/cropped-01_cmyk-32x32.jpg Côte d'Ivoire Archive - Don Bosco Volunteers https://blogs.donboscovolunteers.de/blog/tag/cote-divoire/ 32 32 41- Begegnungen https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinwestafrika/2015/07/18/41-begegnungen/ Sat, 18 Jul 2015 18:46:41 +0000 http://20906.825 Wir begegnen jeden Tag Menschen. Freunden, alten Bekannten, Fremden, Unbekannten, die zu Bekannten werden… Manchmal nur klitzekleine Bruchteile einer Sekunde. Ein Lächeln, eine freundliche Begrüßung oder ein schönes Gespräch.  Ein entmutigender Anblick, tränenüberströmte Gesichter, offene Wunden, leere Augen…  Zusammen Glück teilen und gemeinsam Leid ertragen. Manche hinterlassen Spuren und andere Begegnungen vergessen wir einfach wieder. […]

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Wir begegnen jeden Tag Menschen. Freunden, alten Bekannten, Fremden, Unbekannten, die zu Bekannten werden… Manchmal nur klitzekleine Bruchteile einer Sekunde. Ein Lächeln, eine freundliche Begrüßung oder ein schönes Gespräch.  Ein entmutigender Anblick, tränenüberströmte Gesichter, offene Wunden, leere Augen…  Zusammen Glück teilen und gemeinsam Leid ertragen. Manche hinterlassen Spuren und andere Begegnungen vergessen wir einfach wieder. Ich möchte euch von einigen Begegnungen erzählen, die mich besonders bewegt haben.

Zum Glück bin ich ihnen begegnet - ein Teil meiner besten Freunde

Zum Glück bin ich ihnen begegnet – ein Teil meiner besten Freunde

Eigentlich sind sie nur meine Handykreditauflader - aber jetzt sind sie eben auch Freunde, die ich jeden Tag besuche, auch wenn mein Handykredit nicht leer ist

Eigentlich sind sie nur meine Handykreditauflader – aber jetzt sind sie eben auch Freunde, die ich jeden Tag besuche, selbt wenn mein Handykredit nicht leer ist

auf dem kleinen Markt neben der Mission

auf dem kleinen Markt neben der Mission

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Im Foyer habe ich öfter mal weinende Mädchen getröstet, wütende Mädchen beruhigt, mich  mit glücklichen Mädchen gefreut, verletzte Mädchen verarztet. Für mich waren die Mädchen kleine und große Schwestern.
Ein Mädchen hat niemals Schwäche gezeigt, immer ihre Gefühle versteckt, sie ist normalerweise die „Coole“. Eines Tages finde ich sie weinend auf der Treppe. Sie sitzt dort mit dem Telefon in ihrer Hand. Sie möchte dieses Jahr getauft werden und hat sich ihre Freundin aus dem Foyer und zugleich auch Klassenkameradin als Patin ausgesucht. Als sie das ihrer Mama am Telefon erzählt, rastet sie aus vor Wut. Was kann eine Schülerin ihr schon bieten? Kein Geld, keine Beziehungen, keine teuren Geschenke. Was ihrer Tochter denn einfalle, dass sie sich gefälligst eine bodenständige Frau als Patin suchen solle. Als die Mutter dann noch nach der Ethnischen Gruppe der Patin fragt und diese sagt, sie ist Moore (Burkina Faso) ist die Mutter noch wütender und lässt das an ihrer Tochter heraus.
Als mir das Mädchen das erzählt und ich merke, wie sehr sie in dem Moment angst vor ihrer Mama hat, tut das wirklich weh. Sie sagt: „Lieber soll sie mich schlagen, denn der Schmerz vergeht als mich zu beleidigen und mich anzuschreien denn die Wunden bleiben tiefer für immer!“ Das Worte sehr verletzen können weiß ich. Doch dass sich das Mädchen lieber Schläge und Gewalt wünscht, in einer Kultur, wo das bei (kleinen) Kindern nicht unüblich ist – in den Grundschulen schlagen die Lehrer noch und die meisten Eltern auch – berührt mich zutiefst.

Einmal kam mir ein Foyermädchen mit einem kleinen Mädchen im Arm angerannt. „Franziska, wir haben das Mädchen hier gefunden, sie ist ganz allein und verloren! Kannst du dich um sie kümmern?“ Ich kenne weder ihren Namen, noch ihre Eltern oder sonst irgend etwas von ihr. Ich laufe zu den verschiedensten Leuten auf der Missionsstation, aber keiner weiß, wo sie hingehört. Sie einfach behalten und mit ins Foyer nehmen geht nicht, das wäre ja Kindesentführung. Sollen wir sie zur Polizei bringen? Letztendlich sagt mir jemand, dass ich sie beim Nachtwächter absetzen soll. Da werden alle verlorenen Kinder aufgenommen und wenn niemand sie abholt geht’s zur Polizei. Das Mädchen hat ein Alter, in dem sie eigentlich schon reden können müsste, aber sie bleibt still. Manchmal merke ich nur ein kleines Kopfnicken oder – schütteln. Ihr Körper ist heiß.  Ich trage sie zur Wasserstelle der Mission. Normalerweise gibt’s dort Becher zum Trinken, doch natürlich war kein einziger Becher da. Ich zeige ihr, wie sie aus dem Wasserhahn trinken kann, mache ihr es vor, doch sie bleibt regungslos. Vielleicht hat sie doch keinen Durst? Doch ihr Körper ist so heiß und sie hat den ganzen Tag in der Hitze gelegen, dass sie unbedingt trinken muss. Ich mache meine Hände zu einer Schale. Und sie trinkt daraus und hört gar nicht mehr auf. Zurück beim Nachtwächter sagt dieser, dass das Mädchen jeden Tag allein zur Mission in die Vorschule kommt und auch allein nach Hause geht. Er weiß, in welchem Quartier sie wohnt, aber kennt weder ihre Eltern noch den Hof auf dem sie lebt. Aber er verspricht, sie nach der Arbeit nach Hause zu bringen, sich durchzufragen, bis er ihr zu Hause gefunden hat.
Ich kann das Mädchen kaum zurück lassen, wo sie doch so krank, stumm und allein ist. Als ich frage, ob sie Hunger hat, ist ihr Kopfnicken deutlich. Ich bringe ihr ein viel zu großes Baguette für  ein viel zu kleines Mädchen – doch sie hat es nur so heruntergeschlungen. Den ganzen Tag hatte sie noch nichts im Bauch, und als ich sie gefunden habe, war es schon dunkel.

Im Foyer haben wir ein Mädchen, dass nicht zur Schule geht wie die anderen. Sie ist etwa 25 Jahre alt.  Als Kind litt sie unter Polio und seitdem ist ihr rechter Arm unfähig, etwas zu tun. Ihr Arm hätte gerettet werden können, doch die Familie konnte/wollte kein Geld für ihre Genesung ausgeben. Sie hat im Ausbildungszentrum Schneiderei gelernt und hilft nun dort weiterhin aus. Seit diesem Schuljahr leidet sie auch an schlimmen Bauchschmerzen, weil sich in ihrem Uterus eine Zyste gebildet hat. Die letzten Wochen war sie schmerzfrei, doch eines Tages ist sie mit so starken Schmerzen aufgewacht, dass sie 4 Stunden ununterbrochen geschrien und geweint hat. Dass sie eine Operation braucht ist seit Monaten klar, doch mal wieder heißt es vom Vater, kein Geld. Sie wälzt sich quälend in meinem Schoß und presst hervor, dass ihr Papa ihr ein Medikament kaufen will, dass sie umbringt. Er hat kein Geld für sie und will sich nicht mehr um sie kümmern.
Das ist vor zwei Monaten passiert, inzwischen kümmert sich ihr großer Bruder liebevoll um sie und hat sie in ihr Ursprungsland Burkina Faso geschickt, wo sie nun behandelt und operiert werden soll.

Ein Fou (Verrückter, der auf der Straße lebt) hat mich diese Woche total herzlich gegrüßt. Also bin ich stehen geblieben, um ein bisschen mit ihm zu reden. Er trägt eine zerrissene Hose und sein Oberkörper ist von Wunden und Narben übersät. Er blutet. Sein Körper und seine Haare sind voll mit Sand und Dreck, er hat kein Wasser, keine Duschmöglichkeit. Man riecht ihn aus der Ferne. Die Menschen verspotten ihn, vertreiben ihn und drohen ihm mit Feuer (Kohle oder heißes Metall), wenn er ihnen oder ihren Waren zu nahe kommt. Er ist ein Dieb und schläft nachts auf fremden Höfen. Er hat mir gesagt, wenn jemand rauskommt und ihn fragt was er hier zu suchen hat, dann antwortet er, dass er gekommen ist, um die Frau des Hauses zu suchen 😀 Humor hat er auch. Alle sehen in ihm nur denn bösen Kerl, der in fremde Wohnungen geht, um zu klauen. Zu klauen, um zu überleben?! Ich rede mit ihm und er freut sich, jemanden zu haben, der ihn nicht vertreibt, sondern zuhört. Kurz darauf kommt ein Mann, der mich wegzieht. Er sagt, er sei Streetworker und ich soll weggehen. Der Kerl ist ein Dieb. Ich weiß das alles, dass er klaut, aber ich sehe den Menschen in ihm. Warum sieht das denn keiner, dass er genauso wertvoll ist wie jeder andere und dass seine Würde unantastbar ist? Sie behandeln ihn wie Dreck.
Ich bin wütend und traurig. Weiß, dass ich nicht viel an der Situation ändern kann, aber ich kann zumindest einen Moment für ihn dasein.

Eine Folle (Verrückte), die ich schon das ganze Jahr über immer wieder an irgendwelchen Kreuzungen in Duékoué sehe, kommt in Entengang angehumpelt. Sie ist von Fetzen bekleidet, die ihre Brüste und auch sonst nichts von ihr verstecken. Sie ist so verletzt und abgemagert, dass sie nicht mehr laufen kann. Sie hat wahnsinnig Hunger. Da ich gerade meiner besten Freundin Debora dabei helfe, fritierte Kochbananen (Alloko) und Süßkartoffeln (Patzte) an der Straße zu verkaufen, bringe ich ihr etwas. Sie isst ein bisschen von den frittierten Kartoffeln und rutscht dann weiter, zieht das Essen hinter sich her. Plötzlich bleibt sie „stehen“ und sagt mir, dass sie eine Zigarette braucht und sie sonst nichts mehr isst. Ich werde ihr keine Zigaretten kaufen, also  bewegt sie sich ganz langsam weiter und die frittierten Patates liegen im Dreck auf der Straße. Später treffe ich sie wieder wie sie allein mit sich rumschreit und diskutiert, verzweifelt, weil sie keine Zigaretten hat, keinen Alkohol und auch sonst nichts, was sie ihre Situation einen Moment vergessen lässt: Auf der Straße ums Überleben zu kämpfen…

Als ich diese Woche durch mein Lieblingsquartier gelaufen bin, um meine Freunde zu besuchen, kommen mir wie immer wenn ich dort bin mindestens 30 Kinder entgegen gesprungen und gerannt. Sie rufen mich Toubabou, la Blanche, Sarah, Kwi („die Weiße“ in verschiedenen  Sprachen), ma Soeur, ma camarade… Sie winken mir zu. Sie umarmen mich, klammern sich an meine Beine, nehmen meine Hand. Doch dieses Mal kann ich mich gar nicht auf die leuchtenden Kinderaugen und ihr fröhliches Lachen konzentrieren. Die Schreie einer kleines Jungen im Hintergrund ziehen all meine Aufmerksamkeit auf sich. Als ich ihn etwas versteckt in einem Hof entdecke, verschlägt es mir die Sprache. Natürlich weiß ich, dass Kinder schlagen hier zur Erziehung dazugehört, dass das hier „normal“ ist, weil das schon immer so gemacht wurde und weil das alle so machen. Doch als ich es mit meinen eigenen Augen sehen muss, ist es ein unerträglicher, unaushaltbarer Anblick. Der Junge ist splitternackt, entblößt, seinem Vater ausgeliefert. Der zuckt seinen Gürtel und peitscht wie wild auf ihn ein. Ich selbst kann nicht nachvollziehen, wie schmerzhaft und vor allem wie erniedrigend das für den Jungen ist, weil ich das glücklicherweise selbst nie gespürt habe, aber seine Schreie sind herzzerreißend. Die anderen Kinder, die mich  umkreisen, scheinen gar nicht wahrzunehmen, was da gerade passiert. Vielleicht, weil es für sie nichts besonderes ist.

Kinder in meinem Lieblingsviertel

Kinder in meinem Lieblingsviertel

Gestern war das Zuckerfest. Da bin ich in den Straßen  ganz vielen hübsch angezogenen Menschen begegnet, die mir ein „gutes Jahr“ gewünscht haben. Der letzte Monat war auf dem Markt wirklich Ausnahmezustand. Alles kostete das Dreifache und es gab von allem viel zu wenig, weil vor allem die Muslime den Markt hier beherrschen und beliefern. Ab um 16 Uhr war der Markt fast leergeräumt, weil alle muslimischen Marktfrauen nach Hause gegangen sind, um das Essen nach Sonnenuntergang vorzubereiten. So blieben nur ein paar vereinzelte Markttische der christlichen Verkäuferinnen übrig, wo man aber meistens nicht das gefunden hat, was man wollte. Vor allem Obst war absolute Mangelware und wenn man dann mal eine Ananas gefunden hat, war sie einfach unbezahlbar. Ich finde es immer noch beeindruckend, wie friedlich Christen und Muslime hier zusammenleben. Viele Nicht-Muslime haben gestern mitgefeiert.

Rausgeputzt fürs Zuckerfest

Rausgeputzt fürs Zuckerfest

Wem ich zurzeit jeden Abend begegne: Jupiter und Venus – sie kann man hier wunderschön beobachten *_*

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Und nächsten Dienstag mache ich mich dann mit 17 Jugendlichen auf eine große Reise auf. Wir fahren nach Togo, um dort 500 Jugendliche aus 8 verschiedenen Ländern zu begegnen. Mit im Gepäck dabei sind ein Eimer (um sich zu waschen) und eine Strohmatte (zum Schlafen). Eine Woche ohne Bett und Moskitonetz, ohne Dusche und sonstigen „Luxus“, den ich hier habe – mal schauen ob ich das überstehen werde 😉

Als ich hier angekommen bin, waren alle Fremde. Inzwischen kennt hier fast jeder die Weiße. Viele sind zu meinen Freunden und sogar ein Stück weit Familie geworden. Umso schwerer wird es, dieses wunderbare Fleckchen Erde ( ich nenne es Glück) im Westen der Elfenbeinküste bald verlassen zu müssen. Und umso schöner ist es, Heimat gefunden  zu haben und zu wissen, dass ich hier jederzeit willkommen bin.
Ich freue mich trotz des Abschiedsschmerzes, euch in 30 Tagen wieder zu sehen <3

Eure Franzi

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29- ivorisch & euphorisch https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinwestafrika/2015/03/25/29-ivorisch-euphorisch/ Wed, 25 Mar 2015 11:28:17 +0000 http://20906.625 Hallo ihr Lieben, zuerst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben. Ich habe mich sehr über die Glückwünsche, von Australien über Indien, Frankreich, Deutschland, Israel bis Südamerika gefreut. Danke, ihr habt den wunderschönen Tag noch mehr versüßt! <3 Geburtstage werden hier meistens kaum oder gar nicht gefeiert. […]

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Hallo ihr Lieben,

zuerst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die an meinem Geburtstag an mich gedacht haben. Ich habe mich sehr über die Glückwünsche, von Australien über Indien, Frankreich, Deutschland, Israel bis Südamerika gefreut. Danke, ihr habt den wunderschönen Tag noch mehr versüßt! <3
Geburtstage werden hier meistens kaum oder gar nicht gefeiert. Das liegt zum einen daran, dass viele ihr Geburtsdatum gar nicht kennen. Der Tag ist einfach nicht so wichtig wie in unserer Kultur. Selbst wenn jemand weiß, dass du Geburtstag hast, gratuliert er nicht unbedingt. Es kommt schon vor, dass man seinen eigenen Geburtstag vergisst. Von den Foyermädchen sind bestimmt 20 laut Geburtsurkunde an einem 1.1. geboren 😉 Zum anderen ist es teuer, zu feiern. Da ich inzwischen so an die Preise von hier gewohnt bin, kommen mir viele Sachen nun wirklich überteuert voll. Alkohol ist genauso teuer wie in Deutschland, verdammt viel Geld ist das. Was man dafür alles kaufen könnte.

Meine zwei besten Freundinnen hier - es ist üblich, sich als Schwestern zu bezeichnen

Meine zwei besten Freundinnen hier – es ist üblich, sich als Schwestern zu bezeichnen

Ganz untypisch habe ich also meinen Geburtstag gefeiert. Am Freitag habe ich mit 25 Freunden in einem Club reingefeiert. Das hat für viel Verwirrung gesorgt und die meisten haben mir schon am Freitag gratuliert. Der DJ hat jede halbe Stunde erzählt, dass Miss Francesca bald Geburtstag hat.
Ich wurde schon vorgewarnt, dass ich an meinem Geburtstag mit Wasser überschüttet werde. So ist hier die Tradition. Doch da der Himmel schon um 11 beschlossen hat, uns alle nass zu machen, wurde mir das dann später erspart 😉 Ich habe meine Gäste für 21 Uhr eingeladen. Dass ich da alleine dasitzen werde hat mich nicht erstaunt. Das bin ich nach fast 7 Monaten hier nun wirklich gewohnt. Trotzdem ein komisches Gefühl, wenn keiner zu deinem Geburtstag kommen will. Eine halbe Stunde später sah das dann aber ganz anders aus. Auf einmal waren alle da, und Freunde haben sie natürlich auch noch mitgebracht.
Weil ich so viel FLAG-Bier gekauft habe, hat mir der Clubbesitzer ein FLAG-Tshirt geschenkt.
Für 6 Euro habe ich 25 Leute sattmachen können. Für weniger als einen Euro habe ich Attiéké gekauft, die Spezialität der Elfenbeinküste. Dazu ein zubereitetes Hühnchen für umgerechnet 5 Euro. Echt Wahnsinn!

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FLAG-Tshirt

FLAG-Tshirt

00:00 Alles bleibt normal. Hätte mich auch gewundert, wenn hier einmal etwas pünktlich ist 😀
00:05 Geburtstagsständchen von allen meinen Freunden – und der ganze Club hat mitgesungen. Weil einer meiner Freunde Deutschlehrer ist, hat er noch „Zum Geburtstag viel Glück“ ins Mikro gegrölt.
Danach wurde die Minigeburtstagstorte mit Taschenmesser angeschnitten und mangels Tellern und Gabeln auf Taschentüchern serviert. Alles war sehr improvisiert, aber super! Nachdem jeder ein Fitzelchen Torte gegessen hat, wurde ich dann mit Geschenken überrascht. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Am Ende sah ich aus wie ein überladener Weihnachtsbaum, weil ich so viel Schmuck geschenkt bekommen habe 😉 Aber auch eine Packung Kekse machen hier ein tolles Geschenk. Und ich habe mich wirklich darüber gefreut! Das coolste Geschenk war ein riesiger Kuschel-Hase, weil ich einmal bei dem Versuch, ein Stück Hase runterzuschlucken, wirklich viel Überwindung gebraucht habe.
Irgendwann spät nachts taten die Füße vom Tanzen weh und ich bin glücklich in mein Bett gefallen.

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mein Taschenmesser erweist sich zum ersten Mal als nützlich

mein Taschenmesser erweist sich zum ersten Mal als nützlich

Als wäre es eine Hochzeitstorte - Mme Floriane & Mme Franziska

Als wäre es eine Hochzeitstorte – Mme Floriane & Mme Franziska

Torte mampfen

Torte mampfen

Geschenke

Geschenke

Geschenke

Geschenke

und Geschenke...

und Geschenke…

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Am Samstag Abend habe ich mit meinen Schwestern und Brüdern gefeiert. Geburtstage und Feste wissen sie wirklich zu feiern 😉  Da ich Sr. Lucie einmal verraten habe , wie sehr ich Lasagne liebe und sie Italienerin ist (also es niemand besser zubereiten könnte als sie), gab es das zur Feier des Tages, neben ganz vielen anderen Leckereien. Eine fette Buttercreme-torte, die  die Patisserie des Ausbildungszentrum gebacken hat, durfte natürlich auch nicht fehlen. Die gleiche wie gestern, nur in groß, obwohl weniger Leute sie gegessen haben. Mit den Worten DANKE habe ich sie angeschnitten.

Singend und tanzend werden die Geschenke und der Kuchen gebracht - bei den Schwestern Tradition

Singend und tanzend werden die Geschenke und der Kuchen gebracht – bei den Schwestern Tradition

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Kerzen auspusten - wegen der Hitze (selbst spät abends ist es viel zu warm) hat mir der Ventilator beim Auspusten geholfen

Kerzen auspusten – wegen der Hitze (selbst spät abends ist es viel zu warm) hat mir der Ventilator dabei geholfen

D-A-N-K-E

D-A-N-K-E

Die Schwestern haben mir ein traditionelles Complet (Hose und Oberteil im gleichen Stoff) geschenkt und ich habe mich auch sehr über das traditionelle Kleid der Brüder gefreut.

in traditionellen Gewändern und fast im Partnerlook

in traditionellen Gewändern und fast im Partnerlook

das obligatorische Gruppenfoto nach jedem Fest

das obligatorische Gruppenfoto nach jedem Fest

Anschließend wurde ich bei den Mädchen mit Liedern, Tänzen, einer kleinen Rede und der Überreichung des Geschenkes überrascht. Gemütlich haben wir den Abend im Openairkino mit einer Hollywood-Schnulze ausklingen lassen.

Tänze

Tänze

Im Namen aller Mädchen gratuliert mir die Kleinste und überreicht mir die Geschenke

Im Namen aller Mädchen gratuliert mir die Kleinste und überreicht mir die Geschenke

Merci für den unvergesslichen Tag!

♡ Franzi

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26- Wir feiern Don Bosco https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinwestafrika/2015/02/24/26-wir-feiern-don-bosco/ Tue, 24 Feb 2015 00:43:57 +0000 http://20906.529 Hallo Welt, nach drei Wochen melde ich mich zurück. Ja ich lebe noch und mir gehts super 😉  Bald kommt ein Beitrag über meine Zeit in Ghana. Zuerst aber noch ein etwas veralteter Bericht über das Don-Bosco-Fest Ende Januar. Joyeux                 Don Bosco           Ami des Jeunes            Don Bosco […]

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Hallo Welt,
nach drei Wochen melde ich mich zurück. Ja ich lebe noch und mir gehts super 😉  Bald kommt ein Beitrag über meine Zeit in Ghana. Zuerst aber noch ein etwas veralteter Bericht über das Don-Bosco-Fest Ende Januar.

Joyeux                
Don Bosco          
Ami des Jeunes           
Don Bosco mon ami     
Amour
– Charlène (Foyermädchen)

Fröhlich
Don Bosco
Freund der Jugend
Don Bosco mein Freund
Liebe

 

Am 31. Januar ist Weltstraßenkindertag. Und es ist der Todestag oder viel mehr Feiertag von, für und mit Don Bosco.
Die ganze Woche über wurde dieses Ereignis gefeiert. Im Ausbildungszentrum gab es jeden Tag spezielles Programm mit Kino, Tänzen, Theater,…

traditionelles Theater in einer Stammessprache - verstanden hab ich nichts, schön anzusehen war es trotzdem

Traditionelles Theater in einer Stammessprache – verstanden hab ich nichts, schön anzusehen war es trotzdem


Am Donnerstag bekamen alle Schüler in ganz Duékoué schulfrei, wegen Don Bosco. Im Podium auf der Mission wurde mit mehr als 2000 Kindern und Jugendlichen ein Gottesdienst gefeiert. Die Stimmung war ausgelassen und es waren auch sehr viele muslimische Kinder dabei, die zwar nicht viel verstanden, aber Spaß hatten, einfach dabei zu sein.

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volles Haus

volles Haus…

und alle machen mit!

und alle machen mit!


Am Samstag wurde ein großer Marathon durch die halbe Stadt mit über 2000 Läufern in allen Altersklassen organisiert. Dafür wurden alle Straßen abgesperrt  und nicht nur die Polizei, sondern auch Rettungshelfer, eine Gruppe der ONUCI und jegliches Militär waren im Einsatz.

Gemeinsames Aufwärmen

Gemeinsames Aufwärmen

Auch einige Foyermädchen sind für Don Bosco gerannt

Auch einige Foyermädchen sind für Don Bosco gerannt

der Hampelmann darf auch nicht fehlen

Der Hampelmann darf natürlich nicht fehlen

Auf die Plätze, fertig, loooooos

Auf die Plätze, fertig, loooooos

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Erschöpft auf den letzten Metern

Erschöpft auf den letzten Metern

Die Schnellsten in den verschiedenen Altersklassen - Sœur Irène war die schnellste Frau bei den Erwachsenen und hat den Pokal für die Schwestern geholt :)

Die Schnellsten in den verschiedenen Altersklassen – Sœur Irène war die schnellste Frau bei den Erwachsenen und hat den Pokal für die Schwestern geholt 🙂

Nachmittags war das Finale  des Bibel- und Don-Bosco-Wettbewerbs. Die zwei Finalistengruppen mussten ihr Wissen unter Beweis stellen. Wer schneller buzzert, darf die kniffligen Fragen beantworten. Nach vier harten Wochen um den Kampf in den Einzug ins Finale war die Anspannung und Nervosität sehr hoch, denn am Ende kann es nur einen Sieger geben.

Glühbirnen und ein Tröten verraten, wer am Schnellsten war

Glühbirnen und ein Tröten verraten, wer am Schnellsten war


Der Sonntag begann mit einem ziemlich langen Festgottesdienst.  Zu besonderen Festen lassen sich alle Leute aus dem gleichen Pagne ihre Kleider schneidern. So strahlte die ganze Kirche im blauen und weißen Don-Bosco-Pagne.

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Nach der Messe war auf dem Missionsgelände eine Kirmes mit vielen Spielen, Blaskapelle und Essen. Am Nachmittag fanden dann die Fußballfinale der Kinder und Jugendlichen statt.  Die Kindermädchenmannschaft des Foyers hat sich den Pokal geholt! Ihr könnt euch vorstellen, wie meine Mädels aus dem Häuschen waren 😉 Abends gab es dann ein großes Konzert mit bekannten ivorischen Künstlern wie „Revolution“ und „Je suis pluriel“.

Konzert

„Je suis Pluriel“ heizt dem Publikum richtig ein

"Backstage" mit Revolution

„Backstage“ mit Revolution

Da an diesem Abend auch die Elefanten im Halbfinale gespielt haben, wurde das Spiel übertragen. Also doch noch ein richtiges Public Viewing. Und weil wir gewonnen haben, hätte die Festwoche besser kaum enden können – so viele glückliche und fröhliche Menschen auf einem Haufen!

FINALE OHOHOH!

FINALE OHOHOH!

Nach einer Woche voll von Festen und Feierlichkeiten rund um Don Bosco mit tonnenweise gutem Essen, guter Unterhaltung und super Stimmung verlasse ich glücklich die Elfenbeinküste, um aber so schnell wie möglich zurück zu kehren…

Alles Liebe und hoffentlich überträgt sich meine Freude auf euch,
Eure Franzi

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23- Welcome to my life https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinwestafrika/2015/01/25/23-welcome-to-my-life/ Sun, 25 Jan 2015 23:01:20 +0000 http://20906.513 In der letzten Zeit wurde ich immer öfter gefragt, was ich denn eigentlich den ganzen Tag lang mache. Die letzten Monate habe ich viel erzählt, doch dabei meinen Alltag vergessen.  Deswegen kommt hier mein Ablauf eines Tages ohne Besonderheiten (und die gibt es hier fast täglich 😉 ) 5:00 Hahn kräht wie verrückt und der […]

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In der letzten Zeit wurde ich immer öfter gefragt, was ich denn eigentlich den ganzen Tag lang mache. Die letzten Monate habe ich viel erzählt, doch dabei meinen Alltag vergessen.  Deswegen kommt hier mein Ablauf eines Tages ohne Besonderheiten (und die gibt es hier fast täglich 😉 )

5:00 Hahn kräht wie verrückt und der kleine schwarze Affe auf dem Baum vor meinem Fenster beginnt zu schreien
5:30 Der Wecker piepst. (von Montag-Sonntag ohne Ausnahme!)  Meistens bin ich dank des Hahns schon wach. Zeitgleich weckt Irène die Mädchen.
6:15 Ich gehe ins Foyer und trommle die liegen gebliebenen Schlafmützen aus den Betten. Weil es nachts echt kalt ist, sind sie von Kopf bis Fuß zugedeckt und dann geht’s ans leicht rütteln, Namen schreien, Decke wegziehen, kitzeln und wenn das alles immer noch nicht geholfen hat dann werden sie so lange geschüttelt und genervt von mir, bis sie aus dem Bett und vor mir flüchten.
Danach schau ich an der Kochstelle und im Essraum vorbei, bin einfach da und schicke die Mädchen, die vormittags Unterricht haben, in die Schule…
7:20 Frühstück – Baguette in heiße Schokolade tunken
7:40 Mit den Mädchen die Kochstelle, Essenssaal… putzen und alle antreiben, schnell in den Lernraum zu kommen (es klappt nie, dass wir pünktlich das Lernen anfangen, trödeln ist ihr Lebensmotto 😉 ).
8:00 3 Stunden Lerneinheit: bei den Hausaufgaben helfen, Unterrichtsstoff erklären, für Ruhe sorgen… (Weil die Schulen nicht ausreichend Klassenzimmer haben, haben einige Mädchen vormittags (7-12Uhr) Unterricht und die anderen nachmittags (14-18Uhr), also sind rund um die Uhr Mädchen im Foyer.)

Begeistertes Lernen

Begeistertes Lernen

11:00 Blog schreiben, in der Küche helfen, auf den Markt gehen, Alphabetisierungsunterricht und Gruppenstunde vorbereiten…
12:30 Mittagessen mit den Schwestern
13:45 Mittagsschlaf/ Pause
15:00 Die Mädchen lernen erneut für 1 1/2Stunden mit Soeur Lucie. Freitags gibt es statt Lernen Handarbeit (Häkeln, Stricken, Sticken…) Ich habe Zeit, um individuell mit einem Mädchen zu lernen, Freunde zu treffen oder mit Sr. Françoise die Wocheneinkäufe zu erledigen.
17:00 Putzmittel verteilen; Mädchen duschen schicken; beim Kochen vorbeischauen; Telefon verwalten (die Mädchen dürfen keine eigenen Handys haben, sondern können für wenig Geld mit dem Handy des Foyers anrufen); zum Essen, Putzen und Duschen animieren; irgendwie versuchen, das Chaos unter Kontrolle zu bringen 😉

Lieblingsbeschäftigung der Mädels: Hinsetzen, Reden, das Leben genießen und die Zeit vergessen

Lieblingsbeschäftigung der Mädels: Hinsetzen, Reden, das Leben genießen und die Zeit vergessen 😉

18:30 Abendessen
19:00 Die Mädchen putzen und essen. Ich sage ihnen alle 3 Minuten, dass sie sich beeilen müssen, weil die Etude gleich losgeht. Weil kaum einer hier eine Uhr hat kann ich die Zeit immer ein bisschen den Bedürfnissen entsprechend anpassen, deshalb sage ich schon um 19.30Uhr das in 5 Minuten das Lernen losgeht. Denn sonst würden wir niemals pünktlich ankommen. Die Mädchen in den Lernsaal zu treiben, das hört sich einfach an, ist es aber nicht.
20:00 Erneut für 1 ½ Stunden Assistenz beim Lernen.  Ich glaube, es ist schwer vorstellbar, wie laut 54 Mädchen sein können, wenn man das nicht selbst erlebt hat. Oftmals habe ich nach der Zeit vom „für Ruhe sorgen“ Kopf- und Halsschmerzen. Einige Mädchen schlafen auf den Tischen ein, andere reden pausenlos, andere malen, aber zum Glück sind die meisten eifrig und lernen.
21:30 Abendimpuls von einer Schwester + Gebet mit den Mädchen
22:00 Sternenhimmel bewundern und ins Bett fallen

Freitag abends wird die Lerneinheit durch eine Pause ersetzt. Das kann so aussehen:
– Spielen und tanzen auf dem Sportplatz
– Familienkonferenz bei der über Probleme und Aktuelles aus unserem gemeinsamen Leben als Familie gesprochen wird, denn wir sind hier alle Schwestern
– Chorprobe für Feste und Gottesdienste
– Ausbildung zu einem bestimmten Thema. Dazu laden wir Referenten von außerhalb ein. Die Mädchen durften selbst bestimmen, welche Themen sie interessieren und hören wollen. Am Freitag hat uns eine Mama, die bei einer NGO im Gesundheitssektor arbeitet, einen Vortrag über Teenie-Schwangerschaften, Verhütungsmittel,… gehalten.

Vor dem kleinen Fernseher finden alle irgendwie Platz

Vor dem kleinen Fernseher finden alle irgendwie Platz

Aufklärung

Aufklärungsstunde mit viel Getuschel und Gelächter der Mädchen 😉

Mein Mittwoch ist etwas anders als die anderen Wochentage. Vormittags gebe ich im Ausbildungszentrum der Schwestern für 8 Mädchen zwei Stunden Alphabetisierung. Wir kommen nur sehr langsam voran. Manche Mädchen haben zuvor nie die Schule besucht oder nur die erste Klasse. Beim Lesen sehe ich Fortschritte doch wenn ich ihnen Texte diktiere, dann korrigiere ich Blätter, auf denen kein einziges Wort richtig geschrieben ist und ich ohne den Originaltext nichts verstehe. Trotzdem macht es ganz viel Spaß mit den Mädchen. Sie wissen auf jeden Fall, wie wichtig es ist, dass sie Lesen, Schreiben und Rechnen können müssen als zukünftige Konditorinnen oder Schneiderinnen. Wir geben uns Mühe.
Nach dem Mittagessen habe ich eine Gruppenstunde mit 25 Kindern zwischen 2 und 6, die mit mir malen und singen. Auf dem Weg zu unserem Raum habe ich beide Hände mit Kinderhänden voll und mein T-Shirt wird als Schleppe umfunktioniert, an der sich auch noch 2 oder 3 Kinder halten. Zwischen ihnen sind echte Rabauken, die es nicht immer einfach machen, wenn sie aufeinander loszugehen, die Wände zu bemalen, wegrennen, die Bilder der anderen zerreissen und nie zuhören…Doch trotz aller Dummheiten in ihrem Kopf, macht es mich glücklich, sie so fröhlich zu sehen. Und süß sind sie allemal.

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Alltagskleidung

Sonntagskleidung

Sonntagskleidung

Schulkleidung

Schulkleidung

Das Wochenende hebt sich auch von den Wochentagen ab, es gibt bis auf Sonntag abends keine Lerneinheiten. Samstags morgens steht Wäsche waschen und der Großputz auf dem Programm, anschließend können die Mädchen auf den Markt gehen, sich frisieren,… Andere haben Unterricht oder Klausuren. Sobald das Foyer sauber ist, putze ich mein Zimmer. Damit ist dann schon der ganze Vormittag ausgelastet.
Nachmittags bin ich bei einer Gruppe in der Gemeinde mit 100 Kindern und Jugendlichen von 2-25 Jahren dabei. Samstags abends beten wir den Rosenkranz mit den Mädels. Ich esse bei den Brüdern zu Abend. Um 20.00Uhr gibt es einen Filmabend, das ist der einzige Tag in der Woche, an dem sie fernsehen können. Meistens schauen wir Filme mit Weißen, das gefällt ihnen aber nicht, denn sie sagen, sie verstehen das „weiße“ Französisch nicht 😀 Sie wollen Filme mit ihren Schwarzen und ihrem Französisch.
Sonntags ist die obligatorische Messe für alle Mädchen um 7:00Uhr. Nachmittags gibt es dann das Oratorio, wovon ich euch ja schon erzählt habe. Selbst die älteren unserer Mädchen haben einfach Zeit zum Kind sein, rumalbern und spielen.
Und dann geht das ganze Programm wieder von vorne los, doch keine Woche ist hier gleich oder ruhig. Mal haben wir mit Diebstahl, Krankheiten, Unordnung … zu kämpfen. Oft gibt es Feste zu feiern.Also Alltag würde ich das auf jeden Fall nicht nennen 😉

So langsam neigt sich der Harmattan dem Ende zu und die Nächte werden wieder heißer und die Tage noch wärmer als vorher, ich komme ganz schön ins Schwitzen 😉 Ich schicke euch ein paar warme Sonnenstrahlen!

– Franzi

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21- 3 Tage wach https://blogs.donboscovolunteers.de/franziinwestafrika/2015/01/11/21-3-tage-wach/ Sun, 11 Jan 2015 12:21:39 +0000 http://20906.478 Liebe Leser, noch einmal wünsche ich euch BONNE ANNÉE 2015! Zuerst noch ein kleines Ereignis vom alten Jahr: Vom 26. – 28. Dezember sind 130 Kinder aus verschiedenen Orten nach Duékoué gekommen, um zusammen Weihnachten zu feiern und um an einem Kinderkongress mit dem Bischof teilzunehmen. Unser erstes Vorbereitungstreffen war 2 Tage vorher und wirklich […]

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Liebe Leser,
noch einmal wünsche ich euch BONNE ANNÉE 2015!

Zuerst noch ein kleines Ereignis vom alten Jahr:
Vom 26. – 28. Dezember sind 130 Kinder aus verschiedenen Orten nach Duékoué gekommen, um zusammen Weihnachten zu feiern und um an einem Kinderkongress mit dem Bischof teilzunehmen.
Unser erstes Vorbereitungstreffen war 2 Tage vorher und wirklich viel haben wir dabei auch nicht organisiert. Auf jeden Fall hat es mich beeindruckt, dass so viele mitgeholfen haben und alles glatt gelaufen ist. In Deutschland wäre so etwas Monate vorher bis ins kleinste Detail durchorganisiert geworden – mit ganz viel Stress verbunden. Doch wieso kompliziert, wenn es auch so leicht geht? Diese Gemütlichkeit und Einfachheit hier schätze ich sehr und hoffe, sie nach Deutschland mitnehmen zu können.

Biscof Gaspard Béby Gnéba beim Kinderkongress

Biscof Gaspard Béby Gnéba beim Kinderkongress

Gespräch mit dem Bischof

Austausch mit dem Bischof 

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Ich hab mit 30 Kindern auf dem Boden, ohne Moskitonetz und viel zu vielen großen Löchern in den Wänden „geschlafen“ – bei der Kälte und den Tritten von dem Mädchen neben mir war an Schlaf nicht wirklich zu denken. Zumindest die Moskitos haben mich nicht genervt. Um 5.30Uhr sind wir aufgestanden und unter die eiskalte Dusche gesprungen. In Riesentöpfen wurde dann Frühstück gekocht.
Zum ersten Mal habe ich auch morgens warm gegessen. Reis zum Frühstück – daran könnte ich mich gewöhnen. Beim Essen haben die Teller nie gereicht. Schlimm war das nicht. Die einen haben fertig gegessen und die anderen haben einfach die benutzten Teller genommen. Wo ist das Problem? Außerdem hat das uns Abwascher gefreut, so hatten wir ein paar Teller weniger 😉 Wir Betreuer haben alle zusammen aus den Riesenschüsseln und Töpfen gegessen! Ein Löffel war das Höchste, meistens war die rechte Hand unser Besteck.

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Beim Versuch, mit der Hand nicht alles zu versauen - gescheitert!

Beim Versuch, mit der Hand nicht alles zu versauen – gescheitert!

Unsere Liegewiese

Unsere Liegewiese

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Mittagsschlaf – oder auch nicht 😀 Nach 10 Minuten so tun als ob ich schlafe, hab ich es dann aufgegeben und mich ihren Kitzelangriffen ergeben!

Sind sie nicht süß?

Sind sie nicht süß?

Ansonsten wurde viel gespielt, getanzt, mit dem Bischof diskutiert… Am letzen Abend gab es eine Kulturparty: Alle Teilnehmer aus den verschiedenen Orten haben Tänze, Theaterstücke und Lieder aufgeführt.
Ich hab mich vor allem um die Allerkleinsten gekümmert. Obwohl sie 3 Tage ohne Mama und Papa bei uns waren, gab es keine Tränen und sie waren ganz tapfer und glücklich 🙂
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Fußballspiel mit Lappen und Besenstiel

Fußballspiel mit Lappen und Besenstiel

 

Silvester habe ich zusammen mit vielen Freunden gefeiert. Erst wurde in der Kirche gesungen und getanzt und anschließend draußen unter freiem Himmel.  Die ganze Nacht über waren die Straßen, Bars und Clubs von Duékoué brechend voll. Von Babys bis Senioren – man hatte wirklich das Gefühl, dass ganz Duékoué in den Straßen feiert und tanzt. Es gab sogar ein Minifeuerwerk.  Das neue Jahr hat für mich mit einem Schokoladeneis begonnen. In den letzten Tagen des alten Jahres habe ich nämlich eine ganz leckere Eisdiele entdeckt. So süß sollte auch das neue Jahr beginnen. Um 9 bin ich ins Bett gefallen und habe den ersten Tag des neuen Jahres fast verschlafen 😉

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Glücklicher hätte 2015 für mich kaum beginnen können!

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Bierflaschen als Kerzenständer – irgendwie hat das was

Ladiesnight

Ladiesnight

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Blancho muss natürlich auch in der Mitte tanzen

 

Am Sonntag kam wieder Leben ins Foyer, denn eigentlich sollte die Schule am Montag, 5. Januar wieder losgehen. Doch das neue Jahr beginnt so, wie das alte geendet hat: Die Lehrer streiken. Zuerst hieß es, es liegt daran, dass die Lehrer zu schlecht vom Staat bezahlt werden. Die neue Variante: Die Lehrer wollen die Schüler so für ihren Streik vor den Weihnachtsferien bestrafen. Schulfrei als Strafe?! Ich weiß nicht, welcher Schüler das so sieht. Im Foyer ist auf jeden Fall Jubelstimmung 😉 So langsam geht die Schule aber wieder los.

2015 wird für die Elfenbeinküste ein spannendes Jahr – es stehen Wahlen an. Wer ein bisschen die Geschichte der Elfenbeinküste kennt, weiß, dass es bei den letzten Wahlen im Jahr 2010 zu einer Krise, zu Krieg, Hass, Feindschaft und unzähligen Morden gekommen ist. Die Präsidentenwahlen sind erst Ende des Jahres. Wir hoffen sehr, dass sich die Ereignisse von 2010 nicht wiederholen und die Wahlen ruhig ablaufen, um den Friedensprozess des Landes voranzutreiben.

Liebe Grüße und eine ruhige, vor allem friedliche Woche!
(Viele Menschen hier träumen von Europa als Paradies – nicht wie wir es in den letzten Tagen im Fernsehen gesehen haben. Wir schauen besorgt auf die Ereignisse in Europa und vergessen Paris nicht in unseren Gebeten #Jesuischarlie. )

-Franzi

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