Bärbel in Bolivia

mein Jahr in Bolivien

Helau aus Bolivien!

Auch hier in Bolivien wird Karneval groß gefeiert. Viele der Kinder haben sich seit Wochen auf Karneval gefreut. Doch die Karnevaltraditionen hier sind etwas anders als bei uns in Deutschland und um ehrlich zu sein etwas überraschend.

Schon vor Karneval begannen die Vorbereitungen. 20170227_100030Es wurde gebastelt, gemalt und genäht, Verkleidungen zusammengesetzt und Spiele geplant. An Rosenmontag wurde Karneval mit allen Kindern des Projekts gefeiert. Jedes Heim hatte sich gemeinsam als etwas verkleidet. Meine kleinen Jungen haben sich alle als Steinzeitmenschen verkleidet, mit einer Karnevalsmaske und selbstgebastelten Hüten. Die Tradition ist, dass jede Gruppe einen König oder eine Königin vorstellt, die besonders schön verkleidet ist. Die Könige und Königinnen wurden dann bewertet, so dass es einen Sieger gab. Jede Gruppe durfte dann eine Runde um den Sportplatz drehen um sich den anderen zu präsentieren. Danach wurde dann ein kleiner eigener Umzug durch die Straßen veranstaltet. Hinter dem Auto, aus dem Musik lautstark kam, liefen unsere 200 Kinder hinterher, fröhlich hüpfend und schreiend durch das Viertel.

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Zum Mittagessen gab es schließlich von einigen Erziehern gegrilltes Hühnchen mit Reis und Yuca. Nach dem Essen war Zeit verschiedene Spiele zu spielen und im Schwimmbad des Projektes sich abzukühlen. Nach der Merienda (Nachmittagssnack) ging es dann für jeden wieder nach Hause und der erste Karnevalstag war geschafft.

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Am Dienstag ging der Karneval genauso lustig weiter wie am Montag. Nachmittags folgte der Teil, auf den alle Kinder seit Wochen warteten. In Santa Cruz ist nämlich Karneval hauptsächlich als eine riesige Wasser- und Farbschlacht gedacht. Mit Wasserpistolen, Farbbomben, Schaumsprays und allem möglichen werden überall auf den Strassen die Menschen beworfen und angegriffen. Autos und Busse werden beschmiert und teilweise fast fahruntauglich gemacht. Im Zentrum der Stadt soll es angeblich richtig zur Sache gehen, doch das habe ich gemieden. Auch unsere Kindern wollten diesen Teil natürlich nicht verpassen. Es wurden Luftballons ausgeteilt, die eifrig zu Wasserbomben verarbeitet wurden. Schnell begann die Schlacht. Die Kinder jedoch hatten viel mehr Freude alle vorbeikommenden Menschen oder die Kindern aus dem gegenüberliegendem Kinderheim zu bewerfen als sich gegenseitig. Um ehrlich zu sein war es eine ziemliche Schweinerei, jedoch hatten alle Kinder viel Spaß dabei. Im Nachmittag wurde dann das Zeichen gegeben, dass nun Schluss sei mit Wasser zu spielen und alle Kinder in die nötige Dusche geschickt wurden.

Leider war dieses Jahr in Bolivien diese Art von Karneval zu Recht sehr umstritten, da ein großer Teil des Landes an einer Wasserknappheit leidet. Somit wurden in der gesamten Stadt ab einer gewissen Uhrzeit das Wasser abgestellt um auf die Problematik aufmerksam zu machen und die Wasserverschwendung in Grenzen zu halten.

 

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1 Kommentar

  1. Frau Ladenburger,

    mit dem Karneval geht es Ihnen wie mir. Nicht unbedingt mein Ding. Angesichts des Klimawandels ist Nachhaltigkeit gerade in tropischen Ländern wichtig. Wasserverschwendung gehört sicher nicht dazu. Gott hat seine Schöpfung sicher gern in Hände gelegt wie die Ihren. Hände, die achtsam damit umgehen und anderen helfen es auch zu tun. Weiterhin viel Erfolg und Erfüllung in Ihrer Arbeit.

    VW Wilsch

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