Die letzten paar Tage haben wir die Zeit genutzt uns alle verschiedenen Projekte, die es hier in Santa Cruz gibt, anzuschauen. Die verschiedenen Häuser haben alle eine andere Zielgruppe und die Kinder bleiben unterschiedlich lange dort. Fotos habe ich leider keine gemacht. Wir wollten mitarbeiten und uns einfügen, statt als Touristen zu wirken.

Am Donnerstag waren wir zuerst den Vormittag im Techo Pinardi. Dieses Haus ist erst seit einer Woche wieder geöffnet. Es ist eine offenen Einrichtung für Strassenkinder, die dort schlafen, essen und spielen können. Sie entscheiden selber, wie lange sie bleiben wollen. Wir haben mit den Jungen Basketball, Fussball und Volleyball gespielt. Dabei haben wir alle einen Sonnenbrand bekommen, da wir nur draußen auf dem Sportplatz waren.

Am Nachmittag waren wir dann im Patio Don Bosco, einem Haus im Norden der Stadt. Dort werden Kinder vom Jugendamt hingebracht, solange geklärt wird wie die Situation zu Hause wirklich aussieht. Als wir ankamen, standen einige Mütter vor dem Tor, die ihre Kinder dort abholen wollten. Die Mitarbeiter Don Boscos können nichts anderes tun, als die Mütter zu beruhigen und auf die Autoritäten zu warten. Trotz der schwierigen Situation schienen mir die Kinder sehr fröhlich und wir haben einen schönen Nachmittag gemeinsam mit ihnen verbracht. Zuerst haben wir gemalt und mit einigen Kindern Fussball gespielt, dann gab es für alle Abendessen. Nach dem Essen wurde dann die Musik laut gedreht und mit viel Freude typisch bolivianisch getanzt. Nachdem unsere erste Peinlichkeit überwunden war, tanzten wir gerne mit ihnen.

Den Freitag haben wir im Mano Amiga verbracht, ein Projekt, das direkt gegenüber von unserem Volontärshaus liegt. Dort arbeiten eigentlich Naomi, eine Holländerin und Eduardo, ein Mexikaner, die auch bei uns wohnen. Da Freitag ihr freier Tag ist, durften wir das Projekt anschauen und für einen Tag mithelfen. Wieder hatten wir viel Spaß mit den Kindern, auch wenn die Kommunikation, wegen des bolivianischen Spanischs nicht immer einfach ist. Ich verstehe schon viel, aber sprechen ist nicht immer so leicht.

Im späten Nachmittag sind wir Volontäre, zusammen mit Lena, einer ehemaligen Volontärin, die momentan auch hier ist, in ein weiteres Projekt gefahren. Um dort hinzukommen haben wir ein Taxi genommen. In Deutschland würden acht Personen wohl zwei Taxen benötigen, in Bolivien nimmt man es nicht so eng, deshalb haben wir uns ein Taxi geteilt. Eduardo und ich saßen im Kofferraum (fast auf der Gasflasche), vier weitere auf der Mittelbank und zwei von uns vorne neben dem Fahrer. Die Fahrt in das Barrio Juvenil war dadurch abenteuerlich. In diesem Projekt können die Jungen ihre Schulzeit mit dem Abitur beenden und zeitgleich eine Ausbildung machen, um sie in den Arbeitsalltag einzugliedern. Es gibt eine Schreinerei, eine Bäckerei und ein Gastronomie. Eigentlich hatten wir vor mit den Jungen einige Gesellschaftsspiele zu spielen. Da aber die Jungen abends von sieben bis zehn Uhr in die Schule gehen, fiel unser Plan ins Wasser. Somit mussten wir uns damit begnügen sie ihm Micro zur Schule zu begleiten und dann von dem netten Microfahrer wieder nach Hause gebracht zu werden.

Zu Hause haben wir uns bolivianische Fastfood gegönnt, Hähnchen mit Reis, Nudeln und Pommes (wie immer hier in für uns unmöglich großen Portionen).

Ein letztes Projekt haben wir noch nicht besucht und zwar die Granja Moglia, eine Farm ungefähr eine Stunde von Santa Cruz entfernt. Dort werden Jule und Franzi arbeiten, zwei Volontärinnen auch von Don Bosco Volunteers. Da es Schwierigkeiten mit dem Visum für die zwei gibt, verzögert sich dieser Ausflug noch etwas. Für uns (das heißt Jana, Lea und mich) fängt morgen die Arbeit im Hogar an. Ich werde mit den jüngeren Kindern arbeiten nachmittags von zwei Uhr bis neun Uhr abends. Ich bin mal gespannt, was die Zeit so bringen wird.