Ferien vergehen immer schnell. Zuerst liegt eine scheinbar lange Zeit vor einem bis man am Ende feststellt das es schon wieder vorbei ist… Im Mai starteten hier die Sommerferien für die Jungs und uns. Die ich diesmal aber mit anderen Erwartungen begann als es für mich bisher der Fall war, denn Johanna und ich waren mit zwei der älteren Jungen für das 8 Wochen Ferienprogramm zuständig.

Zuvor hatten wir also schon einen Timetable erstellt und eine ganze Menge Spiel- und Wettkampfideen gesammelt und die ein oder andere Vorbereitung getroffen. Im Großen und Ganzen sah das Ferienprogramm so aus:

Mon/Die/Do/Frei  Mittwoch Samstag Sonntag
 

Morgens

– Unterricht/Lernzeit Klassenweise, Hausaufgabenzeit

 

– Wäsche waschen, Haare schneiden, Aufräumen, Freizeit
Nachmittags – Indoorgames und TV

 

– Überraschungs-wettbewerb und TV – Gruppenwettbewerb – TV und freiwillige Übungszeit
  – Cricket/ Spiele – Cricket/ Spiele – Cricket/ Spiele
 

Abends

– Gruppenübungszeit für Wochenendwettbewerbe

 

– großer Gruppenwettbewerb

 

Man könnte meinen, das ist alles an Programm für eine so lange Zeit? Wird das nicht auf die Dauer langweilig? Die klare Antwort lautet  „Nein!“ Genau genommen wurde es sogar immer spannender…

Aber ich beginne lieber mal von Anfang an.

Am 10. Mai starteten die Ferien mit einer Eröffnungsfeier. Die vier Gruppen haben ihre selbstgewählten Gruppennamen vorgestellt: „Sun King“ (Sonnenkönig), „Love“ (Liebe), „Golden Eagles“ (Goldene Adler), „Deadly Boys“ (Tödliche Jungs) und ihre dazugehörigen Slogans. Außerdem hatte jede Gruppe einen Actiondance vorbereitet und ein Logo gestaltet. Natürlich haben auch die Fathers ein paar Worte gesagt und es wurde ein Gebetssong gesungen. Um der Eröffnung einen richtigen Wettkampfcharakter zu geben haben alle gemeinsam einen Eid gesprochen und es gab sogar ein kleines Feuerchen.

Dann ging es los…

Von neun möglichen Indoor games spielte jeder Junge vier verschiedene Spiele in seiner Altersgruppe. Immer zwei gegen zwei bis schließlich nach sieben Wochen die Finalisten feststanden.

Beim Cricket wurde in täglich abwechselnden Teamkonstellationen um Punkte gespielt. Natürlich ebenso in Altersgruppen. Die Seniors (Ältesten) und Juniors (Mittleren) sind dazu in den Park gegangen während die Sub-Juniors (Kleinen) neben Cricket auch verschiedene andere Spiele im Ashalayam gespielt haben.

Mittwochs gab es Spiele bei denen zumeist einzelne Jungen, angefeuert durch ihre Gruppe, Punkte für das Team erspielen konnten.

Das Besondere dabei war, dass es sich um Überraschungs-Wettbewerbe handelte. Das heißt wir haben immer erst dann erklärt, was am Nachmittag passieren würde, als es losging. Natürlich waren die Jungs gespannt und wollten jeden Woche vorher wissen um was es sich handelt.

Am Wochenende gab es immer Gruppenwettbewerbe, auf die sich die Jungs vorbereiten konnten.

Samstags kleinere Wettkämpfe am Nachmittag wie Körperbemalen, Haus bauen oder ein Quiz.

typisch indisch: Rangoli

 

Für die Sonntagswettbewerbe wurde viel geprobt, auch oft in jeder freien Minute. Nicht nur weil viele Punkte erreicht werden konnten sondern vor allem, weil die Jungs mit viel Eifer und Spaß dabei waren und ihr Können zeigen wollten. Jeden Sonntagabend wurde ein Programm auf die Beine gestellt um die dann zu präsentieren. Ein schöner Abschluss jeder Woche.

Bewertet wurden die Gruppen von wechselnden Punktrichtern.

 

Neben all den Wettbewerben konnten die Gruppen auch Punkte für gute Disziplin, Pünktlichkeit, Putzen etc. bekommen, natürlich ebenso Punkte verlieren.  Jeden Montag wurde der vorwöchige Stand notiert und für jede Gruppe gab es neue 100 Punkte als Ausgangspunkt.

 

Ein Highlight der Ferien war das 3-tägige Camp gegen Ende. Zusammen mit den Mädchen aus dem Snehalaya (das Mädchenheim  gegenüber) ging es in 5 Stunden Busfahrt in eine Schule, unserer Unterkunft, in dem Bundesstaat Punjab. Besonders gefallen hat allen das große Geländespiel in dem es in den Gruppen verschiedene kleinere Spiele zu absolvieren gab, sowie, dass es sehr viel Platz zum draußen spielen gab. Etwas das hier in Delhi weder den Jungs noch die Mädchen normalerweise haben.

Am 30. Juni wurde das Ferienprogramm mit einem letzten großen Wettbewerb abgeschlossen. Zum Schluss gab es einige Worte der Fathers und eine kurze Fotoshow.

Folgen wird noch die Preisverleihung.

 

Auch wenn die Ferien nicht ganz unanstrengend waren, so haben sie uns mindestens doppelt viel Spaß gemacht. Vor allem da wir jede Minute mit allen Jungs verbringen konnten.

Die 8 Wochen sind wie im Augenblick vergangen, umso  kürzer kommen mir die letzten verbleibenden Wochen hier im Ashalayam vor, die wir in jedem Moment genießen.

See you soon!

Ann