Eigentlich ist der Januar nicht für besondere, große Feste bekannt und doch gab es dieses Jahr 4 Feiertage für mich.

Das erste Fest, am 13. Januar, ist das für uns wohl ungewöhnlichste: Lohri – das Erdnussfestival. Am Abend wurde auf dem Hof ein Feuer entfacht und Musik aufgedreht. Es wurden Erdnüsse, Sesamtaler (süß) und Popcorn ausgeteilt und am ganzen Abend fleißig geknabbert. Im Norden Indiens ist das Fest besonders bekannt und dort ist es auch Brauch, eine Handvoll Erdnüsse ins Feuer zu werfen und sich etwas zu wünschen. Wir haben am Feuer gestanden, um  uns warm zu halten und es wurde getanzt.

Der nächste Feiertag war mein Geburtstag. Normalerweise wird dieser Tag hier, vor allem im Projekt, nicht beachtet. Das liegt hauptsächlich daran, dass viele der Kinder ihr Geburtsdatum, oft nicht einmal ihr genaues Alter, wissen. Doch irgendwie ist durchgedrungen, dass ich 19 Jahre alt geworden bin. So haben es sich die Jungen nicht nehmen lassen, mir alle zusammen ein Geburtstaglied zu singen und mir zu gratulieren. Auch Geschenke habe ich bekommen. Das Schönste an dem Tag war jedoch, dass wirklich alle Jungs im Projekt waren, da sowohl Ferien als auch Samstag war. So habe ich einen entspannten, schönen Tag verbracht.

Am 26. Januar ist der indische Republic Day. Der Patriotismus an diesem Tag war mir als Deutsche doch etwas fremd. So begann das Programm um 7:30 Uhr morgens mit einer lang geübten Parade der älteren Jungen, dem Flagge hissen und Singen der Nationalhymne. Anschließend gab es ein Programm mit Schauspiel, Tanz, Gesang und Akrobatik. Immer in Bezug auf Indien und mit der indischen Flagge.

Das größte der Feste war das „Don Bosco Fest“. Eigentlich ist der 31. Januar der Todestag des Gründervaters.  Aus praktischen Gründen wurde die Feier aber einen Tag vorgezogen. Etwa zwei Wochen vorher wurde bereits begonnen, die verschiedenen Programmpunkte zu proben. Einladungen wurden verschickt und es wurde dekoriert. Dann war es endlich soweit, die beteiligten Jungen haben sich sogar im passenden Dresscode angezogen. Es wurde gesungen, getanzt (von den Mädchen und Jungen), und ein Hindisong mit Instrumenten und Gesang einstudiert. Ein Theaterstück der Älteren hat das Wirken Don Boscos dargestellt, auf moderne Weise. Es gab auch Reden von den Fathers. Am Ende wurden die Kinder gekürt die während der Ferien verschiedene Wettbewerbe, z. B. im Malen, gewonnen haben. Das Programm endete mit einem gemeinsamen Gebet und Mittagessen.

Nun ist der Januar auch so gut wie vorbei und für uns geht es auf zu einer kleinen Reise und zum anschließenden Zwischenseminar. Ab Mitte Februar bin ich wieder im Ashalayam und kann dann berichten, was ich alles erlebt habe.

Namaste!