Anne Roth, Autor bei Anne in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/author/anneroth/ Fri, 28 Feb 2025 08:55:19 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 Einfach schon Halbzeit?! https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2025/02/28/einfach-schon-halbzeit/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2025/02/28/einfach-schon-halbzeit/#respond Fri, 28 Feb 2025 08:55:17 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=255 Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Mittlerweile bin ich schon knapp 6 Monate in Indien und trotzdem fühlt es sich so an, als wäre ich gestern erst aus dem Flugzeug gestiegen. Mitte Februar hatten alle Voluntäre, die in Indien oder in Sri Lanka arbeiten, ein Zwischenseminar in Hyderabad. 5 Tage lang hatten wir Zeit, uns […]

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Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Mittlerweile bin ich schon knapp 6 Monate in Indien und trotzdem fühlt es sich so an, als wäre ich gestern erst aus dem Flugzeug gestiegen.

Mitte Februar hatten alle Voluntäre, die in Indien oder in Sri Lanka arbeiten, ein Zwischenseminar in Hyderabad. 5 Tage lang hatten wir Zeit, uns auszutauschen, zu reflektieren und Probleme und Herausforderungen zu besprechen, aber auch, um unsere schönen Erlebnisse zu teilen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Dabei durfte auch ein bisschen Sightseeing (Chowmahalla Palast, Charminar Basar und Bootstour zur Buddha-Statue) und ein gemeinsamer Restaurantbesuch nicht fehlen.

Zu 10. sind wir dann 18 Stunden lang im Schlafbus weiter nach Goa, einem kleiner Bundesstaat im südwesten am arabischen Meer, und haben dort eine Woche lang Strandurlaub gemacht, uns den ein oder anderen Sonnenbrand eingefangen und waren abends auch mal feiern.

Gut erholt starten wir jetzt wieder in den Arbeitsalltag. Zum Halbjahr gibt es die Möglichkeit, die Projekte durchzuwechseln, um sich auch etwas anderes anschauen zu können. Vorgestern haben wir unseren österreichischen Mitvoluntär Lukas verabschiedet, der seine 5 Monate Freiwilligendienst hier in Vijayawada beendet hat. Geplant ist jetzt, das Luca und ich (voraussichtlich ab Ostern) Sonntags bis Dienstags ins Vimukti gehen und dann die restlichen Tage wie bisher am Vormittag im Open Shelter verbringen und nachmittags nach Tadepalli in die Community fahren. Dort gefällt es mir so gut, dass ich beides nicht tauschen möchte. Auch die Kinder sind mir dort sehr ans Herz gewachsen, mittlerweile kann ich sogar so gut wie alle Namen. Zurück zum Vimukti: Für alle, die sich nicht mehr erinnern, das Vimukti ist ein Drogenrehabilitationscenter und liegt außerhalb von Vijayawada. Mit Tuktuk und Bus braucht man ungefähr 2 Stunden dorthin. Vor Ort sind ungefähr 10 Kinder und Jugendliche, manchmal auch Erwachsene, die von Alkohol, Nikotin oder anderen Substanzen abhängig sind. Die Jungs bekommen vor Ort medizinische Betreuung und leben dort teilweise mehrere Monate. Weil sie solange nicht in die Schule gehen und sonst auch sehr abgeschnitten sind, kommen wir für 3 Tage die Woche und verbringen Zeit mit ihnen und unterrichten ein bisschen. Der Alltag dort ist recht überschaubar geregelt. Jeden Morgen um 7 Uhr wird eine Stunde Gartenarbeit gemacht. Die Jungen bauen ihr Obst und Gemüse selber an und sind immer ganz stolz beim Ernten. Meistens wird morgens Unkraut gejähtet, aber als ich einmal Barbara und Engjell begleitet habe (beide haben das letzte halbe Jahr im Vimukti gearbeitet), wurden zum Beispiel auch Drachenfruchtbäume gepflanzt. Nach dem Frühstück gibt es dann eine Stunde Englischunterricht, wo wir zu verschiedenen Themen Vocabeln lernen. Danach wird eine weitere Stunde Mathe gemacht. Einheitlichen Unterricht machen wir hier eigentlich nicht, weil die Jungs doch auf einem sehr unterschiedlichen Lernniveau sind. Manchmal unterrichtet einer der älteren Jungs ein bisschen Telugu am Nachmittag, da sind wir aber natürlich überhaupt keine Hilfe. Vor dem Mittagessen werden dann noch Brettspiele oder Carromboard (indisches Billiard) gespielt oder wir bringen Mandalas und Ausmalbilder für die Drawing class mit. Nachmittags nach der Mittagspause spielen die Jungs liebend gern und wirklich stundenlang Volleyball und Cricket oder Badminton. Vor dem ins Bett gehen wird meist ein Lagerfeuer angezündet und es gibt vom Leiter der Einrichtung ein Gute Nacht Wort.

Abschließend kann ich nur noch sagen, dass ich sehr glücklich damit bin, diesen Freiwilligendienst zu machen. Ich fühle mich sehr wohl hier in Indien, komme super mit meinen Mitbewohnern und Mitarbeitern klar und genieße (fast immer) die Arbeit mit den Kindern. Auch an die Schärfe habe ich mich voll gewöhnt. Nur dass es mittlerweile tagsüber schon 36° hat und ab jetzt nur noch heißer wird, gefällt mir gar nicht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Zukunft noch so für mich bereithält…

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Ein Einblick ins indische Essen https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2025/01/30/ein-einblick-ins-indische-essen/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2025/01/30/ein-einblick-ins-indische-essen/#respond Thu, 30 Jan 2025 16:17:56 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=227 In heutigen Blogeintrag soll es um alles Mögliche rund ums Thema Essen hier in Vijayawada gehen. Wie viele von euch sicher schon wissen, wird in Indien mit der rechten Hand gegessen. Die linke Hand wird auf dem Klo verwendet und hat am Tisch nichts verloren. Außerdem ist das Essen ziemlich scharf und stark gewürzt. Mittlerweile […]

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In heutigen Blogeintrag soll es um alles Mögliche rund ums Thema Essen hier in Vijayawada gehen. Wie viele von euch sicher schon wissen, wird in Indien mit der rechten Hand gegessen. Die linke Hand wird auf dem Klo verwendet und hat am Tisch nichts verloren. Außerdem ist das Essen ziemlich scharf und stark gewürzt. Mittlerweile habe ich mich gut an die Schärfe gewöhnt, obwohl Vijayawada für sein sehr scharfes Essen bekannt ist. Wenn man in Deutschland in ein indisches Restaurant geht, dann gibt es dort hauptsächlich nordindische Gerichte. Südindische Gerichte unterscheiden sich davon stark in Geschmack und Zubereitung. Hier in Vijayawada gibt es außerdem nur selten Fleisch oder Fisch, die meisten Mahlzeiten sind vegetarisch. Rindfleisch gibt es fast gar nicht zu kaufen, immerhin ist die Kuh für Hindus ein heiliges Tier.

Frühstück (Tiffin)

Zum Frühstück sind Dosa, Bajji, Punugulu, Idli oder Vada typisch. Das gibt es an jedem Straßenrand zu kaufen und ist nicht nur zum Frühstück super lecker. Dazu wird immer eine Sauce serviert (meistens Kokosnuss oder Tomate). Sonst gibt es morgens oft auch einfach Reis.

Dosa sind eine Art Pfannkuchen aus Reis-Linsenmehl. Oft gibt es das mit einer Zwiebel- oder Kartoffelfüllung.

Bajji sind frittierte Bällchen aus Weizenmehl.

Punugulu sind ebenfalls kleine frittierte Bällchen, allerdings aus Reis-Linsenmehl.

Auch Vada wird aus diesem Mehl hergestellt. Dafür werden aber noch besondere Gewürze verwendet und der Teig wird in Donutform frittiert.

Idli sind sind plattgedrückte Kugeln aus fermentiertem Reis-Linsenmehl.

Mittag/Abendessen

Mittag- und Abendessen sehen ziemlich ähnlich aus. Beide Mahlzeiten nehmen wir, wie bereits in vorherigen Blogeinträgen erwähnt, im YB ein. Es gibt eigentlich immer weißen Reis, Currys mit verschiedenem Gemüse, Sambar oder Dal und Curd. Häufig gibt es auch Chappati, ein dünnes, ungesäuertes Fladenbrot, oder auch mal Eier. Sambar ist eine Suppe, die man nicht mit dem Löffel, sonder direkt zum Reis isst. Dal ist eine Art Linsensuppe, die hier in Vijayawada sehr verbreitet ist. Curd ist ähnlich wie Naturjoghurt. Viele Inder essen nach einer Mahlzeit einfach nochmal Reis nur mit Curd. Das lindert die Schärfe und schließt anscheinend den Magen. Ich bin kein großer Fan davon und überlebe besonders scharfe Mahlzeiten dann einfach mit viel Wasser.

Die Mahlzeiten der Kinder in den Projekten sind einfach gehalten. Es gibt Reis mit einem Gemüsecurry, Sambar und Curd. Ab und zu gibt es aber auch Mittagessen, die ein Sponsor bezahlt. Statt an Geburtstagen, Todestages oder Hochzeitstagen Geschenke zu kaufen, wird mit dem Geld ein Mahlzeit für die Kinder gesponsert. Dann gibt es meist eine besondere Art von Reis, z.B. der speziell gewürzte und in Andrah Pradesh berühmte Byriani Reis oder gelben Reis, manchmal aber auch Fisch oder Fleisch sowie eine kleine Nachspeise oder Banane für die Kinder.

Süßigkeiten

Über Süßigkeiten hier in Indien lässt sich vor allem eines sagen: extrem süß und fettig. Das ist also nicht jedermanns Geschmackssache. Es werden aber auch viele salzige Snacks gegessen. Im Anschluss werde ich nur ein paar der unzähligen verschiedenen Süßigkeiten aufzählen, die es hier gibt.

Kheer ist indischer Milchreis, der mit ganz vielen verschiedenen Gewürzen zubereitet wird.

Gulab Jamun sind frittierte Teigbällchen, die in viel Sirup schwimmen.

Poornam Boreelu sind frittierte Reisbällchen mit Trockenfrüchten.

Laddu sind kleine Bällchen, die meist aus gemahlenen Nüssen und vielen Gewürzen bestehen.

Samosas sind deftig. Sie bestehen aus dreieckigen frittierten Teigtaschen, die meist mit einer Kraut-Kartoffelfüllung gefüllt sind.

Getränke

Neben (sehr süßem) Kaffee und einer großen Auswahl an Tee wird hier sehr viel Chai getrunken. Das ist eine spezielle Art von Schwarztee, gesüßt und mit Milch zubereitet. Von Indern wird Chai einfach nur Tea genannt. In kleinen Bechern ist er in vielen Läden an der Straße erhältlich und kostet umgerechnet zwischen 10 und 20 Cent.

Lassi, ein Michgetränk, das es sowohl in salziger als auch in süßer Variante oder auch mit Früchten gibt, ist hier ebenfalls weit verbreitet. Am bekanntesten ist vermutlich der Mangolassi.

Außerdem gibt es viele Läden, die frisch gepresste Fruchtsäfte, Zuckerrohrsaft oder Milchshakes verkaufen.

Früchte

In Indien gibt es wie in Deutschland eben auch Obst wie Bananen, Äpfel, Melonen, Ananas und Trauben, aber noch viele andere Obstsorten. Papayas, Drachenfrüchte, Custard Apple und Guaven habe ich hier das erste mal probiert und bin begeistert. Besonders freue ich mich auf die Mangosaison, die im April beginnt.

Gemüse

Auch beim Gemüse werden häufig die selben Sorten wie in Deutschland verwendet. Was für mich aber neu war, sind zum Beispiel die unterschiedlichsten Arten von Kürbissen, Drumsticks, Ladyfingers oder auch Moringaschoten. Oft werden Currys auch mit Kochbananen zubereitet.

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Mein Weihnachten in Indien und Co. https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/12/27/mein-weihnachten-in-indien-und-co/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/12/27/mein-weihnachten-in-indien-und-co/#respond Fri, 27 Dec 2024 14:25:53 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=177 Und so schnell vergeht die Zeit, schon steht Weihnachten vor der Tür. Mittlerweile leben wir zu 5. in unserer WG. Luca hat rechtzeitig zur Weihnachtszeit ihr Visum bekommen und verbringt nun die nächsten Monate mit uns. Bevor ich jetzt aber von der Adventszeit hier in Vijayawada erzähle, möchte ich noch vom Childrensday berichten. Dieser wir […]

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Und so schnell vergeht die Zeit, schon steht Weihnachten vor der Tür.

Mittlerweile leben wir zu 5. in unserer WG. Luca hat rechtzeitig zur Weihnachtszeit ihr Visum bekommen und verbringt nun die nächsten Monate mit uns.

Bevor ich jetzt aber von der Adventszeit hier in Vijayawada erzähle, möchte ich noch vom Childrensday berichten. Dieser wir am 14. November gefeiert und die Kinderrechte stehen im Mittelpunkt. Es ist ein Tag, um alle Kinder wertzuschätzen und zu feiern. Mit den Jungs im Shelter haben wir ein paar Tage davor kleine Spiele veranstaltet wie Topfschlagen, Eierlauf, Sackhüpfen und Reise nach Jerusalem. Den Childrensday haben wir dann auch im Open Shelter mitgefeiert. Die Gewinner von den Spielen haben von uns kleine Geschenke bekommen und Sponsoren haben nützliche Dinge wie Kissen und Decken gesponsert. Zum Dank wurde ihnen ein Tuch um die Schultern gelegt (indische Tradition) und es wurden wirklich viele Bilder geschossen.

Nun zurück zum eigentlichen Thema: Obwohl bei über 30 Grad nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommt, haben wir unser Bestes gegeben. Wir haben einen Adventskranz gebastelt, mit den Jungs im Shelter Weihnachtssterne geklebt und Plätzchen gebacken. Weil es hier eigentlich keine Öfen gibt, haben wir unseren Sandwichmaker dafür verwendet, die Plätzchen waren aber trotzdem wirklich lecker.

Am Nikolaustag haben wir dann Engjell als Nikolaus verkleidet und sind zum Open Shelter gefahren. Dort wurde ein kleiner Text vorgelesen und die Kinder haben zwei Tänze aufgeführt. Im Anschluss hat der Nikolaus Süßigkeiten, Stifte und Mandarinen verteilt. Weil diese Aktion ein voller Erfolg war, haben wir dann auch verspätet im Deepa Nivas und im Chiguru Nikolaus gefeiert. Kurzerhand haben wir neben dem Nikolausoutfit auch ein Engel- und zwei Kramperlkostüme gebastelt. Dann haben wir für die insgesamt fast 200 Kinder noch einen Obststand mit Mandarinen leer gekauft und sind losgezogen. Obwohl wir überall kurzfristig aufgetaucht sind, gab es immer Kinder, die spontan einen Tanz aufführen oder ein Lied singen konnten.

Mein persönliches Highlight im Dezember war mein 19. Geburtstag. An diesem Tag bin ich mit meinen Mitvoluntären in ein Restaurant zum Mittagessen gegangen und habe dann am folgenden Tag meinen Geburtstag im Open Shelter gefeiert. In Indien ist es üblich, am eigenen Geburtstag nicht Geschenke zu bekommen, sondern selbst zu schenken. Viele wohlhabendere Inder nutzen Geburtstage, Geburten oder Hochzeitstage, um zum Beispiel ein Mittagessen oder andere Sachen an ein soziales Projekt zu spenden. Ich habe einen Kuchen mitgebracht, der nach dem üblichen Geburtstagslied und Geburtstagswünschen an die Kinder verteilt wurde. In Indien gibt es eine besondere Cakecutting-Tradition. Wenn der Kuchen angeschnitten wird, wird das Geburtstagskind mit Kuchenstücken gefüttert. Das ist wirklich eine sehr nette Tradition, außer natürlich, man bekommt von seinen Mitvoluntären den Kuchen ins Gesicht geschmiert:)

Am 19.12 haben wir Semi-Christmas (eine Vorweihnachtsfeier) im Open Shelter gefeiert. Das ganze Gebäude wurde mit Lichterketten und Girlanden geschmückt. Die Jungs haben ein Krippenspiel aufgeführt und mehrere Tänze präsentiert, darunter auch ein traditioneller Tanz mit Stöcken (von dem ich leider den Namen vergessen habe). Auch wir haben einen kleinen Tanz aufgeführt und „Oh du fröhliche“ gesungen. Danach sind wir nach draußen gegangen zur im Vergleich zu Deutschland riesigen, mit viel Dekoration beschmückten Krippe. Dabei findet man in Krippen auch ungewöhnliche Dinge wie einen Pool oder Straßen mit Autos. Das Jesuskind wird während einer Zeremonie in die Krippe gelegt und die ganze Krippe wird eingeweiht, indem wie bei einer Straßeneinweihung ein Band durchgeschnitten wird. Im Anschluss gab es Geschenke für die Kinder. Den ganzen Vormittag über wurde auch schon fleißig gekocht und zum Mittagessen gab es Byriani (eine spezielle Art von Reis), Hähnchen und Fisch. Für die Jungs, die sonst kaum Fleisch zu essen bekommen, war das etwas ganz Besonderes.

Am 21.12 war dann Semi-Christmas im Chiguru. Alle Kinder vom Chiguru, dem Deepa Nivas, dem Vimukti und auch einige Kinder aus den Communities waren da. Mit den anderen Mitarbeitern waren an die 600 Menschen versammelt. Die Kinder aus dem Open Shelter durften leider nicht dabei sein, aus Angst, sie in der Menge zu verlieren. Eben deshalb gab es im Shelter ja auch eine extra Weihnachtsfeier. Der Polizeichef und der Bürgermeister waren Ehrengäste und wurden mit Trommelmusik und Blumen empfangen. Auch hier wurde wieder die Krippe eingeweiht und ein Weihnachtskuchen angeschnitten. Danach haben sich alle in einem großen Saal versammelt und die Kinder und auch wir Voluntäre haben nach den obligatorischen Reden Weihnachtstänze aufgeführt. Es gab auch einen verkleideten Weihnachtsmann, der durch die Menge gelaufen ist und mit den Fathers einen Sketch aufgeführt hat. Zum Abschluss gab es Mittagessen für alle und für die Kinder auch ein Eis.

An Heiligabend haben wir eine kleine Adventsstunde bei uns abgehalten mit Lebkuchen, gebrannten Mandeln, Mandarinen und Kinderpunsch. Weil es hier keine Tannen gibt, haben wir unsere Topfpflanze als Weihnachtsbaum dekoriert. Mit einer Mitarbeiterin und Freundin von uns waren wir vor ein paar Tagen losgezogen
zum Christmasdress-shopping. Mit unseren neuen Kleidern, viel Schmuck und Mehendi (Handmalerei) sind wir dann in die Christmesse gegangen. Diese findet im Freien statt, beginnt um ca. 23 Uhr und dauert dann 2-3 Stunden. Es gab eine Band mit Trommelmusik und einen Chor und es wurde ganz viel gesungen. Die Predigt hat fast eine Dreiviertelstunde gedauert, unvorstellbar in Deutschland. Insgesamt waren über 300 Menschen da um zu singen und zu beten, alle bunt und festlich gekleidet.

Der Abschluss unserer Weihnachtsfeierlichkeiten war in der Tadepalli-Community. Dort haben wir mit den Kindern einen Weihnachtskuchen gegessen und ein paar Weihnachtslieder gesungen.

Bevor mein Blogeintrag jetzt wirklich zu lang wird, wünsche ich etwas verspätet fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Arbeit, Freizeitgestaltung und Co. https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/11/12/arbeit-freizeitgestaltung-und-co/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/11/12/arbeit-freizeitgestaltung-und-co/#respond Tue, 12 Nov 2024 10:53:31 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=135 Und schon wieder ist ein weiterer Monat vergangen. Mittlerweile arbeite ich fest in drei Projekten und möchte euch jetzt meinen Tagesablauf vorstellen: Montags bis freitags arbeite ich am Vormittag mit meinem Mitvoluntär Lukas und teilweise auch mit Barbara im Open Shelter (für alle, die sich nicht mehr erinnern können, das ist die erste Anlaufstelle für […]

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Und schon wieder ist ein weiterer Monat vergangen. Mittlerweile arbeite ich fest in drei Projekten und möchte euch jetzt meinen Tagesablauf vorstellen:

Montags bis freitags arbeite ich am Vormittag mit meinem Mitvoluntär Lukas und teilweise auch mit Barbara im Open Shelter (für alle, die sich nicht mehr erinnern können, das ist die erste Anlaufstelle für Straßenkinder). Dort unterrichten wir täglich je eine Stunde Englisch und Mathe und verbringen die restliche Zeit damit, mit den Kindern zu spielen und zu tanzen, was die Jungs wirklich sehr gerne machen.

Nach dem Mittagessen haben wir eine kurze Mittagspause und fahren anschließend mit unseren Fahrrädern zu der etwa 40 Minuten entfernten Tadepalli Community. Dort haben wir beim Bau des Schulzeltes mitgeholfen und unterstützen nun die Lehrerin der Bidge school. Wir versuchen, den Kindern Buchstabieren, Lesen und Schreiben beizubringen und lernen mit ihnen ebenfalls die Zahlen und einfache Matheaufgaben. Die Bridge school besteht dabei einfach aus einer Plane, die wir vor oder im Schulzelt am Boden ausbreiten und es kommen je nach Tag auch immer unterschiedlich viele Kinder, die nicht in die Schule gehen können oder auch einfach nicht mehr in die Schule gehen wollen. Ziel ist es dabei natürlich, dass langfristig alle Kinder in die Schule gehen. Die Bridge school ist theoretisch also eigentlich nur eine Übergangsmöglichkeit. Auch in der Community tanzen, malen und spielen wir mit den Kindern, was ihnen besonders gut gefällt.

Am Sonntag gehen wir dann ins Chiguru (das Jungen- und Mädcheninternat) und betreuen und spielen dort mit den Kindern nach dem gemeinsamen Mittagessen. Nur sonntags ist in Indien nämlich keine Schule.

Samstags haben wir frei und nutzen diesen Tag zum Entspannen und für Ausflüge. An einem Samstag sind wir ganz früh aufgestanden und mit dem Zug etwa 1,5 Stunden nach Bapatla ans Meer gefahren. In Indien gehen alle Menschen mit Klamotten ins Wasser, was anfangs doch recht gewöhnungsbedürftig war. Man darf eigentlich auch nur knietief ins Wasser gehen, weil viele Inder nicht schwimmen können. Trotz dem schattenspendenden Unterschlupf, den Engjell für uns gebaut hat und der zwischenzeitig von einer am Strand herumlaufenden Kuh zerstört wurde, haben wir uns bei den 35/36° alle einen ordentlichen Sonnenbrand im Gesicht eingefangen.

An einem anderen Samstag sind wir mit den Rädern zu den Undavalli Caves gefahren. Das ist ein alter, zerfallener Tempel am Berghang, wo es nur so von Affen wimmelt.

In Vijayawada gibt es auch den berühmten Sri Kanaka Durga Tempel, den wir ebenfalls besichtigt haben. Bevor man den Berg zum Tempel hochläuft, muss man seine Schuhe ausziehen und sein Handy abgeben. Von oben hat man dann eine wunderbare Aussicht auf Vijayawada und den großen Fluss Krishna, das Wahrzeichen von Vijayawada. Während dem Warten bis wir in den Tempel hinein durften, haben wir uns mit einer Familie angefreundet, die uns am nächsten Tag zum Mittagessen eingeladen hat. In Indien ist es üblich, dass die Gäste vor den Gastgebern essen und bewirtet werden. Im Allgemeinen ist die Gastfreundschaft in Indien sehr groß. Aber auch untereinander sind Freundlichkeit und gegenseitige Hilfe und Unterstützung ein ungeschriebenes Gesetz. Das wird vor allem im Alltag deutlich. Sobald man ein bisschen verloren in der Gegend herum steht, kommt jemand und fragt, ob man Hilfe benötigt oder Weganweisungen braucht. Auch für die Familie war es sehr wichtig, zu betonen, dass Indien eben so viel mehr ist als nur die Stereotype Müll, Lärm und Menschenmassen.

Unsere freie Zeit verbringen wir sonst damit, durch die Besant Road (eine Straße mit viel Schmuck- und Klamottengeschäften) zu schlendern und wir machen fast täglich einen Spaziergang zu einem Chai- oder Milchshakeladen. Oft essen wir abends auch in unserem Lieblingsladen, wo es das beste Streetfood gibt. An einem Abend haben wir auch mal für die Father europäisch gekocht und beschlossen, dass jetzt jeden Monat zu tun.

Zum Schluss möchte ich noch von zwei Highlights der letzten Tage erzählen. Als ein Vertreter aus Rom in Vijayawada zu Besuch war (davor haben wir alle das ganze Haupthaus von oben bis unten geputzt), haben Barbara und ich die Gelegenheit genutzt und unseren ersten Sarie gekauft. Eine Mitarbeiterin hat uns netterweise begleitet und beim Kauf beraten. Sie hat uns auch zu einer Schneiderin gebracht, die unsere Maße abgenommen hat, um uns eine Bluse und einen Rock zu schneidern (was man zusätzlich zum Sarietuch benötigt). Im Chiguru gab es dann eine Festveranstaltung, bei der alle Kinder Tänze aufgeführt haben und auch wir Voluntäre hatten einen indischen Tanz einstudiert.

Am 31. Oktober war Diwali, das Lichterfest, bei dem der Sieg des Guten über das Böse gefeiert wird. Wir durften im Open Shelter Diwali mitfeiern. Ein kleiner Altar wurde aufgebaut für die Göttin Lakshmi und es wurden Bananen und Kokosnüsse als Opfergaben dargelegt und Räucherstäbchen angezündet. Jedes Kind hat schließlich von den Sponsoren des Abends eine Wunderkerze bekommen und die Jungs durften auch ein bisschen Feuerwerke anzünden, wovon sie auch noch die darauffolgenden Tage geschwärmt haben. An diesem Abend konnte man sich kaum vor die Tür trauen, weil vor jedem Hauseingang an der Straße wie verrückt geböllert wurde.

So, das wars jetzt fürs Erste, bis zum nächsten Blogeintrag!

Lg Anne

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Die Projekte in Viji, ein Kurztripp nach Hyderabad und Co. -Mein erster Monat in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/10/15/die-projekte-in-viji-ein-kurztripp-nach-hyderabad-und-co-mein-erster-monat-in-indien/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/10/15/die-projekte-in-viji-ein-kurztripp-nach-hyderabad-und-co-mein-erster-monat-in-indien/#respond Tue, 15 Oct 2024 12:43:49 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=90 Jetzt bin ich schon über 4 Wochen hier in Indien. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht und wie viel wir schon erleben durften. In diesem Blogeintrag soll es um die Projekte gehen, die wir uns in den letzten Wochen gemeinsam angeschaut haben. Mittlerweile sind wir zu 4. in unserer Flat. Lukas, ein Voluntär aus Österreich, […]

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Jetzt bin ich schon über 4 Wochen hier in Indien. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht und wie viel wir schon erleben durften.

In diesem Blogeintrag soll es um die Projekte gehen, die wir uns in den letzten Wochen gemeinsam angeschaut haben. Mittlerweile sind wir zu 4. in unserer Flat. Lukas, ein Voluntär aus Österreich, wird für die nächsten 4 Monate mit uns leben und arbeiten.

Das Navajeevan ist das übergeordnete Projekt, bei dem wir Voluntäre und viele weitere Mitarbeiter angestellt sind, die ebenfalls in den unterschiedlichen Projekten oder in Schulen arbeiten. Navajeevan bedeutet so viel wie „neues Leben“. Im von unserer Flat etwa 5 Minuten entfernten YB, dem Headquarter, leben die Fathers. Dort können wir 3 mal am Tag zum Essen gehen, obwohl wir mittlerweile beschlossen haben, zum Frühstück einfach Müsli zu essen (morgens, mittags und abends Reis war uns dann doch zu viel). Die gesamte Organisation und der Papierkram findet ebenfalls im YB statt.

Folgende Projekte haben wir uns in den letzten Wochen angeschaut (es gibt aber sicher noch mehr):

1. Das Chiguru

Das Chiguru ist ein Heim für etwa 100 Jungen und Mädchen zwischen 4 und 18 Jahren. Das Leben dort kann man sich vorstellen wie in einem Internat, die Kinder gehen aber auf eine staatliche Schule. Ziel ist es, Kindern aus den Slums und ärmeren Verhältnissen den Zugang zu schulischer Bildung zu ermöglichen.

2. Das Deepa Nivas

Das Deepa Nivas ist ein Heim wie das Chiguru, allerdings nur für etwa 50 Jungs. Sie erhalten Tanzunterricht, gehen von dort aus zur Schule und werden bei Hausaufgaben und beim Lernen betreut.

3. Das Vimukthi

Das Vimukti ist ein Rehabilitationszentrum für drogenabhängige Jungs und liegt etwa eine Stunde außerhalb von Vijayawada. Für die 15 bis 20 Jungen gibt es hier neben Morgenyoga und Schule ein Volleyball- und Badmintonfeld und es wird viel in den eigenen Gärten angebaut, um den Kindern und Jugendlichen einen strukturierten Alltag zu bieten und sie von ihrem Suchtverhalten zu lösen.

4. Der Open Shelter

Der Shelter ist eine erste Anlaufstelle für Straßenkinder. Hier leben zwischen 10 und 15 Jungs, die bis zu 6 Monate im Shelter bleiben. Es wird versucht, Familienangehörige ausfindig zu machen und die Kinder beim Staat zu registrieren, damit sie in die Schule gehen bzw. einen Platz im Chiguru/Deepa Nivas bekommen können. (Mehr Informationen zum Open Shelter befinden sich auch in meinem vorherigen Blogeintrag.)

5. Slums

In den verschiedenen Slums in Vijayawada, hier Communities genannt, gibt es meistens eine Bridge school. Weil viele der Slumkinder keinen Zugang zu schulischer Bildung haben oder schon früh die Schule abgebrochen haben, wird in den Bridge schools ein bisschen Mathe, Englisch und Telugu unterrichtet oder mit den Kinder gemalt, gespielt und getanzt.

Um einen besseren Eindruck von der Arbeit der Don Bosco Mitarbeiter zu bekommen, haben wir auch das Counseling center besichtigt. Hier bekommen Kinder, sowie Erwachsene psychologische Beratung und Hilfe bei Drogenabhängigkeit und Suchtverhalten durch Ärzte. Wir haben uns auch das Medical Camp angeschaut, in dem Menschen, die kein Geld für Medikamente oder Behandlungen haben, kostenlos ärztliche Beratung und Medikamente erhalten. Sehr interessant war es auch, als wir die Don Bosco Streetworker (ähnlich wie Sozialarbeiter) bei ihrer Arbeit begleiten durften. Sie gehen durch die Straßen und nehmen die Daten von Kindern auf, die eigentlich in die Schule gehen müssten und stattdessen am Straßenrand betteln oder obdachlos sind. Wir waren bestürzt, wie viele Fälle es dann doch allein an diesem einen Tag gab. Mehrere Tage haben wir auch damit verbracht, mit anderen Mitarbeitern Lebensmittel in Säcke zu packen und zu verladen. Durch die starken Überschwemmungen vor ein paar Wochen wurden nämlich viele Häuser und Infrastruktur beschädigt und die Lebensgrundlage vieler Menschen wurde geraubt. Um diese Bedürftigen zu unterstützen, hat Navajeevan jetzt schon 4000 Menschen Lebensmittel und Hygieneprodukte gespendet. Bei einigen dieser Lebensmittelvergaben haben wir dann auch mitgeholfen.

Bevor ich meinen Blogeintrag beende, möchte ich jetzt noch von meinem letzten Wochenende berichten. Wir Voluntäre sind für zwei Tage spontan mit dem Nachtbus nach Hyderabad gefahren. Dort fand ein Volunteer Meeting statt, bei dem wir nochmal einiges über die Arbeit der Salesianer in ganz Indien erfahren haben. Unsere freie Zeit haben wir genutzt, um Hyderabad ein bisschen besser kennenzulernen. So haben wir zum Beispiel das Golconda Fort, eine riesige Burglandschaft mit Aussichtsplateau und wunderbarer Sicht auf die Stadt, besichtigt. Wir haben uns aber auch den Birla Mundir Tempel angeschaut, waren in einem Park am See, von dem man eine tolle Sicht auf die steinerne Buddha Statue inmitten des Sees hatte, sind durch einen Bazaar geschlendert und haben uns durch die Menschenmassen am Charminar gedrängt. Das ist ein historisches Monument und das Wahrzeichen von Hyderabad.

In der kommenden Woche werden wir uns nun zusammensetzen und über unsere finale Arbeit hier entscheiden. Jeweils in 2er Teams werden wir erstmal für die nächsten 6 Monate in ein bis zwei Projekten arbeiten. Ich bin schon gespannt, was sich dabei ergibt und werde euch im nächsten Blogeintrag darüber auf dem Laufenden halten.

Lg Anne

P.S. Wenn ihr Interesse daran habt, die Projekte und meine Arbeit hier zu unterstützen, freue ich mich über eine Spende.

Kontaktdaten Don Bosco Mission Liga Bank München IBAN: DE66 7509 0300 0102 1418 76 BIC: GENODEF 1M05 Verwendungszweck: Anne Roth S24VB017

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Arbeit, Einbruch und Co. -meine erste Woche in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/09/23/arbeit-einbruch-und-co-meine-erste-woche-in-indien/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/09/23/arbeit-einbruch-und-co-meine-erste-woche-in-indien/#comments Mon, 23 Sep 2024 19:26:28 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=68 Halli Hallo und herzlich willkommen zurück zu einem weiteren Blogeintrag über meine erste Woche in Indien. An unserem zweiten Tag in Vijayawada wurden wir direkt in ein Projekt von Navajeevan gebracht. Das Open Shelter ist nur eines der vielen Projekte hier, die ich euch in einem kommenden Blogeintrag alle noch vorstellen möchte. Das Shelter ist […]

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Halli Hallo und herzlich willkommen zurück zu einem weiteren Blogeintrag über meine erste Woche in Indien.

An unserem zweiten Tag in Vijayawada wurden wir direkt in ein Projekt von Navajeevan gebracht. Das Open Shelter ist nur eines der vielen Projekte hier, die ich euch in einem kommenden Blogeintrag alle noch vorstellen möchte. Das Shelter ist eine Anlaufstelle für Jungs im Alter von 5-17 Jahren, die aus unterschiedlichen Gründen auf der Straße leben. Sie haben keine Eltern oder Verwandte mehr, wurden daheim geschlagen oder verstoßen oder die Eltern sind Bettler. Momentan sind etwa 15 Kinder im Shelter, die meisten sind etwa 6-12 Jahre alt. Alle leben in einem großen Raum, in dem sie schlafen, essen und spielen. An dem Eingangstor befindet sich ein großes Schloss, die Kinder dürfen das Gebäude nämlich nicht verlassen. Das klingt auf den ersten Moment sehr krass, hat aber auch seinen Sinn. Bevor die Jungs in die Schule, ein Heim oder bestenfalls wieder zurück in ihre Familien gehen können, müssen sie beim Staat registriert werden. Falls eines der Kinder wegläuft, muss das Projekt dafür haften und eine Geldstrafe zahlen. Vorerst sollen wir jeden Vormittag im Shelter arbeiten, denn der Father, der für uns zuständig ist, ist weiterhin verhindert und erst, wenn er wieder da ist, werden uns die restlichen Projekte vorgestellt. An der Wand im Shelter hängt ein Tagesablauf, der mehr oder weniger strikt eingehalten wird, damit die Jungs sich an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen und Disziplin erlernen. Am Vormittag haben die Kinder Englisch- und Matheunterricht. Am Anfang waren wir sehr überfordert, weil von uns direkt erwartet wurde, dass wir den Unterricht übernehmen. Schwierig ist hier besonders, dass die Kinder auf einem sehr unterschiedlichen Lernniveau sind und nur wenig Englisch verstehen und sprechen können. So können manche von ihnen zwar schon das Alphabet und sogar buchstabieren, andere malen nur die Buchstaben von der Tafel ab und in Mathe ist es genau dasselbe. Ein paar können schon Plus und ein wenig Minus rechnen (ein Junge kann sogar schon Multiplizieren), ein Großteil kann auch zählen, aber die kleinsten können noch nicht mal das. Ein einheitlicher Unterricht ist also fast unmöglich, weshalb wir in jeder Stunde so gut wie möglich versuchen, die Kinder individuell zu fördern, was aber auch total anstrengend ist. Bis zum Mittagessen haben wir danach Zeit, mit den Kindern Ball, Fangen oder Karten- und Brettspiele zu spielen. Die Jungs können auch stundenlang Klatschspiele wie Schere, Stein, Papier spielen. Sie malen und tanzen aber auch total gerne und versuchen, uns indische Tänze beizubringen. Besonders angetan sind sie vom deutschen Ententanz, den wir ihnen gezeigt haben.

Leider können wir nicht mehr mit Barbaras Musikbox Lieder hören, weil die uns am dritten Abend gestohlen wurde. Als wir nämlich von der Arbeit Heim gekommen sind, haben wir gesehen, dass ein Fenster aufgebrochen wurde und unsere Koffer durchwühlt worden sind. Da wir alle wichtigen Sachen und den Geldbeutel immer in unserer Bauchtasche dabei haben, ist außer der Musikbox und ein paar Medikamenten eigentlich nichts weggekommen, ein großer Schreck war das erstmal trotzdem. Auf den Überwachungskameras, die an unseren Eingängen angebracht sind, konnte man leider auch nichts erkennen, weil die noch auf 2004 eingestellt waren. Im Allgemeinen sind wir hier sehr vorsichtig und schließen immer alle Türen ab, weil wir jetzt schon öfter mitbekommen haben, dass Kinder in unserer Straße herumlungern, für die das Stehlen nun mal zum Alltag gehört.

Wenn wir nicht im Shelter sind, verbringen wir unsere freie Zeit damit, die Wohnung auszumisten und einmal einen Großputz zu machen -das ist viel zu lange von den vorherigen Volos nicht gemacht worden. Viel zu viel Zeit verbringen wir auch mit unserer Registrierung. Mehrere Stunden haben wir schon zum Ausfüllen diverser online Dokumente gebraucht, weil irgendwie nichts zu funktionieren scheint. Wenn wir dann Abends durch die Straßen laufen, findet man an jeder Straßenecke einen Stand mit Obst und Gemüse und ich probiere mich total gerne durch die verschiedensten Obstsorten durch. Viele davon habe ich in Deutschland noch nie gesehen oder probiert.

Um uns eine Pause von dem ganzen (viel zu scharfen) Reis zu gönnen, sind wir auch einmal mit dem Tuktuk zu dem 3 km entfernen McDonalds gefahren. Sonst sitzen wir abends gerne auf unserem Balkon und spielen Karten.

Da ist es dann auch schon etwas kälter, obwohl es bei Dunkelheit natürlich auch sehr viele Mosquitos hat. An die heißen Temperaturen tagsüber habe ich mich noch nicht wirklich gewöhnt.

Gerade ist in Indien das 9-tägige Elefantenfest, Ganesh Chaturthi, und es ist die ganze Zeit sehr laut mit Feuerwerken, Musik, Trommeln und Konfetti, wobei die Menschen hinter einer großen, von einem Traktor gezogenen Elefantenstatue auf den Straßen feiern und tanzen. Als in unserer Straße dieser Umzug abgehalten wurde, wurden wir mit in die Menge gezogen. Es wurde getrommelt für uns, Blumen wurden geworfen und wir haben mit den Indern im Kreis getanzt. Als wir dann gegangen sind, haben die Menschen unsere Hand geschüttelt und sich bedankt, dass wir mitgemacht haben und uns Reis geschenkt. Das war ein sehr wundersames Erlebnis.

Mein Lieblingstag bis jetzt ist der Samstag. Beim Frühstück wurden wir gefragt, ob wir die Fathers auf eine indische Beerdigung begleiten möchten. Daraufhin haben wir uns erstmal mit Punjabis, indischer Frauenkleidung, die aus Kleid, Leggins und Schal besteht (Saris werden hier hauptsächlich von verheiratete Frauen getragen oder wenn größeren Festen sind) im Supermarkt eingedeckt und sind dann etwa 2 Stunden mit dem Don Bosco Schulbus und vielen Mitarbeitern in ein kleines Dorf gefahren. Die Busfahrt war total aufregend, wir haben viel Natur gesehen und teilweise waren die Straßen nicht mal mehr befestigt und wir sind aufgrund von Überschwemmungen durch Wasser gefahren. In Indien laufen Beerdigungen auch ganz anders ab als in Deutschland. Alle Menschen sind bunt gekleidet, die Schuhe werden vor der mit Girlanden dekorierten Kirche ausgezogen und es werden Feuerwerke entzündet. Den Sarg tragen Männer auf ihren Schultern, es werden Blumen geworfen und Trompeten und Trommeln begleiten den Kirchenzug. Leider hab ich in der Kirche nichts verstanden, weil die Messe auf Telugu, dem Dialekt hier, gehalten wurde.

Mittlerweile ist auch der Hauptverantwortliche für uns, Father Ratna, wieder in Vijayawada und ich freue mich darauf, in den nächsten Tagen die anderen Projekte kennenzulernen.

Liebe Grüße

Anne

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Flug, Ankunft und Co. -mein erster Tag in Indien https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/09/14/mein-erster-tag-in-indien/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/09/14/mein-erster-tag-in-indien/#respond Sat, 14 Sep 2024 17:30:25 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=53 Am 10.09.24 ging meine Reise nach Indien los. Am Morgen wurde ich von meinem Vater und meiner Schwester zum Flughafen nach München gefahren. Dort habe ich meine Mitvoluntäre Engjell und Barbara getroffen und wir haben zusammen die Gepäckabgabe und den Check in gemeistert. Unser erster Flug nach Delhi ging um 12:20 Uhr und wir sind […]

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Am 10.09.24 ging meine Reise nach Indien los. Am Morgen wurde ich von meinem Vater und meiner Schwester zum Flughafen nach München gefahren. Dort habe ich meine Mitvoluntäre Engjell und Barbara getroffen und wir haben zusammen die Gepäckabgabe und den Check in gemeistert.

Unser erster Flug nach Delhi ging um 12:20 Uhr und wir sind zwar nur ca. 7h geflogen, trotzdem aber wegen der knapp 3,5h Zeitverschiebung erst um 23:30 Uhr am Flughafen in Delhi angekommen. Ich war überrascht, dass sogar das Essen im Flugzeug schon ziemlich scharf war. Von Delhi haben wir leider nicht so viel gesehen, weil es so dunkel war. Nach 4h Aufenthalt sind wir dann endlich in unseren Anschlussflieger nach Vijayawada gestiegen. Davor hatten wir aber erhebliche Probleme bei der Gepäckabgabe, weil uns das Flugpersonal 5 mal zu unterschiedlichen Gepäckabgabestellen geschickt hat.

So gegen 9 Uhr sind wir dann am kleinen Flughafen in Vijayawada angekommen. Obwohl es so früh am Morgen war, ist einem die Hitze schon beim Aussteigen entgegenkommen. Eigentlich war ausgemacht, dass wir dort von einem Salesianer abgeholt werden, der aber, wie sich später herausstellte, verhindert war. Also haben wir erst mal eine halbe Stunde in der Hitze gewartet und sind dann mit einem Taxi in eines der Projekte gefahren. Dort angekommen wurden wir in die Küche gebracht und man hat uns gesagt, wir können uns zum Frühstück einfach an den Töpfen bedienen. Extrem überfordert haben wir uns dann entschieden, erstmal nur Reis mit ganz wenig scharfer Soße zu essen, um unseren Magen nicht zu überfordern.

Danach sind wir mit unserem Gepäck mit einem TucTuc (und Engjell aus Platzgründen hinten auf einem Motorad) zu unserer Wohnung gebracht worden. Direkt im Eingangsbereich vom Haus befindet sich ein Bananenstand. Wir leben allerdings im 2. Stock und haben 5 Zimmer, eine Küche, eine Abstellkammer, 3 Toiletten (geduscht wird mit einem Gartenschlauch) und einen Balkon, sowie die Möglichkeit, mit einer Leiter auf die Dachterrasse zu steigen. Weil wir nur zu 4. darin wohnen werden (unsere Mitfreiwillige Luca wird erst im Oktober nachkommen), haben wir richtig viel Platz. Trotzdem waren wir am Anfang etwas verschreckt, weil alles schon sehr alt und dreckig war. Deshalb haben wir den restlichen Tag damit verbracht, Putzsachen zu kaufen und unsere Zimmer erstmal ordentlich zu entstauben und zu putzen.

Zum Mittagessen und zum Abendessen gehen wir immer in das zu Fuß etwa 5 min entfernte Don Bosco Projekt und es gab tatsächlich beides Mal wieder Reis. Nach dem Mittagessen haben wir uns blöderweise auf dem Nachhauseweg direkt verlaufen und wurden von einer Mitarbeiterin zu unserer Wohnung zurückgeführt. Auf den Straßen tummelt es sich nur so von Straßenhunden und ab und zu trifft man auch auf Kühe am Straßenrand.

Sonst wird man schon sehr viel angestarrt (bis jetzt habe ich außer uns noch keine anderen hellhäutige Leute gesehen) und wir wurden auch schon gefragt, ob man mit uns ein Bild schießen kann. Trotzdem sind alle Inder total nett und freundlich und die Kinder in dem Projekt, aber auch die, die man auf der Straße trifft, freuen sich, wenn man sie begrüßt und winkt. Am Abend haben wir dann allerdings auch noch eine negative Erfahrung gemacht, als ein betrunkener Mann aufdringlich wurde und trotz mehrmaliger Wiederholung erst nicht vor unserer Wohnung weggehen wollte. Und sogar nachts ist es hier noch um die 27 Grad heiß. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die kommende Zeit in Indien und bin gespannt, was noch alles auf mich zukommt.

Eure Anne

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Über mich! https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/07/31/ueber-mich/ https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/2024/07/31/ueber-mich/#respond Wed, 31 Jul 2024 19:29:34 +0000 https://blogs.donboscovolunteers.de/anneinindien/?p=45 Hallo! Ich heiße Anne, bin 18 Jahre alt und komme aus St. Georgen, einem Dorf in Oberbayern. Hier wohne ich mit meinen zwei Schwestern, meinem Bruder und meinen Eltern. In meiner Freizeit gehe ich ins Fitnessstudio und spiele Trompete in der Stadtkapelle meines Ortes. Ich bin Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und war Ministrantin bei […]

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Hallo!

Ich heiße Anne, bin 18 Jahre alt und komme aus St. Georgen, einem Dorf in Oberbayern. Hier wohne ich mit meinen zwei Schwestern, meinem Bruder und meinen Eltern.

In meiner Freizeit gehe ich ins Fitnessstudio und spiele Trompete in der Stadtkapelle meines Ortes. Ich bin Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und war Ministrantin bei uns in der Kirche. Ich liebe Schokolade und treffe mich am Wochenende gerne mit meinen Freunden.

Ab September gehe ich mit Don Bosco Volunteers für ein Jahr nach Indien. Dort werde ich in dem Projekt „Navajeevan“ mitarbeiten. Das Projekt umfasst unter anderem ein Internat, einen Kindergarten und verschiedene Heime für Jungen und Mädchen. Ziel ist es, Straßenkindern und Kindern aus ärmeren Verhältnissen eine Unterkunft zu bieten und Zugang zu schulischer Bildung zu ermöglichen.

Am 10.09.2024 geht meine Reise los von München nach Neu-Delhi und von dort weiter nach Vijayawada. Die Amtssprache vor Ort ist Englisch, aber die meisten Menschen sprechen Hindi oder Telugu. Vijayawada ist mit 2 Millionen Einwohnern eine indische Kleinstadt und liegt östlich in Indien, direkt am Fluss Krishna, etwa 90 km vom Golf von Bengalen entfernt.

Ich werde im kommenden Jahr in einer 5-Zimmer-WG mit anderen Freiwilligen untergebracht sein. Drei Mitbewohner kenne ich bereits durch meine Organisation und vielleicht kommen auch noch andere Freiwillige aus Österreich, Schweiz oder der Niederlande dazu.

Ich möchte euch hier in Zukunft über meinen Freiwilligendienst auf dem Laufenden halten und werde versuchen, jeden Monat einen Blogeintrag zu veröffentlichen. Mal schauen, ob das funktioniert. Wenn ihr spezifische Fragen habt oder von bestimmten Eindrücken hören wollt, schreibt gerne einen Kommentar.

Liebe Grüße

Anne

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