So, meine Lieben. Meine Zeit in Togo neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Ich habe noch sieben Wochen de Zeit hier zu genießen.
Seit ein paar Wochen haben in Togo die Ferien angefangen und damit gibt es ein paar Veränderungen: diejenigen Jungs aus dem Empfangsfoyer „Ignace“, die bereit für die Schule sind, ziehen ins Foyer „Immaculée“ um und es wurden auch wieder zwei von der Straße aufgenommen. Sie waren beide schon mal im Foyer „Immaculée“ und sind aber zurück auf die Straße. Jetzt werden sie, nachdem sie nach einiger Zeit eingesehen haben, dass die Straße doch nicht so das Wahre ist und dass das Foyer doch gar nicht so schlecht war, nochmal aufgenommen und der ganze Prozess geht von vorne los: etwa ein Jahr Empfangsfoyer und wenn sie zeigen, dass sie bereit für Schule usw. sind, Wechsel ins große Foyer. Es ist schon ein kleiner Zeitaufwand, warum sie das so einfach hinschmeißen, ist und bleibt immer fraglich.
Auch im Mädchenfoyer ändert sich die Situation in den Ferien: in einem anderen Stadtteil, nicht weit weg vom Centre, wo ich wohne, gibt es noch ein zweites Mädchenfoyer. In diesem Foyer sind diejenigen Mädchen, die auf das Collège gehen. Bisher hatte ich mit ihnen im Prinzip nichts zu tun; die Ferien verbringen sie aber alle zusammen in dem Foyer, in dem ich bisher am Wochenende war. D.h. ungefähr 20 Mädchen im verschiedensten Alter und mit verschiedensten Interessen wohnen für einige Wochen auf engstem Raum zusammen… Klar, dass sie rausmüssen, sonst fällt ihnen die Decke auf den Kopf! Deshalb habe ich Verstärkung bekommen: eine Spanierin, Victoria, ist für einen Monat hier um mit den Mädchen einen Teil der Ferien zu verbringen. Sie ist täglich bei ihnen und macht manchmal kleine Unternehmungen. Ab und zu begleite ich sie, anstatt nachmittags ins Foyer „Ignace“ zu gehen, in dem momentan nur noch vier Jungen leben. Was ich deutlich merke: zu zweit ist um einiges mehr möglich. Bisher war ich am Wochenende mit den Mädchen immer auf mich alleine gestellt. Zusammen kann man die Gruppen nach Alter aufteilen, ohne dass man die eine Gruppe aus den Augen verliert, sobald man zu der anderen schaut. Es gibt einen Jungen im Mädchenfoyer, er ist 5 Jahre alt und noch zu klein für das Jungenfoyer. Abgesehen von ihm gibt es noch zwei Mädchen von einer Nachbarin, die den ganzen Tag arbeitet und die zwei Kleinen im Foyer lassen kann. Die Jüngste im Foyer ist also 3 Jahre alt, die Älteste 18. Alle unter einen Hut bringen? Unmöglich. Von dem her bin ich sehr dankbar für die Unterstützung.
Von Dienstag bis Samstag geht’s mit allen Mädchen ab ins Feriencamp. Weder Victoria, noch ich kennen den Ort. Das einzige, was wir wissen: wir kommen bei Schwestern unter und es gibt keinen Strom. Die letzte Zeit hieß es: Spiele, Aktionen und Ideen suchen. Ich werde euch berichten, was die Tage so los war!
Bis ganz bald,
eure Anna
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