Zuerst einmal möchte ich mich ganz herzlich bei Allen bedanken, die gespendet haben! Ihr seid einfach unglaublich und dank euch ist eine Riesensumme zusammengekommen, die ich für die Jungs zur Verfügung hatte.
Zusammen haben Marie und ich lange überlegt, für was wir das Geld wohl am sinnvollsten verwenden könnten. Schließlich sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es wohl eine Sache im Don Bosco Care Home gibt, die wirklich fehlt: eine Krankenschwester und eine ausreichende medizinische Versorgung für die Jungs!
Während des Jahres mussten wir immer wieder mit ansehen, wie die Wunden der Jungs aufgrund schlechter, bzw. gar keiner Behandlung lange brauchten, um zu verheilen, immer wieder eiterten und sich entzündeten. Wir mussten mit ansehen, wie die Jungs mit hohem Fieber in unserer „Krankenstation“ (einem Zimmer mit einigen Metallbetten und einem kaputtem Rollstuhl) lagen und sich niemand richtig um sie kümmerte. Gerade in unserem Projekt, einem Heim für HIV positive Kinder und Jugendliche, wäre die medizinische Versorgung ein zentraler und wichtiger Punkt.
Zusammen im Gespräch mit dem Leiter unserer Einrichtung, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir mit den Spendengeldern das Krankenzimmer renovieren und mit einer Grundausstattung versehen. Im Gegenzug hat unser Direktor alle Hebel in Gang gesetzt, um eine Krankenschwester, welche dauerhaft vor Ort ist, einzustellen. Als wir nach Deutschland zurückgekehrt sind, war das Krankenzimmer gerade zu 70% fertig gestellt. Trotzdem durften wir in einer kleinen Feier das Krankenzimmer noch einweihen.
Im Don Bosco Care Home finden Kinder von der ersten Klasse bis zum Abschluss ihres Studiums ein Zuhause. Da aber nur ein Betreuer rund um die Uhr für die Kinder zuständig ist, müssen alle einem relativ strengen Zeitplan folgen. So hat auch der 22 jährige Collegestudent nicht mehr Freiheiten und Selbstbestimmung, als der 7 jährige Zweitklässler. Nach erfolgreich abgeschlossenem College zieht er aus dem Care Home aus, um zu arbeiten und selbstständig zu leben. Doch wie geht man mit all diesen Freiheiten um, wenn man es gewohnt war, dass einem alles vorgeschrieben und gesagt wurde. Wie kann man all diesen Verpflichtungen nachgehen, wenn man keine Ahnung davon hat?
Auch darüber haben wir uns mit unserem Direktor unterhalten und so ist die Idee eines after care blocks im Don Bosco Care Home entstanden.
Dank eurer enormen Hilfsbereitschaft, liebe Spender, war nach der Ausstattung der Krankenstation immer noch etwas Geld übrig. Mit diesem Geld haben wir ein weitgehend ungenutztes Gebäude auf dem Gelände renoviert und mit Licht, Ventilatoren und so weiter ausgestattet. Dies ist nun das Haus der Collegejungs, in dem sie ihren Tag und ihre Lernzeiten selbstständig planen. Natürlich kommen sie noch zu den Essenszeiten und zur Gamestime zu den anderen Kindern, aber sie sind jetzt viel mehr auf sich allein gestellt und freier in ihrem Alltag.
Außerdem hatten Marie und ich beide noch einigen Spenden auf unseren Privatkonten, auf die wir so leichter zugreifen konnten und mit denen wir viele kleine und größere Aktionen gestartet haben. Eine Slackline, mexikanisch kochen, Kino, einmal haben wir Kekse für alle Jungs gebacken, zum Abschied hat jeder ein T-Shirt als Erinnerung bekommen und wir haben ein Abendessen gesponsert. Wohlbemerkt – wie uns einer der Jungs am nächsten Tag versichert hat – das größte und beste Essen, das er in 7 Jahren Care Home bekommen hat.
Mit diesem Blogartikel schließe ich nun meinem Blog. Nach einem Jahr Jahr Indien mit mehr der weniger regelmäßigen Blogartikeln, einer Menge neuen Erfahrungen und ganz vielen Erinnerungen im Herzen bin ich nun seid einiger Zeit wieder in Deutschland und hier geht das Leben weiter. Familie, Freunde treffen, Uni, Wohnungssuche, Rückkehrerseminar.
Es ist immer etwas los und etwas zu tun. Und doch denke ich oft an Indien, an das Don Bosco Care Home und vor Allem an die Jungs. Was ich in diesem unglaublichem Jahr einfach alles erleben durfte und wie Fremde und Neues zu Freunden und Vertrauem wurde. Ich werde die Zeit vermissen, doch das Leben geht weiter und neue Abenteuer warten auf mich. Und trotzdem werde ich diese Zeit und diese Menschen immer in meinem Herzen tragen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die dieses Jahr möglich gemacht haben. Angefangen bei Don Bosco Volunteers, über meine Freunde und Familie, die mir während dem ganzen Jahr und auch in schwierigen Zeiten einen wahnsinnigen Rückhalt gegeben haben, bei allen Spendern und Unterstützern, bei meinen treuen Bloglesern, bei all den lieb gewonnenen Menschen in Indien und natürlich bei meiner Mitvolontärin Marie, ohne die dieses Jahr ganz anders gewesen wäre..
und deswegen sage ich von ganzen Herzen
Danke, Thank you, Nandri
alle Pauls
Liebe Anna,
herzlichen Glückwunsch für dein erfolgreiches soziales Jahr in Indien bei den vielen Kindern im Don Bosco Care Home. Wir sind sehr stolz auf dich, dass du so was gemacht hast. Für die Kinder und für dich waren es enorme Erfahrungen. Wir wünschen dir für dein weiteres Leben alles Gute und ein erfolgreiches Studium.