Plötzlich und unerwartet kam er, der erste Regen. Alle, so auch ich freuten uns wie kleine Kinder auf die erste Schauer und auch die Natur machte daraus ein großes Spektakel. Die vereinzelten Wolken am Himmel verwandelten sich innerhalb weniger Minuten zu einer grauen Wand. Nur die zahlreichen Blitze erhellten noch diesen düster gewordenen Tag, denn auch das Stromnetz hielt dem einsetzenden Regen nicht lange stand. Beeindruckend war auch der schnelle Temperatursturz, so wurde es innerhalb kurzer Zeit ca. 10 C° kälter. Auch kam starker Wind auf, der den aufgewirbelten Staub bis weit über die Dächer fegte. Dann kam er endlich, der Regen, erst zaghaft, aber schon wenig später prasselte er so stark auf den Boden ein, sodass sich unsere Wiese in einen See verwandelte.

Unsere Wiese ist kaum mehr wieder zuerkennen.

Leider richtete dieses Gewitter jedoch auch einige Schäden an und forderte auch Opfer, so wurden in der Umgebung zum Beispiel mehrere Häuser abgedeckt und auf dem nahe gelegenen Bengwelusee kenterte ein Fischerboot, wobei einige Besatzungsmitglieder ertranken. Uns kam das Gewitter längst nicht so bedrohlich vor, wie es dann letztendlich für andere Menschen war. Je nach Aufenthaltsort kann, wie dieses Beispiel zeigt das gleiche Gewitter lebensbedrohlich werden. Dennoch freuten sich die Leute allgemein sehr auf den ersten Regen, denn dieser lässt die gesamte Vegetation wieder ergrünen, dachte ich zumindest. Es war nämlich so, dass schon ca. zwei Wochen vor dem ersten Regen die Vegetation spürbar grüner wurde. Wie konnten die Pflanzen denn nach sieben Monaten Trockenzeit noch soviel Wasser finden, sodass sie komplett neue Blätter und Knospen austreiben können? Dies finde ich immer noch sehr faszinierend und erstaunlich, wie genau das funktioniert weiß ich zwar immer noch nicht, aber irgendwie können die Bäume noch genug Wasser aus dem trockenen Lehmboden ziehen und neu austreiben. Der erste Regen ist jetzt aber auch schon länger her und kam mit dem 7. Oktober in diesem Jahr ungewöhnlich früh, wodurch viele Menschen von ihm überrascht wurden.

Auch möchte ich generell mal die faszinierende und artenreiche Flora und Fauna in meiner Region beschreiben. Zwar ist es leider nicht mehr so, dass man abseits von Nationalparks gewöhnlich Elefant, Nashorn, Giraffe und ko zu Gesicht bekommt, da ihre Bestände abseits der Schutzgebiete durch Bebauungen und Wilderei stark abgenommen haben, jedoch gibt es selbst auf dem Gelände der Salesianer Don Boscos zahlreiche Amphibien-, Reptilien-, Insekten- und Vogelarten. Das Artenspektrum reicht von Eidechsen, über Kröten, Frösche, Chamäleons, Geckos, zahlreiche Heuschrecken-, Singvögel- und Schmetterlingsarten bis hin zu Raben und Greifvögeln.

Eine gut getarnte Heuschreckenart.

Eine andere Heuschreckenart.

Diese Froschart kommt hier sehr häufig vor.

Von diesen und weiteren Tieren werde ich nach und nach Fotos hoch laden, jedoch ist es nicht ganz einfach, die Tiere vor die Linse zu bekommen.

Neben zahlreichen Busch-, Baum- und Blumenarten kommen hier auch einige Kakteen und Agave Pflanzen vor. Die ursprünglich aus Südamerika stammenden Pflanzen kommen mit dem hier vorherrschenden klimatischen Bedingungen gut klar, sind meist jedoch trotzdem streng geschützt. Außerdem werden auf dem Gelände der Salesianer Don Boscos einige Nutzpflanzen angebaut, oder wachsen dort wild. Dazu gehören unter anderem Papayas, Mangos, Möhren und Spinat.

Auch die Landschaft Sambias hat einiges zu bieten und ist sehr abwechslungsreich, so wechseln sich Trocken- mit Feuchtsavannen, Waldlandschaften, Seen, Bergregionen, Sümpfen oder mit Flusstälern ab, die teilweise atemberaubende Wasserfälle besitzen.

Die Mumbalumba Wasserfälle die wir als Sonntagsausflug besichtigt haben.  Dort waren wir fast ganz für uns alleine schwammen durch den See und sprangen von den Klippen ins Wasser. Dieser Ausflug hat mir die Schönheit Afrikas verdeutlicht und sehr viel Spaß gemacht.

Mir macht es viel Spaß, diese Naturlandschaften zu erkunden, gerade wenn wir dies gemeinsam mit den Kindern, der Einrichtung machen. Ab und zu machen wir nämlich mit diesen Ausflüge in die Umgebung, so waren wir zum Beispiel letzte Woche mit den Jugendlichen in Samfya am Bengwelusee. Die Teilnehmer hatten dort viel Spaß beim Schwimmen oder einfach beim Sonnenbad am Strand.

Der Sandstrand von Samfya am Bengwelusee.

 

Wie man merkt, gefällt mir die Landschaft sowie die Tier- und Pflanzenwelt Sambias sehr gut. Wart ihr auch schon mal in Sambia, oder einem vergleichbaren afrikanischen Land und habt die dortige Landschaft, sowie die Tier und Pflanzenwelt erkundet? Wenn ja, dann könnt ihr gerne eure Erfahrungen darüber mit meinen Lesern und mir teilen. Abgesehen davon, freue ich mich natürlich auch so wieder über zahlreiche Kommentare. Schaut außerdem immer mal wieder herein, um keinen neuen Artikel oder neue Fotos zu verpassen.

Mir geht es gut, ich hoffe euch auch!

Alles Gute und hoffentlich bis zum nächsten Blog Eintrag!

Herzliche Grüße aus Sambia!

Euer Daniel