Madam Mabel stellt die neuen Schüler für unsere Schule vor. Die Geschichten der 7-14 jährigen Kinder aus Tema New Town sind immer wieder ähnlich. Ein Elternteil unerwartet gestorben, daraufhin die Schule in der ersten Klasse abgebrochen. Mit dem verbliebenen Elternteil sind sie dann in das Slum an unserer Küste gekommen und leben zusammen mit einer Tante oder anderen Verwandten, deren Familien oft schon selber 6 köpfig oder größer ist. Dann müssen sich 8 Kinder in einen Raum zwängen, Mütter müssen die ganze Familie mit 7 Ghana Cedi, umgerechnet 3€, pro Tag ernähren und haben somit kein Geld für Schulgebühren oder Bücher. Die Kinder müssen dann beim Fisch Räuchern mithelfen, oder haben den ganzen Tag gar nichts zu tun.

Solche Geschichten stehen hinter allen Kindern in unserer Schule, da nur die aufgenommen werden, die ohne Unterstützung keine Chance auf Bildung hätten. Jedes Jahr kommen viele Eltern, die sich um einen Platz für ihr Kind bemühen. Die aufgenommenen Schüler werden im Don Bosco Youth Home unterrichtet und so wieder auf eine staatliche Schule vorbereitet. Außerdem bekommen sie auch ein Mittagessen, meist Reis oder Yam mit Fisch oder Hühnchen. Knochen und Gräten werden, der afrikanischen Esskultur entsprechend, mitgegessen. Neben uns zwei Volontären gibt es noch drei einheimische Lehrer, geleitet wird alles von dem deutschen Salesianer Brother Michael. Am Ende des Schuljahres werden die Kinder, die so weit sind, auf eine staatliche Schule geschickt, und dafür weiterhin von den Salesianern finanziell unterstützt.

Diese Woche hat jetzt der Unterricht angefangen, bis jetzt noch ohne die neuen Schüler, die erst nächste Woche kommen. Deswegen war die erste Unterrichtswoche für uns optimal zum Eingewöhnen, man konnte den einheimischen Lehrern zuschauen, und ab und zu mal selber die kleinen Klassen unterrichten. Nachmittags können die Kinder Fussball spielen, mittwochs und donnerstags gibt es sogar von einem semiprofessionellem Fussballtrainer ein richtiges Training, gesponsort von dem spanischen Fussballverein Real Madrid. Trotz der ganzen Zeit, die man mit den Kindern verbringt, kann man gar nicht wirklich begreifen, wie schlecht es ihnen zu Hause gehen muss.