Dominic in Kara

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Kaltes Deutschland, heißes Togo

Soso, bald ist also Weihnachten? Fällt mir bei 40°C in der Mittagszeit aber nicht gerade leicht, dass zu glauben. Vorher soll aber am Freitag noch die Welt untergehen.
Also wie soll ich es machen? Soll ich Weihnachten auf den 20.12.2012 verlegen? Ich meine, ich möchte den Kindern ja noch den neuen Tischkicker vorstellen, welcher seit letzter Woche in einem Lagerraum darauf wartet endlich bespielt zu werden. Glücklicherweise ist mit der Bestellung alles glatt gegangen. Das ist gar nicht so selbstverständlich wie man denken mag.
Es gibt hier in Kara einen Privatmann, welcher Tischkicker nach Kara importiert. Diese werden in Lomé hergestellt, wobei die Bauteile dafür vorher aus Ghana importiert werden.
Der in Lomé ansässige „Tischkickerbauer“ bestellt die Teile aber immer nur dann, wenn es eine Nachfrage gibt, es ist also nie ein Tischkicker auf Lager, wie es bei uns so üblich ist. Dementsprechend bin ich froh, dass alles pünktlich und glatt über die Bühne gegangen ist. Ein Hoch auf die togoische Pünktlichkeit!
Vielen Dank an alle die diesen Tischkicker ermöglicht haben!
Mein bisheriger Plan ist, ihn in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember mit dem alten kaputten Tischkicker im Foyer auszutauschen. Wenn die Kinder dann am 25. Dezember aufstehen, sehen sie den neuen Tischkicker und flippen aus. Das ist mein Plan, heißt aber noch lange nicht, dass es so laufen wird. Ich weiß nämlich noch nicht, wie das Programm im Foyer für Weihnachten aussehen wird. Es bleibt abzuwarten.

Zurück zur Temperatur.

Ich bin am Samstag nach dem Cinema, wir haben „Der Glöckner von Notre-Dame“ geguckt, mit dem Moto nach Hause gefahren und mir war arschkalt. Und auch sonst in letzter Zeit ist es morgens bis 7 Uhr wirklich so, dass man mit einem T-Shirt friert.
Während der Fahrt dachte ich mir also, wieviel Grad haben wir wohl, dass mir so kalt ist?
Ich habe einen Umweg über den Markt genommen um auf der großen Werbeanzeige, welche mit einer Digitaluhr und einer Temperaturanzeige ausgestattet ist, die aktuelle Temperatur in Erfahrung zu bringen. Es waren kalte 25°C um 22:30 Uhr.
25°C und mir ist kalt? Verkehrte Welt.
Ich lasse es mir trotz der 40°C mittags nicht nehmen, ab und an einen heißen Kakao zu schlürfen. Ein bisschen Weihnachtsstimmung braucht man eben doch.

Der Fluss von Kara.

Der Fluss von Kara

Der Adventskalender ist jeden Tag aufs neue ein Highlight. Die Adventskalender sind in einem Zimmer im Foyer eingeschlossen. Jeden Tag bin ich um irgendeine Zeit da um die Tür zu öffnen und ein Kind nach dem anderen kriegt sein kleines Geschenk.
Nein lieber Benedict, bei keinem Kind ist schon Weihnachten – ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. Würde jedes Kind seinen Kalender selber verwalten, so wäre am ersten Tag schon alles weg und der eine würde die Törchen vom anderen öffnen. Deswegen ja die ausgeklügelte Einschliesstechnik.
Im Foyer geht Woche für Woche so schnell vorbei. Aber ich freue mich jeden Tag aufs neue, wenn ich im Foyer durchs Eingangstor gehe und mir schon die ersten Kinder entgegenrennen, welche sich an meine Arme klammern.

Am 23. Februar geht es nach Kenia, Nairobi, zum 5-tägigen Zwischenseminar.
Hier treffen sich die von Don Bosco Volunteers entsendeten Freiwilligen, welche sich in Afrika befinden. Anschließend werde ich wahrscheinlich noch eine Woche Urlaub in Nairobi hinten dranhängen, und die Chance wahrnehmen, das Land ein bisschen kennen zu lernen.
Wenn alles so läuft wie ich will, hört ihr vor Weihnachten noch mal etwas von mir.

Bis dahin.

P.S.: Wer Weihnachten noch etwas Gutes tun möchte, außer seinen Kindern die neusten Hightech-Spielzeuge zu schenken, (Achtung, Wolfgang-Spruch) den lade ich dazu ein (Wolfgang-Spruch Ende), den Kindern hier einen Gefallen zu tun und das Projekt zu unterstützen. Für weitere Informationen oben rechts auf „Du möchtest helfen?“ klicken.
Es ist übrigens erstaunlich, wie riesig sich die Kinder bei ihrem Adventskalender über den 16 Cent teuren Kulli freuen. Man sagte mir, in der Schule sind andere Kinder mit diesem Kulli rar, ist er doch so teuer.

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Thema von Anders Norén.