Indien ist farbenfroh und es werden eine Menge Feste gefeiert. So kennt man das aus jedem Bollywoodfilm. In den letzten Wochen durften auch wir das miterleben. Schon Tage vorher haben uns die Jungs voller Vorfreude davon vorgeschwärmt: Diwali. Am Samstag, den 29. Oktober war es dann endlich so weit. Das wichtigste Fest im Hinduismus, das Fest der Lichter konnte kommen. Hier wird des Sieg des Guten über das Böse gefeiert und dafür werden Häuser mit Kerzen geschmückt und es gibt ein großes Feuerwerk. Man kann es etwa wie eine Kombination aus Weihnachten und Silvester vorstellen. Angesteckt von der allgemeinen Erwartung und Vorfreude gingen auch wir am Vortag aufgeregt ins Bett.

Der Tag beginnt mit einer Messe für alle Jungs. Auch wenn die meisten der Jungs Hindus sind, wird an wichtigen Tagen der Gottesdienst zusammen gefeiert. Nach der Messe „schlüpfen“ wir in unseren Sari (Ganz so schnell geht es dann doch nicht. Es dauert seine Zeit bis uns eine Lehrerin mit der 8 Meter langen Stoffbahn umwickelt hat, die auf spezielle Weise, welche wir immer noch nicht ganz verstehen, gebunden wird) und machen uns fertig, um zum Tempel zu gehen. Dort angekommen gibt es Süßigkeiten für alle und ein kleines Fotoshooting mit der Kamera, die wir mitgebracht haben.

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Der nächste besondere Programmpunkt ist dann abends. Ein Sponsor hat für jeden der Jungs eine Tüte voll mit Böllern und Feuerwerk besorgt. Auf der Dachterrasse zünden die einen Böller nach dem anderen und auch Marie und ich mischen fleißig mit. Der Tag endet mit einem riesigem Feuerwerk und alle gehen, immer noch gebannt von den schönen Lichtern, und mit einem Dröhnen in den Ohren von den Böllern ins Bett.

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Am Sonntag darauf erwartet uns dann das nächste Ereignis: einer der staffmembers heiratet und das ganze Care Home ist eingeladen. Wir sind sehr aufgeregt, immerhin ist das die erste hinduistische Hochzeit die wir miterleben. Diesmal klingelt der Wecker schon um 3:45 und die Köchin steht vor der Tür, um uns beim Binden des Saris zu helfen. Um 5 Uhr werden dann alle Kinder in 2 Busse gepackt und es geht los in Richtung Tempel. Hier wartet schon das Brautpaar auf die Vermählung.

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Unter Trommelwirbel werden sie in den Tempel begleitet. Alle umringen das Brautpaar, der Priester sagt einige Mantras (Gebete) auf und segnet die beiden. Schließlich kommt es zur eigentlichen Eheschließung. Das Brautpaar legt sich gegenseitig Bumenkränze um und die Braut erhält die Zehenringe, die alle verheirateten Frauen tragen. Der Priester bindet die Hände der beiden zusammen und während sie eine Runde im Kreis laufen bewerfen die Hochzeitsgäste sie mit Reis. Abschließend malt der Priester den beiden noch den im Hinduismus üblichen farbigen Punkt in die Mitte der Stirn und nach ca. 15 Minuten ist die Hochzeit vorbei. 

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Nun folgt ein großes Festessen für alle Gäste im Haus des Bräutigams. Vor dem feierlich geschmückten Haus bekommen wir auf dem Bananenblatt aufgetischt eine Riesenportion Frühstück. Schließlich treten wir sehr müde aber voller neuer Eindrücke wieder den Heimweg an.

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Das ist nur ein kleiner Einblick in all die Feierlichkeiten. Auch wenn Sponsoren kommen oder ein Geburtstag gefeiert wird, wird mit viel Anstrengung alles liebevoll vorbereitet und gefeiert. Aber für einen genaueren Blogeintrag darüber müsst ihr euch noch bis zum 17. Dezember, meinem Geburtstag, gedulden.