Autor: Lea Strzelecki

Zurück in Deutschland – Back Home?

Das Noticeboard für unsere Verabschiedung… Hallo zusammen, Unglaublich aber wahr, denn ich vermute, dass dies vorerst mein letzter Blogartikel werden wird. Ein Jahr ist nun vorbei und für mich ist die Zeit wahnsinnig schnell verflogen. Natürlich gab es zwischen drin mal ein paar Durststrecken, aber ich finde das sollte auch dazugehören, weil sonst wäre ich […]

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Was so passiert ist…Abschiede, Reisen und Neuanfang?

Hallihallo alle zusammen, heute also nach langer Zeit mal wieder ein Blogartikel, über die vergangenen Monate und was so passiert ist…. Schon Anfang April haben wir unsere alten Students verabschiedet, weil diese ihren 10-monatigen Diplomakurs beendet haben und somit sind alle wieder nach Hause zurückgekehrt, um dann ins college zu gehen, zu arbeiten oder sich […]

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Unser Selbstverständnis

Wir alle, leben hier zusammen
in dieser einen Welt, auf dieser einen Erde
Und doch muss ich behaupten, dass wir alle in ganz unterschiedlichen Welten leben….
In jedem Land, jeder Stadt, jeder Straße und jedem Platz findet man diese Welten
Sie werden kreirt, erschaffen und fantasiert
durch Menschen,
genauer gesagt durch die individuelle Wahrnehmung eines jeden Menschen
 
Obwohl du und ich vielleicht in der gleichen Ortschaft oder sogar der gleichen Straße leben,
wird meine Welt sich völlig von deiner unterscheiden.
Selbst die Welt meiner Schwester ist nicht die Gleiche, und somit
besitzt jeder von uns seine ganz eigene konstruierte Welt.
 
Wenn wir miteinander reden, kommunizieren
dann findet ein Austausch zwischen 2 Welten statt. Nur durch diesen Austausch können wir lernen die Welt des anderen besser zu verstehen und wir können unsere eigene Welt ein bisschen größer, ein bisschen lebendiger und ein bisschen bunter machen.
 
Und trotzdem wird die Welt eines jeden einzelnen niemals identisch mit der deines Nächsten sein.
Je weiter entfernt die Orte sind, in welchen die Menschen leben, desto unterschiedlicher werden auch die Welten.
 
Manchmal vergessen wir, dass es diese ganzen Welten überhaupt gibt.
Und manchmal vergessen wir, dass die Welt in der wir leben nicht so selbstverständlich ist,
so wie sie ist.
Wir vergessen Dinge unseres alltäglichen Lebens zu schätzen.
Wir vergessen mit diesen verantwortungsvoll umzugehen.
Und wir vergessen uns zu erinnern, dass diese Dinge da sind
Immer
Diese Dinge können Grundbedürfnisse sein, wie Wasser und Essen,
aber auch Gegenstände und Besitz wie Smartphones, Markenklamotten und Schuhe.
 
Ich habe hier viel gelernt über Dinge, die ich habe
von denen ich vorher noch nicht mal wusste, dass ich sie habe
oder es mir vorher nie bewusst war, was es heißt sie nicht zu haben:
Zum Beispiel habe ich eine qualitätsvolle Schulbildung, nach der ich nach 10 Jahren Englischunterricht, wirklich Englisch sprechen kann.
Dann habe ich eine Krankenversicherung, sodass ich mir nie Sorgen machen muss, wer die Rechnung bezahlt, wenn ich mal ins Krankenhaus muss. Ich habe:
Gute Chancen auf einen späteren Arbeitsplatz, die Wahl, dass zu studieren was ich will, die Freiheit, zu heiraten oder nicht zu heiraten, einen Pass, der meine Existenz bestätigt und mir so vielen Türen öffnet und ich habe eine Familie und Freunde, die mich immer und bei allem unterstützt.
Ich – wir – haben so viel, sodass ich mich manchmal schäme dafür, wie wenig wir doch bereit sind zu geben und auch wie wenig mir, das alles bis jetzt bewusst war.

Viele dieser Sachen haben die Jugendlichen in unserem Projekt so nicht und müssen dementsprechend auch immer wieder mit Problemen und Sorgen kämpfen.

Vielen von ihnen fehlt das Selbstbewusstsein und sie kämpfen damit, wo sie eigentlich hingehören.

Indien oder Sri Lanka?

Oftmals waren die meisten in ihrem Leben noch nicht einmal in Sri Lanka, leben seit ihrer Geburt hier und bekommen keine indische Staatsbürgerschaft, haben aber auch keinen Sri-Lankischen Pass und sind somit staatenlos.

Ich habe vorher meine deutschen Pass, nie als etwas besonderes angesehen. Es war etwas normales selbstverständliches, was ich einfach habe.

Aber auch wenn es nur ein Stück Papier ist, wo dein Name drauf steht.

Es gibt dir eine Art Zugehörigkeit zu deinem Land, zu deiner Heimat, zu deinem Platz.

Somit ist es auch oftmals schwierig für sie hier einen Job zu bekommen, weil sie keine indische Staatsbürgerschaft haben, und deshalb den Firmen der Aufwand mit den ganze Formalitäten zu groß ist.

Bei uns in der Einrichtung ist es für einige der Sri-Lankischen Flüchtlinge sehr schwierig das Schulgeld von 10.000 rupees = 143 Euro für den 10-monatigen Media Kurs aufzubringen. Auch an anderen Ecken im Projekt fehlt Geld, zum Beispiel für neue Computer und andere technische Geräte, die für den Media Kurs benötigt werden.

Somit wären wir sehr dankbar, wenn du unser Projekt mit einer kleinen Spende unterstützen könntest. Selbst 10 Euro können in Indien nochmal viel mehr bewirken, als man eigentlich glaubt.

Je nach Wunsch und Höhe der Spenden würden Anika und Ich die Spenden für das Schulgeld der Flüchtlinge, für neue technische Geräte im DB Media Kurs oder für neue Sportutensilien in der „Games Time“ einsetzen (da wir dort momentan nur 2 Volleybälle zur Verfügung haben…).

Wir sind für jede Spende sehr dankbar und werden sie gut und direkt in unser Projekt investieren!!

 

Kontodaten

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DON BOSCO MISSION
LIGA BANK MÜNCHEN

IBAN: DE66 7509 0300 0102 1418 76
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: R511662 Lea Strzelecki

Eine Spendenquittung wird bei Angabe der Adresse zugesendet!

 

P1030060

 

 

 

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Wir alle, leben hier zusammen in dieser einen Welt, auf dieser einen Erde Und doch muss ich behaupten, dass wir alle in ganz unterschiedlichen Welten leben…. In jedem Land, jeder Stadt, jeder Straße und jedem Platz findet man diese Welten Sie werden kreirt, erschaffen und fantasiert durch Menschen, genauer gesagt durch die individuelle Wahrnehmung eines […]

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Weihnachten und unsere Reise durch Kerala Teil 2 – Eine Woche durch verschiedene Welten ….

Am 23.12 startete dann unsere erste wirkliche Reise durch Indien!! Wir hatten eine Tour durch Kerala geplant, das ist ein kleiner Bundesstaat, der westlich von Tamil Nadu liegt. Nachdem Anika und ich in Coimbatore Fabian, einen anderen Vouluntär, einsammelten, ging es mit dem Zug weiter nach Kochi, wo wir auf Sreejith, unseren Guide, triefen. Unsere […]

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Weihnachten und unsere Reise durch Kerala Teil 1 – „We wish you you a merry christmas..“

Hallo alle zusammen und ein verspätetes Frohes Neues Jahr 2017! Nun nach langer Zeit endlich wieder ein richtiger Blogeintrag… Die „Weihnachtszeit“ ist (wie in Deutschland auch immer) einfach viel zu schnell vorbei gegangen und eh man sich versieht ist schon Silvester und das Jahr 2017 steht vor der Tür. Da Anika und ich in einer […]

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Das Projekt: „Don Bosco Media“

Im folgenden Artikel werde ich mein Projekt beziehungsweise den Aufbau meines Projektes „Don Bosco MIDEA“ im genaueren beschreiben, damit ihr eine gute Vorstellung darüber bekommt, was genau hier so abläuft. Dazu sei gesagt, dass ich selber eigentlich nur in dem Bereich Don Bosco Media zuständig bin, weshalb ich diesen Punkt besonders ausführe.

Don Bosco MIDEA“ 

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Die „Don Bosco Media Society“

ist ein Kommunikationszentrum in der Salesianerprovinz Trichy in Tamil Nadu (Südindien).

Dabei steht der Name „Don Bosco MIDEA“ für „Media Initiatives for Development, Empowerment and Awareness“ (Initiative für Weiterentwicklung und Sensibilisierung im Bereich Medien).

Es wurde im Jahre 1996 gegründet mit der Absicht vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ländlichen ärmeren Gegenden, die Möglichkeit auf eine Ausbildung im Bereich Medien zu ermöglichen. Gerade in Indien sind die Unterschiede, zwischen dem Fortschritt der Technik in den Städten und in den Dörfern, sehr groß. Somit ist es besonders wichtig mit Initiativen wie dieser, eine Brücke zwischen arm und reich, Land und Stadt, technologischer Fortschritt und Stagnation, zu schaffen.

 

Das Motto von „Don Bosco Media“ ist „communicate to educate, empower, employ and entertain“, was übersetzt bedeutet, dass sie die Medien, die moderne Technologie nutzen wollen um den Jugendlichen die Möglichkeit auf eine gesicherte Zukunft zu eröffnen. Sie sollen lernen auf eigenen Beinen stehen zu können und somit auf den richtigen Weg gelenkt werden.

 

Insgesamt besteht das Zentrum aus 2 großen Bereichen:

  1. DBIICE (Don Bosco Institute of Information & Communication Excellence)
    • Bildungszentrum für die Studenten (in letzten Jahren haben schon über 350 Studenten eine Diploma Kurs absolviert)

     

  2. Alaihal Media
    • besteht aus einem Produktionszentrum für Songaufnahmen, Videos, Dokumentationen,
    • dem Alaihal Media Club, welcher Jugendliche über Medien aufklären soll und ihnen helfen soll Medien bewusster und effektiver zu nutzen
    • und dem Bereich Alaihal Media Books,welcher für die Veröffentlichung von Büchern vor allem im Themenbereich Bildung durch Medien zuständig ist

 

DBIICE

(Don Bosco Institute of Information & Communication Excellence)

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Unsere DB-Media und DB-Tech students

Don Bosco Tech

In dem dreimonatigen „DB Tech course“ werden die Teilnehmer mit „Life Skills“ ausgebildet, das heißt der Unterricht ist sehr lebensnah ausgelegt und die Schüler lernen zum Beispiel selbstbewusst aufzutreten, wie man Bewerbungen schreibt und sich bei einem Vorstellungsgespräch verhält. Neben diesem Unterricht haben die Studenten noch Englischunterricht und beschäftigen sich ebenso mit dem Thema Medien in der heutigen Welt.

Don Bosco Media

Insgesamt gibt es die Möglichkeit drei verschiedene Diplomakurse bei „Don Bosco Media“ zu belegen. Diese sind:

  1. Visual Editing (Apple Final Cut Pro)

  2. Animation and Graphics (Multimedia)

  3. Sound Engineering

1. Visual Editing in Apple Final Cut Pro

Apple Final Cut Studio ist die erste Wahl von professionellen Grafikern weltweit. Aufgrund dessen arbeiten heute viele Filmproduktionen mit Final Cut Pro, da es eines der leistungsfähigsten Programme in Visual Editing darstellt. Insgesamt gibt es in unserer DB Media Einrichtung 10 FCP Computer für Visual Editing.

2. Animation & Graphics (Multimedia)

Animation befasst sich damit durch eine Serie von Bildern eine Bewegung zu erzeugen. Somit ist es möglich Bewegungen von Menschen zu zeigen und auch Gefühle und Emotionen ausdrücken. In diesem Diplomkurs werden den Studenten Fähigkeiten und Techniken in den Bereichen Zeichnen, Animation, Layout und Design vermittelt. Dies beinhaltet die Arbeit mit ‚computer graphics‘, ‚Adobe Illustrator‘, ‚Adobe Photoshop‘, ‚Macromedia flash‘, ‚3Ds MAX‘ und ‚Adobe Premiere‘.

3. Sound Engineering

In dem Kurs Sound Engeneering geht es um das Aufnehmen, Bearbeiten und Erstellen von Soundaufnahmen für Musik, Filme und Fernsehen. Nach der Teilnahme an dem Diplomakurs stehen den Studenten verschiedene Jobmöglichkeiten im Bereich Entertainment offen: Film-/ Musikproduktionsfirmen, Fernsehen oder Multimediadesign

Der Unterricht der DB Media Students läuft so ab, dass innerhalb der ersten drei/ vier Monate die Basics aus allen 3 Diplomakursen vermittelt werden, damit jeder Schüler danach für sich entscheiden kann, auf welchen Bereich er sich spezialisieren will, und in welchem Tätigkeitsbereich er später überhaupt arbeiten möchte. Diese Orientierungsphase ist sehr wichtig, da nur so die Schüler ihre eigenen Talente und Interessen herausfinden können. Ebenso haben sie nach diesen ersten Monaten eine Art „Grundgerüst“, auf welches sie später aufbauen können.

Sri Lankan Refugee Projekt (SLR Projekt)

Was ist Heimat?

Wir wurden Fremde für die Bürger unseres Landes und ebenso sind wir Fremde für die Bewohner Indiens.“ (Akshaya Nath, indiatoday)

Dieses Zitat beschreibt meiner Meinung nach die schwierige Situation der srilankanischen Flüchtlinge, in Indien/ Tamil Nadu, ganz gut. Obwohl viele schon seit 30 Jahren in Indien wohnen oder sogar hier aufgewachsen sind, fühlen sie sich nicht als „Bürger Indiens“. Dies hängt vor allem auch damit zusammen, wie die Regierung mit den Flüchtlingen umgeht.

Nach dem Bürgerkrieg in Sri Lanka, der von 1983 bis 2009 andauerte, flohen viele Tamilen nach Tamil Nadu. Bis heute leben über 100.000 Menschen in schlecht versorgten Flüchtlingscamps, werden von Arbeitnehmern ausgebeutet oder bekommen weniger Gehalt, da ihnen die indische Staatsbürgerschaft nicht zugesprochen wird.

Schon seit mehreren Jahren kämpfen die Sri-Lanka-Tamilen dafür in der Gesellschaft und vor dem Gesetz anerkannt zu werden: Sie fordern eine doppelte Staatsbürgerschaft, eine bessere Integration/ Versorgung und eine gerechte Behandlung, sprich das Ende der Ausbeutung.

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka war ein von 1983 bis 2009 dauernder bewaffneter Konflikt, in dem tamilische Separatisten, […], um Unabhängigkeit vom Inselstaat Sri Lanka kämpften. […] Der schwelende ethnische Konflikt zwischen Singhalesen und Tamilen mündete am 23. Juli 1983 in einen Bürgerkrieg. Nach über 25 Jahren endete der Bürgerkrieg am 18. Mai 2009 mit dem vollständigen militärischen Sieg der sri-lankischen Regierungstruppen über die Rebellen. Die Zahl der Todesopfer während des Krieges zwischen 1983 und 2009 wird auf 80.000 bis 100.000 geschätzt.“

Aufgrund der schwierigen Situation der Srilankanischen Flüchtlinge hat sich Don Bosco Media vor allem der Ausbildung und Weiterbildung der Srilankanischen Jugend angenommen, um ihnen eine Existenzgrundlage und eine Möglichkeit für eine gesicherte Zukunft zu eröffnen. Seit 2011 wurden mehr als 200 Studenten in DBIICE ausgebildet und in die Arbeitswelt entlassen.

Meine eigene Erfahrungen:

Auch bei dem Austausch mit den Srilankanischen Jugendlichen hier merkt man, dass sie sich keinesfalls als „Inder“ beschreiben würden, obwohl die meisten hier geboren wurden bzw. noch sehr jung waren als sie nach Tamil Nadu gekommen sind. Ebenso haben viele vor nach der Ausbildung, wenn es möglich ist, nach Srilanka zurückzukehren. Ob die Situation in Sri Lanka sich dann jedoch bessern wird, lässt sich infrage stellen. Dass die Integration hier nicht so wirklich funktioniert, ist meiner Meinung nach, das Verschulden der indischen/ tamilischen Regierung, die die Flüchtlinge anscheinend gar nicht integrieren will.

Ich finde unser Projekt ein schönes Beispiel dafür, das Integration gelingen kann, unter den Jugendlichen spürt man keinerlei Spannungen aufgrund dessen, dass der eine aus Indien und der andere aus Sri Lanka kommt. Und wenn abends manchmal alle Jugendlichen zusammen draußen sitzen, trommeln und tamilische Lieder singen, ist es einfach das unwichtigste der Welt, welchen ethnischen Hintergrund du besitzt.

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Im folgenden Artikel werde ich mein Projekt beziehungsweise den Aufbau meines Projektes „Don Bosco MIDEA“ im genaueren beschreiben, damit ihr eine gute Vorstellung darüber bekommt, was genau hier so abläuft. Dazu sei gesagt, dass ich selber eigentlich nur in dem Bereich Don Bosco Media zuständig bin, weshalb ich diesen Punkt besonders ausführe. „Don Bosco MIDEA“  […]

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Wiedersehen mit den anderen Volunteers, eine indische Hochzeit, Schulunterricht und vieles mehr…

Hallihallo alle zusammen!

Heute ist der 5. November es ist 13:00 und es hat schon wieder 34° Grad. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber manchmal vermisse ich so ein bisschen Regen und Kälte um meine kuscheligen Pullis anziehen zu können und das ohne zu schwitzen!! Oder eine heiße Tasse Schokolade um bei nasskalten Novemberwetter einfach nur drinnen rumzusitzen. So selbstverständlich wie die Jahreszeiten für mich immer waren, sind sie halt irgendwie doch nicht.                                                                                                                        Im Sommer ist es warm und alle Menschen sind immer draußen, im Herbst werden die Blätter bunt und fallen von den Bäumen, im Winter schneit es und es ist lange dunkel. Und letztendlich im Frühling erwacht langsam alles wieder zum Leben und die Menschen kommen aus ihren „Maulwurfshügeln“ gekrochen.                                                                      Oft vergesse ich einfach, dass es jetzt schon November ist und es in Deutschland langsam Winter wird, weil es für mich einfach immer noch Sommer ist und das wahrscheinlich auch für den Rest des Jahres so bleiben wird! Auch wenn uns hier immer alle sagen, dass ja gerade Winter ist und es erst im Sommer richtig warm werden wird!

Aber mittlerweile kommen Anika und ich aber ganz gut mit der Hitze zurecht und wir haben uns wirklich schon gut daran gewöhnt, wie wir manchmal lustigerweise feststellen müssen.

 

Kurzes Wiedersehen mit den anderen Volunteers aus Vilathikulam

Beispielsweise hat Fr. Agilan uns mit auf einen Ausflug nach Vilathikulam mitgenommen und aufgrund der Klimaanlage im Auto haben Anika und ich ganz schön gefroren (wahrscheinlich war diese auf ca. 20° Grad eingestellt oder so 😀 ) und wir waren froh, dass wir unsere Kuscheldecken aus dem Flugzeug dabei hatten. Auf der Fahrt von Manikandam nach Vilatikulam machten wir zuerst einen Stop in Madurai, um dort zu frühstücken.

Die Don Bosco Gemeinschaft in Indien ist wirklich sehr groß: In jeder größeren Stadt ist mindestens ein Projekt und da ja quasi alles „Familie“ ist, ist es kein Problem nur mal zum Essen vorbeizuschauen und dann direkt weiter zu fahren. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt kamen wir an unserem ersten Teilziel an. Ein früherer Bekannter von Fr. Agilan hat geheiratet und wir sollten nur kurz vorbeischauen: „Nur um unser Gesicht zu zeigen, Hände zu schütteln und ein Foto zu machen.“ Diese Feier war nicht so groß, sondern eher privat und im familiären Kreis, da der Bräutigam Hindu und die Braut Christin ist und dies in Indien leider immer noch nicht selbstverständlich ist. Auch generell ist das Thema Heirat ein sehr großes Thema und ich werde sicherlich mal einen Blogartikel nur über Heirat schreiben, allerdings müsst ihr euch darauf noch etwas gedulden, da selbst nach zwei Monaten ich noch nicht sagen kann, dass ich alles komplett verstanden habe.

Danach flüchteten wir erfolgreich vor der Einladung noch zum Essen zu bleiben, und fuhren weiter nach Vilathikulam, wo die Einrichtung ist in der Lydia und Anna arbeiten und wohnen. Es ist immer schön auf jemanden Bekannten zu treffen und es ist noch viel schöner Deutsch zu reden und sich über all die Erlebnisse auszutauschen!!

Nach dem Mittagessen durften Anika und ich, die beiden bei ihrem Unterricht in die Child Labour School begleiten: Die Kinder waren wirklich goldig und aufgrund dessen, dass sie mittlerweile (Anna’s und Lydia’s Verdienst) „Sister, may I have the camera please!“ sagen können, sind sehr viele lustige Bilder entstanden! (Der Deal war sobald die Kinder diesen Satz fehlerfrei sagen können, bekommen sie die Kamera nur blöd, dass mittlerweile jedes der Kinder diesen auswendig weiß.) Danach mussten wir uns leider wieder sehr schnell wieder verabschieden, da wir noch ca. 5 Stunden wieder zurück fahren mussten…

 

Der erste Unterricht an der Krea School

Wie ich schon im letzten Post angekündigt hatte, sind Anika und ich nun seit 3 Wochen noch zwei Tage in der Woche in der Krea School beschäftigt, um dort mit den Kindern zu basteln, Upcycling zu versuchen, und Musik zu machen.

Die Krea School ist eine private Schule, in welcher den Kindern wirklich viele Möglichkeiten offen stehen. Das Ehepaar, die Besitzer der Schule, sind sehr darauf bedacht, die Kreativität und einzelnen Talente der Schüler zu fördern. Der Unterricht beinhaltet von Yoga bis Karate ungefähr alles, was man sich nur vorstellen kann und was mir auch besonders gefällt ist die familiäre Atmosphäre an der Schule. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke sind dies eigentlich auch gerade die Sachen, die mir gefehlt haben: Eine schöne, gelassene Atmosphäre und mehr Freiraum, in dem man seine eigenen Talente entdecken kann und seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen kann. Die Schule hat insgesamt ca. 700 Schüler und geht von der ersten bis zur 12. Klasse.

Die ersten beiden Stunden Unterricht in der Schule lassen sich eigentlich ganz gut mit den Worten spontan und chaotisch beschreiben. Normalerweise sollen wir pro Tag zwei Gruppen für jeweils 1,5 Stunden unterrichten, dabei ist das Alter der Kinder sehr unterschiedlich. In der ersten Gruppe waren Schüler von der 6. bis 9. Klasse, dann 1. bis 3. Klasse und 4. und 5. Klasse. Die vierte Gruppe gab es diese Woche noch nicht, da die Schüler aus so vielen verschiedenen Klassen kommen, sodass es etwas schwierig mit der Organisation ist. Für den Beginn hatten Anika und ich uns vorgenommen Bälle aus Luftballons und Sand zu machen, das hat mit der einen Gruppen sehr gut mit der anderen etwas weniger gut geklappt. Aber die Hauptsache war, dass die Kinder und wir Spaß hatten und das hatten wir auf jeden Fall. Nur das Klassenzimmer sah danach dementsprechend aus 😀

In den anderen zwei Wochen ist es uns dann zum Glück schon gelungen etwas Struktur und Ordnung in den Unterricht zu bringen, da wir besser einschätzen konnten, welchen Altersgruppen man wie viel zumuten kann. Und was schon funktioniert und was nicht. Mit der 1. – 3. Klasse haben wir in den beiden Wochen Papierboxen und Karten mit Mandalas gebastelt, mit den anderen Gruppen haben wir begonnen die Zeitungsröllchen für die Papierkörbe herzustellen und mit der ein oder anderen Gruppe klappt auch schon Bruder Jakob (englisch: „Brother John“) im Kanon.

 

 

Der Ausflug nach Kalanai

Letzte Woche Samstag durften wir unsere Schüler bei einem Ausflug nach Kalanai begleiten, das ist ein Damm des Kauveri – Rivers. Vorerst war jedoch die Aufgabe der Schüler sich in einem modernen Shoppingcenter umzuschauen und die verschiedenen Designs der Werbung und anderen Verkaufsplakaten zu analysieren. Das Shoppingcenter muss man sich vorstellen wie zum Beispiel ein Real bei uns, sprich schon sehr westlich geprägt mit Rolltreppen, mehreren Stockwerken inklusive einem Stockwerk mit Essen, wo es sogar Donuts, Milchshakes und andere, uns bekannte, Köstlichkeiten gab. Solche Shoppingcenter sind hier eher selten und so war es witzig für uns zu sehen, wie einige Schüler sich zum ersten Mal daran versuchten Rolltreppe zu fahren und auch sonst mit großen Augen durch die Gegend liefen. Anika und ich fühlten uns sehr wohl, da diesmal (was sonst eigentlich nie vorkommt) wir uns besser zurecht finden konnten, wie unsere „students“.

Nach dem Shoppingcenter ging es dann wieder in den Bus und weiter nach Kalanai. Es ist immer wieder faszinierend wie schnell sich hier die Landschaft ändert. So verwandelte sich diesmal innerhalb von einer guten Stunde die Landschaft von trockenen, flachen Feldern, zu einer sehr grünen, etwas hügeligeren Landschaft.                                                                         In Kalanai angekommen spazierten wir über den Damm und genießten dann, auf einem Platz am Rande des Flusses, unser Mittagsessen. Auf diesem Platz befanden sich mehrer Verkaufstände, Bänke, eine Wasserstation (die wir vorsichtshalber nur zum Händewaschen benutzen) und einige Fahrgeschäfte: eine Schiffsschaukel und eine Art Riesenrad. Diese mussten natürlich sofort ausprobiert werden und wenig später saßen wir  zusammen mit unseren Schülern in der Schaukel: Manche johlten, streckten die Arme in die Luft, andere versuchten sich möglich wenig zu bewegen und bloß nicht raus zu schauen, andere bekamen es doch etwas mit der Angst zu tun. Nach einem weiteren Abstecher in einen Park (schon wieder so viel grün!), wo dann noch der Geburtstagskuchen einer Schülerin verputzt wurde, ging es dann fast schon im Dunkeln wieder Richtung Manikandam….

Happy Birthday!

Happy Birthday!

Eine kurze Erklärung zu dem Bild: Wenn jemand Geburtstag hat, gibt es eigentlich immer Kuchen, Snacks oder Süßigkeiten. Der Kuchen hier besteht zur Hälfte aus Biskuitteig (mit mindestens 50% Zucker) und zur Hälfte aus einer Zuckerglasur  (sprich wer gut in Mathe aufgepasst hat, weiß der Kuchen besteht zu 75% nur aus Zucker :D). Es ist hier Brauch, dass der beste Freund/  die bester Freundin, der Kuchensponsor oder auch alle anderen, das  Geburtstagskind mit einem Stück Kuchen füttern (siehe Bild). Somit ist die Chance zu entkommen und keine Kuchen zu essen sehr gering 😀  Nach dem einige Freunde dann das Geburtstagskind gefüttert haben, wird der Kuchen an die restliche Geburtstagsgesellschaft verteilt 🙂 .  Noch zu dem Zuckergehalt: Man muss sagen (leider) gewöhnt man sich an alles 😀 am Anfang fande ich den Kuchen wirklich noch unglaublich süß und fast nicht essbar. Mittlerweile denke ich mir: „Naja ist schon süß, aber eigentlich geht es ja.“ 

 

Happy Diwali!

Letztes Wochenende war hier das Diwali-Fest. Dieses ist das größte, wichtigste Fest im Hinduismus, etwa wie Weihnachten im Christentum. Die ganze Familie kommt zusammen, es gibt unglaublich viel zu essen, man bekommt neue Kleidung oder trägt besondere Kleider und es gibt „crackers“, also Böller und Feuerwerk!!! Und das nicht nur einmal um 24:00Uhr!! Schon eine Woche vor dem Fest hat man es regelmäßig in der Umgebung krachen gehört und während den Feiertagen (Freitag, Samstag, Sonntag), war man durchgehend von einer lauten krachenden Geräuschkulisse umgeben! Bei Tag wurden die Böller gezündet und in der Nacht Unmengen an Raketen abgefeuert. Während dieser Zeit blieben Anika und ich im Projekt und Felix und Stefan aus Keera Eral kamen uns besuchen. Zusammen haben wir uns aufs Dach gesetzt und das Feuerwerk bestaunt. Als wir zusammen nach Trichy gefahren sind, um nochmal den Rockfort zu erklimmen, war der Bus etwas sehr überfüllt und der Boden der Straße voll mit Papierschnipsel der Böller und Straßenverkäufern, die Kleidung verkauften.  Das nächste Mal werde ich hierzu noch ein paar Bilder hochladen !!

Bis dahin eure Lea <3

 

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Hallihallo alle zusammen! Heute ist der 5. November es ist 13:00 und es hat schon wieder 34° Grad. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber manchmal vermisse ich so ein bisschen Regen und Kälte um meine kuscheligen Pullis anziehen zu können und das ohne zu schwitzen!! Oder eine heiße Tasse Schokolade um […]

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Die ersten Unterrichtsstunden und der Ausflug nach Velankannie

Hallo alle zusammen!! Wunderschöne Grüße aus dem immer noch sonnigen und heißen Indien!! (Eigentlich sollte demnächst mal die Regenzeit beginnen, aber die lässt anscheinend noch etwas auf sich warten…. die Father und Brother meinten, dass wegen des Klimawandels die Regenzeit immer weniger intensiv und kürzer wird. Das führt natürlich vor allem zu Problemen in der […]

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„We are one – Unity“

Obwohl ich, dadurch das ich jetzt in Indien bin, nicht soviel von den deutschen Nachrichten mitbekomme, habe ich gestern mit Schrecken die Ergebnisse der Abgeordnetenwahl in Berlin erfahren. Ich hätte niemals gedacht, dass die AfD so viel Zuspruch bekommen könnte (14,8%) und dass so viele Deutsche nicht bereit sind Flüchtlinge in unserem Land willkommen zu heißen.

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„Say what you want
But I don’t believe
Or respect your rules
And your dynasty ‚
cause I was born
For a purpose in life
No cold hearted soul
Can cover my light
We are one, one, one….“
(Unity – Marvin Brooks)

Weil auch ich gerade in einer neuen Kultur angekommen bin, und Tag für Tag immer mehr versuche zu lernen und mich anzupassen, kann ich mich gerade in die Situation der Flüchtlinge in Deutschland etwas besser hinein versetzen. Ich bin hier in einem neuen Land, einer neuen bunten Kultur mit neuen Menschen, Sitten und Bräuchen und einer anderen Art zu denken oder Dinge generell zu sehen. Es ist schwierig für mich diese vielen Dinge herauszufinden und dann auch so zu übernehmen, wie es sich für hier gehört.                    Aber zum Glück habe ich ganz viele nette, herzliche Menschen um mich herum, die mich freundlich zurecht weisen, mich auf Fehler aufmerksam machen und mir erklären, wieso bestimmte Dinge hier anders sind.

Wenn ich mir vorstelle, ich hätte all dies nicht und mir würde sogar Hass, Misstrauen und Feindseligkeit entgegen schlagen, dann ist dies unglaublich schlimme Vorstellung für mich. Hinzu kommt, dass ich natürlich nicht, so wie die Flüchtlinge, ein schweres Paket mit schrecklichen Erlebnissen bei mir trage.

Diese Personen, die den langen Weg zu uns auf sich nehmen um aus ihrem Heimatland, ihrer vertrauten Umgebung flüchten, weil sie mit der Angst vor Verfolgung, Gewalt, Terror und Krieg nicht mehr leben können – suchen Schutz – Schutz vor all diesen schlimmen Dingen, die sie in ihrem Alltag täglich begleiten.

Wenn wir Angst bekommen, weil bei uns vermehrt Anschläge und Gewalttaten passieren, erleben wir nur einen klitzekleinen Teil der Angst, die die Menschen spüren, die täglich versuchen zu uns zu kommen.

Ich bin so froh, dass ich hier in Indien wirklich von jedem willkommen geheißen werde und alle so unglaublich herzlich sind, was wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. Und ich möchte euch alle auch dazu aufrufen, euch in die Situation, derjenigen hinein zu versetzen, die in Deutschland Schutz und Geborgenheit suchen!!

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Obwohl ich, dadurch das ich jetzt in Indien bin, nicht soviel von den deutschen Nachrichten mitbekomme, habe ich gestern mit Schrecken die Ergebnisse der Abgeordnetenwahl in Berlin erfahren. Ich hätte niemals gedacht, dass die AfD so viel Zuspruch bekommen könnte (14,8%) und dass so viele Deutsche nicht bereit sind Flüchtlinge in unserem Land willkommen zu […]

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Vanakkam! und Puriyala!

Vanakkam alle zusammen! Insgesamt bin ich jetzt schon über eine Woche in Indien. Unglaublich! Die ersten 10 Tage sind wie im Flug vergangen und es ist wahnsinnig viel passiert. Aber mal langsam von Beginn an: Der Flug Nach der schweren Verabschiedung von unseren Familien, gab es dann kein zurück mehr und es ging wirklich los […]

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Der Countdown läuft….

Bald ist es soweit!! In 6 Tagen schon, werde ich mit dem Flugzeug in Richtung Indien abheben!! Die Aufregung und Vorfreude steigen immer weiter an… und auch viele Fragen tauchen auf: Wie viel kg Gepäck darf ich mitnehmen? Welcher Koffer/ Rucksack ist am Besten? Welche Handtücher? Die Rauen oder Weichen? Größe S, M, L? Das […]

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